Zitat Zitat von Ki. 102 Beitrag anzeigen
Ach herrje! Du wolltest doch die Diskussion mit dem Argument unterbinden, man könne nicht über Hikite, sondern nur über Grundtechniken insgesamt diskutieren, worüber man aber nicht diskutieren muss, weil Karate ist nunmal so aufgebaut. Ich soll zum Boxen gehen. hahaha

Mit Deinen Spekulationen über meinen Beruf liegst Du falsch, aber ich fühle mich trotzdem geehrt.

Unser Ausstausch war wohl bis jetzt nicht so gut bestrahlt. Hmm. Das lässt sich sicher noch richten.

Argument zum Streit: Wenn man im Kihon immer tief steht, ist das ein wirklich gutes Muskeltraining. Man steht nur tief, man prägt sich dabei Nichts unsinniges ein. Es ist leicht auf normale Kampfstellung umzustellen. Alles wird einfacher.
Ob man 8 Jahre z.B. schulmäßig Age-Uke im Kihon machen muss, um im Ernstfall eine Abwehr besser hinzubekommen, darüber kann man natürlich auch diskutieren.
Aber das Hikite ist imho doch ein Sonderfall. Weil hier eben eine Bewegung eingeprägt wird, die in den meisten Real-Zusammenhängen unzweckmäßig, also falsch ist. Age-Uke kann ich abgewandelt, verkürzt, aus einer Deckungshaltung anwenden. Hikite i.d.R. nicht. Man übt Hikite auf Kosten dessen, was man wirklich braucht.
Es gibt sicher Gründe es nicht abzuschaffen, aber das Verhältnis stimmt imho nicht !Gruß !
das mitm Muskeltraining stimmt total! wenn man danach auf normale Stellung umstellt (kamai zb) ist alles einfacher.

mal was zu kikite
HIKITE
Das Zurückziehen der Hand beim Schlag wird Hikite genannt. Das Prinzip der Hikite folgt der Anschauung, dass eine Kraft eine Gegenkraft benötigt. Das traditionelle Karate betrachtet den Körper als in zwei Hälften unterteilt. Die Kontakt- oder Aktionsseite führt die Technik aus. Sie ist gegen das Ziel gerichtet. Diese Technik wird als "leer" verstanden. Die Basisseite ist jene, die eigentlich inaktiv scheint. Zu ihr wird entgegengesetzt zum Ziel Hikite ausgeführt. Diese Seite wird stark gespannt. Die Kraft des zurückgezogenen Arms ist rückwärts, einwärts und nach unten gerichtet. Hikite verstärkt die zum Ziel wirkende Technik und dient zum Abfangen des Rückstosses.
Karate praktiziert hier ein Prinzip des Zen-Buddhismus, das "conzept of zerro", das Konzept des leeren Geistes (mushin). Auf das Außen wird kein Gedanke verschwendet, das Innere ist unbewegt. Dies ist die Haltung des Mondes auf dem Wasser. Manchmal scheint sein Bild im Wasser bewegt, er steht dennoch still auf seinem Platz und bewegt sich doch. In Asien herrscht der Meinung vor, dass das Starke beständig im Gleichgewicht mit dem Schwachen zu halten ist. Diesem Gedanken folgt Hikite.
Quelle: Karate Berlin SHOTOKAN KYOKAI BERLIN - KARATE TECHNIK - HIKITE -