HIKITE
Das Zurückziehen der Hand beim Schlag wird Hikite genannt. Das Prinzip der Hikite folgt der Anschauung, dass eine Kraft eine Gegenkraft benötigt. Das traditionelle Karate betrachtet den Körper als in zwei Hälften unterteilt. Die Kontakt- oder Aktionsseite führt die Technik aus. Sie ist gegen das Ziel gerichtet. Diese Technik wird als "leer" verstanden. Die Basisseite ist jene, die eigentlich inaktiv scheint. Zu ihr wird entgegengesetzt zum Ziel Hikite ausgeführt. Diese Seite wird stark gespannt. Die Kraft des zurückgezogenen Arms ist rückwärts, einwärts und nach unten gerichtet. Hikite verstärkt die zum Ziel wirkende Technik und dient zum Abfangen des Rückstosses.
Karate praktiziert hier ein Prinzip des Zen-Buddhismus, das "conzept of zerro", das Konzept des leeren Geistes (mushin). Auf das Außen wird kein Gedanke verschwendet, das Innere ist unbewegt. Dies ist die Haltung des Mondes auf dem Wasser. Manchmal scheint sein Bild im Wasser bewegt, er steht dennoch still auf seinem Platz und bewegt sich doch. In Asien herrscht der Meinung vor, dass das Starke beständig im Gleichgewicht mit dem Schwachen zu halten ist. Diesem Gedanken folgt Hikite.