Unter einem schiebenden Schnitt verstehe ich eine stoßende Bewegung wie beim Stich, nur das eben nicht gestochen wird, sondern geschnitten. Die Waffe bewegt sich also die ganze Zeit nach vorne. Taktischer Vorteil gegenüber dem ziehenden Schnitt: Der Gegner wird nach wie vor durch die Klingespitze bedroht, falls er zurückweicht, was ein schnelles Nachsetzen mit einem Stich erleichtert.
Beim kurvenden Hieb entfernt sich beim ziehenden Schneiden der Ort (Klingenspitze) vom Gegner wieder, der Weg zum Ziel für eine Folgeaktion wird wieder größer.
Verständlich erklärt?
Druck muss natürlich bei beiden Arten von Schnitten ausgeübt werden.
Ich setze beim Fechten beide Arten ein. Nach meinem Verständnis ist aber ein Schlag mit schiebendem Schnitt (heißt im I.33 "Stichschlag") eine schwertspezifische Technik, die z.B. im Stockkampf eher selten vorkommt, da sie weniger Druck erzeugt, als der kurvende Hieb.
Gruß,
Roland