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Thema: vergewaltigt !

  1. #346
    Durakier Gast

    Standard

    Ich glaube, dass hier ein bisschen aneinander vorbei geredet wird. Alex differenziert bestimmt sehr wohl zwischen Emotionen gegenüber Gegenständen und Personen.
    Er hat es nur einfach mal auf die Grundgefühle reduziert. Beispiel Wut: Man hat einen Unfall, man schreit den Gegner an, man ruft die Polizei und es gibt vielleicht ein Handgemenge. Man empfindet Wut. Die eigene Tochter wird Vergewaltigt und man bekommt es mit. Der Täter wird verprügelt, die Wirbelsäule gebrochen, die Hoden abgerissen und das Herz aus der Brust gerissen. Man empfindet Wut. Sie drückt sich aber anders aus und hat andere Stadien.

    Ich glaube, dass ihr ähnlich Vorstellungen habt, sie aber anders formuliert. Wortklauberei hilft der Diskussion allerdings nicht.

  2. #347
    Simplicius Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Durakier Beitrag anzeigen
    Beispiel Wut: Man hat einen Unfall, man schreit den Gegner an, man ruft die Polizei und es gibt vielleicht ein Handgemenge.
    Da bin ich ja froh, dass ich bisher nur zivlisierte Unfallgegner hatte.

  3. #348
    dadada Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Durakier Beitrag anzeigen
    Ich glaube, dass hier ein bisschen aneinander vorbei geredet wird. Alex differenziert bestimmt sehr wohl zwischen Emotionen gegenüber Gegenständen und Personen.
    Er hat es nur einfach mal auf die Grundgefühle reduziert. Beispiel Wut: Man hat einen Unfall, man schreit den Gegner an, man ruft die Polizei und es gibt vielleicht ein Handgemenge. Man empfindet Wut. Die eigene Tochter wird Vergewaltigt und man bekommt es mit. Der Täter wird verprügelt, die Wirbelsäule gebrochen, die Hoden abgerissen und das Herz aus der Brust gerissen. Man empfindet Wut. Sie drückt sich aber anders aus und hat andere Stadien.

    Ich glaube, dass ihr ähnlich Vorstellungen habt, sie aber anders formuliert. Wortklauberei hilft der Diskussion allerdings nicht.
    Das empfinde ich ähnlich, aber Wut ist ein Ausdruck von Hilflosigkeit.

  4. #349
    dadada Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Simplicius Beitrag anzeigen
    Was hat denn ein Motorradclub mit integrierten Agressionen zu tun?

    Wenn Dein Sohn eine Frau vergewaltigt dann empfindest Du das wohl eher als freien Ausdruck seiner künstlerischen Kreativität?
    Du reisst hier etwas aus dem Zusammenhang und das mag ich nicht. Ich betrachte eine Situation im Ganzen und in der von mir beschriebenen Lebenssituation sind jedenfalls für mich unterdrückte Agressionen nicht realistisch.

    Wenn ich mich hilflos fühle, kann ich jemanden um Hilfe bitten und es gibt dann auch solche Menschen, die helfen. Und wenn eben keiner da ist, der helfen kann dann helfe ich mir selber, Wut und Agressionen haben mir noch nie geholfen, sie machen immer nur alles kaputt.

    Ich habe keinen Sohn. So ein Charakterzug entsteht aber auch nicht von jetzt auf gleich, da wurde über Jahre etwas nicht wahrgenommen und konnte so in einem solchen Masse entstehen.

  5. #350
    Alex R. Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Simplicius Beitrag anzeigen
    Verstehe, Du unterscheidest nicht zwischen Freundesliebe, Elternliebe, Geschwisterliebe und erotischer Liebe.
    Und Du hast Deiner Frau gegenüber die gleichen Emotionen, wie einem guten Essen gegenüber, bzw. einem neuen Handy oder Auto.
    Vom Prinzip her ja.
    Zitat Zitat von Simplicius Beitrag anzeigen
    Da ich mein Auto nicht wie eine Frau liebe, werde ich weit weniger wütend, wenn mein Auto beschädigt wird als wenn jemand sich an meiner Freundin vergreift.
    Das hat nix mit Verstand zu tun.
    Die meisten Menschen tragen Wertvorstellungen mit sich rum, und die äußern sich durch Emotionen.
    Emotionen helfen uns, zwischen wichtig und unwichtig zu unterscheiden.
    Hier unterscheiden wir uns.
    Emotion und Wertvorstellungen sind zwei verschiedene Dinge, die nix miteinander zu tun haben. Wertvorstellungen sind etwas gesellschaftliches, also von aussen geschaffen. Emotionen kommen von innen und können sich durchaus von den Wertvorstellungen unterscheiden.



    Zitat Zitat von Simplicius Beitrag anzeigen
    Wenn es also eine Regel gäbe, die das Schlagen von Kindern erlaubte, oder gar verlangt, dann würdest Du die fleißig umsetzen?
    1. Gibt es so eine Regel nicht mehr.
    2. War es bis vor einigen Jahrzehnten durchaus erlaubt, seine Kinder (und seine Frau) zu schlagen. Eheliche Vergewaltigung wurde sogar erst (glaube ich) in den 80ern unter Strafe gestellt. Mein Vater (Jahrgang '43) hat in der Schule noch Prügel vom Lehrer bekommen und niemand hat sich darüber aufgeregt.

    Soll heißen, das nur, weil wir etwas nicht kennen, es nicht automatisch ein Aufreger sein muss. Wärst du mit dieser Regel aufgewachsen, wäre sie ein absolut natürlicher Bestandteil für dich und du könntest dir eine andere Sicht gar nicht vorstellen.
    Insofern, ja ich würde dieser Regel folgen. WEIL ich es nicht anders kennen würde!
    Da ich es aber anders kenne, würde ich es anders machen, bzw mache es anders.
    Zitat Zitat von Simplicius Beitrag anzeigen
    Dir ist das Befinden des Kindes oder das Opfer scheiß egal (gehören Dir ja nicht), aber der böse Regelbrecher muss bestraft werden?
    Nicht ganz.
    Im Groben und Ganzen ist mir das Opfer tatsächlich egal. Für das Opfer gibt es genügend andere Methoden, sein eigenes Befinden wieder aufzubauen (Psychiater, Freunde). Da muss ich mich als Fremder nicht auch noch einmischen, denn dann hätte ich wahnsinnig viel zu tun und käme überhaupt nicht mehr zu meinem eigenen Kram. Ich kann mich nicht um jeden einzelnen Menschen kümmern, der Probleme hat.
    Wohl aber kann ich eingreifen, wenn ein offensichtlicher Regelverstoß vorliegt. Und dabei ist es völlig egal, welche Regeln gerade gelten.
    - Arbeite ich in einer Disko, gelten die Hausregeln. Hältst du dich nicht dran, fliegst du raus. Keine Diskussion notwendig, denn dafür sind Regeln da.
    - Bin ich zuhause, und du benimmst dich nicht, fliegst du raus. Mein Haus, meine Regeln. Keine Diskussion notwendig, denn dafür sind Regeln da.
    - Bin ich unterwegs, gelten Gesetze. Hältst du dich nicht dran, gibt's Ärger. Keine Diskussion notwendig, denn dafür sind Gesetze da.

    Zitat Zitat von Simplicius Beitrag anzeigen
    Es gibt Menschen, die empfinden Empathie mit anderen Wesen und möchten daher nicht, dass es denen schlecht geht.
    Was gehen mich andere, mir unbekannte Menschen an? Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied, jeder sucht sich seinen eigenen Weg.
    Zitat Zitat von Simplicius Beitrag anzeigen
    Dabei ist es egal, ob diese Wesen ihnen vermeintlich gehören oder nicht.
    Ein Handy oder Auto sind nicht leidensfähig, daher kann man damit schwerlich echtes Mitgefühl empfinden.
    Von Mitgefühl ist hier auch nicht die Rede.
    Sicherlich empfinde ich Mitgefühl für andere.
    Aber deswegen muss und kann ich noch lange nicht überall eingreifen.
    Ich empfinde zum Beispiel durchaus Mitgefühl mit Leuten, die gestrandet sind. Aber es ist nicht meine Aufgabe, ihnen da raus zu helfen.
    Was könnte ich auch daran ändern?
    Wenn ich jedem Obdachlosen ein Heim gebe, dann hätte ich nicht mehr genug Platz für mich und meine Familie. Gebe ich jedem zu Essen, hab ich selbst nicht mehr genug. Gebe ich jedem Geld, bleibt mir nix mehr übrig.
    Irgendwo hat das Mitleid und das Mitgefühl auch Grenzen.

    Bei einer Misshandlung gegen Schwächere stehe ich trotzdem nicht daneben und schaue zu. Hier wird definitiv eine Regel verletzt, hier wird massiv in Menschenrecht eingegriffen (§1 GG = Die Würde des Menschen ist unantastbar).
    Und das Grundgesetz ist nix anderes als die schriftliche Form eines gesellschaftlichen Konsens, den es VORHER schon gab! Man könnte auch sagen, hier ist etwas aufgeschrieben worden, weil es für den Menschen absolut normal ist.

    @Durakier:
    Danke, das du dies erkennst.
    Es geht mir tatsächlich um die grundlegenden Gefühle. Die sind nun mal nicht sehr zahlreich. Liebe, Wut, Leid, Freude und Hass, viel mehr gibt es eigentlich nicht.
    Der Rest sind alles Abstufungen bzw Mischungen davon.

  6. #351
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    Zitat Zitat von Alex R. Beitrag anzeigen
    Emotion und Wertvorstellungen sind zwei verschiedene Dinge, die nix miteinander zu tun haben.
    Nicht unbedingt. Emotionen sind z.B. psychologische Prozessabläufe, eine subjektive Wertvorstellung wäre dann das Resultat einer Kette psychologischer Prozesse.

    Soll heißen, das nur, weil wir etwas nicht kennen, es nicht automatisch ein Aufreger sein muss. Wärst du mit dieser Regel aufgewachsen, wäre sie ein absolut natürlicher Bestandteil für dich und du könntest dir eine andere Sicht gar nicht vorstellen.
    Regeln sollten dynamisch sein und regelmäßig hinterfragt, interpretiert und ggf. angepasst werden. Soziale Normen ändern sich mit der Gesellschaft - idR leicht zeitlich versetzt. Ich bin mit vielen Dingen aufgewachsen, die aufgrund einer transparenteren Umwelt, eines globaleren Weltbildes und Veränderungen des sozialen Umfeldes längst kein natürlicher Bestandteil mehr für mich sind. Einige lehne ich ab, andere sind mir egal geworden, manche verstehe ich einfach nicht mehr.
    Wäre dem nicht so, würde der Lehrer auch heute noch den Rohrstock nutzen.

    Im Groben und Ganzen ist mir das Opfer tatsächlich egal. Für das Opfer gibt es genügend andere Methoden, sein eigenes Befinden wieder aufzubauen (Psychiater, Freunde). Da muss ich mich als Fremder nicht auch noch einmischen, denn dann hätte ich wahnsinnig viel zu tun und käme überhaupt nicht mehr zu meinem eigenen Kram. Ich kann mich nicht um jeden einzelnen Menschen kümmern, der Probleme hat.
    Wohl aber kann ich eingreifen, wenn ein offensichtlicher Regelverstoß vorliegt. Und dabei ist es völlig egal, welche Regeln gerade gelten.
    Der letzte Satz belegt, dass dir das Opfer eben nicht egal ist. Und somit kann offensichtlich doch jeder einzelne gesellschaftlich für wildfremde Menschen wertvoll werden. Klingt recht romantisch oder heroisch, aber so definiert sich eine gesunde soziale Struktur, oder?

    Die weiteren Ausführungen kommentiere ich insoweit nicht, dass es subjektive und objektive rationale Abgrenzungen gibt, ist selbstverständlich. Jeder lebt sein Leben.

    @Durakier:
    Danke, das du dies erkennst.
    Es geht mir tatsächlich um die grundlegenden Gefühle. Die sind nun mal nicht sehr zahlreich. Liebe, Wut, Leid, Freude und Hass, viel mehr gibt es eigentlich nicht.
    Der Rest sind alles Abstufungen bzw Mischungen davon.
    Du meinst Emotionen. Gefühle sind persönliche Interpretationen. Gefühle ändern sich, entwickeln sich mit dem Menschen weiter. Emotionen kann man eigentlich oftmals nicht genau benennen, da fließen zahlreiche neurologische, physiologische und psychologische Faktoren mit ein.
    It 's not who I'm underneath but what I do that defines me. Bruce Wayne
    Dabei würdest Du sogar beim Schattenboxen verlieren. Kannix

  7. #352
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    Zitat Zitat von dadada Beitrag anzeigen
    Das empfinde ich ähnlich, aber Wut ist ein Ausdruck von Hilflosigkeit.
    Wieso denn das? Wut kann enorm motivieren...
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  8. #353
    Simplicius Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Alex R. Beitrag anzeigen
    Hier unterscheiden wir uns.
    Emotion und Wertvorstellungen sind zwei verschiedene Dinge, die nix miteinander zu tun haben. Wertvorstellungen sind etwas gesellschaftliches, also von aussen geschaffen. Emotionen kommen von innen und können sich durchaus von den Wertvorstellungen unterscheiden.
    Wertvorstellungen sind wahrscheinlich teilweise angeboren, teilweise erlernt.
    Wenn Du einem Durchschnittsmenschen Kot zu essen gibst, dann muss er wahrscheinlich kotzen.
    Der Ekel ist allerdings anerzogen.
    Gerechtigkeitsempfinden ist wohl angeboren, andere Werte durch die Erziehung verinnerlicht.
    Verinnerlichte Werte sind nicht Emotionen, sie resultieren in Emotionen.
    Regeln, die nicht mit den verinnerlichten Werten übereinstimmen lassen einen kalt und werden nur befolgt, wenn einer guckt.

    Wenn einer einem Menschen nur hilft, weil er sonst wegen unterlassener Hilfeleistung dran ist, dann wird er wahrscheinlich Angst und Ärger (auch das noch), fühlen.
    Wenn einer einem anderen Menschen hilft, weil er will, dass es dem gut geht, dann wird er viel motivierter handeln und sich wahrscheinlich freuen, wenn es klappt.

    Zitat Zitat von Alex R. Beitrag anzeigen

    1. Gibt es so eine Regel nicht mehr.
    2. War es bis vor einigen Jahrzehnten durchaus erlaubt, seine Kinder (und seine Frau) zu schlagen. Eheliche Vergewaltigung wurde sogar erst (glaube ich) in den 80ern unter Strafe gestellt. Mein Vater (Jahrgang '43) hat in der Schule noch Prügel vom Lehrer bekommen und niemand hat sich darüber aufgeregt.

    Soll heißen, das nur, weil wir etwas nicht kennen, es nicht automatisch ein Aufreger sein muss. Wärst du mit dieser Regel aufgewachsen, wäre sie ein absolut natürlicher Bestandteil für dich und du könntest dir eine andere Sicht gar nicht vorstellen.
    Der normale Mensch ist in der Lage zu merken, dass Schläge wehtun.
    Sowohl wenn er geschlagen wird, wie auch wenn er einen anderen schlägt.
    Und es gibt eben Leute mit Mitgefühl (das ist ein Gefühl, keine Pflicht) die andere nicht quälen wollen.
    Selbst zu Zeiten, als es normal war, Leute zu tausenden an Kreuzen langsam verecken zu lassen, gab es Menschen, die gesagt haben "das ist nicht in Ordnung".
    So wurde in vielen Ländern die Todesstrafe humaner, in anderen abgeschafft, man hat in vielen Ländern die Sklaverei abgeschafft und einige setzen sich sogar für Tierrechte ein.

    Zitat Zitat von Alex R. Beitrag anzeigen
    Im Groben und Ganzen ist mir das Opfer tatsächlich egal. Für das Opfer gibt es genügend andere Methoden, sein eigenes Befinden wieder aufzubauen (Psychiater, Freunde). Da muss ich mich als Fremder nicht auch noch einmischen, denn dann hätte ich wahnsinnig viel zu tun und käme überhaupt nicht mehr zu meinem eigenen Kram.
    Es geht bei Mitgefühl nicht um eine Handlung, sondern um eine emotionale Verbindung.


    Zitat Zitat von Alex R. Beitrag anzeigen
    Ich kann mich nicht um jeden einzelnen Menschen kümmern, der Probleme hat.
    Wohl aber kann ich eingreifen, wenn ein offensichtlicher Regelverstoß vorliegt. Und dabei ist es völlig egal, welche Regeln gerade gelten.
    - Arbeite ich in einer Disko, gelten die Hausregeln. Hältst du dich nicht dran, fliegst du raus. Keine Diskussion notwendig, denn dafür sind Regeln da.
    - Bin ich zuhause, und du benimmst dich nicht, fliegst du raus. Mein Haus, meine Regeln. Keine Diskussion notwendig, denn dafür sind Regeln da.
    - Bin ich unterwegs, gelten Gesetze. Hältst du dich nicht dran, gibt's Ärger. Keine Diskussion notwendig, denn dafür sind Gesetze da.
    In Saudi-Arabien haben mal Religionspolizisten Mädchen daran gehindert, eine brennende Turnhalle zu verlassen, weil sie nicht richtig angezogen waren.
    Einfache Regel: "keine korrekte Kleidung, kein Ausgang".

    Regeln haben ihren Sinn, den man allerdings im Auge behalten sollte.
    Geändert von Simplicius (24-05-2012 um 18:49 Uhr)

  9. #354
    Simplicius Gast

    Standard

    Zitat Zitat von MCFly Beitrag anzeigen
    Wieso denn das? Wut kann enorm motivieren...
    Genau, daher sind die Hilflosen auch wütend: damit sie sich besser helfen können.
    Wut zeigt, dass etwas nicht stimmt, und anders laufen soll und gibt einem die Energie, und den Tunnelblick, was zu verändern.

    Allerdings kann sie einem auch davonreißen, zu Taten, die man später bereut.

    Daher ist es oftmals besser, die Wut zwar wahrzunehmen und an dem zu arbeiten, was dahintersteckt, ausagieren sollte man die nur in Ausnahmesituationen.
    Geändert von Simplicius (24-05-2012 um 18:51 Uhr)

  10. #355
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    Standard

    Zitat Zitat von Simplicius Beitrag anzeigen
    Genau, daher sind die Hilflosen auch wütend: damit sie sich besser helfen können.
    Kein Grund, wütend zu werden

    Wut entspringt oft eigenem Fehlverhalten. Z.B. weil sich Dinge anders entwickeln, als man sie eingeschätzt hat. Dann kann man durchaus an sich arbeiten, wie du es ja auch schreibst.
    Im Beispiel einer Vergewaltigung trifft das im Regelfall natürlich nicht zu...
    It 's not who I'm underneath but what I do that defines me. Bruce Wayne
    Dabei würdest Du sogar beim Schattenboxen verlieren. Kannix

  11. #356
    Simplicius Gast

    Standard

    Zitat Zitat von MCFly Beitrag anzeigen
    Wut entspringt oft eigenem Fehlverhalten. Z.B. weil sich Dinge anders entwickeln, als man sie eingeschätzt hat. Dann kann man durchaus an sich arbeiten, wie du es ja auch schreibst.
    ...
    Ich meinte nicht an sich arbeiten, sondern an der Situation.
    Wut auf sich selbst ist destruktiv und meist das Ergebnis einer entsprechenden Erziehung.
    Das Urteil der Eltern wird verinnerlicht.

    Lucyinthesky berichtet, dass sie wütend wird, wenn sie ein Unrecht beobachtet.
    Diese Wut zeigt ihr an, dass etwas gegen ihre Wertvorstellungen läuft und gibt ihr gleichzeitig Energie einzugreifen.
    Das kann dann ein durchdachtes Eingreifen und eine langfristige Änderung sein, oder - im Falle eines körperlichen Übergriffs - ein körperliches Eingreifen, wobei die Wut die üblichen zivilsatorischen und gesellschaftlichen Hemmungen ausschalten kann.
    Ohne Wut gäbe es keine Revolutionen, sondern die "gottgegebenen" Ordnungen würden weiterexistieren.
    Daher erzählen die Herrschenden, die Pfaffen und die Lamas gerne, dass Wut etwas schlechtes sei, und sich die Untertanen beherrschen sollten, um ihre Macht zu wahren.
    Das zeigt sich ja auch in unserem Land, unserer Zeit, wo "Wutbürger", die nicht einfach hinnehmen, was sich die Landvogte ausgküngelt haben, von den Herrschenden diffamiert werden.

  12. #357
    dadada Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Simplicius Beitrag anzeigen
    Diese Wut zeigt ihr an, dass etwas gegen ihre Wertvorstellungen läuft und gibt ihr gleichzeitig Energie einzugreifen.
    Das kann dann ein durchdachtes Eingreifen und eine langfristige Änderung sein, oder - im Falle eines körperlichen Übergriffs - ein körperliches Eingreifen, wobei die Wut die üblichen zivilsatorischen und gesellschaftlichen Hemmungen ausschalten kann.
    Wut ist ein Ausdruck von Hilflosigkeit, hierdurch wird eine Energie im Körper erzeugt, die sehr stark sein kann. Diese Energie kann ein Mensch nutzen, um etwas durchzusetzen.

    Wut ist meist keinesfalls sinnvoll, säge mal in einem wütenden Zustand mit einer Handsäge einen dicken Baumstamm durch, oder repariere Dein Motorrad, wenn Du wütend bist. Diese starke Energie verhindert das Feingefühl, Einfühlung ist bei starker Wutenergie kaum möglich. Ich kenne Menschen, die häufig Wut empfinden und die daraus resultierende Energie in körperliche Bewegung umsetzen (Holzhacken, auf Säcke boxen, ...). Auf Menschen einprügeln empfinde ich in diesem Zusammenhang nicht günstig.

    Durchdacht sind derartige Eingriffe i.d.R. nicht, Energie zum Denken ist meist genügend da und muss nicht durch Wut erzeugt werden. Denken kann ein Mensch am besten, wenn er oder sie eine starke innere Ruhe besitzt, d.h. emotional sehr ausgeglichen ist. Am kreativsten findet das Denken statt, wenn mit beiden Gehirnhälften gedacht wird.
    Geändert von dadada (25-05-2012 um 08:09 Uhr)

  13. #358
    Alex R. Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Simplicius Beitrag anzeigen
    Wenn einer einem Menschen nur hilft, weil er sonst wegen unterlassener Hilfeleistung dran ist, dann wird er wahrscheinlich Angst und Ärger (auch das noch), fühlen.
    Wenn einer einem anderen Menschen hilft, weil er will, dass es dem gut geht, dann wird er viel motivierter handeln und sich wahrscheinlich freuen, wenn es klappt.
    Dem zweiten Satz kann ich nur zustimmen. Wenn ich will, dass es jemand anderem gut geht, dann bin ich mit dieser Person emotional verbunden, d.h. sie gehört zu dem Kreis, den ich für wertvoll erachte (Frau, Kinder, Freunde, nahe Verwandte).

    Zum ersten Satz:
    Wie sich jemand fühlt, wenn er helfen muss, kann doch eigentlich egal sein, solange er hilft oder?
    Ob jetzt aus Pflichtgefühl ggü. dem Menschen oder aus Respekt vor geltenden Regeln, Hauptsache jemand hilft, wenn er Unrecht beobachtet. Oder sollte man, weil einem die Person egal ist, einfach wegschauen? Obwohl an ihr Regeln gebrochen werden?
    Und mit Regeln meine ich eher weniger Gesetze, als vielmehr Regeln, die allgemein gültig sind und es auch immer waren. Nein heißt nein.
    Zitat Zitat von Simplicius Beitrag anzeigen
    Der normale Mensch ist in der Lage zu merken, dass Schläge wehtun.
    Sowohl wenn er geschlagen wird, wie auch wenn er einen anderen schlägt.
    Und es gibt eben Leute mit Mitgefühl (das ist ein Gefühl, keine Pflicht) die andere nicht quälen wollen.
    Selbst zu Zeiten, als es normal war, Leute zu tausenden an Kreuzen langsam verecken zu lassen, gab es Menschen, die gesagt haben "das ist nicht in Ordnung".
    So wurde in vielen Ländern die Todesstrafe humaner, in anderen abgeschafft, man hat in vielen Ländern die Sklaverei abgeschafft und einige setzen sich sogar für Tierrechte ein.
    Unterm Strich meinen wir sogar das gleiche, nur sehen wir das differenzierter, bzw von verschiedenen Seiten. Du gehst von einer Minderheit aus, ich sehe die schweigende Masse.
    Veränderung ist immer gut, solange sie zum Wohl der Allgemeinheit dient. Siehe deine Beispiele.
    Allerdings gibt es auch die Leute, die den Status Quo erhalten wollen, kein Interesse an einer Veränderung haben oder denen es einfach egal ist. Davon gibt es leider zuviele.

    Zitat Zitat von Simplicius Beitrag anzeigen
    Es geht bei Mitgefühl nicht um eine Handlung, sondern um eine emotionale Verbindung.
    Einverstanden, aber sie kann in Handlungen resultieren.


    Zitat Zitat von Simplicius Beitrag anzeigen
    Regeln haben ihren Sinn, den man allerdings im Auge behalten sollte.
    Wenn Regeln keinen Sinn mehr machen, gehören sie abgeschafft. Das von dir gewählte Beispiel ist allerdings insofern keins, da die Regel dort zum Alltag gehört und dort auch keinerlei Aufregung verursacht. Weil die Menschen dort eben diese Regel haben wollen. Würden sie sie nicht haben wollen, würden sie sie abschaffen. Teilweise haben sie dies ja auch getan (Arabischer Frühling).

    Das Beispiel neigt nur hier bei uns zur Empörung, weil wir diese Regel eben nicht haben.

    @McFly:
    Natürlich bleibt mir das Opfer relativ egal. Ich schrieb ja: Im Groben und Ganzen
    Ich kenne die Person nicht, werde sie sehr wahrscheinlich auch nie wieder sehen und helfe ihr trotzdem.
    Dabei ist mein erster Gedanke aber nicht: Das arme Ding, sondern eher: Das macht man aber nicht.

  14. #359
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    Zitat Zitat von dadada Beitrag anzeigen
    Diese starke Energie verhindert das Feingefühl, Einfühlung ist bei starker Wutenergie kaum möglich. Ich kenne Menschen, die häufig Wut empfinden und die daraus resultierende Energie in körperliche Bewegung umsetzen (Holzhacken, auf Säcke boxen, ...). Auf Menschen einprügeln empfinde ich in diesem Zusammenhang nicht günstig.

    Durchdacht sind derartige Eingriffe i.d.R. nicht, Energie zum Denken ist meist genügend da und muss nicht durch Wut erzeugt werden. Denken kann ein Mensch am besten, wenn er oder sie eine starke innere Ruhe besitzt, d.h. emotional sehr ausgeglichen ist. Am kreativsten findet das Denken statt, wenn mit beiden Gehirnhälften gedacht wird.
    "Wut" ist eben ein Gefühl. Und wie jedes Gefühl entweder völlig oder überwiegend emotionsgesteuert. Nimm eines der urtümlichsten Gefühle: die Angst.
    Je nachdem in welchen Varianten sie -die Angst- ausbricht, werden bestimmte Körperfunktionen hervorgehoben (z.B. erhöhte Konzentrationsfähigkeit durch intensiveren Blutdurck und Blutversorgung des Gehirns, sieht man z.B. anhand vergrößerter Pupillen), manche herabgesetzt (z.B. selektive Aufmerksamkeit). Damit fällt die kognitive Leistungsfähigkeit evtl. eben durchaus höher aus, als ineinem "ausgelichenen" Zustand.
    Wut kann also bewirken, konzentriert und zielstrebig zu agieren, auch motorisch. Sie kann genauso auch blockieren, oder fehlleiten.

    I.Ü. bewirkt ein arbeiten an einer Situation letztendlich doch ein arbeiten an dem eigenen "Charakter" (?) Daher bekannte Redewendungen a la "Das passiert mir nicht noch einmal"...
    It 's not who I'm underneath but what I do that defines me. Bruce Wayne
    Dabei würdest Du sogar beim Schattenboxen verlieren. Kannix

  15. #360
    dadada Gast

    Standard

    Zitat Zitat von MCFly Beitrag anzeigen
    "Wut" ist eben ein Gefühl. Und wie jedes Gefühl entweder völlig oder überwiegend emotionsgesteuert. Nimm eines der urtümlichsten Gefühle: die Angst.
    Je nachdem in welchen Varianten sie -die Angst- ausbricht, werden bestimmte Körperfunktionen hervorgehoben (z.B. erhöhte Konzentrationsfähigkeit durch intensiveren Blutdurck und Blutversorgung des Gehirns, sieht man z.B. anhand vergrößerter Pupillen), manche herabgesetzt (z.B. selektive Aufmerksamkeit). Damit fällt die kognitive Leistungsfähigkeit evtl. eben durchaus höher aus, als ineinem "ausgelichenen" Zustand.
    Wut kann also bewirken, konzentriert und zielstrebig zu agieren, auch motorisch. Sie kann genauso auch blockieren, oder fehlleiten.

    I.Ü. bewirkt ein arbeiten an einer Situation letztendlich doch ein arbeiten an dem eigenen "Charakter" (?) Daher bekannte Redewendungen a la "Das passiert mir nicht noch einmal"...
    Das habe ich anders kennengelernt, Angst bewirkt bei Tieren und Menschen ein Fluchtverhalten, die Konzentration ist hierbei auf die Flucht gelenkt. Wut entsteht durch Hilflosigkeit, bei Tieren entsteht sie, wenn sie verletzt werden etc., das bewirkt dann ein Angriffsverhalten was in der Situation eventuell das Leben des Tieres sichert, die Konzentration ist hier intuitiv auf den Angriff gerichtet.

    Gestern war so eine Situation im Training, dort sollte mich jemand mit einem Faustschlag zur Nase hin angreifen. Der Faustschlag endete aber immer ca. 5cm vor meiner Nase. Diesen Faustschlag habe ich nicht als Angriff empfunden. Wenn ich einen Angriff abwehren möchte, dann muss er als Angriff von mir wahrgenommen werden, sprich präziser Angriff, alles andere ist nur kopfgesteuert.

    Nach Deiner Theorie hätte ich ihn wütend machen müssen, um mit ihm üben zu können?

    Wütend muss ich in diesem Moment nicht sein, um reagieren zu können, wenn der Angriff präzise gesetzt wird muss ich aufmerksam sein und im richtigen Moment reagieren, dann bin ich aber auch nicht wütend, das macht dann einfach Spass.

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