
Zitat von
Alex R.
Emotion und Wertvorstellungen sind zwei verschiedene Dinge, die nix miteinander zu tun haben.
Nicht unbedingt. Emotionen sind z.B. psychologische Prozessabläufe, eine subjektive Wertvorstellung wäre dann das Resultat einer Kette psychologischer Prozesse.
Soll heißen, das nur, weil wir etwas nicht kennen, es nicht automatisch ein Aufreger sein muss. Wärst du mit dieser Regel aufgewachsen, wäre sie ein absolut natürlicher Bestandteil für dich und du könntest dir eine andere Sicht gar nicht vorstellen.
Regeln sollten dynamisch sein und regelmäßig hinterfragt, interpretiert und ggf. angepasst werden. Soziale Normen ändern sich mit der Gesellschaft - idR leicht zeitlich versetzt. Ich bin mit vielen Dingen aufgewachsen, die aufgrund einer transparenteren Umwelt, eines globaleren Weltbildes und Veränderungen des sozialen Umfeldes längst kein natürlicher Bestandteil mehr für mich sind. Einige lehne ich ab, andere sind mir egal geworden, manche verstehe ich einfach nicht mehr.
Wäre dem nicht so, würde der Lehrer auch heute noch den Rohrstock nutzen.
Im Groben und Ganzen ist mir das Opfer tatsächlich egal. Für das Opfer gibt es genügend andere Methoden, sein eigenes Befinden wieder aufzubauen (Psychiater, Freunde). Da muss ich mich als Fremder nicht auch noch einmischen, denn dann hätte ich wahnsinnig viel zu tun und käme überhaupt nicht mehr zu meinem eigenen Kram. Ich kann mich nicht um jeden einzelnen Menschen kümmern, der Probleme hat.
Wohl aber kann ich eingreifen, wenn ein offensichtlicher Regelverstoß vorliegt. Und dabei ist es völlig egal, welche Regeln gerade gelten.
Der letzte Satz belegt, dass dir das Opfer eben nicht egal ist. Und somit kann offensichtlich doch jeder einzelne gesellschaftlich für wildfremde Menschen wertvoll werden. Klingt recht romantisch oder heroisch, aber so definiert sich eine gesunde soziale Struktur, oder?
Die weiteren Ausführungen kommentiere ich insoweit nicht, dass es subjektive und objektive rationale Abgrenzungen gibt, ist selbstverständlich. Jeder lebt sein Leben.
@Durakier:
Danke, das du dies erkennst.
Es geht mir tatsächlich um die grundlegenden Gefühle. Die sind nun mal nicht sehr zahlreich. Liebe, Wut, Leid, Freude und Hass, viel mehr gibt es eigentlich nicht.
Der Rest sind alles Abstufungen bzw Mischungen davon.
Du meinst Emotionen. Gefühle sind persönliche Interpretationen. Gefühle ändern sich, entwickeln sich mit dem Menschen weiter. Emotionen kann man eigentlich oftmals nicht genau benennen, da fließen zahlreiche neurologische, physiologische und psychologische Faktoren mit ein.
It 's not who I'm underneath but what I do that defines me. Bruce Wayne
Dabei würdest Du sogar beim Schattenboxen verlieren. Kannix