Deine Beschreibung wird allerdings dem Ablauf einer Ju Jutsu Prüfung nicht gerecht.
Die geforderten Techniken müssen nämlich in einer sinnvollen Kombination gezeigt werden und das schließt Meidbewegungen, Abwehr-, Konter-, sowie Folgetechniken mit ein.
Der Unterschied zu einer Jiu Prüfung besteht in erster Linie darin, dass während dieser Kombination ein bestimmte, spezifische Technik gezeigt werden muss. (z.B. Uchi Mata/Harai Goshi)
Wie die geforderte Technik einleitet, ausgeführt und abgeschlossen wird ist dabei allerdings Freigestellt (in den Grenzen der PO) und sollte auch ganz individuell an dem einzelnen Ju Jutsuka ausgerichtet sein.
Der Vorteil dieses Systems ist, dass ich gezwungen bin mich mit allen geforderten Techniken auseinanderzusetzen.
In der Jiu-Variante kann ich Techniken die mit nicht liegen, Bzw. von denen ich glaube das sie mir nicht liegen, einfach umgehen. (Beispielsweise nie Uchi Mata/Harai Goshi bei Würfen zeigen)
Muss ich sie aber zeigen, bin ich gezwungen sie zu lernen und merke dann evtl.: "Hey, das ist ja doch was für mich."
Soviel zumindest zur Theorie der Prüfung, was dann Praktisch im Training passiert ist noch mal eine ganz andere Sache.
Was ich am Jiu-Prüfungsprogramm definitiv besser finde, ist der große Part der frei angesagten Angriffe. Das findet sich unter dem Punkt "freie SV" zwar auch im Ju-Programm, kommt da allerdings viel zu kurz.
Generell hat sich meiner Meinung nach in den Ju-Prüfungen inzwischen eine "Unkultur des Abgesprochenen" eingeschlichen.
Prüfungen werden so stark durchchoreographiert, dass sie schon fast Duo-Vorführungen gleichen und wehe irgendwas sieht improvisiert aus.
Das geht sogar so weit, das der Bereich Gegentechnik/Weiterführung schon ad absurdum geführt wird und die freien Parts meist unter: "Mach ich schon irgendwie, ist nicht so wichtig" laufen.
Dies ist natürlich eine direkte Folge des Prüfungsprogrammes, dass eine durch und durch abgesprochene Kombination mit dem Schokopartner eben "belohnt".




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