Hallo WT-Herb.
Du scheinst nur einen Teil meiner Beiträge gelesen zu haben.Zitat von WT-Herb
1. Ich schrieb selbst schon, dass es zweckbezogen bessere und schlechtere (da von Menschenhand geschaffen aber nicht perfekte) Systeme geben wird und auch, dass sich das in einem gewissen Maß messen lässt.
2. Ich sehe ich nach wie vor so, dass ein System auch bei gleichem Ziel nicht für Jeden gleich gut passen muss. Auch die beste Ballettlehrerin wird eine 170Kg-Dame nicht zur leichtfüßigen, geschweige denn von Spargeltarzanen mühelos zu tragenden und zu werfenden Primaballerina machen können. Eine Person ohne störenden Schluckreflex wird m.A.n. auch immer Vorteile gegenüber Personen mit diesem Reflex haben, wenn es um Schnelltrinkwettbewerbe geht. Der einzelne Mensch ist mit einer Vielzahl verschiedener Merkmale ausgestattet, die ihn von einigen anderen Menschen unterscheiden oder ihn diesen ähneln lassen. Nicht wenige dieser Merkmale kann man nur bis zu einem gewissen Grad verändern, dann ist einfach Schluss.
Die Perfektion ist für mich nur ein ideelles Konstrukt. Selbst der Beste der Besten bezogen auf eine bestimmte Sache kann sich bezüglich dieses Konstrukts nur wie eine Tangente dem perfekten Zustand nähern, ohne diesen jedoch jemals wirklich zu erreichen.Zitat von WT-Herb
Ich denke auch, dass in der SV mehr Dinge mit reinspielen als beim Kampf mit festgeschriebenem Regelwerk. Ich habe trotzdem auch hier einige Fragstellungen zufriedenstellend zu lösen, z.B. abzuwägen, welche Mittel ich einsetze oder nicht (z.B. bis zu welchem Grad kann ich ruhigens Gewissens den Gegner im Ring schädigen, vielleicht sogar lebenslang) oder abzuwägen, über welche Ressourcen ich gerade verfüge (das wechselt nämlich u.U. schon mit jedem Schnupfen, Durchfall oder beruflichen/privaten Problemen). Insofern finde ich den Vergleich zwischen dem Kampf nach Regelwerk/Wettkampf mit der SV/dem scheinbar regellosen Kampf (dieser Auffassung widerspricht im WT aber bereits die Annahme von 5 Kampfphasen i.S.e. Rituals, also einem Handeln, das sehr wohl, egal ob das den Beteiligten bewusst ist oder nicht, Regeln folgt) zu simplifizierend.Zitat von WT-Herb
In diesem Text könnte ich problemlos alle "SV" mit "Erfolgreiches bestreiten eines Wettkampfs" ersetzen und der Text ergäbe für mich immer noch Sinn.Zitat von WT-Herb
Über den Wert der Strategie des WT für die SV möchte ich nicht streiten, da soll ruhig jeder für sich sehen, in welchem Stil er sich gut aufgehoben fühlt. Für mich wäre die WT-Strategie zwar nichts aber für Andere wäre dafür traditionelles Jûdô vielleicht nichts oder MMA nichts (ich selbst halte Jûdô sowieso und MMA schon wegen der Trainingsweise für gut geeignet, SVrelevante Attribute zu erlangen). In diesem Sinne jedem Tierchen sein Pläsierchen.Zitat von WT-Herb
Ein ganz kleines Problem habe ich damit, dass bei Vergleichen, sofern die eigenen Leute unterliegen, grundsätzlich die Anwender zu versagen scheinen, nie das System. ich hatte selbst schon oft genug Diskussionen mit dem berühmten Satz (es geht mir jetzt nicht um WT, sondern Grundsätzliches):
(Selbstbewusster führte verlangsamt etwas vor, das so NIEMALS funktionieren würde, weil es den Fehler, mit dem er gerade zu kämpfen hatte und den er sich nun schön zu reden versucht, sich nur noch stark vergrößern würde)
Selbstbewusster - "Ja, aber wenn es jetzt ernst gewesen wäre und im Ernstfall, da hätte ich ja auch so und so und so gemacht!"
Ungläubiger - "Du hast doch gesehen, dass gerade X passiert ist und das schon in dieser viel leichter zu bewerkstelligenden Situation?"
Selbstbewusster - "Im Ernstfall ginge es ja auch viel schneller und dann wärs das für Dich gewesen."
Ungläubiger - "Okay, können wir das nochmal etwas realistischer/schneller machen (ist immer noch spielerisch)?"
Ungläubiger - "Okay, komm jetzt nochmal."
(Es folgt eine noch peinlichere Nummer bei gefühlter halber Stärke und Geschwindigkeit und NULL Dagegenhalten.)
Ungläubiger - "Ne, komm mal nochmal, noch ein klein wenig schneller."
(die gleiche peinliche Nummer folgt noch ein-, zweimal.)
Ungläubiger - "Hast du es jetzt gesehen? Der Fehler potenziert sich sogar noch."
Selbtbewusster - "Ja aber im Ernstfall hätte das mit noch etwas mehr Kraft und Tempo voll gut geklappt."
Ungläubiger - "Okay, das kann sein (höflich bleibend, aber verzweifelnd an Worte wie Vollhonk denkend)."
In dem Beispiel, dass mir gerade einfiel, ist nicht ganz klar, ob der Lehrer des Selbstbewussten ihn schlecht unterrichtet hatte bzw. das angewandte System schlecht war oder ob der Selbstbewusste einfach nur selbst schlecht war. Es gab ähnliche Fälle (Ihr kennt ähnliche bestimmt aus eigener Erfahrung), bei denen völlig klar war, ob der Anwender nur nicht verstanden hatte oder das System selbst nicht taugte (für das, was demonstriert werden sollte).
BEIDES ist jedenfalls im Bereich des Möglichen und ich meine es ist z.T., gerade wenn es den eigenen Stil betrifft, oft genug auch eine Glaubens-/Vertrauensfrage, die nicht immer rational beantwortet werden dürfte.




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