Das Problem ist doch schon die Zielsetzung. Wir leben in einer der verweichlichsten Gesellschaften aller Zeiten. Wirkliche Gewalt kennt man allerhöchstens aus dem Fernsehen und auch da nur abstrakt.
Hier meinen die Leute „kämpfen“ wäre die Schlägerei in der Disco, an der Tür, evtl. der Überfall auf der Straße von einem Junkie oder die Belästigung von irgendwelchen Jugendlichen in der U-Bahn, am Bahnhof etc.. Das ist doch Bullshit. So etwas ist keine Gewalt, auch wenn es da mal einen Toten gab, das war aber in der Tat eher ein „Unfall“ als das, was früher als Gewalt gelebt wurde.
Echte Gewalt hat immer Waffen!!! Waffen heben jede „Gewichtsklasse“ auf und bringen „das Spiel“ direkt auf ein Level bei dem es um das eigene Leben geht. Eine wirkliche Kampfkunst lehrt wie man jemanden tötet und zwar schnell und effektiv. Unbewaffnete Übungsformen dienen dem Training (z.B. Ringen) man darf aber das Ziel dabei nicht aus dem Auge verlieren, sonst wird aus einer Trainingsform nur Selbstzweck.
Dieses Ziel gibt es heute aber nicht. Karl-Louis und Tjark-Olsen sollen in den Kindergruppen von Judo oder Karate nicht auf das Töten vorbereitet werden, nein sie sollen „erzogen“ werden weil die Eltern mit dem natürlichen Aggressionspotential ihrer Sprößlinge nicht zurecht kommen. Weil sie selber es nie gelernt haben. Das geht so weit das Märchen wie das "Waffenverbot auf Okinawa", "Der sanfte Weg" und "Es gibt keinen ersten Angriff" propagiert werden um sich selber einzureden das man ja nicht brutal ist. Der größte Lacher bleibt dabei immer noch die angebliche Bedeutung des "Do" als Weg zur Selbstkultivierung, dabei wurde das "jutsu" zum "Do" vom DNBK aus nationalistischen Gründen umdeklariert um den "japanischen Lebensweg" zu betonen und die Größe Japans zu betonen.
Diverse Subkulturen unserer Gesellschaft kanalisieren Ihre Gewalt immer noch in den Kampfkünsten aber der Großteil der Gesellschaft „ekelt“ sich vor der körperlichen Gewalt dort, eben weil er ihr Angst macht.
Dabei sind die Sportarten wie MMA, VK-Karate oder MT auch nichts anderes als Ventile ihrer Ausübenden für diverse Anteile ihrer Persönlichkeit und ihres gesellschaftlichen Kontextes. Mit echtem Kämpfen (im Sinne von effektiven Töten) hat das auch nicht viel zu tun, denn wo wird schon gelehrt was ich z.B. mit einem Underhook eigentlich anstellen kann? Es gibt Teile in unserer Gesellschaft wo so etwas noch gelehrt wird, das findet aber nicht in irgendwelchen „offiziellen“ Vereinen oder Gyms statt, sondern im jeweiligen Umfeld (egal auf welcher Seite des Gesetzes) und bedient sich der dort vorhandenen Ressourcen an Waffen.
Kämpfen ist also immer im Kontext dessen zu sehen was darunter verstanden wird. Meine persönliche Definition ist mit Sicherheit eine andere als die von Tjark-Olsons Mama oder die eines VK-Wettkampfsportlers (und für mich ist das auch völlig in Ordnung). Gewalt ist ein extrem komplexes Thema und muss unter sehr viel verschiedenen Aspekten betrachtet werden, vor allem darf man sie nicht vom jeweils Übenden und seinem Kontext trennen.
Am Ende geht es jedoch immer darum den Gegenüber um jeden Preis zu dominieren, nur die Mittel (und endgültigen Ziele) sind halt verschiedene. Die heutzutage „effektivste“ Ausbildung in den Kampfkünsten wird man wohl bei diversen Spezialeinheiten der Polizei und des Militärs bekommen, denn dort werden die wirklich effektiven Waffen gelehrt, in einem Kontext der das Töten des Gegenübers mit einschließt. Alternativ kann man auch mal bei diversen MC oder der OK nachfragen, die haben ihre Erfahrung aber im allgemeinen aus der Gruppe der Polizei und des Militärs rekrutiert…
Grüße
Kanken





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