Ein anderes Tool um Intent zu schulen sind Rituale.
Rituale helfen die "Straßen im Gehirn" zu vergrößern. Jede KK hat sie, jede Religion, viele Militär- und Polizeieinheiten haben sie, in der Erziehung spielen sie eine große Rolle etc.
Rituale sind Trigger für bestimmte "Modi". Oft wirken sie völlig unbewußt, aber wenn man sie bewußt macht, dann potenziert sich ihre Wirkung, diesen Effekt macht man sich ja z.B. in der Therapie bestimmter Störungen zu Nutze.
Wenn ich unser Dojo betrete, dann erlaube ich einem Teil von mir die Oberhand zu bekommen, wenn ich eine Waffe in die Hand nehme, dann übergebe ich diesem Teil die Kontrolle.
Wenn ich fixiere, dann nutze ich vorher meine Lederhandschuhe um diesem Teil im "realen Leben" Raum zu geben. Wenn ich mein Pfefferspray trage, dann "wecke" ich diesen Teil. Wenn ich ein Messer trage, dann will ich diesen Teil wachsam haben etc.
Wenn ich mit Klingenwaffen trainiere, dann trainiert genau dieser Teil.
Durch Rituale lerne ich aber das ich nicht dieser Teil bin, sondern das es eben EIN Teil von mir ist. Da ist es erst einmal völlig egal ob ich das Ritaul bewußt mache oder nicht, die Konditionierung ist da. WENN ich es bewußt mache dann kann ich diesen Teil aber sehr viel besser nutzen und genau da kommt eben "Yi" ins Spiel.
Kämpfende Einheiten haben alle ihre Rituale bevor es losgeht (in der Therapie arbeite ich sie, da sie oft unbewußt genutzt werden, heraus und bewerte sie neu, bzw. lege sie auf und zeige was sie da tun). So etwas kann mad ich in den KK zu Nutze machen. Die verschiedenen Ideen, die ich im Bagua kennengelernt habe (und von denen ich in den Koryu gelesen habe, zumindest in den religiösen Aspekten), lehren genau diesen Umgang und sie zeigen vor allem auch auf wie man lernt dass es eben nur EIN Teil ist und man sich nicht darüber definiert.
WIE GENAU man das jetzt macht, welche Ideen man nimmt und wie man damit trainiert, das alles sind Dinge, die man, wenn überhaupt, auf der Matte anspricht und die man in traditionellen Stilen auch nicht "einfach so" rausgibt, zumal man das in der Tat wirklich spüren muss. Da kommt dann das zum tragen was man "Herz-zu-Herz" Lehre nennt:
Das "spüren" und bewußt machen des Intents.
Grüße
Kanken