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Thema: Religion in der Erziehung

  1. #316
    discipula Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Leny Beitrag anzeigen
    Unterlasse doch bitte diese Kommentare die so aussehen als würdest du hier sagen wollen, dass man als nichtgläubiger/nichtreligiöser Mensch Depressionen bekommt, sonstige Probleme oder in irgendwas benachteiligt ist, als der der aus den christlichen Lehren schöpft.

    Was mich betrifft, so gibt mir der Glaube durchaus eine Lebensqualität, besonders in Krisensituationen, wo alles andere nicht half.

    Ich bin durchaus der Auffassung, Atheisten verpassen da was.

    Ich meine auch, dass unsere Zeit so viele psychische Krankheiten kennt und so viele Versuche, diese über Medikamente oder Drogen zu behandeln, scheint mir durchaus einen gewissen Zusammenhang damit haben, dass viele Leute keine Heimat mehr in einer Religion oder einer transzendenten Weltanschauung finden können. Kann ich's beweisen? nein. Halt ich es für plausibel, dass es so ist? ja.

  2. #317
    discipula Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Aruna Beitrag anzeigen
    Z.B.:das geile befriedigende Gefühl, einen Zusammenhang zu verstehen und eine Antwort auf eine Frage zu erhalten.
    Das haben Religiöse / Gläubige / Spirituelle ja gleichermassen. Nur weil man eine transzendente Realität als wahr annimmt, heisst das ja nicht, das man untauglich ist für die Welt oder Logik nicht beherrschen kann.


    Wissenschaft schafft Wissen.
    Und Computer, Autos, Flugzeuge, moderne Medizin...
    Jein.

    Innovationen kommen eher von den Bastlern; der theoretische Unterbau wird in den meisten Fällen erst nachher von den Wissenschaftlern geliefert, nachdem die Bastler soweit sind, dass etwas funktioniert.

    Erst die Praxis, dann die Theorie. mit wenigen Ausnahmen.

  3. #318
    discipula Gast

    Standard

    Zitat Zitat von miskotty Beitrag anzeigen
    Rettet mehr leben als beten
    Der Kirchenvater Augustinus soll geraten habe; arbeite, als ob alles von der Arbeit abhinge; und bete, als ob alles vom Gebet abhinge.

    Die Benediktiner haben als Motto "Ora et labora", "Bete und arbeite".

    Das aktive und das kontemplative Leben ergänzen sich, und bereichern sich gegenseitig; es braucht beide. Nur immer aktiv sein (und sich nie besinnen, was man tut) ist keine gute Idee, genauso wie immer passiv und introvertiert sein (ohne je in die Handlung zu kommen) keine gute Idee ist.

  4. #319
    discipula Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Axel_C_T Beitrag anzeigen
    Auch bei der Erziehung sollte man sich selbst immer vor Augen führen, dass die Dinge, die man seinen Kindern beibringt, die eigene persönliche Wahrheit ist. Ich werde meinen Kindern versuchen beizubringen für sich selbst zu erkennen, welche Glaubenssätze nützlich sind und welche nicht.

    Das stimmt.

    Für Kinder ist es gut, wenn sie mehrere Bezugspersonen haben, und somit sehen, dass Menschen unterschiedlich denken, unterschiedlich glauben, ein unterschiedliches Temperament haben... und dass diese Unterschiede sein dürfen.

    Und dann gibt's ja noch diese Zeit im Leben eines jungen Erwachsenen, meist so kurz vor den 20, wo die Fähigkeit zur Rationalität so richtig erwacht und ein junger Mensch alles in Frage stellt, was er von den Altvorderen gelernt hat, und sich somit seine eigenen Ideen bildet.

  5. #320
    discipula Gast

    Standard

    Zitat Zitat von AlexAikido Beitrag anzeigen
    Was die liebe Religion macht ist ins Blaue Vermuten ohne zu überprüfen.
    Ich sehe das eher umgekehrt; Religionen entstehen aus *Erfahrungen* des Göttlichen; zB Mose vor dem brennenden Dornbusch.

    Diese Erfahrungen sind so erschütternd, und stellen alles in Frage, was dieser Mensch meint, glaubt und kennt, dass ein Mensch, der das erlebt, für immer verändert ist.

    Wobei das Ego in der Regel gar nicht einverstanden ist. Ich verweise nochmals auf Mose vor dem brennenden Dornbusch, der die Aufgabe kriegt, die Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei zu befreien, und all die Ausflüchte, die er anbringt, warum er bestimmt nicht, sicher nicht, aber garantiert nicht das machen kann. Und Gott in dem Gespräch eine Ausflucht nach der andern entkräftet oder Alternativlösungen findet.

  6. #321
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    Zitat Zitat von va+an Beitrag anzeigen
    Sehen wir die Geschichte z.B. in Bezug auf den Islam an, hat es in der "Religionswerdungsphase" und ein paar Jhrt. weiter die Naturwissenschaften und Medizin weit voran gebracht.
    Das ist so nicht ganz richtig. Ja die muslimische Welt war der christlichen wissenschaftlich eine Zeit lang überlegen. Wenn man sich dann anguckt wo die wissenschaftlichen Zentren waren, dann ist das Persien, das ehemalige Byzanz und Ägypten. Das waren Länder die in der Zeit wissenschaftlich sehr Fortgeschritten waren und dann von den Muslimen erobert wurden. Das ganze hielt dann auch noch eine Zeit an und in den Gebieten wurde der Islam recht tolerant gelebt. Zu der Zeit wurden Gelehrte ausn aller Welt eingeladen. Dies änderte sich aber nach einiger Zeit und die islamische Welt endete da wo sie heute ist.
    Die wissenschaftlichen Sprünge in Europa fanden auch erst dann statt, als die Macht der Kirche dank der Aufklärung schwand.
    “Das ist zwar peinlich, aber man darf ja wohl noch rumprobieren.”
    - Evolution

  7. #322
    discipula Gast

    Standard

    Zitat Zitat von OliverT Beitrag anzeigen
    Die wissenschaftlichen Sprünge in Europa fanden auch erst dann statt, als die Macht der Kirche dank der Aufklärung schwand.

    allerdings in von der Kirche gegründeten Schulen, in der von der Kirche benutzen allgemeinen Sprache Latein, und von den grossen Namen der Wissenschaft so vor 1800 oder noch später waren sehr viele Geistliche darunter.

    Gregor Mendel zB war Mönch, Newton war nicht nur Physiker sondern auch Theologe (inklusive Zölibatsgelübde), Descartes versuchte einen Gottesbeweis zu finden, Kepler war nicht nur Mathematiker und Astronom, sondern auch Theologe und Astrologe... und so weiter, und so fort.

    Kirche und wissenschaftliche Institutionen stehen zueinander wie Mutter und Kind. Die Wissenschaft scheint die pubertäre Flegelphase in Bälde zu überwinden. Hoffentlich.

  8. #323
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    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    allerdings in von der Kirche gegründeten Schulen, in der von der Kirche benutzen allgemeinen Sprache Latein, und von den grossen Namen der Wissenschaft so vor 1800 oder noch später waren sehr viele Geistliche darunter.

    Gregor Mendel zB war Mönch, Newton war nicht nur Physiker sondern auch Theologe (inklusive Zölibatsgelübde), Descartes versuchte einen Gottesbeweis zu finden, Kepler war nicht nur Mathematiker und Astronom, sondern auch Theologe und Astrologe... und so weiter, und so fort.

    Kirche und wissenschaftliche Institutionen stehen zueinander wie Mutter und Kind. Die Wissenschaft scheint die pubertäre Flegelphase in Bälde zu überwinden. Hoffentlich.
    Und wenn das Kind nicht hört, wird es verbrannt. Mutter und Kind haben manchmal seltsame Beziehungen

  9. #324
    Dietrich von Bern Gast

    Standard

    Ihr werdet weiter aneinander vorbeireden, weil Ihr in unterschiedlichen Denkmodellen festhängt.

    Statt einander so sein zu lassen, versucht Ihr den anderen zu über zeugen, dass es falsch ist.

    SO sollte damit umgegangen werden:
    https://en.m.wikipedia.org/wiki/Bhinneka_Tunggal_Ika
    https://en.m.wikipedia.org/wiki/Unity_in_diversity

    Die Ursache der Meinungsverschiedenheiten:
    Approximately 50% of the human race has not evolved fully into the third circuit yet. That is, although they can exchange primitive signals and handle primitive artifacts, they are still mostly operating on the mammalian emotional circuit and the pre-mammalian bio-survival circuit. Newt Gingrich is their current leader in the United States. Third-circuit types cannot understand this and regard it as sinister, but it is simple mammalian herd-behavior. Gingrich is the typical primate leader; the noises he makes, which appear meaningless to the third circuit Rationalist, are urgently meaningful to the territorial-emotional-patriotic minds of the majority of primates. Another 20% are "responsible, intelligent adults" with fully developed third and fourth circuits. They spend most of their time worrying, because the predominantly primate parameters of human society seem absurd, immoral and increasingly dangerous to them.Another 20% are neurosomatic adepts. Fourth-circuit Moralists denounce them as "mystics," "space cases," "nuts," "the Me generation," "irresponsible hedonists," etc. Most of the fifth-circuit adepts (aquarian conspirators) have learned Joyce's arts of "silence, exile, cunning": they are invisible. Others have turned their talents to "faith-healing" or various occult gimmicks of that sort, and very carefully do not tell their clients that the local ideology, morality and reality-tunnel is what made them ill in the first place. They give "good energy" and sensibly avoid conflict with the moral ideological "authorities." Another 5% have neurogenetic consciousness, and function as Evolutionary Agents—servants of the Life Force, in Shaw's terminology. Their "God" is Pan (life), and their goal is immortality. Another 3% have mastered the meta-programming circuit and make up what Gurdjieff called "the Conscious Circle of humanity." They are Free Masons, in the original meaning of that debased term: co-creators of future realities. Only 2% are neuro-quantum adepts and beyond space-time categories entirely. All these estimates are approximations.
    Quelle: Prometheus rising
    Heute ist es D. Trump
    The thinker thinks, the prover proves!

    Wir sollten uns schlauer machen und weiser handeln als unsere Vorfahren.
    Geändert von Dietrich von Bern (21-03-2017 um 21:27 Uhr)

  10. #325
    Gast Gast

    Standard

    Soll heißen ich Glaube und bin durch meinen Glaube sicher und gefestigt.
    Aber was habt Ihr? Außer euern Zweifeln und Fragen? Denn der Götze Wissenschaft stellt immer nur alles in Frage und Schaft dadurch nur Unsicherheit und Unfrieden.
    autsch ...
    so viel überheblichkeit in einem einzigen beitrag ...



    du HÄLTST dich durch deinen glauben für gefestigt. wäre noch zu definieren, was das eigentlich sein soll: "gefestigt". glaubst du, ein besserer, moralisch höherstehender mensch zu sein?
    im gegensatz zu "ungläubigen" und "gottlosen"?
    sehen andere menschen dich auch als "gefestigt" an? tatsächlich? oder ist das lediglich deine selbstwahrnehmung, die nicht zwangsläufig mit dem übereinstimmt, wie andere dich sehen?

    was "wir" haben: jedenfalls keinen "glauben" an ein "höheres wesen". denn dieser ist, wie hier mehrfach gezeigt wurde, durchaus entbehrlich.
    man braucht ihn nicht, um ein guter, liebevoller mensch zu sein, auch wenn sehr religiöse menschen das einfach nicht wahrhaben wollen ...



    Was mich betrifft, so gibt mir der Glaube durchaus eine Lebensqualität, besonders in Krisensituationen, wo alles andere nicht half.

    Ich bin durchaus der Auffassung, Atheisten verpassen da was.
    letzteres werden viele religiöse menschen ja nicht müde zu betonen - sehr oft mit dem herablassenden unterton dessen, der die "wahrheit" erkannt hat und den anderen, der sie nicht sieht (oder schlimmer noch: nicht sehen will) bemitleidet.
    DAS nenne ich überheblichkeit.
    ich fragte ja schon mehrfach, woher religiöse menschen die oft bei ihnen anzutreffende absolute, unerschütterliche, selbstgerechte gewißheit nehmen, im recht zu sein ...


    Ich meine auch, dass unsere Zeit so viele psychische Krankheiten kennt und so viele Versuche, diese über Medikamente oder Drogen zu behandeln, scheint mir durchaus einen gewissen Zusammenhang damit haben, dass viele Leute keine Heimat mehr in einer Religion oder einer transzendenten Weltanschauung finden können. Kann ich's beweisen? nein. Halt ich es für plausibel, dass es so ist? ja.
    und ich halte das für quatsch.
    es ist nach auskunft von medizinern, medizinischen psychologen und psychiatern, die ich kenne, nämlich nicht unbedingt so, daß die anzahl der psychischen erkrankungen gestiegen sei - und schon gar nicht, wie ich hinzufügen möchte, aufgrund "mangelnder religiosität", denn dafür gibt es keinerlei belege.

    wofür es aber belege gibt (entsprechende fachjournale konsultieren, wers nachlesen will), ist die tatsache, daß einfach
    1. sehr viel mehr psychische erkrankungen ERKANNT werden als bspw. noch vor 30 oder 40 jahren. die diagnostik hat sich verbessert, die medizinisch-psychiatrischen hilfsmittel ebenfalls. in fachkreisen heißt es, die zahl der erkankungen sei sehr wahrscheinlich ungefähr so hoch wie vor 30 jahren, nur würden eben heute mehr entsprechende diagnosen gestellt.
    2. das stigma einer solchen erkrankung heute wesentlich geringer ist als vor 20 oder 30 jahren (oder noch früher). viele betroffene haben heute den mut, sich professionelle hilfe zu holen, außerdem können die meisten dieser erkrankungen heute sehr viel besser behandelt werden als vor zwei, drei jahrzehnten.
    3. heute sehr viel schneller eine "psychische erkrankung" diagnostiziert wird als vor 20 oder 30 jahren, auch die bandbreite der diagnosen hat sich erhöht.

    aber ich hab oft erlebt, daß religiöse menschen eine unendlich penetrante art haben, ALLES, aber auch wirklich alles in einen (oft nicht vorhandenen bzw. nicht nachweisbaren) zusammenhang zu ihrem glauben und zu "gott" zu stellen.
    das nervt einfach, vor allem dann, wenn es nüchterne, sachliche erklärungen für die entsprechenden sachverhalt gibt, die OHNE religiöse "erklärungen" auskommen.

    die behauptung, ein "mangel an glaube" würde zu psychischen erkankungen führen, halte ich für ein bodenlose frechheit - auch wenn diese behauptung hier verklausuliert formuliert wurde.

    was mir immer wieder unangenehm auffällt, ist etwas, dem ich häufiger begegne - religiöse menschen unterstellen mehr oder weniger subtil, daß nichtreligiöse menschen "eigentlich" weder moralisch handeln noch wirklich lieben noch überhaupt echte gefühle empfinden können.
    und die gläubigen, die das unterstellen, sind felsenfest davon überzeugt, damit recht zu haben ... und auf den gefühlen von nichtreligiösen menschen herumtrampeln zu dürfen.
    ich habe mir oft dumme sätze anhören müssen wie diese:
    "ihr in der DDR seid ohne gott aufgewachsen, wie habt ihr nur überleben können, ohne in chaos und gewalt zu versinken? ihr müßt doch als kinder völlig lieblos aufgezogen worden sein! ihr habt ja nie wirklich gelernt, gut und böse zu unterscheiden, ihr armen! kein wunder, daß ihr alle so gewaltbereit seid! ihr armen, ihr habt nie wirkliche mitmenschlichkeit erfahren! könnt ihr überhaupt freude empfinden, ich meine, so richtige tiefe echte freude? na ja, ihr wart ja alle kommunisten, da ist ja völlig klar, daß ihr keine echten werte verinnerlichen konntet. es ist mir aber unbegreiflich, daß ihr nicht gespürt habt, daß in eurem leben etwas ganz entscheidendes gefehlt hat. euer leben hatte doch so, wie ihr es gelebt habt, gar keinen sinn! euer leben muß doch ohne jede hoffnung gewesen sein und ohne jedes licht! ihr habt wohl auch das böse und die sünde für etwas ganz normales gehalten, nicht wahr?"

    nein, die meinen das nicht mal böse, sie sind einfach nur bigott.
    und lästig in ihrer selbstgefälligkeit, in ihrer unverrückbaren gewißheit, am ende ja doch irgendwie die besseren menschen zu sein ... ich sehe das als eine grobe respektlosigkeit an, zu der sich diese menschen nicht nur berechtigt, sondern sogar berufen fühlen.
    das macht sie nicht sympathischer ... und läßt mich auch jedes interesse an dem verlieren, was sie sonst noch so zu sagen haben.

    nein, es sind NICHT alle gläubigen menschen so. aber ich hab erlebt, daß die mehrzahl derer, die sich ir gegenüber als gläubige oder gar tiefgläubige menschen zu erkennen gaben, durchaus so dachten und das auch ungeniert aussprachen.

    klar, es gibt auch atheisten, die sich gläubigen gegenüber in ähnlicher, dümmlicher weise äußern ... ich meine jedoch, wenn ich auf meine eigenen erfahrungen zurückgreife, daß es signifikant mehr gläubige sind, die "gottlose" auf diese weise anpöbeln als umgekehrt.
    Geändert von Gast (21-03-2017 um 21:48 Uhr)

  11. #326
    Dietrich von Bern Gast

    Standard

    Man stelle sich mal vor, es gäbe nur ganz wenige Menschen die Farben sehen könnten.
    Die würden vielleicht versuchen den anderen die Farben zu beschreiben.
    Durch Sender und Empfänger kommen bei weitererzählen die tollsten und widersprüchlichsten Sachen raus.
    Die farbenblinden Menschen würden sich aufteilen in die, die an Farben glauben und die die nicht daran glauben.
    Und darüber soll man jetzt streiten?

  12. #327
    washi-te Gast

    Cool

    Zitat Zitat von Dietrich von Bern Beitrag anzeigen
    Die farbenblinden Menschen würden sich aufteilen in die, die an Farben glauben und die die nicht daran glauben.
    Und darüber soll man jetzt streiten?

    Spektralanalyse. Man kann die verschiedenen Wellenlängen und Frequenzen der Farben auch für Farbenblinde darstellen. Die Farbenblinden müssen sich dann nur entscheiden, ob sie den Belegen vertrauen oder lieber glauben, dass es keine Farben gibt.

  13. #328
    Leny Gast

    Standard

    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    Was mich betrifft, so gibt mir der Glaube durchaus eine Lebensqualität, besonders in Krisensituationen, wo alles andere nicht half.

    Ich bin durchaus der Auffassung, Atheisten verpassen da was.

    Ich meine auch, dass unsere Zeit so viele psychische Krankheiten kennt und so viele Versuche, diese über Medikamente oder Drogen zu behandeln, scheint mir durchaus einen gewissen Zusammenhang damit haben, dass viele Leute keine Heimat mehr in einer Religion oder einer transzendenten Weltanschauung finden können. Kann ich's beweisen? nein. Halt ich es für plausibel, dass es so ist? ja.
    Wenn das für dich zutrifft, ist das schön für dich. Dann hast du einen Sinn darin und es erfüllt dich. Prima.
    Aber anderen Nichtgläubigen oder sogar Atheisten zu erzählen, sie verpassen etwas, sind weniger glücklich, sind anfälliger für (psychische) Probleme finde ich nicht gut und da muss ich leider
    dagegen halten und sagen dass das (für mich) kompletter Schwachsinn ist. Das hat sowas von "Ihr seid selber schuld es zu verpassen/Ihr seid weniger glücklich/anfällig für Probleme/Nur mit Religion kann man dies und das erreichen.
    Ich persönlich halte Religion für komplett unnötig und schwachsinnig. Wenn wir von der Kirche reden, oder den christlichen Taten der Kirche verabscheue ich es sogar zum Teil.

    Wenn ich ein gutes Elternhaus hatte, Freunde habe, es mit meiner Freundin gut läuft, gesunde Kinder bekomme hat das für mich nichts mit Gott oder dem Glauben zu tun.
    Wenn ich unterwegs bin und auf Toilette muss, aber keine Möglichkeit habe, und es rechtzeitig bis nach Hause schaffe, hat das für mich nichts mit Gott, Glauben, Kirche,... zu tun.
    Von daher bin ich persönlich ziemlich immun gegen alles was mit Religion zutun hat.

    Das ist ein bisschen so wie wenn der MMAler dem WTler oder andersrum erzählt was er ja verpasse, dass es ihm ja dadurch besser ginge, ihn glücklicher macht was auch immer..
    das sind wahrsch komplett verschiedene typen, verschiedene ansichten

  14. #329
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    Standard

    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    Ich sehe das eher umgekehrt; Religionen entstehen aus *Erfahrungen* des Göttlichen; zB Mose vor dem brennenden Dornbusch.

    Diese Erfahrungen sind so erschütternd, und stellen alles in Frage, was dieser Mensch meint, glaubt und kennt, dass ein Mensch, der das erlebt, für immer verändert ist.

    Wobei das Ego in der Regel gar nicht einverstanden ist. Ich verweise nochmals auf Mose vor dem brennenden Dornbusch, der die Aufgabe kriegt, die Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei zu befreien, und all die Ausflüchte, die er anbringt, warum er bestimmt nicht, sicher nicht, aber garantiert nicht das machen kann. Und Gott in dem Gespräch eine Ausflucht nach der andern entkräftet oder Alternativlösungen findet.

    Ein Busch kann aber auch einfach aufgrund verschiedener natürlicher Ursachen anfangen zu brennen (vor allem in der Klimazone). Was man sagen kann ist, das Religion dann entsteht, wenn das naturwissenschaftliche/allgemeine Wissen fehlt, um sich Dinge plausibel zu erklären.

    Gute Beispiele finden sich bei Cargokulturen:
    Flugzeuge, die man als Volk nicht kennt aber über einen hinwegflogen ohne das man vorher in Kontakt mit den Weißen gekommen ist werden da dann mal schnell zu Göttern erklärt. Und dann wird dem neuen Gott ein Tempel gebaut oder eine Figur gestiftet. Da gibts mannigfache Beispiele (Mansren-Koreri-Bewegung, Vailala-Wahn, Vailala-Wahn etc etc etc).
    The only easy day was yesterday!

  15. #330
    Droom Gast

    Standard

    Da hier im Thread immer wieder das Wort "Atheisten" aufkam und sich viele ja auch selber so bezeichnet haben wundert mich ehrlich gesagt ziemlich. Wie könnt ihr "glauben" (nichts anderes ist es nämlich auch) das es definitiv keine göttlichen bzw übernatürlichen Kräfte gibt?
    Woher nehmt ihr die Gewissheit?

    Ein wirklicher Atheist verneint ja Gott, sprich er ist überzeugt davon das er nicht existiert. Natürlich braucht es keinen Gott für die Evolutionstheorie und den Urknall, aber theoretisch könnte Gott auch als Auslöser für beides gewirkt haben. Leider gibt es weder beweis noch Gegenbeweis für seine Existenz, demnach liegt doch vor allem ein Schluss nahe ---> Agnostizismus
    https://de.wikipedia.org/wiki/Agnostizismus


    Zitat Zitat von xrune Beitrag anzeigen
    Soll heißen ich Glaube und bin durch meinen Glaube sicher und gefestigt.
    Aber was habt Ihr? Außer euern Zweifeln und Fragen? Denn der Götze Wissenschaft stellt immer nur alles in Frage und Schaft dadurch nur Unsicherheit und Unfrieden.
    Wer nicht zweifelt und in Frage stellt, bewegt sich ganz schnell in SEHR gefährliche Gefilde ohne es selber jemals zu merken. Wie sagt man:
    "Der Weg in die Hölle ist gepflastert mit guten Vorsätzten"
    Man sehe sich nur mal den Großteil der schlimmsten Taten in der Menschheitsgeschichte an. Egal ob Genozide, Folter, Kriege oder Geisteskranke die ihr Unwesen trieben, sie alle wurden von starker Überzeugung bzw starkem Glauben an etwas angetrieben und hatten viel zu wenig Selbstzweifel.

    Selbstzweifel ist daher eine Stärke und keine Schwäche wie z.B. Selbstüberschätzung oder Leichtgläubigkeit.

    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    Ich sehe das eher umgekehrt; Religionen entstehen aus *Erfahrungen* des Göttlichen; zB Mose vor dem brennenden Dornbusch.

    Diese Erfahrungen sind so erschütternd, und stellen alles in Frage, was dieser Mensch meint, glaubt und kennt, dass ein Mensch, der das erlebt, für immer verändert ist.

    Wobei das Ego in der Regel gar nicht einverstanden ist. Ich verweise nochmals auf Mose vor dem brennenden Dornbusch, der die Aufgabe kriegt, die Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei zu befreien, und all die Ausflüchte, die er anbringt, warum er bestimmt nicht, sicher nicht, aber garantiert nicht das machen kann. Und Gott in dem Gespräch eine Ausflucht nach der andern entkräftet oder Alternativlösungen findet.
    Religionen als Institutionen oder als generelle Lehren entstehen nicht aus Erfahrungen einzelner. Der Glaube einzelner Menschen kann jedoch durch "Erfahrungen" entstehen bzw geweckt werden.

    Religionen enstanden vorwiegend um eine Antwort auf die elementarsten Fragen zu beantworten:
    1. Wo kommen wir her?
    2. Warum sind wir hier? (Sinn des Lebens)
    3. Wo gehen wir nach dem Ableben hin?

    Dazu kommen noch unzählige weitere Fragen die der Mensch sich damals nicht erklären konnte. Aus der Beantwortung dieser Fragen sind dann kleine Sekten samt den daraus resultierenden Paradigmen und Riten entstanden.

    Lustig ist ja auch das sich neue Religionen bei ihrer Verbreitung stehts gerne bei den alten Religionen bedienen. Ob dies im Einzelfall nun an Einfallslosigkeit oder an der dadurch vereinfachten Verbreitung liegt, mag ich nicht beurteilen. Jesus zum Beispiel ist bei weitem ja nicht der einzige oder erste Heilsbringer und seine "Geburtstag" welcher fast auf die Wintersonnenwende fällt, ist sicherlich auch kein Zufall. Die von seiner Mutter erbrachte Jungfrauengeburt gab es auch schon in mehreren Religionen (z.B. bei den Griechen, Babyloniern oder Ägyptern) viele hunderte Jahre vorher.

    Zudem würde ich auch niemanden raten das alte Testament wörtlich zu nehmen und sich daraus dogmatisch Schlüsse für seine Weltsicht und Handlungen abzuleiten. Selbst mein alter, sehr kompetenter und vor allem sehr gläubiger Religionslehrer meinte sinngemäß dazu:

    "Das alte Testament ist ein Sammelsorium aus verschiedensten Textarten zu verschiednsten Zeiten (teilweise liegen Hundert bis tausend Jahre dazwischen) von verschiedensten Autoren mit jeweils anderen Intentionen und Aussagen, die man heute gar nicht mehr begreift da man den genauen Kontext der Erstellung nicht kennt und vieles an benötigtem Wissen verloren gegangen ist. Wenn es schon mir sehr schwer fällt (also jemandem der Theologie studiert hat und sich sein Leben lang intensiv damit beschäftigt hat), dann wird der Laie damit recht wenig anfangen können. Die Bibel wurde auch niemals für den normalen Menschen verfasst (konnten ja eh alle nicht lesen), sondern ausschließlich für Theologen."

    Der gute Mann hat für sich selber erkannt dass im AT also verschiedenste Texte stehen und man hinter vielem eher ein Märchen mit moralisch wertvoller Aussage sehen soll. Den Dornenbusch als echtes Geschehniss zu nehmen wäre genauso sinnig wie die Genisis mit Adam und Eva oder Noah und seine Arche für wahrhaftige geschichtliche Ereignisse zu halten.

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