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Thema: Religion in der Erziehung

  1. #931
    discipula Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Suriage Beitrag anzeigen
    "Ich habe vor, die Fahrt zu genießen" habe ich aber nicht geschrieben. Meine Worte waren: "Ich fahre ohne Ziel, ich genieße einfach die Fahrt"

    Du scheinst nicht zu begreifen, dass ein gewaltiger Unterschied zwischen den beiden ist.
    Der Entschluss, zu geniessen (egal ob das bewusst Gewählte oder das, was eben so zufällig vorbeifährt) ist auf alle Fälle eine Sinnzuschreibung.


    Weil du Atem (in diesem Vergleich der Sinn des Lebens) als zwingende Bedingung annimmst. Du kannst dir nicht vorstellen, dass das Leben keinen Sinn hat. Daraus schließt du, dass es nicht möglich ist.
    ich hab schon Menschen gesehen, die von sich sagten, keinen Sinn erkennen zu können. Das waren jedes Mal sehr traurige Geschichten. "Leben" würde ich diesen Zustand des mehr oder weniger Dahinvegetierens in der Tat nicht nennen.

  2. #932
    discipula Gast

    Standard

    Zitat Zitat von washi-te Beitrag anzeigen
    Aber dennoch würde ich nichts von Gott erzählen. Im Gegenteil. Wo war der denn in dem Moment?
    Wo er immer ist, nämlich all-anwesend. Auch im Schmerz und in der Trauer und in der Verzweiflung.

    Ich finde es allerdings auch immer sehr schwierig, tröstende Worte zu sagen. am ehesten noch "ich bin für euch da", oder auch: schlicht Notwendiges tun, das getan werden muss, wenn man die Möglichkeit dazu hat.

  3. #933
    Suriage Gast

    Standard

    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    Der Entschluss, zu geniessen (egal ob das bewusst Gewählte oder das, was eben so zufällig vorbeifährt) ist auf alle Fälle eine Sinnzuschreibung.




    ich hab schon Menschen gesehen, die von sich sagten, keinen Sinn erkennen zu können. Das waren jedes Mal sehr traurige Geschichten. "Leben" würde ich diesen Zustand des mehr oder weniger Dahinvegetierens in der Tat nicht nennen.
    Mir wird das jetzt zu öde. Habe die Ehre.

  4. #934
    discipula Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Suriage Beitrag anzeigen
    Mir wird das jetzt zu öde. Habe die Ehre.
    keiner zwingt dich, hier zu lesen oder zu schreiben... mach doch einen Frühlingsspaziergang und geniesse die Blütezeit, statt rumzutrollen.

  5. #935
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    11.08.2016
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    Berlin
    Beiträge
    661

    Standard

    Hat diesmal leider recht lange gedauert.....werde wegen der vielen neuen Seiten leider nur auf das (für mich) Wichtigste eingehen können.

    @ rambat,
    Dein Beitrag 671 auf seite 45 bezogen auf meinen Beitrag 670:
    Zitat Zitat von rambat Beitrag anzeigen
    @shinken-shobu:

    sehr gute zusammenfassung!
    Danke, freut mich, dass Die der Beitrag gefallen hat, gebe mir auch viel Mühe.



    Zitat Zitat von discipula
    Wertneutral [vorstellen, was es so an weltanschaulichen Ideen gibt] würde bedeuten, dass zB diese zwei Konzepte gleichwertig wären:

    - "Kind, reiss der Fliege nicht die Beine aus, sie ist ein Lebewesen und empfindet Schmerz genauso wie du - tu es nicht!"

    - "Kind, reiss ruhig der Fliege die Beine aus, dass ist cool und interessant zu beobachten. Und noch viel mehr Spass macht es im Wissen, dass die Fliege jetzt wirklich leidet. Hier, ich hab dir noch ein paar mehr Fliegen gefangen, reiss doch denen mal die Flügel aus!"

    nein, bedaure - diese beiden Haltungen sind für mich definitiv NICHT wertneutral. Die eine ist gut und menschlich, die andere ist grausam und abstossend. Und so würde ich das auch jedem Kind erzählen. Und auch jedem Erwachsenen.
    (Hervorhebung von mir)

    DAS ist nicht unbedingt das, was ich unter "weltanschaulichen Ideen" verstehe, ich meine da doch schon ein wenig größere Zusammenhänge wie z.B. Rolle des Menschen im Universum, Sinn des Lebens als solchem, ist alles gottgesteuert oder selbstbestimmt, Religionen/Wissenschaft als Erklärungsmodell der Welt usw. - Dein Beispiel passt mir da nicht so wirklich rein, sofern das Fliege quälen nicht irgendeinen religiösen Ritus o.ä. darstellen soll (und selbst dann wäre es zunächst einmal nur Teil eines zu betrachtenden größeren Ganzen). Im übrigen sprach ich von wertneutraler Vorstellung weltanschaulicher Ideen (i.S.v. z.B. "Ich bin zwar Christ, impfe meinem Kind aber deshalb nicht ungefragt meinen Glauben ein.") und nicht davon, dass diese Ideen selbst wertneutral zu sein hätten - wie ginge es auch, wo ich doch u.U. zu einem auserkorenen Volk zu gehören glaube oder mein "richtiges Menschsein" ohne Religion/religiösen Glauben für unerreichbar halte.

    Selbstverständlich sind wir uns auch darüber einig, dass ich auch ohne mein Kind beispielsweise in meine Religion hineinzuzwängen schon im Sinne eines vernünftigen Zusammenlebens innerhalb der jeweiligen Gesellschaft davon abhalten sollte jeden Menschen umzubringen, der größer ist als es selbst oder ganze Straßenzüge nur rein zum Spaß abzufackeln. Auch muss und würde ich mich nicht von meinem Kind mal eben umbringen lassen, EGAL welchen weltanschaulichen Ideen (Freund der Religion, Freund der Wissenschaft/...) ich so folge.



    Zitat Zitat von discipula
    Ein Kind, das in einer vielfältigen Gesellschaft aufwächst, wird ja wohl von selbst feststellen, dass es viele mögliche Wege und Modelle gibt; dass das Lieblingsmodell der Eltern nicht das einzige ist.

    Sondern dass Traditionen, die eigene Geschichte, die eigenen Vorlieben, aber auch Sachzwänge dazu beitragen, dass es in einem gegebenen Fall so ist, wie es ist - dass es aber auch anders sein könnte.
    Ja ganz toll, ich bin zwar in ein Korsett hineingezwungen worden, weiß aber wenigstens woran es gelegen hat und dass es zumindest theoretisch hätte anders laufen können. Genau darum geht es doch den Atheisten und Agnostikern hier offenbar, selbst FREI entscheiden zu können, welchem Pfad sie folgen möchten, ohne dass Eltern, Lehrer, Kollegen usw. usf. einem IHREN Lebensweg - am besten noch mit Gürtel oder Rohrstock - aufzdrücken.



    Zitat Zitat von discipula
    Da hat man es als Christ ja leicht [sich privat nur die Rosinen aus der Religion herauszupicken], da wird nur von einem erwartet "seinen Nächsten zu lieben wie sich selbst", und gut ist. Dieses Prinzip lässt sich ja auf jede beliebige Situation anwenden.
    Gut, das ist dann halt Deine Rosine aber diese Rosine (die Du hier zugleich als angeblich wahren Kern des Christentums, als einzige glaubensbedingte Verpflichtung verkaufst) mag beim nächsten Christen schon wieder ganz anders schmecken.



    Zitat Zitat von discipula
    Allein aus der Erfahrung an sich ist dann aber immer noch nicht ersichtlich, worauf diese TATSÄCHLICH beruht und so bleibt dieses von Außen nicht nachvollziehbare bzw. reproduzierbare Erleben zunächst einmal nicht viel mehr als ein mögliches Hirngespinst.
    Für die alle, die einen Computer anschalten und benutzen, ist auch keineswegs ersichtlich, was der TATSÄCHLICH tut. nicht im Detail. Wesentlich ist aber, DASS er es tut, wie auch immer das dann im Detail vor sich geht.
    Mag sein und trotzdem ist das Eine (angebliches "Treffen mit Gott" u.ä.) nur bedingt Anderen IM KOPF erklärlich zu machen, als eine reine Glaubenssache vor allem anderen Gläubigen und das Andere (PC-Technik u.ä.) problemlos IN DER ÄUßEREN WELT reproduzierbar und mit etwas Mühe auch diesbezüglich Unbedarften und Zweiflern zu erklären.





    Ich wies darauf hin, das m.A.n. meist Jene trennen zwischen Religion und Glauben, die sich lieber nur Rosinen aus der Religion herauspicken, statt sich unter die mitunter recht strenge Fuchtel eines Gottes zu begeben.
    Nachtrag dazu: Ich halte es nicht generell aber doch in recht vielen Fällen für unseriös, dass solche lippenbekennende Leute sich überhaupt als "gläubig" bezeichnen.
    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    ist dir noch nie die Idee gekommen, daß jeder Glaube privat ist..?
    jeder auch innerhalb einer Kiche ode Religion oder Glaubens, wird , auch das Geschriebene, ein wenig anders interpretiert und damit immer nur sein Eigenes geglauben und gelebt.
    da ist das gleiche Prinzip wie in dem Thread KampfkunstStil und Bindungsfrage.
    Hierbei kann es sich aber nur um marginale Unterschiede handeln, denn Gott verhandelt nicht, er gebietet. Vielleicht fällt es schwer Gottes Willen GANZ GENAU zu erkennen, weil es ja nicht einmal DIE eine Bibel gibt, nach der man sich ausrichten könnte.



    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    Grundsätzlich lässt sich eine als nicht mehr zeitgemäße oder als ungerecht empfundene Vereinbarung zwischen Menschen aber wesentlich leichter modifizieren - sofern man zu vernünftige einer Einigung untereinander kommt - als es die angeblich UNUMSTÖßLICHE Wahrheit und somit im Grunde nicht verhandelbare Weisungen eines Gottes sind.
    ich hab manchmal das Gefühl, daß die Argumentierer hier unumstößlicher sind als ihr argumentiertes Thema ^^

    mal im Ernst . wenn es sooo unumstößlich wäre , dürfte es gar keine Wohlfühlfraktion oder Rosinen picken geben. tut es aber .
    wie ihr aber selber argumentiert , scheint es sie dennoch zu geben, die Nichtunumstößlichkeit
    . was also nun ?
    Richtig, m.A.n. DÜRFTE es keine Rosinenpickerei geben und ich habe ja nun als ehemals religiös interessierter Mensch nachträglich ganz klar gesagt, was ich davon halte. Ich verstehe Deine Argumentation aber auch nicht. Sage ich "Morden ist verboten und so steht es auch im Gesetz (des Staates/irgendeines Gottes).", konterst Du dann wirklich mit "Morde dürfte es also demzufolge gar nicht geben. Diese gibt es aber nunmal also heißt das doch, dass die Gesetze von Jedem individuell auslegbar sind."??? Was ändert sich - außer, dass er halt nicht erreicht ist - an einem für immer festgelegten Sollzustand dadurch, dass der Istzustand sich nicht mit diesem deckt?



    Zitat Zitat von Aruna
    Wenn jemand fragt: "Warum soll ich ein Floß aus Holz machen und nicht
    aus Eisen?
    Dann ist ein gutes Argument "weil es schwimmt"
    Wenn jemand fragt, "Warum ist das Mädchen eine Hexe und soll verbrannt werden?
    dann ist, zumindest für mich, "weil es schwimmt" ein schlechtes Argument.
    Ein guter Hinweis, da diese einfache Tatsache seltsamerweise durchaus öfter mal nicht beachtet wird. Mit dem Argument "weil's mich gerade fröstelt" verhält es sich übrigens genau umgekehrt.

    Oh, Moment mir fällt gerade ein, das Dein Beispiel leider doch nicht zwingend greift.
    Bei einer Form der Hexenprüfung warf man vermeintliche Hexen gefesselt ins Wasser. Gingen sie unter und ertranken, galten sie als unschuldig (super, tot aber wenigsten rehabilitiert). Schwammen sie jedoch obenauf, schrieb man dies ihren hexerischen Fähigkeiten zu und erschlug sie (gut denkbar, dass man sie teils auch verbannte nach ihrer Zaubernummer).

  6. #936
    carstenm Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Aruna Beitrag anzeigen
    Natürlich hat das etwas mit der von mir bevorzugten Diskussionsart zu tun.
    Die ist hier dargestellt:
    "Das Disputieren ist als Reibung der Köpfe allerdings oft von gegenseitigem Nutzen, zur Berichtigung der eignen Gedanken und auch zur Erzeugung neuer Ansichten."
    Das mag Deinesgleichen absurd vorkommen, ist aber so...
    Ich stelle rückblickend fest, daß sowohl ich, als auch meine Kollegen bei dieser Diskussionsweise unbewußt eher auf Selbstbestätigung aus waren. Dem Erkenntnisgewinn dient meiner Erfahrung nach viel eher ein kooperativer Diskussionsstil, der nicht das Verteidugen der eigenen Anschauung in den Mittelpunkt stellt, sondern das Verstehen der Anschauung des Diskussinspartners.

  7. #937
    Gast Gast

    Standard

    -
    Geändert von Gast (12-04-2017 um 01:40 Uhr) Grund: ot

  8. #938
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    Zitat Zitat von shinken-shôbu Beitrag anzeigen
    Hierbei kann es sich aber nur um marginale Unterschiede handeln, denn Gott verhandelt nicht, er gebietet. Vielleicht fällt es schwer Gottes Willen GANZ GENAU zu erkennen, weil es ja nicht einmal DIE eine Bibel gibt, nach der man sich ausrichten könnte.
    dieses Bestehen von dir auf "Gott verhandelt nicht, er gebietet" ist auch ein schönes Beispiel für Auslegung. in dem Fall, deine Auslegung.

    das ist genau das was ich meinte. im Endeffekt wird jeder , wirklich jeder (ob Kritiker oder Gläubiger ) ein und das selbe Schriftstück , hier z.b. die Bibel, individuell , also anders , auslegen..

    das die Unterschiede , eben dieser Auslegung , dabei nur marginal sind, wird allein schon in der Führung der aktuellen Diskussion
    zweifelsfrei , widersprochen. ^^

    Richtig, m.A.n. DÜRFTE es keine Rosinenpickerei geben und ich habe ja nun als ehemals religiös interessierter Mensch nachträglich ganz klar gesagt, was ich davon halte. Ich verstehe Deine Argumentation aber auch nicht. Sage ich "Morden ist verboten und so steht es auch im Gesetz (des Staates/irgendeines Gottes).", konterst Du dann wirklich mit "Morde dürfte es also demzufolge gar nicht geben. Diese gibt es aber nunmal also heißt das doch, dass die Gesetze von Jedem individuell auslegbar sind."??? Was ändert sich - außer, dass er halt nicht erreicht ist - an einem für immer festgelegten Sollzustand dadurch, dass der Istzustand sich nicht mit diesem deckt?
    yep. das Verstehen scheint dir hier wirklich schwer zu fallen. also nochmal einfach.

    Glaube (im Sinne von Schauen ) ist immer eine intime , private Sache. in der Bibel wirst du Texte finden die sich in alle Richtungen auslegen lassen. schon allein deswegen kann es gar nicht den Christen geben.

    was es aber gibt , ist die Entscheidung , wie ich es lesen und leben möchte .
    die Entscheidung und ihre Wirkung, lässt erst etwas entstehen was dann ev. einen Christen ergibt , aber bestimmt nicht deine vorgefertigte (auch auf Auslegung basierende Einschätzung)

    auf deutsch gesagt: hier erklären die Nichtchristen , einem Christen wie er zu Glauben und zu verstehen hat um sich selbst mit gutem Gewissen Christ nennen zu dürfen . das ist absurd.

  9. #939
    Gast Gast

    Standard

    @cam67:

    hier erklären die Nichtchristen , einem Christen wie er zu Glauben und zu verstehen hat um sich selbst mit gutem Gewissen Christ nennen zu dürfen . das ist absurd.
    es ist nicht absurder, als wenn christen (oder von mir aus "religiöse menschen") einem atheisten erklären, was er so alles glaubt, fühlt, denkt ...

    es ist nicht absurder, als wenn christen (oder von mir aus "religiöse menschen") einem atheisten vorwerfen, er könne zum thema religion / spiritualität / glaube gar nicht mitreden, weil er angeblich keine eigenen erfahrungen mit religion / spiritualität / glaube hätte ...

    es ist nicht absurder, als wenn christen (oder von mir aus "religiöse menschen") einem atheisten vorwerfen, er könne ja gar keine echte liebe oder überhaupt gefühle empfinden, denn ihm fehle ja die dafür nötige voraussetzung namens "gott" ...

    es ist nicht absurder, als wenn christen (oder von mir aus "religiöse menschen") einem atheisten apodiktisch erklären, daß das leben erstens einen sinn hat und daß dieser sinn zweitens von "gott" herrührt ... und daß jeder mensch, der seinem leben einen (selbstgewählten) sinn gibt, automatisch "gott" in sich hätte ...



    diese selbstgefällige selbstgerechtigkeit habe ich übrigens bislang nur bei "gläubigen" gefunden.
    kein selbstzweifel, dafür die absolute gewißheit, stets im recht zu sein, weil man ja die "wahrheit" kennt ...
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    Geändert von Gast (11-04-2017 um 15:04 Uhr)

  10. #940
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    Zitat Zitat von Aruna Beitrag anzeigen
    nein, da steht angreifbar und angreifbar ist gemeint
    (Von "nur" steht da nichts, aber solche wesentlichen Kleinigkeiten sind ja Menschen mit einer flexiblen Einstellung zur Wahrheit egal.)
    carstenm hat nach meinem Eindruck verstanden, was ich unter beweisbar verstehe und wird wohl auch wissen, was ich mit einer angreifbaren Formulierung meine.
    Ob Du das kapierst, ist mir egal.
    Natürlich hat das etwas mit der von mir bevorzugten Diskussionsart zu tun.
    Die ist hier dargestellt:


    Das Disputieren ist als Reibung der Köpfe allerdings oft von gegenseitigem Nutzen, zur Berichtigung der eignen Gedanken und auch zur Erzeugung neuer Ansichten.

    Das mag Deinesgleichen absurd vorkommen, ist aber so...
    wenn es dir wirklich um "Berichtigung der eignen Gedanken und auch zur Erzeugung neuer Ansichten." warum dann diese abfällige Art , "deinesgleichen , ob du es kapierst ist mir egal ........."
    müsstest du dich dann nicht eher freuen über die zu erwartende Reibung ?

    und nein ich würde es nicht absurd nennen , sondern für meinesgleichen Art eher unproduktiv. deshalb das "nur" . weil es mir zz wenig ist

    so wird, zu oft Reibung um der Reibung willen erzeugt und das ist für mich Zeit und Energieverschwendend. kann man machen in einem kurzen Smalltalk Abtausch, aber wenn mich Themen ernsthaft interesseren , möchte ich verstehen . den Anderen , das Thema und wenn alles gut geht , auch mich am Ende.

    ich möchte wissen WIE er zu seiner Ansicht kommt, ohne sie zu unbedingt übernehmen zu müssen.
    ich möchte ihm berichten, begründen , veranschaulichen , WIE ich zu meiner Ansicht komme , ohne ihm was über zu stülpen.

    ich möchte mich aber bestimmt nicht über Kommas, Krümel und Korinthen reiben.

    aber schön daß du dich mal erklärt hast. denn das macht einige Diskussinen nun nachvollziehbarer. nicht gerade besser , aber verständlicher.

  11. #941
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    Zitat Zitat von rambat Beitrag anzeigen
    @cam67:



    es ist nicht absurder, als wenn christen (oder von mir aus "religiöse menschen") einem atheisten erklären, was er so alles glaubt, fühlt, denkt ...

    es ist nicht absurder, als wenn christen (oder von mir aus "religiöse menschen") einem atheisten vorwerfen, er könne zum thema religion / spiritualität / glaube gar nicht mitreden, weil er angeblich keine eigenen erfahrungen mit religion / spiritualität / glaube hätte ...

    es ist nicht absurder, als wenn christen (oder von mir aus "religiöse menschen") einem atheisten vorwerfen, er könne ja gar keine echte liebe oder überhaupt gefühle empfinden, denn ihm fehle ja die dafür nötige voraussetzung namens "gott" ...

    es ist nicht absurder, als wenn christen (oder von mir aus "religiöse menschen") einem atheisten apodiktisch erklären, daß das leben erstens einen sinn hat und daß dieser sinn zweitens von "gott" herrührt ... und daß jeder mensch, der seinem leben einen (selbstgewählten) sinn gibt, automatisch "gott" in sich hätte ...



    diese selbstgefällige selbstgerechtigkeit habe ich übrigens bislang nur bei "gläubigen" gefunden.
    kein selbstzweifel, dafür die absolute gewißheit, stets im recht zu sein, weil man ja die "wahrheit" kennt ...
    alles richtig.
    nur, wir sind hier auch in einem Diskussionforum . wenn sich also genau diese Konstellation heraustellt , dann lass uns darüber sprechen .

    wenn aber trotz aller Hinweise darauf, weiter in dieser Art argumentiert wird , dann ist entweder was nicht verstanden worden oder wird bewusst ignoriert und das bedeutet ... ein Gespräch ist gar nicht erwünscht.
    solls geben und muss man auch respektieren . nur sollte es dann auch genauso formuliert werden und nicht so tun als würde man noch weiter miteinander reden.

    und das gilt eben für beide Seiten.

    PS; wie gesagt ich gebe dir Recht, doch macht das dann eigentlich das eigene Vorgehen in genau der gleichen Art , irgendwie Unabsurder ? ich denke nicht.
    Geändert von Cam67 (11-04-2017 um 15:15 Uhr)

  12. #942
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    Zitat Zitat von shinken-shôbu Beitrag anzeigen

    Ich wies darauf hin, das m.A.n. meist Jene trennen zwischen Religion und Glauben, die sich lieber nur Rosinen aus der Religion herauspicken, statt sich unter die mitunter recht strenge Fuchtel eines Gottes zu begeben.
    Nachtrag dazu: Ich halte es nicht generell aber doch in recht vielen Fällen für unseriös, dass solche lippenbekennende Leute sich überhaupt als "gläubig" bezeichnen.
    .
    was ist , wenn ich sagen würde , Glaube braucht keine Religion und Religion braucht keinen Gott . würde dich das irritieren ?

  13. #943
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    Standard

    Zitat Zitat von Aruna Beitrag anzeigen


    Verglichen mit der KK:
    Was dient eher dem Fortschritt und was eher der Selbstbestätigung: wenn der Gegner innerhalb des vorgegebenen Rahmens ernsthaft angreift, oder wenn der Angreifer versucht, möglichst harmonisch mit dem Verteidiger zu interagieren ohne den Verteidiger ernsthaft zu testen?
    eindeutig beides.
    wie du schon sagst, im abgesprochenen Rahmen (bestimmter Angriff, bestimmter Drill usw. ). das ist dann die Harmonie. ich verlasse den Rahmen nicht , denn will ich genauso ,daß mein Partner lernen kann , wie ich erwarte , daß er alles tut um mich lernen zu lassen.

    die Ernsthaftigkeit ist dann die Härte (auch hier im abgesprochenen Rahmen ) und konsequenz (kein halbherzges Wabbeln) mit der etwas durchgezogen wird, um den anderen überhaupt die Möglichkeit geben zu können , sein system darauf auszurichten.

    fehlt eines von wird das Training boykottiert.

    PS: nur falls Fragen kommen. selbst Sparring und Randori beinhalten Absprachen, also Harmonien.
    Geändert von Cam67 (11-04-2017 um 16:39 Uhr)

  14. #944
    washi-te Gast

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    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    keiner zwingt dich, hier zu lesen oder zu schreiben... mach doch einen Frühlingsspaziergang und geniesse die Blütezeit, statt rumzutrollen.
    Du bist wirklich dreist.

  15. #945
    discipula Gast

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    Zitat Zitat von shinken-shôbu Beitrag anzeigen
    DAS ist nicht unbedingt das, was ich unter "weltanschaulichen Ideen" verstehe, ich meine da doch schon ein wenig größere Zusammenhänge wie z.B. Rolle des Menschen im Universum, Sinn des Lebens als solchem,
    Antworten auf konkrete Fragen, wie jene, ob es empfehlenswert ist, Fliegen die Beine auszureissen, basieren natürlich immer auf einem grösseren Zusammenhang.

    Wer den göttlichen Odem, der einen selbst belebt, auch in der Fliege sieht, wird da durchaus ganz andere Hemmungen und Skrupel haben als ein konsequenter Materialist, dessen Weltanschauung in der Optimierung des privaten Profits besteht.


    Im übrigen sprach ich von wertneutraler Vorstellung weltanschaulicher Ideen
    Ich meine, Erziehung soll Werte vermitteln und nicht Beliebigkeit. Das beihaltet, dass Erwachsene gegenüber Kindern auch Stellung dazu beziehen, welche Weltanschauung sie aus welchem Grund für wertvoller halten als andere.


    Auch muss und würde ich mich nicht von meinem Kind mal eben umbringen lassen, EGAL welchen weltanschaulichen Ideen (Freund der Religion, Freund der Wissenschaft/...) ich so folge.
    Es sind durchaus Weltanschauungen denkbar, die vertreten, ein Kind solle den Vater umbringen. Vielleicht eine, die auf Sigmund Freuds Ödipuskomplex beruht und den wörtlich umsetzen will?


    Ja ganz toll, ich bin zwar in ein Korsett hineingezwungen worden,
    Freiheit braucht Struktur. Es ist die Aufgabe der Erwachsenen, Strukturen vorzugeben.

    Ich bin zB auch in das "Korsett" gezwungen worden, die deutsche Sprache als Muttersprache von den Eltern zu lernen. Was aber, wenn ich lieber Französisch als Muttersprache gehabt hätte? oder Russisch?

    Ich bin auch im Hinblick auf Politik "korsettiert" worden (zu einer freiheitsliebenden Demokratin) und in Bezug auf Verhalten im Beruf (nämlich mit Wert auf Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Kompetenz, etc), im Hinblick auf den Umgang mit Geld, im Hinblick auf die Wertschätzung von Bildung, und viele Dinge mehr.

    Was mich nicht daran gehindert hat, als junge Erwachsene dieses Paket an Werten und Einstellungen zu hinterfragen und gewisse Dinge anders zu machen als meine Eltern. und andere, aber jetzt aus eigener Entscheidung, beizubehalten.

    Aber damit ich diese Dinge überhaupt beurteilen kann, muss ich sie natürlich erst kennen lernen...

    Dann kommt noch dazu, dass man gewisse Lernprozesse während Prägephasen in der Kindheit machen muss; wenn man diese Phasen verpasst, wird das Nacholen dieses Lernens zu einem späteren Zeitpunkt viel schwieriger. Man vergleiche zB die Leichtigkeit des Erstspracherwerbs mit der Mühsal des Fremdsprachenerwerbs für Erwachene.


    Genau darum geht es doch den Atheisten und Agnostikern hier offenbar, selbst FREI entscheiden zu können, welchem Pfad sie folgen möchten,
    können sie ja, allerspätenstens bei ihrer Volljährigkeit.


    ohne dass Eltern, Lehrer, Kollegen usw. usf. einem IHREN Lebensweg - am besten noch mit Gürtel oder Rohrstock - aufzdrücken.
    Was meine Eltern mich lehrten, empfinde ich nicht als eine bedrückende Last, sondern als kostbarer Schatz. Sogar jene Dinge, die ich anders mache und anders sehe als sie.

    Gut, das ist dann halt Deine Rosine aber diese Rosine (die Du hier zugleich als angeblich wahren Kern des Christentums, als einzige glaubensbedingte Verpflichtung verkaufst) mag beim nächsten Christen schon wieder ganz anders schmecken.
    Ich habe immerhin ein gutes Argument, nämlich das, dass das Liebesgebot in den Evangelien von Jesus selbst als "das Wichtigste, an dem das ganze Gesetz und die Propheten hängen" bezeichnet wird. Welches Argument könnte denn stärker oder besser sein?

    (aber ich weiss auch, dass es Christen gibt, die Paulus viel mehr beachten als Jesus... aus welchem seltsamen Grund auch immer, weil DAS finde ich nirgends gut begründet!)


    Mag sein und trotzdem ist das Eine (angebliches "Treffen mit Gott" u.ä.) nur bedingt Anderen IM KOPF erklärlich zu machen,
    Das liegt wohl daran, dass es eine Sache des Empfindens ist, und nicht eine Sache des Denkens.


    Vielleicht fällt es schwer Gottes Willen GANZ GENAU zu erkennen, weil es ja nicht einmal DIE eine Bibel gibt, nach der man sich ausrichten könnte.
    Wenn man Gottes Willen erkennen will, kann man betend darum bitten. Die grösste Schwierigkeit liegt in der Regel darin, dass man zu sich selbst ehrlich genug sein muss, um die Antwort auch anzuerkennen, denn meist hat sie die Eigenschaft, einem nicht besonders gut zu gefallen.

    zur Illustration lese man zB Moses Ausflüchte vor dem Dornbusch, oder Jonas Ausflüchte - und Flucht - vor dem Willen Gottes.

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