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Thema: Qi und innere Kraft 2018

  1. #361
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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    In welchen Traditionen wird das denn nachweislich gemacht?
    Wie soll er denn darauf antworten? Bzw. wie stellst dir denn den Nachweis vor? Ich frage deshalb mal anders (weil ich das auch interessant finde und mich dann evtl. selber schlau machen kann) : "Auf welche Traditionen bezieht sich das denn deiner Meinung nach?"

    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Hier in Thread gab es ja einige Aussagen, dass es hilfreich ist, eine verständliche Sprache zu benutzen.
    Was bedeutet denn in diesem Zusammenhang "Yi"?
    Wie kann man sich ohne "Yi" (extrem) langsam bewegen?
    Da ich bisher verschiedene Ideen zu Yi gehört und gelesen habe, und mir selbst, mittlerweile, völlig unschlüssig bin, schließe ich mich deiner Frage, Yi betreffend, an.

    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Durch welchen Mechanismus bekommt man denn Kraft durch langsames Bewegen ohne das noch zu spezifizierende "Yi" bzw. Stehen ohne die noch zu spezifizierenden "richtigen Ideen"?
    Was bezeichnest Du als "funktionale Kraft im Sinne der CMA"?
    Zum Thema "funktionale Kraft" & "spezialisierte Ganzkörperkraft" möchte ich mich ebenfalls "dranhängen".

    Falls Du mit Kraft Muskelkraft meinst, dann entsteht (mWn) diese durch Belastung des Muskels welcher das Eigengewicht gegen die Schwerkraft hält. Also im Prinzip auf dem ganz "normalen" physiologischen Weg (Belastungsdauer - Belastungsintensität - Frequenz - Intervall).
    In ausführlicher.-> Falls dich das KAATSU-Training anspricht, kannst du das auch unter Occlusionstraining googeln. Bin mir allerdings nicht sicher ob das wirklich eine gute Idee (im Sinne von gesund) ist.

    Falls du mit Kraft Wahrnehmungseffekte meinst, ist meine Antwort für dich vmtl. gar nicht befriedigend. Aus meiner Sicht entsteht das durch die im Training verfeinerte und veränderte propriozeptive Wahrnehmung.
    Aber vmtl. könnte man das aus der anderen Sicht als verbesserten "Qi-Fluss" / verbesserte "Qi-Wahrnehmung" bezeichnen. - Bin mir da aber unsicher.

    Noch schwammiger könnte man sagen durch Training und Wiederholung. Der mittlerweile schon arg strapazierte Merksatz "Funktion formt das Organ" gilt mWn auch für Muskulatur, Neurologie, Knochen, innere Organe u.s.w. und vmtl. auch für die "Qi-Effekte".

    Liebe Grüße
    DatOlli
    Geändert von DatOlli (28-06-2018 um 08:07 Uhr) Grund: Fehlerkorrektur

  2. #362
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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Was bedeutet denn in diesem Zusammenhang "Yi"?
    Wie kann man sich ohne "Yi" (extrem) langsam bewegen?
    Ich bin mal bei der Bundeswehr 100m in 14 Minuten gegangen, das erforderte nach meiner Erinnerung schon etwas Aufmerksamkeit auf die Bewegung.
    Über Yi haben wir hier im Forum ja schon ein paar mal gesprochen...
    WELCHE Idee ich nutze ist halt das Entscheidende. In einer lebendigen Tradition ist die Idee immer an ein konkretes Gefühl gekoppelt und die Ideen bauen aufeinander auf.
    Sicher, wenn ich mich „irgendwie“ langsam bewege macht meine Aufmerksamkeit immer irgendetwas, da hast du natrülich recht. Sie soll aber nicht „irgendetwas“ machen, sondern das nutzen, was Generationen vor mir für sinnvoll erachtet haben und was einem konkreten Ziel in der Ausbildung dient.


    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Was sind denn die "richtigen Ideen"?
    Sind "entspannen" [sic!], "Lösen"´, "Sinken", "Aufgehangen"... in diesem Sinne die richtigen Ideen?
    Was ist mit dem erwähnten Wuji? Fällt das das auch unter Idee?
    Die richtigen Ideen sind die, die in deiner Tradition ein konkretes Gefühl erzeugen was zu einem direkten Einsatz in den Anwendungen führt. Wenn du WuJi in deine Speeranwendungen bringst und konkret erklärst wie es mit Sinken im Zusammenhang steht (oder aufgehängt etc.) und was das für Unterschiede in der Anwendung macht (bzw. wie das eine zum anderen führt), dann ist es richtig.
    Idee führt zu Gefühl und manifestiert sich in der Anwendung, was zu einer konkreten Verbesserung im Kampf führt (physisch wie psychisch).


    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Durch welchen Mechanismus bekommt man denn Kraft durch langsames Bewegen ohne das noch zu spezifizierende "Yi" bzw. Stehen ohne die noch zu spezifizierenden "richtigen Ideen"?
    Was bezeichnest Du als "funktionale Kraft im Sinne der CMA"?
    Ich denke du weißt schon was ich mit funktionaler Kraft meine, aber ich arbeite hier ja nach Aussage einiger User nicht wissenschaftlich und „moderne“ Erklärungen haben anscheinend keinen Platz. Daher spare ich es mir mal physiologisch/neurobiologischen Erklärungen von funktionaler Kraft zu liefern. Ist anscheinend nicht wichtig und interessiert keinen.
    Geändert von kanken (28-06-2018 um 08:12 Uhr)

  3. #363
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    Zitat Zitat von DatOlli Beitrag anzeigen
    Wie soll er denn darauf antworten? Bzw. wie stellst dir denn den Nachweis vor? Ich frage deshalb mal anders (weil ich das auch interessant finde und mich dann evtl. selber schlau machen kann) : "Auf welche Traditionen bezieht sich das denn deiner Meinung nach?"
    Klaus könnte ja mal sagen in welcher Traditionslinie er steht. Alle seine Aussagen stehen in Kontrast zu dem, was ich von wirklich traditionellen Lehrern (mit einer echten Linie) gehört habe.
    Würde mich auch mal interessieren bei wem er was, wie lange, geübt hat.

  4. #364
    Wong F. Gast

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    Zitat Zitat von DatOlli Beitrag anzeigen
    Wie soll er denn darauf antworten? Bzw. wie stellst dir denn den Nachweis vor? Ich frage deshalb mal anders (weil ich das auch interessant finde und mich dann evtl. selber schlau machen kann) : "Auf welche Traditionen bezieht sich das denn deiner Meinung nach?"
    Den "Nachweis" wirst du vergeblich suchen, denn diese Traningsmethoden sind wahrscheinlich 1.) nicht von der Bedeutung, die Klaus darin sieht, und 2.) recht weit verbreitet. In der Lao Jia (Chen-Stil) hast du z.B. jede Menge stampfen bzw. festes Aufsetzen, wie auch in diversen Karatestilen.

    Da ich bisher verschiedene Ideen zu Yi gehört und gelesen habe, und mir selbst, mittlerweile, völlig unschlüssig bin, schließe ich mich deiner Frage, Yi betreffend, an.
    Yi ist ebenfalls Bestandteil aller Übungssysteme, die ich kenne. Richtet sich nach dem Ziel der Übung. Den Körper in seiner Struktur optimal auszurichten ist ja auch Yi.

    Falls Du mit Kraft Muskelkraft meinst, dann entsteht (mWn) diese durch Belastung des Muskels welcher das Eigengewicht gegen die Schwerkraft hält. Also im Prinzip auf dem ganz "normalen" physiologischen Weg (Belastungsdauer - Belastungsintensität - Frequenz - Intervall).
    Ist m.E. die wichtigste Komponente. i.V. mit

    verfeinerte und veränderte propriozeptive Wahrnehmung.
    Am Ende entstehen verbesserte Fähigkeiten durch Training.

  5. #365
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    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Ich denke du weißt schon was ich mit funktionaler Kraft meine, aber ich arbeite hier ja nach Aussage einiger User nicht wissenschaftlich und „moderne“ Erklärungen haben anscheinend keinen Platz. Daher spare ich es mir mal physiologisch/neurobiologischen Erklärungen von funktionaler Kraft zu liefern. Ist anscheinend nicht wichtig und interessiert keinen.
    Vielleicht sind "einige User" ja nicht sooo repräsentativ. Mich jedenfalls interessiert das enorm und ich denke einige andere auch.

    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Klaus könnte ja mal sagen...
    Meine Frage bezog sich auf die Nachweisfähigkeit, zu der ich eigentlich keine Antwortmöglichkeit sehe. Gewiss wäre seine "Traditionslinie" interessant. Vielleicht ist ihm das aber auch zu persönlich.

    Ich verschweige ja auch, meistens bewusst, dass ich mit 21 mal eine ganze Zeitlang (fast 2 Jahre) nach Mantak Chia's "healing tao" trainiert habe (die Inhalte habe ich größtenteils erfolgreich verdrängt).
    Nicht falsch verstehen, für andere mag das gut sein, mir hat die Mischung aus Tantra und TJQ gar nicht behagt. - Ist aber eine persönliche Sache. Ich will damit explizit nicht sagen, dass das schlecht ist. - Kann ich nämlich nicht beurteilen.

    Salto rückwärts. Ich fände es ausreichend informativ überhaupt die entsprechenden Traditionslinien genannt zu bekommen um sich dann eventuell selbst zu informieren.

    Aber auf euch beide bezogen finde ich persönlich, dass der Inhaber von Wissen allein dafür verantwortlich ist ob und mit wem er es teilt.

    Liebe Grüße
    DatOlli

  6. #366
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    Zitat Zitat von Wong F. Beitrag anzeigen
    Den "Nachweis" wirst du vergeblich suchen, denn diese Traningsmethoden sind wahrscheinlich 1.) nicht von der Bedeutung, die Klaus darin sieht, und 2.) recht weit verbreitet. In der Lao Jia (Chen-Stil) hast du z.B. jede Menge stampfen bzw. festes Aufsetzen, wie auch in diversen Karatestilen.
    Ja ist klar, auch Langstock und Speer machen das gerne. Ich fragte mich nur wie man so was nachweisen soll, mit YT-Videos?. Wobei man natürlich auch nach dem Sinn des Nachweises fragen könnte.


    Zitat Zitat von Wong F. Beitrag anzeigen
    Yi ist ebenfalls Bestandteil aller Übungssysteme, die ich kenne. Richtet sich nach dem Ziel der Übung. Den Körper in seiner Struktur optimal auszurichten ist ja auch Yi.
    Ich habe da zur Zeit (wieder) Begriffsprobleme. Bisher war Yi für mich die Vorstellung, die sich in einer Trance in Bewegung umsetzt. Für mich waren Trance und Vorstellung eine Einheit, die ich für mich mit Yi bezeichnete.
    Vor kurzem habe ich als Begriff für diese Trance den Ausdruck Wuji gehört, was für mich ebenfalls Sinn macht, aber meine persönliche Definition "zerschlägt".
    Von daher würde ich mich also über für mich neue Informationen freuen.

    Das andere warum mich neue Informationen zu Yi interessieren würden ist folgendes.

    Warum "nur" stehen und ultra-slow-motion eine "starke" und eher langsame Muskulatur erzeugen ist mir durchaus, klar; auch warum dies zu einer verbesserten Struktur, Rooting und Ganzkörperbewegung führt. Das diese ultra-slow-motion auch "Effekte" erzeugt, kann ich ebenfalls nachvollziehen (weil ausprobiert).
    Das die erzeugte Muskulatur für (Stand-)Ringer sinnvoll ist, geht mir auch ein.

    Was ich derzeit nicht verstehe, aber durchaus glaube, ist wie die "richtigen" Bilder diese "Langsamkeit" der Muskulatur (ich nehme an das war mit Steifheit gemeint?) verhindern können.

    Interessiert mich sehr, weil ich eher weniger "ringerisch unterwegs" bin.




    Zitat Zitat von Wong F. Beitrag anzeigen
    Am Ende entstehen verbesserte Fähigkeiten durch Training.
    Da kann dir, glaube ich, kein "vernünftig" denkender Mensch widersprechen.

    Liebe Grüße
    DatOlli

  7. #367
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    Zitat Zitat von DatOlli Beitrag anzeigen
    Wie soll er denn darauf antworten? Bzw. wie stellst dir denn den Nachweis vor?
    hab das "nachweislich" in meiner Frage rausgenommen

    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Klaus könnte ja mal sagen in welcher Traditionslinie er steht. Alle seine Aussagen stehen in Kontrast zu dem, was ich von wirklich traditionellen Lehrern (mit einer echten Linie) gehört habe.
    Würde mich auch mal interessieren bei wem er was, wie lange, geübt hat.
    Darum geht es mir nicht.
    Ich wollte nur wissen, wenn das (extrem langsame Üben) so eine grundlegende Übung ist, in welchen Traditionen das so explizit geübt wird.
    Du selbst scheinst das ja auch zu kennen, wenn auch mit zusätzlichen/anderen Ideen?
    Geändert von Pansapiens (28-06-2018 um 13:06 Uhr)

  8. #368
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    Zitat Zitat von DatOlli Beitrag anzeigen
    Bisher war Yi für mich die Vorstellung, die sich in einer Trance in Bewegung umsetzt. Für mich waren Trance und Vorstellung eine Einheit, die ich für mich mit Yi bezeichnete.
    Vor kurzem habe ich als Begriff für diese Trance den Ausdruck Wuji gehört, was für mich ebenfalls Sinn macht, aber meine persönliche Definition "zerschlägt".
    Yi ist keine Trance und WuJi auch nicht.

    recognize the white
    but hold onto the black and be the world's guide
    being the world's guide
    don't stray from ancient virtue
    not straying from ancient virtue
    be without limits again
    uncarved wood can be split to make tools
    Vor allem die letzten beiden Zeilen sind entscheidend.
    WuJi kann man immer und überall „erleben“.
    Yi ermöglicht es dir dahin zu kommen. Gerade DAS ist, in meinen Augen, das Geheimnis der Didaktik der CMA. ALLES ist Training.
    Hinstellen und hoffen das man „WuJi“ erfährt, kann man machen, ist aber, nun ja, wenig zielführend.

    Sehr viele verschiedene Schulen haben da sehr viele verschiedene Methoden entwickelt. Den Ansatz von „in sich hineinhören, wahrnehmen, annehmen und loslassen“ kenne ich nur zu gut. Ist aber, wieder in meinen Augen, genauso zielführend als wenn man einem Jugendlichen eine Lanze in die Hand drückt und sag „Kämpfe“.
    Es gibt nicht ohne Grund Didaktik...

    Dazu kommt dass all das nix mit CMA zu tun hat. Das ist eine philosophisch/spirituelle Praxis. Wenn ich das in den CMA praktizieren will, dann muss ich diese Leere (oder die Leere hinter der Leere) in den Anwendungen umsetzen, klar machen können wie ich das entwickle und wie ich das nutze.
    Vor allem muss ich wissen wie es sich anfühlt wenn das jemand einsetzt.
    Ich kenne persönlich nur zwei Menschen, die mich das haben fühlen lassen können.

    Paul und Nassems Lehrer Yu Guang De.
    Geändert von kanken (28-06-2018 um 13:16 Uhr)

  9. #369
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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Du selbst scheinst das ja auch zu kennen, wenn auch mit zusätzlichen/anderen Ideen?
    Sicher kenne ich auch Übungen die von außen „langsam“ sind, oder aussehen als ob man „stampft“. Das ist aber nicht das, was man übt. Solche Inhalte muss man aber von seinem Lehrer gezeigt bekommen, dafür ist er da.

  10. #370
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    Wurde jetzt tatsächlich gerade die Frage gestellt, in welchen "Traditionslinien" langsame Bewegungen verwendet werden ? Ernsthaft ?


    Also die Trainingsmethoden gibt es alle und sind weit verbreitet, haben aber keine Bedeutung. Ich überlasse euch dann wieder eurer Genialität, und wünsche viel Erfolg, wobei auch immer.
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  11. #371
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    Zitat Zitat von Klaus Beitrag anzeigen
    Wurde jetzt tatsächlich gerade die Frage gestellt, in welchen "Traditionslinien" langsame Bewegungen verwendet werden ? Ernsthaft ?
    Eigentlich hatte ich gefragt in welcher Traditionslinie Du stehst.
    Geändert von kanken (28-06-2018 um 14:07 Uhr)

  12. #372
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    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Yi ist keine Trance und WuJi auch nicht.
    Vor allem die letzten beiden Zeilen sind entscheidend.
    WuJi kann man immer und überall „erleben“.
    Yi ermöglicht es dir dahin zu kommen. Gerade DAS ist, in meinen Augen, das Geheimnis der Didaktik der CMA. ALLES ist Training.
    Hinstellen und hoffen das man „WuJi“ erfährt, kann man machen, ist aber, nun ja, wenig zielführend.
    ...
    Vielen Dank, ich muss das zwar erst mal für mich "sortieren", aber ich glaube das hat geholfen.

    Liebe Grüße
    DatOlli

  13. #373
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    Wuji ist ein Zustand zu dem man tausend Worte schreiben kann, und beschreibt ihn trotzdem nicht. "Leere" heisst, es ist nichts da, was momentan Aufmerksamkeit erwirbt. D.h. ALLES was geschieht, alles was man wahrnehmen kann, wird unmittelbar wirksam und kann eintreten. Es ist der Zustand in etwa als du 5 Minuten auf den Horizont gesehen hast, es braucht aber noch ein bischen bis der permanent wird.

    http://legacy.ymaa.com/articles/wuji-state

    Das Universum kennt keine Philosophie, aber Zustände.


    Yi bedeutet Intention, Meinung, Idee. https://woerterbuch.hantrainerpro.de...yi_meaning.htm

    Das impliziert übrigens dass es verschiedene Quellen von Yi gibt, weil eben nicht alles was man ist bewusst ist. Wenn man das ändern will damit alles was man tut, alles was man denkt, alles was man fühlt immer stets und allein vom Willen gelenkt ist, hat man ein "interessantes" Leben. Der Körper hat ein eigenes Yi, weil er gerne nicht verletzt werden möchte, nicht krank werden, und nicht sterben. Darum übersetzt bei hoch entwickelten Menschen auch in der "IMA" ein Teil von einem selbst auch die verschiedenen Intentionen in Aktionen.

    Beispiel: Man selbst möchte gerade nach vorne laufen, gleichzeitig kam von der Seite ein Typ in einen reingelaufen, und man hat eine alte Verletzung am Knie die erfordert dass man manche Bewegungen so auslegt dass sie die Stelle schonen selbst wenn man das nicht merkt oder "will". Heraus kommt ein Kompromiss aus allen Notwendigkeiten, man wird halbwegs nach vorne laufen, den Impuls von dem Typen von der Seite auffangen, und gleichzeitig die Stelle schonen und das Knie so belasten dass es möglichst hält. Das bewirkt auch, dass das Jin so verteilt wird, dass es primär den Körper schützt. Also geht der grösste Teil der Kraft eben nicht in die Vorwärtsbewegung auch wenn man sich das "vorgenommen" hat, sondern in den Schutz der Wirbelsäule, des Kopfs, der Knie, der Hüfte. Man wird von dem Impuls bei einem gut entwickelten Menschen entweder seitlich versetzt, sprich hält seine Lage / Balance für das Geradeauslaufen aber nimmt die Kraft weg und steht so wie vorher da nur 30cm weiter seitlich. Oder die Jin-Engine spiegelt die Kraft raus, sprich wenn sie gross genug ist katapultiert man den Menschen aus sich heraus und bleibt EXAKT so stehen wie es für die ursprünglich beabsichtigte Bewegung nötig ist. Dabei entstehen riesige Haltekräfte auf den Gelenken, was man fühlt (wie kaltes Wasser unter extremem Druck), nur - man muss das nicht wollen, es passiert einfach weil die Entscheidungsfindung im Bewegungshirn so läuft. Dieser Moment ist so extrem kurz, KEIN MENSCH kann das im voraus "planen" oder mit einer "Idee" agieren. Reicht die Kraft nach Einschätzung des Bewegungsempfindens nicht aus, wird sich der Körper gelenkt von diesem Körperbewusstsein aus der Kraft rausdrehen, sich versetzen lassen, oder zur Not gewichtslos auf die Kraft drauflegen und sich davon wegtragen lassen. Alles was nötig ist um nicht verletzt zu werden.

    Am Ende ist die gewollte Aktion nur ein Teil der Reaktion, nicht das Ganze. Und diese nicht bewussten Reaktionen des Körpers mit der ganzen Bandbreite an Kraftfähigkeiten machen hoch entwickelte Fähigkeiten eigentlich aus. Das dauert eine ganze Weile, aber was da rauskommt ist nicht nur spektakulär, sondern auch sehr beruhigend. Man wird nämlich bei allen Alltagsunfällen recht selten verletzt und rettet sich mit selbst für einen selbst unglaublichen Artistik aus allen möglichen prekären Situationen. Fallen aus grosser Höhe, Angefahren werden, wer da auf "bewusste" Reaktion warten will kann das gerne tun, man wird blöderweise nur nicht heil aus der Sache kommen.

    Natürlich kann sich jeder seine eigene Definition von Yi bauen, die wird davon nur nicht zu universeller Wahrheit.

    Ich zitiere mich mal selbst zu dem Thema, von 2008. Der Herr Ma Yueliang ist inzwischen tot, kann sich also nicht mehr wehren. Denke aber der Mann ist nicht ganz verkehrt wenn es um "echte IMA" ganz echt aus China geht.

    Zitat Zitat von Klaus Beitrag anzeigen
    Es ist nicht geleitete Absicht, sondern LEITENDE. Die Absicht leitet, sie wird nicht geleitet, insbesondere nicht durch konzentriertes Stieren auf einen Punkt. ...

    Aus Ma Yueliangs Buch: "There is a saying ... that qi is directed by yi. The word Yi in chinese denotes sensing. Although sensing is closely related to the mind, there are differences between XIN and yi, the former orders and the latter implements."

    Xin bedeutet Herz, Geist, Gefühle. NICHT Absicht. Das Gefühl dass es mir nicht gut tut eine Faust abzubekommen leitet ein, dass der Körper sich wehrt.

    Sensing bedeutet WAHRNEHMUNG, und directing bedeutet dass diese Wahrnehmung direkt das Qi dahin leitet wo es etwas WAHRNIMMT, nämlich die Notwendigkeit, Kraft in bestimmten Gelenken zur Verfügung zu stellen. Aktiv, passiv, reaktiv, je nach Notwendigkeit. Da kommen auch Karl-Heinz' Rezeptoren ins Spiel die etwas schneller agieren. Ggf. kann man yi da sogar DIREKT mit den Propriorezeptoren und deren hartkodierte Verdrahtung assoziieren, die FAKTISCH existieren und nicht nur in Wunschvorstellungen. Nur werden die ganz sicher nicht vom Geist, Wunschvorstellungen oder Überlegungen gesteuert, sondern steuern selbst.

    Faktisch kann man aber auch, um der Verwirrung, Fehlinterpretation, Übernahme falscher nicht funktionierender Konzepte vorzubeugen, sich einfach KEINE Gedanken machen wie das Gehirn funktioniert, und es einfach BENUTZEN. Zum Beispiel indem man seine stinknormalen PH-Übungen einfach ein bischen öfter macht. Da merkt man schnell dass wenn keine Reaktion kommt ein Typ der einen schubst Erfolg hat. Und mit der Zeit, insbesondere wenn sich beide bemühen, entstehen auch diese schönen Konstrukte von Qi, Yi, Xin, und weiss der Geier was noch alles. Ganz von alleine, ohne auf irgendwas zu stieren, oder sich besonders viel vorzunehmen. Das geht nämlich grundsätzlich und immer in die Hose wenn es nicht eine Aktion wird, sondern fünf, zehn, fünfzehn weil der Partner reagiert. Das braucht man nur einmal zu machen, und dann sollte man das kapiert haben, dass jemand der sich eine Aktion "vornimmt" sofort den Kürzeren zieht, wenn der Partner ein bischen kann. Das weiss jeder der mal Wettkampfsport macht.
    Geändert von Klaus (28-06-2018 um 17:44 Uhr)
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  14. #374
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    Zitat Zitat von DatOlli Beitrag anzeigen
    Zum Thema "funktionale Kraft" & "spezialisierte Ganzkörperkraft" möchte ich mich ebenfalls "dranhängen".

    Falls Du mit Kraft Muskelkraft meinst, dann entsteht (mWn) diese durch Belastung des Muskels welcher das Eigengewicht gegen die Schwerkraft hält. Also im Prinzip auf dem ganz "normalen" physiologischen Weg (Belastungsdauer - Belastungsintensität - Frequenz - Intervall).
    Meinst Du,die Belastungsdauer bei einfachem Rumstehen reicht aus, um da für einen wesentlichen Kraftaufbau zu sorgen?

    Zitat Zitat von DatOlli Beitrag anzeigen
    Noch schwammiger könnte man sagen [...]
    Schwammig...
    Da steht ich doch voll drauf...


    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Über Yi haben wir hier im Forum ja schon ein paar mal gesprochen...
    WELCHE Idee ich nutze ist halt das Entscheidende. In einer lebendigen Tradition ist die Idee immer an ein konkretes Gefühl gekoppelt und die Ideen bauen aufeinander auf.
    Sicher, wenn ich mich „irgendwie“ langsam bewege macht meine Aufmerksamkeit immer irgendetwas, da hast du natrülich recht. Sie soll aber nicht „irgendetwas“ machen, sondern das nutzen, was Generationen vor mir für sinnvoll erachtet haben und was einem konkreten Ziel in der Ausbildung dient.
    Zunächst mal ginge es ja nur darum, ob man durch langsames Bewegen ohne Yi hart wird.


    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Die richtigen Ideen sind die, die in deiner Tradition ein konkretes Gefühl erzeugen was zu einem direkten Einsatz in den Anwendungen führt. Wenn du WuJi in deine Speeranwendungen bringst und konkret erklärst wie es mit Sinken im Zusammenhang steht (oder aufgehängt etc.) und was das für Unterschiede in der Anwendung macht (bzw. wie das eine zum anderen führt), dann ist es richtig.
    Idee führt zu Gefühl und manifestiert sich in der Anwendung, was zu einer konkreten Verbesserung im Kampf führt (physisch wie psychisch).
    Auch hier ging es mir zunächst darum, ob die von mir genannten Ideen beim Stehen einem davor bewahren, hart zu werden.
    Meiner Meinung nach schon.

    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Ich denke du weißt schon was ich mit funktionaler Kraft meine, aber ich arbeite hier ja nach Aussage einiger User nicht wissenschaftlich und „moderne“ Erklärungen haben anscheinend keinen Platz. Daher spare ich es mir mal physiologisch/neurobiologischen Erklärungen von funktionaler Kraft zu liefern. Ist anscheinend nicht wichtig und interessiert keinen.
    Meiner Meinung nach ist die Belastung bei einfachem Rumstehen und langsam Bewegen nicht groß genug, um über Querschnittsvergrößerung der Muskelfasern nennenswert Kraft aufzubauen.
    Daher würde ich, falls dadurch tatsächlich ein Kraftzuwachs erwächst, dahinter eher andere Mechanismen sehen.


    Zitat Zitat von Wong F. Beitrag anzeigen
    2.) recht weit verbreitet. In der Lao Jia (Chen-Stil) hast du z.B. jede Menge stampfen bzw. festes Aufsetzen, wie auch in diversen Karatestilen.
    Ich fragte explizit nach den sehr langsamen Bewegungen.

    Zitat Zitat von DatOlli Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Wong F. Beitrag anzeigen
    Am Ende entstehen verbesserte Fähigkeiten durch Training.
    Da kann dir, glaube ich, kein "vernünftig" denkender Mensch widersprechen.
    Das haben Binsenweisheiten so an sich...


    Zitat Zitat von DatOlli Beitrag anzeigen
    Warum "nur" stehen und ultra-slow-motion eine "starke" und eher langsame Muskulatur erzeugen ist mir durchaus, klar;
    Mir nicht.


    Zitat Zitat von DatOlli Beitrag anzeigen
    auch warum dies zu einer verbesserten Struktur, Rooting und Ganzkörperbewegung führt. Das diese ultra-slow-motion auch "Effekte" erzeugt, kann ich ebenfalls nachvollziehen (weil ausprobiert).
    Wenn Du es ausprobiert hast, entspricht die Meinung, dass man davon langsam würde Deiner Erfahrung und nicht einfach der Anwendung des Merkspruchs ""Funktion formt das Organ" => langsames Bewegen macht langsame Muskeln?
    Geändert von Pansapiens (28-06-2018 um 19:37 Uhr)

  15. #375
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    Zitat Zitat von Klaus Beitrag anzeigen
    Wuji ist ein Zustand zu dem man tausend Worte schreiben kann....
    Wow, auch wenn ich da noch einiges länger drüber nachdenken muss. Der Tag war aus meiner Sicht recht ergiebig.

    Danke an euch dafür.

    Liebe Grüße
    DatOlli

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  5. Innere Kraft??
    Von Firetiger im Forum Muay Thai, Muay Boran, Krabi Krabong
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