Propriozeption bedeutet ja nur „Eigenwahrnehmung“. Wenn man sich frischer fühlt, dann nimmt man das erst einmal nur war.
Was da jetzt auf physiologischen Ebenen abläuft ist eine andere Sache. Physiologische Vorgänge werden war genommen, das ist Propriozeption.
Die Wahrnehmung findet erst einmal NICHT bewußt statt. Es sind Erregungsmuster, die im Gehirn ankommen und an verschiedenen Stellen verschaltet werden. EINIGES davon findet dann den Weg in unser Bewußtsein, ist jedoch dann sofort einer Interpretation unterworfen.
Da du dich ja mit Buddhismus auskennst kannst du es dir mit den Skandhas erklären. Das trifft ziemlich genau was in unserem Gehirn mit eintreffenden Reizen passiert.
War wir BEWUSST wahrnehmen ist nicht das was unser Körper wahrnimmt, sondern nur eine Interpretation unseres Gehirns.
WIE unser Gehirn etwas interpretiert hängt wiederum von vielen Dingen ab, u.a. eben von unserem soziokulturellen Umfeld und unseren Werten, Normen, Erfahrungen...
All diese Dinge Formen die „Bahnen“ in unserem Gehirn auf denen die Informationen „laufen“ und verarbeitet werden.
Wenn „Qi“ eine große Rolle in meinem „Weltbild“ einnimmt wird mein Gehirn einkommende Informationen immer auch „durch diese Brille“ verarbeiten.
Das ist weder falsch noch richtig, sondern eine Frage der Sprache und des Weltbildes/soziokulturellen Umfeldes.
Wenn Bewegung jetzt dazu führt dass ich mich frischer fühle, dann ist es egal ob ich moderne Erklärungsmodelle nehme oder „traditionelle“. Hängt halt von meinem Wissen auf dem jeweiligen Gebiet ab, bzw. wo ich mich bewegen WILL.
Man muss halt nur ganz klar sagen in welcher Sprache man sich befindet und sie nicht einfach so vermischen. WENN man sie vermischen will muss man eine gehörige Portion Sachkenntnis in beiden Bereichen besitzen, sonst wird es schnell „komisch“, bzw. unglaubwürdig.
Ich würde es daher nicht als Trugbild oder Fehlinterpretation sehen. Wenn man sich frisch fühlt, fühlt man sich frisch. Wenn man müde ist, dann ist man müde.