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Thema: Gewalt und Gewaltkompetenz

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  1. #6
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    Zitat Zitat von Münsterländer Beitrag anzeigen
    Joar "freiwillig" ist so ne Sache, oder?
    Was ist denn die Alternative? "Freiwillig" Hartz IV?
    Zumal man ja da noch einen über den Deckel bekommt, wenn man sich weigert arbeiten zu gehen (wieder Zwang).

    M.E. ist das alles letztlich Gewalt, nur in einem Rahmen, den man gesellschaftlich ok findet (ich ja übrigens auch).

    Ich würde Gewaltkompetenz auch anders definieren:
    die Fähigkeit, mit erfahrender und ausgeübter Gewalt (mental wie körperlich) angemessen und gesellschaftskonform umzugehen.
    Du schreibst völligen Unsinn.
    Gewalt ist die Durchsetzung von Interessen/eines bestimmten Zieles, wobei man billigend (unter Umständen tödliche) Verletzungen in Kauf nimmt.
    Daher gilt Gewalt als Ultima Ratio und ist keinesfalls ein angestrebtes Ideal.

    Die Weisungsbefugnis eines Vorgesetzten hat überhaupt nichts mit Gewalt zu tun, setzt er Gewalt ein (beispielsweise Schläge), macht er sich strafbar.

    Natürlich sind Kampfsportler geneigt, deren Ausübung und Training von Gewalt nicht zuletzt durch die ständige Präsens beim Training als normal zu empfinden.
    Dem ist aber nicht so. Gewalt ist nichts "normales" im täglichen Umgang zwischen Menschen.
    Vollkontakt-Kampfsport ist genau genommen ein krankhafter Auswuchs einer Überflussgesellschaft und sozialer Sicherungssysteme.
    Kampftraining hatte früher üblicherweise keinen "sportlichen" Charakter oder Freizeitvergnügen, mit Kampftraining wurden konkrete, existenzschützende Ziele verfolgt.
    Kein geistig normaler Familienvater hätte früher riskiert, als Ernährer der Familie durch Verletzungen auszufallen, nur um einen "Hobby" nachzugehen.
    Sicher gab es zu jeder Zeit Menschen, die aufgrund ihrer sozialen Situation (arm, keine schützende Familie, Sklaven etc.) zu Kämpfen zwecks Unterhaltung anderer gezwungen
    wurden, aber das trifft heute wohl für uns in Deutschland typischerweise nicht mehr zu.

    Vollkontakt-Kampfsport, so wie wir ihn heute als "Hobby" kennen, ist der Gipfel der Dekadenz und Lebensverachtung.

    Normalerweise versucht ein Lebewesen, Kämpfe zu vermeiden. Tiere kämpfen im Erwachsenenalter nicht mehr aus Spaß miteinander, und als Kids (zum Training) sind denen entsprechende
    Schutzmechanismen verbaut worden, welche verhindern, dass die eigenen Waffen mit voller Kraft eingesetzt werden.
    (Jeder halbwegs sozialer Welpe zwickt beispielsweise nur, der hat ne angeborene Beißhemmung). Naturvölker haben Kämpfe stark ritualisiert. .

    Die krankhaften Auswüchse unserer heutigen Überflussgesellschaft sind so furchtbar, dass die Kämpfe ohne ständig präsenten Notarzt und Notfall-Schutzausrüstung praktisch nicht zu verantworten sind.
    Hemmschwellen wurden durch das Training abtrainiert, die eingesetzten Techniken und Kräfte sind potenziell lebensbedrohlich, häufig schützt nur ein rechtzeitiger Abbruch vor schweren Verletzungen.
    Geändert von kelte (28-11-2018 um 10:58 Uhr)

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