Hoffe das ist nicht zu Off-Topic, aber um nochmal auf den Daoismus zu sprechen zu kommen: Auf mich als Laien wirken ältere Strömungen ziemlich anti-intellektuell, mit Idealen wie Selbstvergessenheit, Absichtslosigkeit, einfach sein, und der generelle Betonung einer höheren Dynamik die per Definition nicht verstanden werden kann. Zu mindestens scheint Lao Tse der Meinung gewesen zu sein, dass es nicht darum geht immer mehr Wissen anzuhäufen und man zur Vervollkommnung eher vergessen müsse. Dabei ist mir klar, dass der Wu-Wei-Begriff unterschiedlich gedeutet wird, aber ich glaube allen Interpretationen ist die Mühelosigkeit als Ziel gemein. Ob jetzt Mühelosigkeit als Resultat langwieriger Lernprozesse, oder Mühelosigkeit im Zuge einer Reduktion auf das Wesentliche und der Abstreifung von Künstlichkeiten.
Lange Rede kurzer Sinn, wird dieser Fokus auf das intensive Lernen bei den daoistisch geprägten Kampfkünsten als Widerspruch empfunden? Sind die authentischen Lehrer sehr buchstabentreu, oder ist das Lernen in erster Linie nur für die Schüler und die Meister konzentrieren sich auf andere Sachen? Ich kann es schlecht erklären. Auf jeden Fall wirkt die im Thread geschilderte Attitüde eher konfuzianisch geprägt auf mich, was nichts heißen muss.




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