Hier wird die Haftreibungsgrenze dann auch mal überschritten.
Ist zwar kein ganz aufrechter Stand und ohne Schuhe, aber einmal auf Matten mit Haftreibung und auf glattem Boden mit Überschreiten.
Man sieht zwar kein vollständiges neutralisieren, aber doch das man von der Kraft des Schiebenden relativ unbeeindruckt bleiben kann ohne zu kippen.
So ab 0:15 vielleicht.
https://youtu.be/z7SEUmkR4Zc
Geändert von Gast (01-02-2020 um 16:39 Uhr)
Der Geschobene hat die Höhe, in der die Kraft angreift, gegenüber aufrechtem Stand um ca. Unterschenkellänge verringert und die Länge seiner Auflagefläche in Schubrichtung um ca. Unterschenkellänge vergrößert.
Kann er das auch, wenn er die Hacken zum Hintern zieht und auf den Knien balanciert?![]()
Geändert von Pansapiens (01-02-2020 um 18:21 Uhr)
Don't armwrestle the chimp.
Weiß jetzt nicht, wo hier nennenswert Scherkräfte wirken, wie Pansapiens ausgeführt hat, kippt man eher um. Ist ja auch genau das, was, wenn man´s macht, üblicherweise passiert.
Stimmt allerdings.
OK; da habe ich die Argumentation falsch verstanden.
Na ja, abseits aller Theorie bleibt zumindest immer noch der Fakt, dass das Stehenbleiben gegen Schieben von vorn praktisch funktioniert, und scheinbar sogar auf zwei verschiedene Weisen.
Das habe ich nicht gesehen, aber im normalen Stand schon.
Was er macht ist z.B. sich an den Schultern gegen eine Wand drücken zu lassen, und dann fängt er einfach an lustig nach vorne zu marschieren, und den Drücker mit wegzuschieben .
Für die meisten erst mal ein Ding der Unmöglichkeit, überhaupt in eine Vorwärtsbewegung reinzukommen.
Aber das ist halt bodymechanic.
Geändert von Gast (01-02-2020 um 21:57 Uhr)
das hätte mich dann eher beeindruckt..
das glaub ich erst, wenn ich es sehe und der Schiebende ein Skeptiker, idealerweise mit einem intuitiven Zugang zu Biomechanik, ist.
Also steht er nicht frei, sondern an eine Wand gelehnt?
Dann ist Umkippen freilich schwer und wenn man marschiert, steht man natürlich nicht im Parallelstand....
Geändert von Pansapiens (01-02-2020 um 22:35 Uhr)
Don't armwrestle the chimp.
Wie das von Inryoku verlinkte Video "Aunkai 2013 Villars les Dombes (0:28-0:48)" zeigt, ist es möglich, bei dieser Übung aufrecht zu bleiben und nicht umzukippen, auch wenn es alles anderes als einfach ist und viel Übung erfordern wird. Wie man als Übender das schafft, müssen dann andere hier erklären.
@Pansapiens: In 0:28-0:48 sind Schiebender und Geschobener eher (zumindest kurzeitig) auf Augenhöhe.
Eine Scherung ist definitionsgemäß einfach die Wirkung eines versetzt angeordneten Kräftepaares. Das Video bestätigt damit auch noch mal, dass die horizontal wirkende Kraft des Drückers sich im physikalischen Sinne nicht einfach "auflöst" und dass es tatsächlich die Haftreibung ist, die die entsprechende horizontale Gegenkraft bewirkt.
Ich habe die Übung auf einem Seminar auch mal mitgemacht, allerdings im Stand und in einem kooperativem Setting, wo der Drücker also nicht mit voller Kraft schiebt. Einmal wollte ich wissen, ob mein Partner da besser ist und habe mit mehr Kraft geschoben. Der hat aber mit meiner bildlichen Vorstellung des "Kraft weiter leiten" reagiert, so ähnlich wie hier: Aikido Absorb partner energy - SHIRAKAWA RYUJI shihan
Geändert von Aiki5O+ (01-02-2020 um 22:53 Uhr)
Unter "aufrecht stehend" verstehe ich, dass jemand auf Füßen üblicher Größe steht.
Die horizontale Kraft, die man benötigt, einen (starren) Körper umzukippen, nimmt mit der Höhe h, in der die Kraft angreift, ab und mit dem horizontalen Abstands l des Schwerpunktes Körpers zur Kippkannte zu.
D.h. wenn die Kraft eine Unterschenkellänge tiefer angreift und dafür der Abstand zur Kippkante um eine Unterschenkellänge vergrößert ist, kippt jemand erst bei größeren Kräften um, als wenn einer aufrecht, mit gestreckten Beinen auf zwei Füßen im Parallelstand steht.
Kann man zu Hause versuchen:
Mal einen leeren einigermaßen breiten Schrank durch Druck oben gegen die lange Vorder- oder Rückseite zu schieben, ohne zu kippen und umgekehrt weiter unten gegen die kurze Seite zu kippen ohne zu schieben.
https://www.grund-wissen.de/physik/m...chgewicht.html
Geändert von Pansapiens (01-02-2020 um 23:49 Uhr)
Don't armwrestle the chimp.
Naja, die einen können etwas, die anderen versuchen es zu erklären.
Und wenn sie eine Erklärung nicht finden, dann geht es halt nicht.
Zeigt er z.B. hier bei 1:00:
Sieht man sehr deutlich das Funktionsprinzip, die Kraftlinie zu umgehen.
Um ehrlich zu sein wöllte ich gerne Akuzawas körperliche Reaktion sehen, wenn der Schiebende in der Sequenz plötzlich loslässt. Scheint so, als neigt sich Akuzawa ziemlich weit vor und würde dann nach vorn fallen. Nichtsdestotrotz hat er gewaltig was drauf.
Was das Schieben gegen die Hände im parallelen Stand angeht wird bei Aufbau eines Groundpath definitiv die Kraft senkrecht nach unten erhöht. M.E. eben gewaltig, dass der Geschobene in den Boden gedrückt wird. In der „billigen“ Version einfach mach- und vorstellbar, indem der Geschobene seine Hände nach oben drückt, gegen die vom Schiebenden. Da sie nicht abgleiten können/sollen, wird als Reaktion eine Kraft nach unten erzeugt. Vielleicht wirkt dann tatsächlich deine Reibkraft der Schubkraft entgegen, die der Geschobene gar nicht bemerkt.
Was dein Aikido-Video zeigt, finde ich das jetzt nicht so besonders. Was nicht heißt, dass das einfach wäre.
Und andere können tatsächlich was erklären, weil für die "Biomechanik" keine Worthülse ist, mit der der Esoteriker seinen Schülern erklärt, warum die Naturgesetze nicht gelten
Falsch.
ich habe eine Erklärung dafür, warum es nicht geht.
Aber bitte, Du kannst mir gerne das Gegenteil beweisen:
Wo finde ich einen Meister, der sich auf ein Rollwägelchen stellt und den ich oder eine Person meiner Wahl von festem Boden aus nicht wegschieben kann, wenn er an der Brust schiebt, und das der einzige Körperkontakt ist?
Geändert von Pansapiens (02-02-2020 um 00:56 Uhr)
Don't armwrestle the chimp.
danke, so was Ähnliches habe ich erwartet.
Damit sage ich übrigens nicht, dass ich das, was Herr Aunkai zeigt schlecht finde, im Gegenteil.
Aber er bewegt sich genauso im Rahmen der normalen Naturgesetze wie alle anderen auch, da braucht man kein "furchtbar kompliziert, da ist bestimmt alles möglich" als Erklärung.
Don't armwrestle the chimp.
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