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Thema: Aikido - Kampf

  1. #541
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Julian Braun Beitrag anzeigen
    Hat sich das eigentlich wer zu Gemüte geführt?
    Nein bisher nicht.
    Auf die Uni-Tübingen-Seite komme ich nicht drauf.

  2. #542
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von FireFlea Beitrag anzeigen
    . Bzgl. Aikido hatte ich die vernünftigste Aussage mal von Fumio Toyoda gelesen (leider finde ich das nicht mehr). Er hat sinngemäß gesagt, dass man kein Zen lernen muss, um Aikido zu praktizieren aber dass er das für sich kombiniert und es für ihn Mehrwerte bringt (er war ja auch Zen Lehrer) und es daher seine Schüler auch lernen müssen, um sein Aikido zu lernen.
    Für mich ist das nicht vernünftig.
    Wenn es führ ihn Mehrwerte bringt, heißt das nicht das es für seine Schüler das Gleiche bringt.
    Man muss kein Zen üben um Aikido zu verstehen.
    Religionszwang wiederspricht dem Gedanken Ueshibas.

    "Sein Aikido", das klingt einfach schon sehr vermessen. Weder Aikido ist "seins" noch Zen ist "seins".
    Geändert von Gast (06-12-2020 um 11:50 Uhr)

  3. #543
    Gast Gast

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    Zitat Zitat von carstenm Beitrag anzeigen
    Naja, zazen ist ja nciht einfach nur sitzen. Sondern das ist vor allem ein philosophisches/weltanschauliches/religiöses Gesamtsystem. Und wenn man dieses System für sich übernimmt, dann beeinflußt das auch die Art und Weise, wie man aikidô übt. Bis in die körperlichen Details hinein.
    In welcher Weise denn? Ich kenne viele Leute die intensiv Zazen üben, oder geübt haben.
    Ich kann nicht sagen, dass sich deren Aikido irgendwie in einer Weise unterscheidet, die man auf die Zen-Praxis zurückführen könnte.
    Geändert von Gast (06-12-2020 um 11:47 Uhr)

  4. #544
    Gast Gast

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    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Nein bisher nicht.
    Auf die Uni-Tübingen-Seite komme ich nicht drauf.
    Ah.
    Hier, unter Nr. 14 ist es:

    https://uni-tuebingen.de/fakultaeten...publikationen/

  5. #545
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    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Für mich ist das nicht vernünftig.
    Wenn es führ ihn Mehrwerte bringt, heißt das nicht das es für seine Schüler das Gleiche bringt.
    Man muss kein Zen üben um Aikido zu verstehen.
    Religionszwang wiederspricht dem Gedanken Ueshibas.

    "Sein Aikido", das klingt einfach schon sehr vermessen. Weder Aikido ist "seins" noch Zen ist "seins".
    Naja ich gehe davon aus, dass Toyodas Schüler zu ihm gekommen sind um zu lernen, was er kann. Und wenn Zen dafür wichtig ist, ist es nur folgerichtig, dass er es auch unterrichtet. Außerdem bedeutet "sein" Aikido ja nicht, dass Aikido "seins" ist. Sondern sein Aikido im Sinne von dem, was er macht. So wie Nishios Aikido oder Shiodas Aikido oder Suenakas Aikido usw. Aber ich habe den Originaltext ja mittlerweile verlinkt.

  6. #546
    Gast Gast

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    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    In welcher Weise denn? Ich kenne viele Leute die intensiv Zazen üben, oder geübt haben.
    Ich kann nicht sagen, dass sich deren Aikido irgendwie in einer Weise unterscheidet, die man auf die Zen-Praxis zurückführen könnte.
    Das würde ich im Großen und Ganzen auch so sehen. Natürlich bringt jeder Mensch seine ganz persönliche Biographie in sein Üben mit ein. Unsere körperlichen Angewohnheiten (sei es aus der Arbeit, aus der bisherigen Sozialisierung, oder aus selbstgewählten Hobbys/Sport), aber auch unser Blick auf die Welt bestimmt vermutlich mit, was wir wahrnehmen und wie wir etwas wahrnehmen (uns selbst, andere, Bewegung) und interpretieren, wie wir an das Üben herangehen usw.
    Und oft heißt es ja, man muss irgendwie in den "kulturellen Background" eintauchen, wenn man wirklich gut werden will. (Wobei das noch unspezifisch ist, und meist Sprache lernen und allgemeine Beschäftigung mit Historie, Philosophie etc. von z. B. China oder Japan meint.) Aber ich bin mittlerweile auch weitgehend der Ansicht, dass das nicht wirklich nötig ist. Kampfkunst ist primär eine körperliche Übung, dazu braucht es halt vor allem Freude am Üben selbst, einen guten Lehrer, Zeit, Ausdauer, Durchhaltevermögen usw. Vermutlich tritt das eine einfach häufiger mit dem anderen zusammen auf, d. h. sehr gute Fertigkeiten bei Personen die sich auch mit den Hintergründen etc. beschäftigen. Aber auch hier wieder - um ein Spitzensportler etc. zu werden, braucht man ja nicht die Fußballgeschichte kennen; um ein toller Handwerker zu werden, muss ich keine Zunftregeln von vor 300 Jahren kennen oder Christ sein etc.

    Speziell Zen mit viel Zazen ist natürlich auch körperlich eine Herausforderung, weshalb es den Körper auch mitprägt. Dass sich das irgendwie ins Aikido überträgt, schon möglich. Aber notwendig oder auch immer hilfreich - hätte ich auch Zweifel.

  7. #547
    Gast Gast

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    Zitat Zitat von FireFlea Beitrag anzeigen
    Naja ich gehe davon aus, dass Toyodas Schüler zu ihm gekommen sind um zu lernen, was er kann. Und wenn Zen dafür wichtig ist, ist es nur folgerichtig, dass er es auch unterrichtet.
    Nur sehe ich bei Tyoda überhaupt gar nichts, was man nicht auch genauso ohne Zazen können kann.
    Jede Übung, die den Körper zusätzlich prägt, Struktur aufbaut, die Verbindungen entwickelt, kann ja hilfreich sein.
    Aber warum gerade Zazen? Jemand übt das für sich, und drückt das seinen Schülern auf um zu zeigen, guck mal, ich mache was besonderes. Nur wenn man hinguckt ist nichts besonderes zu sehen.

  8. #548
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    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Nur sehe ich bei Tyoda überhaupt gar nichts, was man nicht auch genauso ohne Zazen können kann.
    Jede Übung, die den Körper zusätzlich prägt, Struktur aufbaut, die Verbindungen entwickelt, kann ja hilfreich sein.
    Aber warum gerade Zazen? Jemand übt das für sich, und drückt das seinen Schülern auf um zu zeigen, guck mal, ich mache was besonderes. Nur wenn man hinguckt ist nichts besonderes zu sehen.
    Naja für seine Schüler oder besser gesagt uchi deshi machte das ja offenbar schon einen Unterschied, andernfalls könnten sie ja irgendwo anders trainieren. Außerdem finde ich Deine Aussage davor etwas widersprüchlich. Du schreibst jede Übung ... kann hilfreich sein aber warum gerade Zazen? Gegenfrage - warum eigentlich nicht Zazen, wenn es hilfreich sein kann? Toyoda hat nun einmal Zen unterrichtet. Ein anderer macht vielleicht Feldenkrais oder Shiatsu oder Iaido oder was weiß ich, was ihn und seine Schüler prägt. Weiter vorne hieß es ja, dass Doshu im Hombu den kleinsten gemeinsame Nenner unterrrichtet. Was bedeutet, dass es außerhalb des kleinsten gemeinsamen Nenners unterschiedliche Schwerpunkte geben muss. Wenn die zum gleichen Ziel führen, mag das so sein.

  9. #549
    Gast Gast

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    Zitat Zitat von FireFlea Beitrag anzeigen
    Naja für seine Schüler oder besser gesagt uchi deshi machte das ja offenbar schon einen Unterschied, andernfalls könnten sie ja irgendwo anders trainieren.
    Könnten sie auch.
    Aber meist ist es ja so, das man, wenn man sich für eine Person als Lehrer entschieden hat, dort auch bleibt.
    Was auch immer man da lernen mag.
    Man müsste halt die Person näher kennen. Für das, was ich in Toyodas Aikido sehe, und was ich offen gesagt nicht wirklich gut finde, braucht man kein Zazen.


    Zitat Zitat von FireFlea Beitrag anzeigen
    . Außerdem finde ich Deine Aussage davor etwas widersprüchlich. Du schreibst jede Übung ... kann hilfreich sein aber warum gerade Zazen? Gegenfrage - warum eigentlich nicht Zazen, wenn es hilfreich sein kann? Toyoda hat nun einmal Zen unterrichtet
    Genau, aber man muss keine Doktrin draus machen.
    Zen ist nun mal kein Bestandteil des Aikido, Feldenkrais ebensowenig.
    Zitat Zitat von FireFlea Beitrag anzeigen
    Weiter vorne hieß es ja, dass Doshu im Hombu den kleinsten gemeinsame Nenner unterrrichtet.
    Womit ich nicht einverstanden bin.
    Er unterrichtet Standard-Aikido, dss ist vielleicht ein gemeinsamer Nenner, aber nicht der kleinste.
    Was Anderes sehe ich bei Toyoda halt auch nicht.
    Und dafür braucht man wirklich nur Aikido üben, mehr nicht.
    Wer zusätzlich Zazen üben will oder meint er braucht das, kann das doch machen, wer nicht, der lässt es halt.
    Um das zu machen was Toyoda zeigt, braucht man es nicht.

  10. #550
    Gast Gast

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    Zitat Zitat von Julian Braun Beitrag anzeigen
    Danke.
    Stellt sich für mich so dar, das es in der Omoto-Sekte (beim chinkon kishin) vorwiegend um das Erleben von Trance-Zuständen, und um "vermittelte Besessenheit" ging.
    Voraus gingen Übungen zur Beruhigung der Seele(n).
    Geändert von Gast (06-12-2020 um 20:00 Uhr)

  11. #551
    carstenm Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Aiki5O+ Beitrag anzeigen
    Hat ômoto kyô den Begriff "Shambhala" verwendet?
    Die Formulierung, die man bei Deguchi und in den Schriften der Ômoto kyô findet, lautet: 彌勒の世 miroku no yo. Das müßtest du googlen können, denke ich. Das Kommen der "Welt des Miroku" war von Beginn an und ist bis heute ein wichtiges Element - vielleicht das Zentrale? - der Lehre der Ômoto kyô. Miroku bosatsu ist die japanische Bezeichnung für Maitreya. Der gilt als "kommender Buddha", also grobst vereinfacht gesagt, einer der buddhistischen Messiasse. Bei seiner Ankunft wird er herrschen als "König des shambala (=Himmel auf Erden, the pure lands, ... )". Diese Vorstellung ist sehr stark im tibetischen Buddhismus beheimatet. Wie das von da zu Deguchi, bzw. zur Ômoto kyô gekommen ist, weiß ich nicht zu sagen.
    Heute arbeitet die Ômoto kyô nicht mehr auf ein konkretes, auf der Landkarte auffindbares Himmelreich auf Erden hin, sondern daraus ist nach den Erfahrungen in der Mongolei u.a. die Arbeit an einem globalen Frieden geworden.
    Geändert von carstenm (06-12-2020 um 21:05 Uhr)

  12. #552
    carstenm Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Stellt sich für mich so dar, das es in der Omoto-Sekte (beim chinkon kishin) vorwiegend um das Erleben von Trance-Zuständen, und um "vermittelte Besessenheit" ging.
    Du hast vollkommen Recht damit, daß das ursprünglich ein zentraler Aspekt war.
    Aber bereits 1904 hat Deguchi Onisaburo in einer seiner Schriften, die zu den "heiligen Schriften" der Ômoto kyô gehört, bestimmt, daß diese Besessenheit aufgrund ihrer potentiellen Gefahren nicht mehr geübt werden soll.

  13. #553
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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Der von Dir zitierte Kabat-Zinn hat aus Bestandteilen "östlicher" Systeme, auch Zen, MBSR geschaffen, also quasi ein Achtsamkeits-Hybrid, das auch nicht nur aus Sitzmeditation besteht.
    Mich interessieren eher die direkt erfahrbaren, medizinischen Vorteile der Sitzmeditation unabhängig vom spirituellen Kontext (des Zen-Buddhismus). Einer, der lange Zazen geübt hatte, meinte einmal, dass es die tiefen Rückenmuskeln stärke und damit Rückenbeschwerden vorbeuge, da man ja die aufrechte Haltung aktiv durch minimale Bewegungen halten muss. Das schien mir so einleuchtend, dass ich vor ein paar Jahren mir einen Swopper, also einen gefederten und gepolsterten Hocker als Schreibtischstuhl gekauft hatte, was dann auch den erwarteten Erfolg brachte.

    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Ich hab mal so einen Kurs mitgemacht, und eine Übung war, dass sich mehrere Leute auf engem Raum durcheinander bewegen (ob die Augen geschlossen waren, weiß ich nicht mehr genau)
    Dabei war die Anweisung, verschiedene Geisteshaltungen einzunehmen: eine "selbstbewusste": "aus dem Weg, hier komm ich", eine vorsichtige: "bloß nirgends anstoßen" und eine offene, "achtsame": "mal sehen, was passiert".
    War interessant, wie verschiedene Geisteshaltungen die Art und Weise in eine Situation zu gehen und insbesondere, das unausweichliche Anstoßen an andere zu bewerten und damit umzugehen, veränderten.
    So was könnte man sicher auch mal im Rahmen einer Aikidostunde oder dem entsprechenden Randori machen, falls es nicht ohnehin schon gemacht wird.
    Machen wir: in einer gut besuchten Trainingseinheit, Taisabaki auf engem Raum, manchmal auf Knien (Shikko), mit dem Ziel, möglichst nicht mit anderen zusammenzustoßen.

    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Da hab ich dann auch mal versucht, im Randori "den einen Punkt zu halten" bzw. was ich dafür hielt....mit überschaubarem Erfolg
    (ich hab auch versucht auf diese Weise in der Straßenbahn beim Bremsen nicht umzufallen)
    Mach ich auch ab und zu in einer U- oder S-Bahn. Allerdings konzentriere ich mich nicht auf "den einen Punkt" sondern eher auf den Bodenkontakt über die Füße und damit indirekt auf die Gewichtsverlagerung.

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von carstenm Beitrag anzeigen
    Naja, zazen ist ja nicht einfach nur sitzen. Sondern das ist vor allem ein philosophisches/weltanschauliches/religiöses Gesamtsystem. Und wenn man dieses System für sich übernimmt, dann beeinflußt das auch die Art und Weise, wie man aikidô übt. Bis in die körperlichen Details hinein.
    In welcher Weise denn? Ich kenne viele Leute die intensiv Zazen üben, oder geübt haben.
    Ich kann nicht sagen, dass sich deren Aikido irgendwie in einer Weise unterscheidet, die man auf die Zen-Praxis zurückführen könnte.
    Ich kenne zazen einfach als zusätzliches Angebot und Gelegenheit, in einem etwas formelleren Rahmen für eine halbe Stunde zu sitzen ungestört von Handy, Telefon, Familie, Lieferanten usw. Dass jemand dadurch schneller Aikido lernt oder sich nur deswegen besser im Aikido-Training bewegt, kann ich auch nicht erkennen.

  14. #554
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von carstenm Beitrag anzeigen
    Aber bereits 1904 hat Deguchi Onisaburo in einer seiner Schriften, die zu den "heiligen Schriften" der Ômoto kyô gehört, bestimmt, daß diese Besessenheit aufgrund ihrer potentiellen Gefahren nicht mehr geübt werden soll.
    Die Blütezeit dieser Praxis war zwischen 1916-21, dann wurde sie erst abgeschafft.

    Nach einer Anfangsphase, in der Deguchi Onisaburô selbst das chinkon kishin
    lernte und lehrte, erfuhr das chinkon kishin zwischen 1916 und 1921 seine Blütezeit. In
    diesen Jahren praktizierten dutzende, später hunderte, von Ômoto-Mitgliedern, von
    denen manche nur zu diesem Zweck Mitglieder geworden waren, das chinkon kishin
    und staunten über die Erscheinungen von Gottheiten und Geistern. Weil die große Zahl
    begeisterter Anhänger außer Kontrolle zu geraten schien und die Polizei mit
    Repressalien drohte, schaffte Onisaburô in den Jahren um die Unterdrückung der
    Ômoto 1921 das chinkon kishin als religiöse Praxis wieder ab.
    Also in der Zeit, in der Ueshiba voll drin war, wurde das noch so geübt.

  15. #555
    Gast Gast

    Standard

    Himmel auf Erden, the pure lands, .
    Das " reine Land" ist das Land des Amithaba, nicht desMaitreya.

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