Guten Morgen, Schnubel,
im Jahr 1979 erstelle Stiebler die KOBUDO Trainerbriefe.
Das ist, meine ich, schon unter dem Dach der DKU gewesen. 1982 wurde dann der Kobudo Kwai Deutschland e.V. gegründet.
In den Trainerbriefen, zusammengefasst als ein Buch, beschreibt Stiebler systematisch das damals "als Gesamt-Stil" konzipierte Kobudo mit den "Stilarten" der jeweiligen Waffen/Trainingsgeräte:
- KUKISHIN-RYU, Darunter versteht man zu der Zeit die Stilarten der kleineren Stockwaffen) worunter Hanbo, Jo, Tessen (lang), Tessen (kurz) fallen.
Weiterhin wird beschrieben, dass es sich bei diesen Geräten um die Stilarten handelt, die sich in erster Linie nicht mit der Abwehr von Waffenangeriffen, sondern mit der Abwehr eines frei angreifenden Gegners beschäftigen (gilt auch für den TEKKO).
- BO JITSU, - SAI JITSU, - KAMA JITSU, - TONFA JITSU, - TEKKO JITSU, - TIMPE JITSU, - SURUJIN JITSU, - NUNCHAKU JITSU.
Stiebler verweist auch darauf, dass einige dieser Stilarten nicht geübt werden. Überwiegend aus rechtlichen Gründen (z.B. TEKKO, NUNCHAKU)
Neben einer Beschreibung der Waffen/Geräte erfolge führt Stiebler ein Literaturverzeichnis auf, Danksagungen an beteiligte Personen,
Zeittafel der (zu der Zeit bekannten) Entwicklung des Kobudo und eine Liste mit überlieferten Kata. Es gibt auch eine Liste mit "den alten Meistern" des RYU-KYU KOBUDO, die mit INOUE MOTOKATSU endet. Als nicht-asiatische KOBUDO Lehrer erwähnt Stiebler in einem anderen Kapitel für Europa John Sullivan, Frank Newton, Rob Zwartjes
Stiebler erwähnt kurz, dass er begleitend mit dem KOBUDO, KARATE und JIU JITSU erlernte. Nennt allerdings an keiner Stelle seine Lehrer.
Wäre in diesen Lehrbriefen auch völlig fehl am Platz. Es ist kein Buch um eine Kampfkunst zu verkaufen, wie man es oft aus den wingchun Stilen kennt, und auch damals schon kannte, sondern tatsächlich eine systematische Unterlage für Lehrer oder Vereine im Aufbau. Der Sportcharakter ist jederzeit zu erkennen. Es wird sich z.B. auch auf Lehrbriefe für Sport-Übungsleiter des Deutschen Sportbundes bezogen. Es werden Abschnitte wie Sportpsychologie, Training mit Jugendlichen, Motivationsgebung für Trainingsfleiß aber auch Turnierordnung, Prüfungsordnung, Rechtsgrundlagen für Funktionäre, Trainer und Übungsleiter aufgeführt.
Es ist kein Buch um Bewegungen im Selbststudium zu erlernen (es gibt nur wenige Abbildungen zu Grundübungen), kein Selbstbeweihräucherungsbuch oder Werbebuch à la wingchun-Buch.
Eine bebilderte Reihe (Kata, Kumite) wurde später durch Hüggenberg erstellt.
Zu Stiebler und "seinem Kobudo" schreibt der Kobudo Kwai Deutschland e.V.
Zitat:
Gendai Goshin Kobu Jutsu
Gendai Goshin Kobu Jutsu ist ein moderner Kobudo-Stil, der sich mit "anwendungsbezogenem Waffenkampf" übersetzen lässt. Stilgründer ist der leider verstorbene Dr. Georg Stiebler, der stark durch das Kobudo des japanischen Meisters Inoue Motokatsu und durch das Shotokan Karate inspiriert wurde.
Vielleicht hilft dir das etwas weiter.
Ich glaube, es wichtig zu verstehen, dass Stiebler und seine damaligen Mitstreiter unter Kukishin-Ryu etwas anderes verstanden haben als man heute im allgemeinen mit dem Kukishinden-ryū in Verbindung bringt. Was, da stimme ich shinken-shôbu zu, darauf hinweist, dass Stiebler nicht in einer Kukishinden-ryū Linie gelernt hat.
Vielleicht ist es wichtig mal festzuhalten: Georg Stiebler war ein Hobby-Kampfsportler. Schwerpunkt der Sport. Wie man an seinen zahlreichen Aktivitäten als Gründer/Vorsitzender im Sportverein bis hin zu Gründungsmitgliedschaft und Funktionärsposten in Fach-Sportverbänden erkennen kann, ging es ihm nie darum eine traditionelle Linie fortzuführen oder als Kampfkunst-Lehrer ein Franchiseunternehmen aufzubauen.
Liebe Grüße
Alexa






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