Zitat von
Kensei
Nein.
Doch.
Du hattest nachlesbar "Motorradfahren" und etwas weiter vorne "Alkohlkonsum" als Kulturgüter mit gesellschaftlichem Nutzen, der gegen den Schaden, der dadurch insbesondere dem Gesundheitssystem entsteht, abgewogen werden müsse, angeführt und mich nach dem Kulturgut gefragt, dass die Risiken einer negativen Impfentscheidung rechtfertigen würden, gefragt:
Zitat von
Kensei
Weil Motorradfahren in unseren Breitengraden ein Kulturgut ist. Da treffen wir als Gesellschaft eine Kosten-/Nutzen-Abwägung.
Sich mit einer Krankheit anzustecken, die vieleicht harmlos ist, eventuell aber auch nicht, hat dagegen welchen kulturellen/sozialen Nutzen der die Risiken rechtfertigen würde, deiner Meinung nach?
Meine Antwort:
Zitat von
Pansapiens
Freiheit ist auch ein Kulturgut.
Um mein Freiheitsrecht ausüben zu können, muss ich meine Entscheidung nicht rational begründen, ich muss die gar nicht begründen.
Wer mein Freiheitsrecht einschränken will, muss das begründen.
Zitat von
Kensei
Du wolltest hier eine Diskussion aus dem Impf-Thread weiterführen und hattest entsprechend zitiert.
In dieser Diskussion bzw. meinen Beiträgen ging es um die Frage, ob Impfen ein solidarischer Akt ist, respektive Nicht-Impfen als "unsolidarisch" bezeichnet werden kann. Dabei ist der Wert der individuellen Freiheit nur einer unter vielen.
Das Wort "Solidarität" oder "solidarisch" kommt hier im Thread - ebenfalls nachlesbar - erst ab Beitrag #7 vor, als ich eine Diskussion zwischen Dir und egonolsen einkopierte.
Wenn man so eine allgemeine Definition wie Du hier als Maßstab anlegt, kann man auch Motorradfahren und gesellschaftlich akzeptierten Alkoholkonsum als unsolidarisch bezeichnen.
Zitat von
Kensei
"Jemand" generell nicht, Du aber scheinbar schon. Sonst würdest du nicht solche Kurzschlüsse äußern, wie christliche Werte der Moderne mit Hexenverbrennung und Scheiterhaufen zu assoziieren.
Diese Äußerung lassen für mich zwei Schlüsse zu:
1.) Du hast trotz Erklärung und Zitat nicht verstanden, worauf ich mich bezog.
2.) Du hast es verstanden, stellst es aber dennoch falsch dar.
Die Assoziation "Hexenverbrennung" und "Scheiterhaufen" sind die von Dir und Inryoku mit meinem Verb "verbrennen".
Ich hab dann erklärt, dass ich mich auf die von Jesus für "Sünder" vorhergesagte Strafe nach dem jüngsten Gericht bezog.
Was nun "christliche Werte der Moderne" sein sollen, ist mir nicht ganz klar.
Sind das nun andere, als die von früher? Was davon ist dann Tradition?
Zitat von
Kensei
Warum ignorierst du gleichzeitig meine Aussagen zu Negersklaven und der Ausrottung der indigenen Bevölkerung? Die galten ja auch unter Aufklärern teilweise als Menschen zweiter Klasse bzw. Indianer in Nordamerika als "Tiere". Wo waren denn da deine hochgelobten aufklärerischen Ideale von Freiheit und Gleichheit?
Ach? Ist das nun eine Diskussion ob die Werte der Aufklärung besser seien, oder die des Christentums?
Und Du, der Du weder religiös noch Christ bist, verteidigst hier das Christentum gegen die Aufklärung?
Ich ignorierte hier entsprechende Aussagen, weil Die für mich ein durchschaubares Ausweichmanöver waren, mit dem Du von der mir angeführten Diskussion um den Wert "Freiheit" ablenken willst.
Aber gut:
Ich sage dazu, dass moderner Rassismus durchaus von manchem als Folge der Forderung nach Gleichheit aller Menschen angesehen wird.
Vorher war es ganz normal dass es Sklaven, Leibeigene und unterschiedliche Stände mit unterschiedlichen Privilegien gab, unabhängig von Rasse, Geschlecht und Hautfarbe (eventuell nicht unabhängig von Blutline)
Wenn man dann die Gleichheit aller Menschen verkündet, aber manche doch irgendwie Sklaven halten wollen,
dann sagt man halt, die Schwarzen aus Afrika wären keine richtigen Menschen => Problem gelöst.
Da sind nun aber nicht die grundsätzlichen Werte der Aufklärung das Problem, sondern die Einordnung der Personen.
Gilt ja auch für die jüdisch christlichen Werte.
Auf welche Gruppe sich z.B. das Gebot "Du sollst nicht töten" sich bezieht, geht aus dem Kontext der Entstehungsgeschichte der zehn Gebote hervor, als Moses zum Mord an Ungläubigen aufrief:
Ein jeder gürte sein Schwert um die Lenden und gehe durch das Lager hin und her von einem Tor zum andern und erschlage seinen Bruder, Freund und Nächsten.
Zitat von
Kensei
Was hat das mit christlich-jüdischer Tradition zu tun?
Das hat vor allem was mit dem zu tun, worauf ich mich nachlesbar bezog, nämlich Deine Aussage:
Zitat von
Kensei
Es gibt in Deutschland immer noch genügend Menschen, die konservative Einstellungen vertreten und von bspw. der gleichgeschlechtlichen Ehe überhaupt nichts halten. Und ob dir das passt oder nicht, auch Die sind „das Volk“.
geht es in dieser Aussage nur um Menschen, die aufgrund christlich-jüdischer Tradition Einstellungen vertreten, die ich nicht für toll halte?
Egal, für die gilt das Gleiche:
Zitat von
Pansapiens
Gut finden muss ich das deshalb nicht und kann Ideologien entgegen treten, die so was befürworten.
Zitat von
Kensei
Zitat von
Pansapiens
Zitat von
Kensei
Ich betrachte Religionen aus historischer und politikwissenschaftlicher Sicht, und stelle auf dieser Grundlage Dinge fest.
Aha, und was stellst Du nun bezüglich des Wertes "individuelle Freiheit" fest?
Wo kommt der her?
Dass das nicht der einzige Wert in unserer Gesellschaft ist
Das ist ja eine bahnbrechende Erkenntnis und beantwortet meine Frage nach der Herkunft nicht.
Zitat von
Kensei
und die Freiheit des Einzelnen da endet, wo die Freiheit des anderen beginnt, vieleicht?
Das ist also das Ergebnis, wenn Du Religionen aus historischer und politikwissenschaftlicher Sicht betrachtest?
Wie leitest Du das aus welcher Religion ab?
Zitat von
Kensei
Ich habe nie irgendwas von Solidarität allein geschrieben. Es ging um Kranke und Menschen, die sich nicht impfen lassen können. DAS war der Kontext, in dem ich Nicht-impfen als unsolidarisch bezeichnet habe.
Kranke und Menschen, die sich über kurz oder lang nach Deiner und Drostens Aussage so oder so anstecken.
Der andere Kontext, der Dir vorher noch so wichtig war, war die Belastung der Intensivstationen.
Das ist laut Dir bei den Kulturgütern Alkoholkonsum und Motorradfahren hinzunehmen, weil Du einen gesellschaftlichen Nutzen siehst.