
Zitat von
ThomasL
Ist diese Opferrolle spielen Dir nicht peinlich?
Mir muss nichts peinlich sein, da ich keine Opferrolle spiele. Das ist eher genüßliche Schadenfreude die ich da empfinde.

Zitat von
ThomasL
Wer hat den jemand der Aspiration fordert als Schwurbler bezeichnet?
Ich weiß nicht ob du es mitbekommen hast, aber mit dem Ausdruck Schwurbler/Coronaleugner/Impfgegner/Querdenker wird in den letzten Jahren schnell mal um sich geworfen, wenn jemand eine andere Meinung als das RKI und die ZeroCovid Vertreter, vertritt. Zwar nicht von allen, aber auch einige Leitmedien sind da vorne mit dabei. Interessanterweise wissen die gleichen Personen dann meist nichts mehr davon, wenn Studien dann plötzlich doch die Theorien der Schwurbler untermauern. Damit meine ich jetzt nicht dich. Ich bin mir sogar recht sicher, dass du es auch nicht so wahrgenommen hast, einfach weil es dich nicht so betrifft.
Aber ich glaube du stimmst mir zu, dass das Diskussionklima in Deutschland, egal zu welchem Thema mittlerweile sehr vergiftet ist und die extremen und leider lauteren Ränder, die Diskussionen eher persönlich als argumentativ geführt werden.
Problematisch ist mittlerweile auch ein komisches Verständnis von Wissenschaft. Es gibt scheinbar nur noch wahr oder unwahr. Alles wofür es (noch) keine Studien gibt gilt bei Teilen der Gesellschaft automatisch als unwahr. Wie zum Beispiel auch beim Thema Aspiration. Ich hoffe echt, dass jemand mal die ganzen Faktenchecks der letzten Monate faktenchecken würde, um mal zu gucken, was von den Fakten der letzten Monate noch übriggebleiben ist.
Ich bin gestern über ein passendes Ziatat dazu von Carl Sagan gestolpert:
Behauptungen, die nicht gestestet werden können,
Feststellungen, die immun gegen Widerlegungen sind, sind wertlos, egal, welchen Wert sie für unsere Inspiration oder Ehrfurcht haben mögen.
Und nichts anderes als das fett markierte suggerieren die journalistischen Faktenchecks. Gut, grau lässt sich halt nicht so gut verkaufen wie schwarz und weiß.
Die mediale Berichterstattung und auch die offizielle Kommunikation sehe ich als höchst problematisch. Man versucht Souveränität zu zeigen, indem man auf grund momentaner (fehlenden) Erkenntnissen etwas als Fakt postuliert und wird dann nach einiger Zeit von neuen Erkenntnissen widerlegt. Ein Zeichen von Souveräntität wäre aber zuzugeben, dass man es noch nicht genau weiß. Und es ist Definitiv kein Zeichen von Souveränität, wenn dies geschieht, wenn dies geschieht, weil man Angst hat, dass einem die Leute nicht folgen. Wenn man framed, dass sich die Balken biegen, in der Hoffnung das irgendwelche Leute die man so oder so nicht abholen kann, doch noch überzeugt werden können. Das geht dann aber nach Hinten los. Da wir in einer recht freien Gesellschaft leben und man dank des Internets auch noch Wochen oder Monate später recht einfach nachprüfen kann was wer wann behauptet hat, kommt es am Ende doch raus. Und damit verliert man dann nicht nur die Extremisten sondern auch Leute der Mitte. Das es auch anders geht hat zum Beispiel Dänemark bewiesen. Deren Krisenkommunikation war um einiges besser. Dort wurde die Bevölkerung als mündige Bürger behandelt. Fordert man von Menschen Verantwortung, dann sind sie auch in der Lage sich verantwortungsbewusst zu verhalten. Übernimmt man das Denken und herrscht statt zu führen, so erhält man auf der einen Seite eine Herde, die ohne Leittier nicht mal mehr den Weg über die Straße findet und auf der anderen Seite Trotzköpfe die gegen alles sind.

Zitat von
ThomasL
Zumindest zu der Zeit als ich "Spritzen" lernte war es bei intramuskulärer Verabreichung noch absoluter Standard. Vor kurzem hatte ich eine Auffrischung (online) dort wurde auch die Verabreichung ohne Aspiration gezeigt, auf meine Rückfrage wurde dann aber eingeräumt, dass es besser ist wenn man aspiriert - zumindestens wenn man weiß wie es richtig zu machen ist. Eventuell weiß Kanken mehr warum es irgendwann (scheinbar?) aus der Mode kam.
Wie du ja selbst schreibst kam es irgendwie aus der Mode. Das könnte bezüglich Corona ungefähr so abgelaufen sein. Jemand im RKI war der Meinung, dass es theoretisch unnötig ist, also hat das RKI rausgegeben, dass die Aspiration bei der Coronaimpfung unnötig ist. Vielleicht sind da sogar politische Aspekte mit eingeflossen. Aspiration ist eine Sicherheitsmaßnahme. Sicherheitsmaßnahmen sind nur bei unsicheren Sachen notwendig. Wenn wir eine Aspiration vorgeben, dann sagt das aus, dass der Impstoff unsicher sei. Also die gleichen Gründe warum das CDC so sparsam bei der Veröffentlichung ihrer Daten ist. Die meisten Ärzte haben dann einfach die Empfehlung angenommen, denn das RKI ist ja eine deutsche Behörde also wissen die schon was sie tun. Nein, damit unterstelle ich den Ärzten keine Dummheit und dem RKI keine böse Verschwörung, sondern das sind einfach Automatismen die funktionieren ohne das da großartig drauf hingearbeitet wird. Und wir Deutschen bzw auch einige andere Westeuropäer haben einfach eine zu hohe Offiziellen Gläubigkeit. Ganz unabhängig von Corona.
“Das ist zwar peinlich, aber man darf ja wohl noch rumprobieren.”
- Evolution