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Der Marv
Die kognitive Leistungsfähigkeit sackt ab Mitte Dreissig stark ab, wenn sie nicht gefördert/gefordert wird. Die Ludwig-Maximilians-Universität München hat in der Studie Life Cycle Patterns of Cognitive Performance Over the Long Run 24.000 Schachpartien der letzten 125 Jahre ausgewertet. Später geborene sind in dem Sport leistungsfähiger und effizienter geworden.
Da würde mich weniger die Universität, als der Fachbereich oder die Originalstudie interessieren.
Aus Schachpartien auf die kognitive Leistungsfähigkeit zu schließen halte ich für gewagt.
Ich kann nicht wirklich Schach spielen, relativ einfache Schachprogramme, schlagen mich leicht auf unteren Stufen, ich habe aber dennoch gute Gründe anzunehmen, in Besitz von überdurchschnittlichen kognitiven Leistungsfähigkeit zu sein und komplexere Problemstellungen abseits von Schach effizienter zu lösen als ein Schachcomputer.
Aus Deiner Beschreibung geht nicht hervor, was das mit was oder wer mit wem verglichen wurde.
Die gleichen Leute zu unterschiedlichen Zeiten im eigenen Leben?
Heute dreißigjährige mit dreißigjährigen früher?
Dass Schach und Mathematik etwas für junge Menschen ist ist nix Neues.
Schon Paul Dirac (1902 bis 1984) meinte, dass es ab dreißig schlecht aussähe, für Innovationen in der Mathematik.
Dann ist auch die Frage, wie alt die Leute, die da betrachtet wurden, bei Begin des Schachtrainings waren und wie viele Stunden sie geübt haben.
Wurde das alles berücksichtigt?
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Der Marv
Als relativ gesichert gilt aktuell, dass neuronale Aktivitäten des Gehirnes kulturabhängig sind. So werden bei bilingual aufwachsenden Kindern unterschiedliche Hirnareale bei identischer Aufgabenstellung aktiviert, gegenüber einsprachig Aufwachsenden.
Werden dadurch auch Aufgaben besser gelöst?
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Der Marv
Ich hatte beim Sport es so verstanden, dass sich Lehrer zum einen nicht unbeliebt machen wollen mit Sachen wie Kondition/Leichtathletik und zum anderen klang es für mich so, als würde sowas schulübergreifend angeordnet. Da bin ich aber nicht sicher.
Man könnte auch Polizei, Feuerwehr, Bundeswehr, Sporthochschulen... fragen, wie sich die körperliche Leistungsfähigkeit der Bewerber entwickelt hat.
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Der Marv
Soweit ich weiß haben sich landesweit die Abiturnoten verbessert, aber in manchen Bundesländern fliegen auch doppelt so viele durchs Abi, als vor fünfzen Jahren noch.
Um das zu bewerten, müsste man die Anforderungen in den Prüfungen vergleichen.
Eine Inflation von guten Noten kann auch einfach heißen, dass man die Anforderungen herunter gesetzt hat.
(Schon früher hieß es (scherzhaft?), dass eine Eins in einem Bremer Abitur ungefähr so viel wert ist, wie eine Drei in Bayern. )
Dass mehr durchfallen, muss dem nicht widersprechen, wenn auch mehr eines Jahrgangs Abitur versuchen. .
Heute höre ich, dass es so viele Leute mit 1,0 gibt, dass man damit nicht sicher sein kann, den NC für ein Medizinstudium zu schaffen.
Vor ein paar Jahren musste der Bundeslandbeste in BaWü(?) meiner Erinnerung nach ein Jahr lang auf sein Medizinstudium warten, weil er meinte, mit 0,irgendwas könnte er sich den Eignungstest sparen, aber dann haben die nicht differenziert zwischen 1,0 und besser.
Da wären die Erfahrungen einschlägiger Fakultäten (MINT) von Universitäten, die dann teilweise die Defizite in der Hochschulreife ausgleichen müssen, aussagekräftiger.
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Der Marv
Die Studie oben trifft zwei messbare Aussagen. Die benannten.
Welche?
"Später geborene sind in dem Sport [Schach] leistungsfähiger und effizienter geworden."
?
Welche Partien wurden denn da ausgewertet?
Wenn man die 100-Meterläufe der Weltspitze der letzten 125 Jahren miteinander vergleicht, sind die später geborenen in dem Sport auch leistungsfähiger geworden.
Ebenso Marathon und andere Sportarten.
Daraus zu schließen, dass das auch für den durchschnittlichen später Geborenen gilt, scheint mir voreilig.
oder
"Die kognitive Leistungsfähigkeit sackt ab Mitte Dreissig stark ab, wenn sie nicht gefördert/gefordert wird."
?
Was sagt das über einen Generationenvergleich aus?