Gut, aber sportliches freikampftraining auf gehobenem meisterschaftsniveau sah doch auch damals wahrscheinlich schon anders aus (zwar hart, aber doch mit systematik und guter technik)?
Anderenfalls könnte ich mir nicht erklären, wie die damaligen spitzenkämpfer wie zb frank brennan zu ihrem können gefunden haben.
Hatte ja deswegen in #30 von der entwicklung eines "trainingsfreikampfsystems von grund auf" geschrieben.
Dom Wolf hat das Thema nun in einem weiteren Video aufgegriffen:
Es scheint, als würde er hier im Forum aufmerksam mitlesen, da er jedenfalls einen Screenshot aus dem KKB in seinem Video bei etwa 1:40 zeigt – allerdings ohne Quellenangabe.
Er zieht einen kleinen Vergleich zwischen der EWTO und der IWTA:
EWTO (heute): Modernisiertes Curriculum
IWTA (Leung Ting): Traditionelles Wing Tsun
EWTO: Funktionale Selbstverteidigung
IWTA: Klassisch-kampfkünstlerische Struktur
EWTO: Anleihen aus anderen Systemen
IWTA: Purismus in Technik & Form
EWTO: Dynamisch, aber teils "frei"
IWTA: Streng strukturiert, linientreu
Geändert von MetaStyle (25-06-2025 um 18:56 Uhr)
Ach komm' diese ganze Titelgeilheit usw. ist vollkommen klar was gemeint ist...
Nen Sifu ist einfach nen Lehrer, klar respektiert man den, aber eben mehr auch nicht...
Kapier´ich nicht:
Jedenfalls früher wurde doch gerade das ursprüngliche wt aufgrund seiner struktur als quasi das nonplusultra der funktionalen sv durch die ewto beworben?
Stichworte zb:
- Einfachheit
- Weniger ist mehr.
- Direktheit
- Universallösung und wenn man hierbei auf widerstand stößt, einsatz der chi-sau-fertigkeiten.
- Prinzipienbasiertheit
- Wir nehmen die dinge, wie sie sind, aber wir gehen ihnen entgegen.
- Wt ist nicht leicht, aber einfach.
- Selbstverteidigung buchstabiert man wt. Wenn´s um Waffen geht, spricht man von escrima.
- Wt - zwei buchstaben, die wehtun.
- ...
Geändert von Kunoichi Girl (27-06-2025 um 10:16 Uhr)
Dom Wolf will bei ca 5:20 eine ehrliche Meinung zu GM Leung Ting und seinem IWTA Kungfu ?
Aber respektvoll.
Hm ich versuche es mal.
ich hab noch nie was von ihm gesehen was nicht enttäuschend war. Und ich hab Videos von ganz früher gesehen auf dem Schloss
Videos von vor 12 jahren , die irgendwann danach spielen aber älter sind als 12 jahre
https://www.youtube.com/watch?v=lspp...3%BCrJedermann
Und Interviews aus den letzten Jahren....was er für ein krasser Kämpfer gewesen war
LT ist schwer zu unterbieten.
-
Wenn ich diese Aussage einmal aufgreifen darf:
Ich denke, diese "Struktur" steckt im Wing Chun allgemeiner Natur wahrlich noch drin und im "damaligen" WT auch. Die Derivate und Klone haben das aber irgendwie kaputt gemacht. Und erneut öffnet sich für mich die Frage, warum um diese Kampfkunst immer noch so ein "Hype" gemacht wird, so sie doch im Grunde recht überschaubar und auch zügig zu "lernen" ist.
"Get the message and hang up the phone.", past meines Erachtens sehr gut zum Wing Chun /WT.
Gehen wir mal ins Detail: Du lernst die 1. Form und davon ausgehend bzw. parallel dazu die Anwendungen und zwar ohne Schnörkel. Das war früher die Universallösung. "Mehr" war das nicht. Klar, nicht schön - aggressives Reingehen in den Mann, aber hey - es (hat) funktioniert. Ist halt nicht Jedermanns/frau Sache und(!) hängt stark von der Trainingsgruppe bzw. dem Trainer ab, ob das nicht in dummes prügeln ausartet oder aber du irgendwie systematisch herangeführt wirst (Impulsworte hier "Kopfschutz" und "Intensität"). Dafür braucht es aber keine großartigen Graduierungssystem und schon gar keine Seminare. Das Ganze ist in einem guten halben gelegt, wenn gescheit vermittelt und auch abrufbar. Du hast dann ein feines, kleines Set für dich und das restliche Leben: Eine Form - ok eine reine Standform - aber meditativ allemal und schlecht für die Gesundheit wird es auch nicht sein. Der Rest kann am Sandsack trainiert werden. Fertig. Ich übertreibe bzw. reduziere das jetzt maßlos!
In einem zweiten Schritt nehmen wir die 2. Form - auch die ist zügig vom Ablauf vermittelt. Was sind deren Inhalte? Tja, da trennen sich schon die Geister. Brauche ich die Inhalte der 2. Form für die SV und welche Inhalte sind denn die der SV? Die Ellenbogen und Knie? Darf ich die vorher nicht benutzen? Ok. Jetzt aber. Gut! Dann nutzen wir die und erweitern das Repertoire. Böse Zungen behaupten, in dieser Form sind auch Hebeltechniken und Würfe drin. Super! Nehmen wir auch mit. Viel hilft viel. Ich habe dann schon zwei Formen (der Körper steht jetzt nicht nur, sondern bewegt sich auch, wenn ich die am Stück laufe) und ich kann Aggressoren mit meinen Ellenbogen und Knien züchtigen UND auch "sanfte Mittel" (wie habe ich diesen Ausdruck damals geliebt) anwenden.
Oha, die 3. Form! Geheimnis!!!!! Jo. Wird hat noch dynamischer - zuweilen sehr gymnastisch. Die arbeitet den Körper durch. Letzter Satz sogar Qi-Gong tauglich. Inhaltlich kommt was dazu? Noch mehr Ellenbogen, die ich auf der Straße in 99 % der Fälle (FALLS sowas mal eintreten sollte nie anwenden werde) - dazu ja, was ist denn so neu? Also reiner Systeminzest, um es einmal provokant zu formulieren. Was kommt in Sachen SV dazu? Variationen, wie ich einen Aggressor platt mache. Super. Das hatten wir schon nach einem halben Jahr - provokant formuliert. Aber ich habe nun drei Formen und die arbeiten am Stück praktiziert den Körper durch - joa, doch. Je nach Intensität angepasst an meine Stimmung. Sehen wir hier eine Balancierung von YinYang? Oha!
Holzpuppe! "WER hat sein Handtuch da drangehängt?" Sakrileg! Zu mit dem Vorhang aus der Waschküche. Wagt euch zu schauen! Ihr seit "noch nicht soweit". Och du, ich kann dir auch einen Neuling an die HP stellen. Der hat Spaß und nimmt auch was mit. Noch mehr geheime Techniken oder einfach nur ein Werkzeug, um zu Hause und autodidaktisch gegen bzw. mit Widerstand zu arbeiten? Was haben die sich eigentlich dabei gedacht einen derartigen Hype darum zu machen? Ich fasse zusammen: Drei Handformen, die zu einer Form fusionieren, stileigene Konzepte in sich tragen und eine Holzpuppe, um alleine zu trainieren. Ist doch nicht schlecht. Gesamtzeit? Drei Jahre? Zwei Jahre? Je nach Einsatz, Trainer et al mehr oder weniger. Überschaubar. Krav Maga Kurse besuche ich auch nur ein halbes Jahr und bin dann "bereit für die Straße" oder habe zumindest "kleine Ideen" gelegt bekommen, die meine Überlebenswahrscheinlichkeit ein wenig erhöhen. Das haben wir aber schon mit der 1. Form vermittelt bekommen. Ok. Es geht aber noch weiter!
Waffen! Langstock, also DER Langstock und die (leise) d o p p e l m e s s e r. Uiuiui! Böse Zungen behaupten ja, dass ich in der DM-Form letztlich Konzepte der FMA finde. Kann nicht sein! Oder aber einfach nur Logik, weil eben Kampf mit Messern und irgendwo identische Nenner? Hm. Keine Ahnung. Habe die DM nie von einem Menschen gezeigt bekommen. Nutze die mit FMA Konzepten. Funktioniert auch. Aber, Pssst! So, Langstock - geiles Trainingsgerät - herrlich einseitig für die Beine und Arme. Aber nett. Warum den Stock nicht kürzen und wir landen in der Bo-Ecke? Da kann ich auch wirbeln. Kann ich mit dem Langstock nur bedingt. Muss aber der Langstock sein. Warum? Geht um Distanzen, du Depp! DM für den Nahkampf und der LS für den Fernkampf. Ok. Cool! Diese durchdachte Didaktik. Aber geht noch weiter: Die DM als eigentliche "Quelle" des Wing Chuns - eine Messerkampfkunst. Warum nicht gleich dann mit den Messern arbeiten? Machen die FMAler doch auch - nur halt mit Stöcken anstelle von Macheten. Moment! Die haben doch auch "Pitsche-Patsche"-Hand-Drills? Hm. *grübel* Ach so. Ich bin noch nicht soweit. Mist. Muss ich dranbleiben bis zum x. Praktikergrad und nach wie vielen Chi-Sao-Sektionen? Moment! Dann kommt ein S. Kwok und spricht: "There are no sections!" Wie jetzt? Muss der das nicht wissen, weil er direkt mit der Quelle trainiert hat - also mit den Söhnen der Quelle? Ich bin verwirrt. Die EWTO verwirrt mich. Bewusst? Keine Ahnung. Aber im Tai Ji Quan gibt es auch Waffen. Ja! In meinen Kursen machen wir auch eine Schwertform und(!) Partnerübungen mit dem Schwert. Das sind aber keine hochgraduierten Menschen, die das schon Jahre machen. Eine Dame ist 75 und es macht ihr riesigen Spaß, wenn wir "Chi-Sao mit dem Schert machen". Ich käme nie auf die Idee hier Graduierungen einzuführen.
Wo waren wir noch mal gestartet? Ah, ich wollte lernen, mich rudimentär mit Wing Chun /WT zu verteidigen und jetzt bin ich irgendwie bei Doppelmessern gelandet, denn nur damit verstehst du das ganze System. Aber ich wollte doch nur...KLAPPE HALTEN! Ohne geht es nicht. Was ein Schmarn. Ich kann mich noch gut erinnern, als KRK die BlitzDefence eingeführt hat. Hinter vorgehaltener Hand wurde ja gemunkelt, dass dies daher "erschaffen" wurde, weil sich der Normalmensch auch mit dem 10. SG so im Grunde gar nicht verteidigen konnte. Ok. Moment? Ich dachte Universallösung und so? Nein, du Depp! Das haben die "anderen" mitbekommen und ich angepasst. Ach so! Das funktioniert also nicht mehr? NEIN! Also lernen wir BD: Wenn A so steht, dann positioniere ich mich so und wenn er das macht, dann mache ich...moment! War das WT nicht so umworben, dass es auf alle Arten von Angriffen...BIST DU STILL! Wenn BD nicht funktioniert, dann (Zitat mein Chef damals) "machst du eben wieder Chi Sao." Damals habe ich wissend(?) und demütig genickt. Heute frage ich mich: Was ist das eigentlich, was die da getrieben haben und was habe ich eigentlich "gedacht", was da passiert? Egal, ist kalter Kaffee. Aber irgendwie fragt man sich dann doch.
Fazit: Wing Chun = geile Kampfkunst! Auch nach all den Jahren und "bösen" Gedanken! "Get the message and hang up the phone." Warum wird da so ein Riesenfass aufgemacht? Warum kann das nicht so "entspannt" ablaufen, wie z.B. in Tai Ji Quan Kursen? Die Menschen kommen dahin. Lernen eine Form (ok, es wären dann drei an der Zahl - who cares) machen ein wenig pushinghands (es wäre chi sao ohne den Sektionenfetisch) und Anwendungen aus den Formfiguren (Konzepte der Formen), die in die Richtung SV gehen. Dann gehen sie wieder nach Hause und haben sich bewegt, ihren Stress ausbalanciert und vielleicht eine kleine Idee mitgenommen, was sie auf der Straße eher nicht machen sollten. Wo ist das Problem beim Wing Chun und warum findet sich kein Verband, der das auf diese Art und Weise "vereint" bzw. vereinend öffnet? Braucht es überhaupt einen Verband, um Wing Chun "weiterzugeben"? Reicht da nicht eine Trainigsgruppe in einem Sportvereinn aus? So zwischen in der Zeit um 19 Uhr an einem Freitag, bevor der Senioren-Tischtennis beginnt und die "Alten" *g* böse schauend schon die Platten polternd reinrollen, damit sie "pünktlich starten können" und es ihnen scheißegal ist, wenn da eine Gruppe von 30 Karatekas gerade versunken in der Meditation sitzt? Kennen wir doch! *gggg*
Am Ende Fragen, die mich nach wie vor brennend interessieren:
a) Welche Schiene fährt Leung Ting mit seinem Verband?
b) Sind das immer noch die Graduierungen wie im "Wing Tsun Kuen" abgedruckt?
c) Gibt es da auch diesen Sektionen-Zirkus?
d) Ist da Platz und Raum für ein "eigenes" Wing Chun und dennoch Teil seines Verbandes zu sein?
e) Wie sieht es mit dem Geld aus - möchte er Tribut, um Teil davon sein?
f) Was wird in Sachen "social media" et al o.ä. von der Verbandsseite gestellt?
Ah,
Genosse amasbaal..... :![]()
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Geändert von MatscheOne (Gestern um 20:00 Uhr)
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