Nochmals danke an Eure vielen Positionen, die mal mehr mal weniger emotional vorgetragen werdenHey, ICH müsste doch hier kochen, nicht Ihr!
Aber da sieht man mal, dass die Dinge nicht immer so eindeutig sind. Und klar, Ihr habe recht wenn Ihr schreibt, dass man auch die andere Seite kennen muss. Deshalb hatte ich dem Trainer ja auch geschrieben, um diese andere Seite zu hören. Und vieles von dem, was er geantwortet hat, fand ich auch richtig gut und nachvollziehbar.
Aber nochmal kurz zur Klarstellung, weil das hier immer wieder kommt:
1. Der Trainer hat immer mindestens zwei bis drei, ich meine an dem Tag sogar vier Assistenztrainer gehabt. Die Gruppen werden nach Level/Gurt aufgeteilt (der Großteil ist weiß, gelb und orange und einige wenige blau oder grün), so dass die Gruppen einigermaßen gleichmäßig verteilt sind. Das heißt, niemand muss 30 Kinder im Blick haben, sondern vielleicht maximal 10-12.
2. Hartes Training ist für mich okay. Aber wo ist die Grenze?
3. Ich bin der Ansicht, dass ich mein Kind in die Verantwortung des Trainers übergebe und mich möglichst raushalte. Voraussetzung dafür ist natürlich Vertrauen. Normalerweise bin ich beim Training nicht dabei, an dem Tag war ich es ausnahmsweise aber schon. In den „guten alten Zeiten“ hätte ich das wenn überhaupt nur von meinem Sohn mitbekommen. Ich glaube sogar, wenn ich nicht da gewesen wäre, hätte mein Sohn sich wieder beruhigt und vielleicht sogar wieder mitgemacht. Ich hätte es vielleicht nicht einmal erfahren!
Das Verhalten des Trainers ist nicht eindeutig zu beurteilen. Es schien für mich aus meiner Perspektive unnötig hart und auch medizinisch gefährlich. Er selbst hat dazu Stellung genommen und meint, dass es das aus seiner Perspektive – er stand ja direkt daneben – nicht war. Ich kann ihn durchaus auch etwas nachvollziehen, denke aber auch, dass ein Teil davon Schutzbehauptung ist.
Der Trainer hat wie ich finde genervt-aggressiv reagiert. Ist natürlich auch nur eine Interpretation von mir. Seine Zeilen, die er mir schrieb, deuten aber daraufhin, dass ich da nicht so falsch liege, weil er seinen Unmut über meinen Sohn, der häufig abwesend in der Gegend rumträumt (ja, das stimmt, tut er) und der häufig kleine „Wehwechen“ hat (stimmt auch), die er als Grund nimmt, dass Papa ihn abholt oder er Pause machen darf (stimmt bestimmt auch manchmal, wenn auch nicht immer – das ist etwas gefährlich davon immer auszugehen, aber es ist was dran) zum Ausdruck gebracht hat. Und vielleicht auch über mich, der ich es gewagt habe, ihn nach extra-Aufgaben zu fragen, wie eine Email an die Eltern wegen des Fahrradhelms zu schreiben. Und auch an die Tatsache, dass ich mich um ihn gekümmert habe, als er Schmerzen hatte. Das hat er relativ klar zum Ausdruck gebracht. Und wie ich oben bereits sagte, normalerweise wäre das so gelaufen, dass er sich beruhigt und wieder mitgemacht hätte. Aber wenn Papa sich kümmert (welcher Elternteil kann da daneben stehen bleiben, zumal sich ja sonst keiner kümmert?), dann unterbreche ich ihn ja auch in seiner Weise, mit verletzten oder zumindest schmerzenden Kindern umzugehen. Eigentlich störe ich ihn ja in seinen Abläufen und seinem Umgang mit solchen Situationen. Deshalb kann ich auch seine Frustration verstehen. Und dabei ist es egal, ob ich seinen Umgang mit der Situation gut oder schlecht finde.
Dennoch bin ich froh, jetzt zufällig mal dabei gewesen zu sein, weil es eben eine gewisse Art des Trainers, seinen Umgang mit Nachfragen/Kritik und noch einige Aspekte mehr zum Vorschein gebracht hat, die ich nicht akzeptieren kann und möchte. Der Vertrauensvorschuss, den ich ihm wirklich von Anfang an gegeben habe, ist mit der Zeit geschmolzen und nun ganz zerstört worden.
Aber das gilt ja nur für mich. Andere Kinder kommen mit ihm besser klar und er auch mit den Kindern.
Für mich wäre die Sache damit erledigt und er soll seine Sache machen – macht er ja eh – und die Kinder und Eltern und er müssen schauen ob sie eine bessere Passung finden. Nicht jeder Trainer ist das richtige für jeden Teilnehmer, das gilt ja auch für die Erwachsenen.
Nun aber noch ein kleines Sahnehäubchen auf die ganze Sache:
Der Lehrer hat unsere teilweise sehr persönlichen Emails – in denen nicht nur er seine sehr detaillierte Sicht auf unseren Sohn gibt, sondern auch ich im Vertrauen die spezielle Situation meines Sohnes geschildert habe, der in einer Trennungssituation aufwächst und tatsächlich Besonderheiten im Verhalten (z.B. Träumen, woanders sein, sich nicht konzentrieren können) und in der Informationsverarbeitung aufweist (z.B. schnelle Reizüberflutung, sehr schmerzempfindlich), auch in der Schule – einfach im CC weitergeleitet an vier Personen, die ich zunächst nicht kannte (die sich inzwischen aber als der Vereinsvorstand entpuppt haben) und, wie mir nun zu Ohren gekommen ist, auch im BCC (!!) an mindestens einige Eltern!! An wen genau versuche ich gerade herauszufinden (vielleicht sogar an alle? Vielleicht sogar an noch mehr Leute?), aber dankenswerterweise haben sich bereits drei Eltern bei mir gemeldet und ihr Kopfschütteln darüber ausgedrückt.
Jetzt wollte ich die Sache gerade loslassen, und dann sowas. Der Typ ist ja wirklich nicht mehr ganz sauber in der Schüssel und das relativiert jetzt auch nochmal einiges von seinen Reaktionen. Jetzt gibt es über diesen eklatante Vertrauensbruch und Datenschutzverstoß noch ein Nachspiel, wobei ich noch nicht weiß, wie weit ich da gehen möchte. Wahnsinn!