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Thema: Diskussion Bujinkan

  1. #46
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    Zitat Zitat von Steapa Beitrag anzeigen
    Völlig richtig und dabei scheitere ich bereits (im Kopf). Es geht ja schon damit los, dass man dann auch mal treffen müsste. Das wiederum bedeuted man benötigt Schutzausrüstung, die der Durchschnitts-Bujikaner nicht hat. Ich bezweifle stark, dass ich jemanden in meiner Gruppe dazu bewegen könnte sich Handschuhe zu kaufen.
    Darum geht es ja nicht.
    Es geht darum zu verstehen, wie früher mit Waffen gekämpft wurde-
    Systeme wie die alten Jujutsu Schulen, aus denen z.B. Bujinkan besteht sind keine Faustkampfsysteme. Deswegen kann man damit auch nicht boxen, und es hat keinen Sinn zu versuchen da irgendwie Sparring zu machen, das dann eben aussieht wie schlechtes Boxen oder Kickboxen.
    Die Frage die sich Leuten immer stellt, wenn sie solchen Budosachen trainieren, ist, was mache ich denn gegen einen Boxer?
    Der Boxer ist ein Faustkämpfer, der unbewaffnet ist. Alte Budo-Systeme sind aber Waffensysteme, die allerdings auch noch bei Verlust der Waffen funktionieren sollten und deshalb auch immer einen Teil Taijutsu beinhalten.
    Da wurde aber nicht primär waffenlos gekämpft, also muss man sich mal die Ausgangsbedingungen vor Augen halten, da bringt es auch nichts sich Handschuhe anzuziehen und drauf los zu "sparren", sondern man muss erst mal zu gucken, was denn da überhaupt gemacht wird, oder erreicht werden soll. Es ging ja nicht darum jemandem mal die Faust auf die Nase zu hauen und dann zu sagen, siehste, das haste jetzt davon dass du dich mit mir angelegt hast.
    Im Normalbetrieb war einer nach dem Kampf nicht mehr am Leben, so muss erst mal die Absicht klar sein, und auch auf welche Weise die Techniken zum Funktionieren gebracht werden können. Ist halt ein Unterschied ob man versucht in einer Art Kraftspielchen, jemandem der stabil steht und gegenhält das Handgelenk zu verdrehen, oder ob man ihn (einfach mal konstruiert) erst mal mit einer Klinge ins Bein schneider damit er das Gleichgewicht verliert, um ihn dann anschließend durch eine Hebeltechnik die Waffen abzunehmen.

  2. #47
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    Zitat Zitat von MGuzzi Beitrag anzeigen
    Darum geht es ja nicht.
    Es geht darum zu verstehen, wie früher mit Waffen gekämpft wurde-
    Systeme wie die alten Jujutsu Schulen, aus denen z.B. Bujinkan besteht sind keine Faustkampfsysteme. Deswegen kann man damit auch nicht boxen, und es hat keinen Sinn zu versuchen da irgendwie Sparring zu machen, das dann eben aussieht wie schlechtes Boxen oder Kickboxen.
    Die Frage die sich Leuten immer stellt, wenn sie solchen Budosachen trainieren, ist, was mache ich denn gegen einen Boxer?
    Der Boxer ist ein Faustkämpfer, der unbewaffnet ist. Alte Budo-Systeme sind aber Waffensysteme, die allerdings auch noch bei Verlust der Waffen funktionieren sollten und deshalb auch immer einen Teil Taijutsu beinhalten.
    Da wurde aber nicht primär waffenlos gekämpft, also muss man sich mal die Ausgangsbedingungen vor Augen halten, da bringt es auch nichts sich Handschuhe anzuziehen und drauf los zu "sparren", sondern man muss erst mal zu gucken, was denn da überhaupt gemacht wird, oder erreicht werden soll. Es ging ja nicht darum jemandem mal die Faust auf die Nase zu hauen und dann zu sagen, siehste, das haste jetzt davon dass du dich mit mir angelegt hast.
    Im Normalbetrieb war einer nach dem Kampf nicht mehr am Leben, so muss erst mal die Absicht klar sein, und auch auf welche Weise die Techniken zum Funktionieren gebracht werden können. Ist halt ein Unterschied ob man versucht in einer Art Kraftspielchen, jemandem der stabil steht und gegenhält das Handgelenk zu verdrehen, oder ob man ihn (einfach mal konstruiert) erst mal mit einer Klinge ins Bein schneider damit er das Gleichgewicht verliert, um ihn dann anschließend durch eine Hebeltechnik die Waffen abzunehmen.
    Ja ok. Das deckt sich auch mit so ziemlich allen Beschreibungen, die wir auf Seminaren so zu hören bekommen. Aber da stellt sich doch dann die Grundsatzfrage ... Wozu? Ich hab eher selten ein Katana dabei oder weder mit eben jenem angegriffen. Tatsächlich stellt unser Trainer sehr oft (immer) bei Techniken einen Bezug zu einer Waffe her. Auch versucht er bei den Bewegungen immer wieder mit einbeziehen zu lassen, dass man dabei eine Rüstung getragen hat, man in der Bewegung eingeschräkt war und auch nicht überall einfach hin schlagen konnte. Aber eine Waffe in die Hand nehmen wir doch eher selten.

    Ich hoffe jetzt, durch Halbwissen, keinen Stuss zu erzählen, Aber: Gibt es da mit Escrima nicht ein sehr gutes Beispiel? Eigentlich eine Waffentechnik, die aber auch mit "empty Hands" verdammt viel her macht. Basiert nicht dieses UCC, was ich für äußerst effektiv halte (ich habe ein Seminar mit Heiko besucht), auf (Latosa) Escrima? Also KANN man doch aus Waffentechniker auch effektive Sachen entwickeln. Wie gesagt ... falls davon etwas nicht stimmt ... sorry. Ist nur vom Hören-Sagen.

  3. #48
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    Zitat Zitat von MGuzzi Beitrag anzeigen
    Darum geht es ja nicht.
    Es geht darum zu verstehen, wie früher mit Waffen gekämpft wurde-
    Systeme wie die alten Jujutsu Schulen, aus denen z.B. Bujinkan besteht sind keine Faustkampfsysteme. Deswegen kann man damit auch nicht boxen, und es hat keinen Sinn zu versuchen da irgendwie Sparring zu machen, das dann eben aussieht wie schlechtes Boxen oder Kickboxen.
    Die Frage die sich Leuten immer stellt, wenn sie solchen Budosachen trainieren, ist, was mache ich denn gegen einen Boxer?
    Der Boxer ist ein Faustkämpfer, der unbewaffnet ist. Alte Budo-Systeme sind aber Waffensysteme, die allerdings auch noch bei Verlust der Waffen funktionieren sollten und deshalb auch immer einen Teil Taijutsu beinhalten.
    Da wurde aber nicht primär waffenlos gekämpft, also muss man sich mal die Ausgangsbedingungen vor Augen halten, da bringt es auch nichts sich Handschuhe anzuziehen und drauf los zu "sparren", sondern man muss erst mal zu gucken, was denn da überhaupt gemacht wird, oder erreicht werden soll. Es ging ja nicht darum jemandem mal die Faust auf die Nase zu hauen und dann zu sagen, siehste, das haste jetzt davon dass du dich mit mir angelegt hast.
    Im Normalbetrieb war einer nach dem Kampf nicht mehr am Leben, so muss erst mal die Absicht klar sein, und auch auf welche Weise die Techniken zum Funktionieren gebracht werden können. Ist halt ein Unterschied ob man versucht in einer Art Kraftspielchen, jemandem der stabil steht und gegenhält das Handgelenk zu verdrehen, oder ob man ihn (einfach mal konstruiert) erst mal mit einer Klinge ins Bein schneider damit er das Gleichgewicht verliert, um ihn dann anschließend durch eine Hebeltechnik die Waffen abzunehmen.
    so ist es.

    das heißt NICHT, dass man grundsätzlich nicht auch auf waffenlos sinnvoll "übertragen" kann, was ja die FMA deutlich machen, aber es heißt, dass, wenn das system selbst nicht auch darauf ausgerichtet ist, sondern seine rein auf den spezifischen "japanischen" waffengebrauch ausgerichtete "formen" beibehält und sie und ihre inhalte als vorgegeben und nicht flexibel handhabbar begreift, es einer enormen arbeit bedarf, da was übertragbares herzustellen (evtl. durch abänderungen in bewegungslehre und technik). ob das dann, bei all der nötigen veränderung, noch Bujinkan im sinne des erfinders genannt werden kann, ist die frage. wenn man da seine zeit rein investieren muss, heißt das zudem, dass das "eigentliche" Bujinkan training, wie es eben üblicherweise und nach dem willen des chefs aussehen soll, viel zu kurz kommen würde. ich halte die Bujinkan sachen für ziemlich ungeeignet. mit einer ausnahme: die hebel, würger und würfe, also das, was passiert, wenn es zu einem bewaffneten clash, einem "zusammenstoß", einer unterschreitung des mindestabstandes für optimalen waffeneinsatz kommt und aus dem waffenkampf ein ringen um die waffen wird.
    was mich zb. an Bujinkan immer gestört hat, ist die bewegungslehre und die schlagmechanik, die mit "boxerischen" (im weitesten sinne schlagen und treten im unbewaffneten freikampf) ansätzen einfach nicht vereinbar sind. in den FMA klappt das prima, aber nur deshalb, weil der waffengebrauch auch einen "stil" hat, der viel leichter anzupassen ist und weil es sozusagen traditioneller bestandteil der KK ist, brauchbares von außerhalb zu integrieren (so zb. westliches Boxen ab ende des 19. Jh., oder Judo und, immer schon historisch in der KK präsent: Silat und Kuntao). das ist ne ganz andere nummer, als die relativ "starren" systeme a la Bujinkan.
    wenn der Te aber auch BJJ und v.a. MT trainiert, dann besteht dort viel eher die möglichkeit, elemente des bujinkans "scharf" zu machen. die (nicht vorhandenen) boxerischen elemente und die bewegungslehre können es ja nicht sein, aber modifizierte würfe, hebel... sollte anpassbar sein.

    es macht eine menge aus, was hinter der ganzen "Ninja" geschichte mit einer Ryu, die damit verbunden wurde, steckt, was das ziel des systems war und was bis heute in leider verwässerter form entsprechend unterrichtet wird: bewaffnete auseinandersetzung mit Samurai (wie bei den traditionellen Ryu) und ein mit "silent kill" skills versehene spionage- und attentäter methode. "sparring" hat darin keinen platz. war ja kein duellsystem.
    Geändert von amasbaal (Gestern um 12:20 Uhr)

  4. #49
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    Zitat Zitat von Steapa
    Ich hab eher selten ein Katana dabei oder weder mit eben jenem angegriffen.
    Geht mir (zum Glück) genau so.
    Bislang hat auch noch niemand im Training ernsthaft versucht mich umzubringen.

    Aber was @kanken und @MGuzzi meinten ist doch, dass man die Sache im Kontext des Ursprungs sehen muss. Und der ist im Budo waffenbasiert, unabhängig davon dass wir im heutigen (Europa) selten mit Yari und Katana unterwegs sind. Da Du sie ins Spiel gebracht hast: Das sagt UCC doch auch immer wieder, in Bezug auf ihre Sachen, dass es sich wesentlich aus den europäischen Fechtschulen und dem Escrima zusammensetzt.

    Zitat Zitat von Steapa
    Also KANN man doch aus Waffentechniker auch effektive Sachen entwickeln.
    Klar kann man das. Entsprechend kann man es auch mit dem Repertoire des Bujinkan. Man muss gucken, wo es herkommt. Man muss gucken, wie man es adaptieren kann. Man muss es verstehen und dann ausprobieren. Das es ein umfangreiches und herausforderndes Unterfangen ist, sehe ich auch so. Interessanterweise gab es doch auch schon Bemühungen (meist Ex-Bujinkan) "effizienter" zu werden. Durchgesetzt hat sich davon allerdings meines Wissens auch nichts.
    Did they come to see a man fall or to see him fly?!

  5. #50
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    Zitat Zitat von Steapa Beitrag anzeigen
    Gibt es da mit Escrima nicht ein sehr gutes Beispiel? Eigentlich eine Waffentechnik, die aber auch mit "empty Hands" verdammt viel her macht. Basiert nicht dieses UCC, was ich für äußerst effektiv halte (ich habe ein Seminar mit Heiko besucht), auf (Latosa) Escrima? Also KANN man doch aus Waffentechniker auch effektive Sachen entwickeln. Wie gesagt ... falls davon etwas nicht stimmt ... sorry. Ist nur vom Hören-Sagen.
    ich hab es oben ja schon angesprochen: der unterschied ist, dass die FMA von vorneherein und schon per "tradition" so aufgestellt sind, dass sie fusionieren und in ihrer bewegungslehre und schlagmechanik um ein vielfaches einfacher und direkter "übertragbar" sind. dazu kommt: es wird nicht von gerüsteten gegnern ausgegangen. die laufen rum, wie hier im sommer. dünne kleidung, kein schutz, eine machete am gürtel... um mal ein klischeebild zu nutzen . ganz was anderes, als wenn der gerüstete samurai der gegner ist, an den sich die KK in ihrem stil orientiert.
    Bujinkan hatte nie engere verbnindung zum boxen. FMA schon. Schon alleine deshalb, weil viele FMA trainierte Philippinos als "preisboxer" geld verdienten und es dadurch immer input aus dem boxen gab. Kuntao und Silat, die "alten" einflüsse auf waffenloses FMA haben auch einen hohen waffenanteil, der dem der FMA oft ähnlich sieht. im waffenlosen, soweit es kein "boxen" ist, sind meist fast völlig mit einigen Sliat/Kuntao stilen identische abläufe und trainingdsmethoden zu sehen. die bewegungslehre in diesem bereich ist wiederum mit der des Boxens vereinbar und fusionierbar. es geht nicht einfach darum, dass waffenanwendungen übertragen werden können, sondern darum, dass dies auch ine einem "stil" passiert, der für die fusionen an sich schon geeignet ist. und da sind japanische systeme in den meisten fällen dann doch sehr anders, als FMA.
    im übrigen ist ein boxer, der FMA macht, immer ein besserer boxer IN den FMA, als ein FMAler, der einen stil trainiert, der extrem waffenlastig ist und nur "nebenbei" etwas im FMA-sinne "boxt". ist eigentlich logisch.

  6. #51
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    Zitat Zitat von amasbaal Beitrag anzeigen
    wenn der Te aber auch BJJ und v.a. MT trainiert, dann besteht dort viel eher die möglichkeit, elemente des bujinkans "scharf" zu machen. die (nicht vorhandenen) boxerischen elemente und die bewegungslehre können es ja nicht sein, aber modifizierte würfe, hebel... sollte anpassbar sein.
    Wenn ich versuche etwas aus dem BJJ oder dem MT im Bujinkan Training einfliessen zu lassen passiert faktisch immer das Gleiche. Ich mache BJJ oder MT ...
    Einen "Mix" oder ein "schärferes" Bujinkan, wie Du es nennst zu erkennen ist mir (bisher) tatsächlich leider nicht gelungen (Ich bin da für Anregungen SEHR dankbar!) Nehmen wir mal MT: Wie schon im Ausgangspost erwähnt ist einer der größten Kritikpunkte für mich der völlig bescheuerte Standard-Angriff des Bujinkan. Ich wüsste nicht, wie ich den (in Richtung MT) verbessern sollte. Wenn, dann gehe ich in die MT Stellung und schlage Jab und Cross. Egal wie langsam ich das mache ernte ich nur fragende Blicke vom völlig überfordernden Tori. Auch, wenn das abgesprochen ist "Lass uns mal versuchen ..." Schon allein, dass die beiden Schläge ohne Pause kommen und die Schlaghand sofort wieder zurück gezogen wird, so dass man eben nicht damit rumspielen kann, lässt die meisten Katas als völlig sinnlos zurück.

  7. #52
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    Zitat Zitat von Steapa Beitrag anzeigen
    Völlig richtig und dabei scheitere ich bereits (im Kopf). Es geht ja schon damit los, dass man dann auch mal treffen müsste. Das wiederum bedeuted man benötigt Schutzausrüstung, die der Durchschnitts-Bujikaner nicht hat. Ich bezweifle stark, dass ich jemanden in meiner Gruppe dazu bewegen könnte sich Handschuhe zu kaufen.
    Genau das ist dein größtes Problem und der Grund, warum die Sache wahrscheinlich scheitern wird:
    Du kannst es nicht allein machen. Du brauchst die Unterstützung durch deine Gruppe. Die Gruppe besteht aber aus Leuten, die mit dem Training, so wie es jetzt ist, glücklich sind. Diejenigen, die nicht glücklich sind, sind alle vorher gegangen. Jetzt kommst du und willst das Training verändern. Warum sollen die anderen mitziehen? Das momentane Training finden sie optimal - jeder Veränderung ist für sie eine Verschlechterung. Die einzeige Möglichkeit, die ich sehe, wäre, eine eigene Gruppe zu gründen

    Wie könnte das Combat-Bujinkan-Training nun aussehen:
    1. starte mit Klingenwaffen. Davon auszugehen, was du dabei hast, ist der falsche Ansatz. SV ist nicht unsere Baustelle hier.
    Sparring mit Klingenwaffen lehrt dich Distanz, Timing, Körpermechanik.
    Einhand-Klingen lehren dich ausserdem den Einsatz der nicht-Waffen-Hand zum Blocken, kontrollieren etc. Klingen sind deine Basis
    2. bestimmte Techniken sind im Sparring Tabu: Handgelenk- und Fingerhebel, Eye jabs etc. Hab eine klare Trennung: Sparringtechniken - nicht-Sparringtechniken und unterrichte das auch so
    3. Deine primäre Defense ist Fussarbeit, Ausweichen und Blocks aus P.1. Keine Doppeldeckung, keine Schienbeinblocks
    4. Deine primäre Offense sind Schläge. BBT gibt einige her. Schläge mit dem hinteren Arm (ohne Schritt) muss man gesondert üben. Ist aber Gewöhnungssache
    D. h. hauptsächlich trainierst du ansatzloses Schlagen, einfache Kombinationen und Konter aus dem Ausweichen/Block

  8. #53
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    Zitat Zitat von Steapa Beitrag anzeigen
    Nehmen wir mal MT: Wie schon im Ausgangspost erwähnt ist einer der größten Kritikpunkte für mich der völlig bescheuerte Standard-Angriff des Bujinkan.
    da geht es ja wieder ums "schlagende" und die bewegungslehre... das passt ja nicht.

    und hebel sind hebel, würger sind würger, würfe sind würfe. die frage ist dann: wie komme ich dahin? das - die distanzüberbrückung und in einen hebel/wurf/würgeransatz zu kommen, wird aber im BJJ doch gelehrt, hoffe ich. oder machst du 100% reines sport-BJJ, also BBJ nach regeln, wie im ring? dann wird es natürlich schwieriger. andererseits solltest du im MT ja auch lernen, in die clinch-distanz zu kommen... und dann vom clinch in den würger oder so.... ist machbar, wenn man das drauf hat mit dem clinchen im MT.

    es geht darum MT und BJJ zu machen und darin ein paar technische elemente des Bujinkan zu intergrieren. was du IM Bujinkan gerne machen würdest, wird nicht funktionieren - nicht als BUJINKAN. es wird dann geboxt und gerungen a la MT und BJJ und das ist dann kein Bujinkan mehr, sondern eher schlechtes MT und BJJ, wenn die anderen so was nnicht selbst schon trainieren. da wird dann halt geschlagen und gerungen, wie man es in einer klopperei machen würde (allerdings geregelt natürlich) und eben NICHT, wie man BBT trainiert. das ist, wie sparring im WT: kickboxen mit dem versuch, es hin und wieder WT mäßig aussehen zu lassen, was aber das boxen dann verschlechtert. korrekt müsste es dann heißen: "lass uns im BBT eine runde "box-sparring" machen. es ist dann kein BBT sparring, aber ein fruchtbarer bestandteil der BBT trainingsgruppe. und da, befürchte ich, wird der chef was dagegen haben, sollte es das klassische BBT im training überlagern.
    wenn du BBT an sich gut findest und gerne trainierst, aber den "zweikampfaspekt" vermisst, dann ist es eben so, wie du es jetzt machst: crosstraining und nicht krampfhaft das eine in das andere hineinstecken. manches passt halt nicht so richtig. manches besser und manches richtig gut. was da möglich ist und was nicht, bestimmt v.a. die bewegungslehre/körpermechanik... und die finde ich beim BBT gruselig, wenn es um längere/mittlere distanz geht (der "klassische" gerade fauststoß kommt mir so vor, als würde da der speer/bo/jo zum stoßen fehlen. "boxerisch" macht der überhaupt keinen sinn)
    Geändert von amasbaal (Gestern um 13:29 Uhr)

  9. #54
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    zu fudo-ken fallen mir folgende 4 punkte ein:
    • fudo-ken und andere hand an der hüfte ist eine langstockhaltung.
    • fudo-ken dynamisch könnte zb eine abwehrbewegung gegen eine gerade sein. kenn ich aus den FMAs und aus meiner KK so .
    • kann auch einfach ein nervendes element in front deines gegners sein.
    • kann die augenleitung des gegners übernehmen und damit ein angriff auf einer anderen ebene eröffnen.

  10. #55
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    Zitat Zitat von Steapa Beitrag anzeigen
    Wenn, dann gehe ich in die MT Stellung und schlage Jab und Cross. Egal wie langsam ich das mache ernte ich nur fragende Blicke vom völlig überfordernden Tori.
    das ist tatsächlich ein gutes Beispiel
    Jab -> Parade evtl. mit kurzem Schritt zurück/nach rechts
    Cross -> zurücklehnen + Eiertritt rechts (angedeutet oder mit Tiefschutz)
    Rückhand mit links hinterher
    Zack: Combat-Wombat-Hicho-no-Kata

  11. #56
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    Zitat Zitat von gion toji Beitrag anzeigen
    das ist tatsächlich ein gutes Beispiel
    Jab -> Parade evtl. mit kurzem Schritt zurück/nach rechts
    Cross -> zurücklehnen + Eiertritt rechts (angedeutet oder mit Tiefschutz)
    Rückhand mit links hinterher
    Zack: Combat-Wombat-Hicho-no-Kata
    zack ist es schnell kein BBT mehr, sondern eine kombo, die "jeder" macht, wenn sie so gemacht wird, dass man damit auch sparren kann (du verwendest ja sogar die fachbegriffe aus dem boxen... ). ein zurücklehnen, solange es keine meidbewegung ist, wäre allerdings zu vermeiden, auch beim tritt in die eier. sinn macht zurücklehnen bei gleichzeitig nach vorne wirkender aktion eigentlich nur, wenn man keine kraft/masse in der aktion haben muss, etwa bei einer sehr penetrierfreudigen spitze am messer/schwert. und da sind wir wieder bei der waffenorientierung, die bei einer übertragung oft veränderte bewegungsmuster verlangt.

  12. #57
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    amasbaal: ja, du hast vollkommen Recht. Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil
    TE: schau Richtung Akban. Auch wenn sie sich selbst nicht als Bujinkan sehen

  13. #58
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    Zitat Zitat von Steapa Beitrag anzeigen
    Und Tori ist die ganze Zeit völlig frei bei der Auswahl seiner Technik? Schlägt Uke denn auch WIRKLICH? Also auch, wenn Tori sich zu früh bewegt dorthin wo er dann steht?
    Wenn ich so darüber nachdenke was ich persönlich als Tori vermutlich machen würde bei diesen Punkten, wäre wahrscheinlich keine einzige Aktion auch nur ansatzweise aus dem Bujinkan. Zumindest nicht aus dem mir bisher vermittelten.
    Wie läuft das Sparring ab? Völlig frei? Gibt es Schutzausrüstung?
    Vorweg, wieso ich es so mache wie ich es mache (und es hoffentlich Früchte tragen wird):
    Ursprünglich komme ich aus dem WC und MT. Da gehörte Sparring und Drills zum täglich Brot. Im BBT sieht das die aktuelle Didaktik nicht vor. Wir trainieren ziemlich statisch. Das ist wie Trockenschwimmen am Beckenrand. Selbst wenn man es am Beckenrand top umgesetzt hat, ist die Welt im Wasser wieder anders. Daher versuche ich zum "statischen" "Foto-Schießen" einen wesentlich dynamischeren Anteil ins Training fließen zu lassen und mache es Schritt für Schritt.

    Zu deinen Fragen:
    - Ja, Uke schlägt richtig zu - auch wenn nicht mit 100% Kraft, aber mit 100% Intention. Dabei ist es egal, ob es bei niedrig graduierten der lange, offensichtliche Tsuki ist, oder bei den höher graduierten der "überraschende" aus Shizen heraus - wobei überraschend relativ ist, wenn ich dennoch weiß, dass ein Schlag kommt. Weicht Tori zu früh aus, sucht sich der Tsuki den Weg zum eigentlichen Ziel.
    - Tori darf jegliche Technik aus dem BBT nutzen. Bei niedrig graduierten achte ich darauf, dass die Technik sauber umgesetzt ist und nicht irgendwie aus der Hektik heraus hingeschludert wurde. Bei höher graduierten achte ich zusätzlich darauf, dass die Technik auch für diesen Moment Sinn macht. Alleine das limitiert die Techniken auf natürliche Art und Weise wieder.
    - Sparring ist mit Schutzausrüstung. Mindestens Tiefschutz, Zahnschutz und MMA-Handschuhe bei mir. Wobei wir bis jetzt nur zwei mal "richtiges" Sparring gemacht haben mit den höher Graduierten. Da hat man einfach gesehen, dass die ganzen Techniken und geübten Bewegungsabfolgen einfach überhaupt nicht in der Drucksituation sitzen. Das lief dann wieder ins "schlechte Kickboxen" über. Zugegeben, auch mir fiel es schwer, aber genau dann weiß ich, woran ich arbeiten muss - nur leider fehlt diese Selbstreflektion den meisten KK/KS-Unerfahrenen. Weswegen ich mein beschriebenes "Stufensystem" im Training ausprobiere.
    - Es gibt genug Techniken, die sich auch im Sparring sinnvoll einsetzen lassen. Doch durch diese aktuelle Trainingsdidaktik, trainieren wir diese nicht in einer Art und Weise, dass es sofort ersichtlich ist. Gerade bei Katas, das ständige Ausweichen nach Hinten, Blocken, dann Schlag nach vorne... In dem Moment, wo Tori sich rausbewegt, gibt es dem Uke wieder Zeit für seinen nächsten Angriff. Wenn das Tori bewusst ist, kann er es ja machen, wenn es für ihn sinnvoll in seiner Situation erscheint. Deswegen ermahne ich Tori immer dazu, dass wenn wir z.B. abgeschwächt mit nur zwei Tsukis als Angriff üben, dass Uke am Ende sich in einer ungünstigen Position befinden muss und nicht aufrecht und voll im Saft stehen bleiben darf. Z.B. Sanshin aus Taisabaki, kombiniert mit einem Tritt aus Happo Keri um Uke wirklich zu stoppen. Oder aus der Jumonji no Kata (Kihon Happo) die bremsende Hand in Ukes Gesicht. Je dynamischer und freier es wird, umso angepasster und selektiver muss das Repertoir angewandt werden.


    Es wäre geil und wünschenswert, wenn damit ein Sparring entstehen würde, wie man es aus dem MT kennt. Aber wie bereits einige geschrieben haben, ist das System als solches dafür gar nicht ausgelegt, da es seine Waffen im Fokus hat(te). Aber dennoch sind es Techniken, die funktionieren, und mein Ziel ist es nicht mit einem "MT ähnlichen Sparring" daherzukommen, sondern den Trainierenden die Chance geben, die Techniken unter immer steigenderen Druck zu üben und beherrschen zu können. Seit 3 oder 4 Monaten mache ich das Ganze schon. Zumindest habe ich bemerkt, dass im Grundlagentraining die Hebel oder Katas von dem einen oder anderen mit einem anderen Bewusstsein trainiert werden - beruhend auf den Erfahrungen aus den dynamischen und unkooperativen Ausgangssituationen, die sich in meinem "Stufensystem" ergeben. Mal schauen wie es sich weiterhin im nächsten (halben) Jahr entwickelt.

    Wenn du bei dir im Training dein "Combat Bujinkan" ausprobierst und erste Erfahrungen gesammelt hast, würde ich mich über einen Austausch freuen. Was z.B. bei euch für Schwierigkeiten sorgte, gut funktionierte oder gar nicht anwendbar war. Man lern nie aus.

  14. #59
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    Zitat Zitat von gion toji Beitrag anzeigen
    TE: schau Richtung Akban. Auch wenn sie sich selbst nicht als Bujinkan sehen
    "abweichler" sind in solchen fällen immer interessant. die haben das "system" ja abgeändert. vielleicht passt ein anderer ansatz, der aus der gleichen wurzel entsprungen ist, ja besser. du wirst da bescheid wissen, ob die erwähnten besser zum TE passen, als das BBT in reiner, unveränderter form.

  15. #60
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    Zitat Zitat von amasbaal Beitrag anzeigen
    "abweichler" sind in solchen fällen immer interessant. die haben das "system" ja abgeändert.
    Ne, die haben nichts abgeändert. Die trainieren genauso, wie in den 80-ern. Das BBT um sie herum hat sich geändert.

    Zitat Zitat von amasbaal Beitrag anzeigen
    du wirst da bescheid wissen, ob die erwähnten besser zum TE passen, als das BBT in reiner, unveränderter form.
    Ne, abgesehen davon, dass ich ab und zu Videos von denen gucke, habe ich nix mit denen zu tun

    Forro: wie macht ihr Waffensparring?

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