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dermatze
Wenn du Analgetika einteilen möchtest, dann würde ich erstmal Opioide und Nicht - Opioide unterscheiden.
ja na eh :). (Einteilung ist/war mir bewusst).
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Bei Nicht - Opioiden dann NSAID und antipyretische Analgetika.
noted [x]
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Ich würde Paractemalo definitiv NICHT den selektiven COX - Hemmern zuordnen. Diese sind eine eigene definierte Gruppe innerhalb der NSAR.
Obwohl es über Cox-2 wirkt?
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Habe ich in der Tat nicht so gemeint. Gut, dass das klargestellt ist. Ich bin Freund begründeter bzw. überlegter Auswahl, aber kein Freund von Zurückhaltung bei der Analgesie. Meiner Erfahrung nach sieht man Letzteres ziemlich oft und bezahlt anfängliche Zurückhaltung mit letztlich höheren Dosen und damit höherer Belastung.
Ohja. Schmerzversorgung ist leider immer noch ein Thema bei dem in der Aus- und Fortbildung Nachbesserungsbedarf besteht. Auch wenn da bereits viel passiert-gerade bei Hausärzten bzw. Allgemeinmedizinern ist der Wissensstand sehr heterogen. Da habe ich schon Sachen gehört wo mir die Patienten, die nicht so "mündig" sind (alte Menschen die halt machen was der Onkel Doktor so sagt und meint), echt leid taten.
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Wenn man aus dem Problem "Paramedizin" endlich lernen würde, dass es gut wäre mehr Zeit pro Patient zu haben wäre mir das dennoch lieb. Imho ist das das Einzige, was wir aus diesem Phänomen wirklich lernen können. Bleibt das Problem der Finanzierung, was aber letztlich ein Problem der Politik ist bzw. wie/wo diese die Prioritäten setzt.
Ja das kann man draus lernen. Und dass eine ganzheitliche Behandlungsweise effektiver ist und auf auf lange Sicht der Dinge auch ökonomisch effektiver.
Grade die Psychosomatik und therapeutische Begleitung & Intervention sind da zu nennen. Aber dafür fehlt halt das Geld. Das ist oftmals halt zu kurz gedacht denk' ich weil man mit so einer Herangehensweise zwar erstmal mehr investiert, dafür aber auch langanhaltendere Ergebnisse erzielt.
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Hier geht es nicht um Paramedizin, ist das so schwer zu verstehen?
Hab ich mich mit dir unterhalten :D?
Implizit geht's ja doch um Paramedizin.
Ich gehe mal auf ein paar Punkte deines Eingangsposts ein.
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Dazu kommt, dass man von Statistiken (Studienergebnisse) nicht einfach auf den Einzelfall schließen kann, sondern höchstens eine Wahrscheinlichkeitsaussage treffen, so dass das Ziel "Wissenschaftlichkeit" teilweise mit dem Ziel "beste Behandlung im konkreten Einzelfall" kollidiert.
Von "kollidieren" kann wohl keine Rede sein. Wie kommst du darauf?
Natürlich kann man von Studienergebnissen bzw. Wahrscheinlichkeiten nicht auf den Einzelfall schließen. Ich sehe da nun aber kein Argument sondern einen probabilistischen Fakt.
Unser ganzes Leben ist so aufgebaut. Du kannst wenn du eine Straße überquerst um zur gegenüberliegenden Heilpraktiker zu kommen [ :p ] auch davon ausgehen dass du mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,9x% auf der anderen Straßenseite ankommen wirst. Wo ist da das Argument?
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Der Arzt als Heilkundler ist IMO gut beraten, in seiner Behandlung Placeboeffekte zu nutzen und einen Noceboeffekte zu vermeiden.
Dabei hat er natürlich das Problem, dass seine Patienten nicht einfach so belügen kann.
Ein Paramediziner, der an die Wirksamkeit seiner Methode glaubt (oder auch ein Arzt, der Paramedizin einsetzt) ist da im Vorteil und wahrscheinlich auch überzeugender.
Ob er überzeugender ist ist reine Spekulation.
Der Placeboeffekt hört eben spätestens dort auf (als alleinige Behandlungsmethode zu funktionieren) wo Heilmethoden eingesetzt werden die über den Placeboeffekt hinausgehen. Beispielsweise wenn sich jemand einen Arm bricht oder jemand Krebs hat. Was macht da der Heilpraktiker?
Placeboeffekte sind auch kein Argument gegen oder für Medizin.
Der Placeboeffekt gehört zum Menschen und als solcher ist er integraler Bestandteil eines jeden Menschen. Das ist kein Argument für oder gegen die Medizin, merkste selber oder?
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Das zusammen mit Hinweisen auf enstprechende Manipulation von Studien seitens der Pharmafirmen bietet IMO ein ernüchterndes Bild bzlg. der Evidenzbasis der real praktizierten Medizin.
Also.... deine "Kritik" daran dass man aus Studien ja nicht auf den Einzelfall schließen könne + deine Kritik an manipulierten Studien ergibt ein "ernüchterndes Bild der Medizin"? Bin ich nicht der Meinung und halte ich auch für ein sehr schlechtes Argument gegen die Medizin (das vermutlich auf mangelnder Sachkenntnis wie dem "Studienargument" und Denkfehlern wie dem "Placeboargument" beruht.)
Es stimmt dass es einige Medikamente gibt die irgendwo zwischen nutzlos bis wenig wirksam einzuordnen sind. Die Missstände liegen hier aber nicht in der Evidenzbasierten Medizin sondern großteils bei den Vorgaben vom Gesetzgeber. Daran anknüpfend bei den Pharmafirmen und Lobbies.