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discipula
und welchen guten Grund hat nun ein Atheist nochmal, es anzustreben wollen, ein "guter" Mensch - im Sinne von freundlich, hilfsbereit gegenüber Schwachen, etc, sein zu wollen?
Man könnte ja genauso entscheiden, ein böser Mensch sein zu wollen. Das scheint mir sogar eher die rationalere Entscheidung zu sein, da das einem ja eine Menge Vorteile bringen dürfte, während es eher anstrengend und wenig dankbar ist, gut zu sein.
Das scheint Dir vernünftig?
Empfindest Du das so?
Was hält Dich dann davon ab?
Die Angst vor dem Feuerofen?
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Kraken
Auf den Hinweis, dass 78% der Nobelpreisträger tatsächlich Christen sind....
Kommt gerne die hanebüchene Behauptung, ein Physiker von Weltklasse, der sein ganzes Leben damit verbringt, über die Geheimnisse und Mysterien des Universums nachzudenken und diese zu erforschen, der hätte sich aber nie ernsthaft mit seinem Glauben auseinandergesetzt.
Ich hingegen glaube, von einem Typen mit IQ 170 und 50 Jahren Erfahrung an der Universität und im intellektuellen Austausch mit den klügsten Köpfen der Welt, darf man getrost annehmen, dass er sich durchaus mit seinem Glauben auseinandergesetzt hat - nicht zuletzt deswegen, weil sein Fachgebiet und die Religion einander mehr als nur tangieren.
Wenn ein Planck sagt: "Der Erste Schluck aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch, aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott." Wenn das einer der grössten Wissenschaftler aller Zeiten, zumindest des 20. Jahrhunderts sagt, und wir uns schimpfen wollen, reflektierte und intelligente Zeitgenossen zu sein, dann sind wir diesem Genie zumindest schuldig, anzuerkennen, dass er dies bewusst und im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte gesagt hat und dürfen uns darüber wundern oder eingehender mit der Frage beschäftigen, warum so viele grosse Physiker (manche natürlich auch nicht, wissen wir) Gottes Werk im Universum erkennen und Gott und Physik für untrennbar verknüpft halten.
Glaubst Du tatsächlich Planck, Heisenberg,... hätten an Gott geglaubt, im Sinne des christlichen Glaubensbekenntnisses?
Ich glaube an Gott, den Vater,
den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
?
Glaubst Du Voltaire, dessen Glaube in dem von dir geposteten Zitat zu beschrieben wird:
Bei aller Distanz zu den überkommenen Religionen vertrat er eine Haltung, die der deistischen Position verwandt war, das heißt einen toleranten und undogmatischen und von archaischen Vorstellungen befreiten Monotheismus
hätte sich zu einem Glauben wie oben bekannt?
Glaubst Du tatsächlich, dass ein Wissenschaftler, der in der Ordnung der Welt einen Hinweis auf eine ordnende Hand zu erkennen glaubt (!), meinte, die Welt wäre so unordentlich, dass die Naturkonstanten, deren Abstimmung diese Ordnung repräsentieren, gar nicht konstant wären, sondern ab und an mal gelten, dann mal wieder nicht?
Glaubst Du tatsächlich, dass kluge Physiker denken, "ja, Bell hat die Bedingungen ausgerechnet, kluge Experimentatoren haben das überprüft, aber das heißt ja noch lange nicht, dass Einstein et al. tatsächlich falsch damit lage, dass die Messergebnisse mit einer lokalen und realistischen Theorie, deren versteckten Variablen wir noch nicht kennen, übereinstimmen"?
Glaubst Du ernsthaft, dass Newton, der ja auch Artikel über die Dreifaltigkeit verfasste, meinte, dass das von ihm entdeckte Gravitationsgesetz nur meistens gälte, aber jeder 100.000. Apfel nicht von der Erde angezogen würde (bzw. die Erde anzieht).?
Pauli war von Jung beeinflusst und fand Synchronizität cool.
Schrödinger war von indischen Vorstellungen beeinflusst und argumentierte, dass es genau ein Bewussstsein gäbe.
Das sind aber andere Vorstellungen als naiver abrahemetischer Glaube (wir sahen ja, das die Theologie den gar nicht so naiv auslegt, wie rambat postuliert, wie es ein "wahrer Christ" glauben müsse..., damit er ihn widerlegen kann....
Und diese Ansichten sind der wissenschaftlichen Methode nicht zugänglich.
Also sind sie, auch wenn ein Physiker dran glaubt, eben nur das: Glaube. Metaphysik.
Das war ja eine der Denkfallen, die ich vorne Ansprach: Aus der Kompetenz eines Menschen auf einem Gebiet, auf seine Kompetenz in einem anderen Gebiet zu schließen...oder schlimmer noch, dessen privaten Glauben, seine Deutung, die er wohl selbst eben als Glauben und Deutung erkennt, mit seinen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu verwechseln.
Also, Gretchenfrage;
Wie genau hältst Du es mit der Religion?
Wozu genau sollen die Kinderchen erzogen werden?
Zu einem Glauben, wie er in oben zitierten Bekenntnis dargestellt ist?