Zitat von
Muy fa
Die Leute, die behaupten, dass Kung Fu nicht selbstverteidigungstauglich ist, haben Recht und gleichzeitig Unrecht.
Meiner Meinung nach verhält es sich nämlich sehr simpel:
Eine ursprüngliche Kriegskunst veränderte sich im Verlauf der Zeiten.
Der Anteil, der nach Europa gelangte, betrachte ich mal als "modifiziert". Zumindest in ca.90 % der Fälle. Die KP Chinas "modifizierte" im Mutterland selbst eine grosse Menge nach ihrem Gutdünken.
Die Sammlung der Kampfideen - Partnerübungen, Formen etc. - blieben zwar teilweise erhalten, aber in vielen Fällen verschwand der Zweck.
Das moderne Wushu zeigt ein System von Bewegungen vor, das den Bewegungen entfernt gleicht, die man ausführen muss, um sich effektiv zu Wehr zu setzen. ABER: Die "Idee", der Zweck dahinter fehlt. Die Ausführenden haben gelinde gesagt keine Ahnung, warum sie diese Bewegung überhaupt machen.
Es gibt aber auf jeden Fall eine gewisse (wenn auch eher kleine) Menge an Schulen, die diesen "Zweck" unterrichten, indem sie Partnerübungen, Formen etc. effektiv als Instrumente nutzen, die einen Pool an Attributen, Techniken, Taktiken kreieren. Dieser Pool ist sehr gross. Deshalb tut es (und zu Recht) not, dass man diese Elemente genauso funktionell und hart trainiert wie zB.der Boxer einen Jab. Es gab und gibt Leute, die täglich stundenlang eine einzige Technikabfolge trainieren (mir ist bewusst, dass unter den heutigen Umständen so etwas massiv erschwert ist). Wenn diese nach und nach in Fleisch und Blut übergeht, und mit ihr viele andere, ist eine Möglichkeit geschaffen, sich in einer Selbstverteidigungssituation zur Wehr zu setzen. In diesem Fall ist die Wahrscheinlichkeit sehr gross, dass sich der Ausführende gut verteidigen kann.
All die hunderten Kung Fu Stile lehren das auf ihre eigene Art und Weise. Man kann sich dem bedienen oder auch nicht.
Generell bedeutet Kung Fu "harte Arbeit".
"Lasche/falsche Arbeit" bzw."mystisch mit den Händen wedeln" ist etwas anderes.
Ersteres ist geeignet für die SV.
Zweiteres nicht.
So einfach ist das.