Da fällt mir etwas ein, dass zum Thema passt. Unter full text gibts die ganze Studie:
Archives of Budo - Abstract
Zitat:
A biomechanical assessment of fajin mechanisms in martial arts
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Da fällt mir etwas ein, dass zum Thema passt. Unter full text gibts die ganze Studie:
Archives of Budo - Abstract
Zitat:
A biomechanical assessment of fajin mechanisms in martial arts
Ich meinte damit, dass ein Fajin als Schlag, ein Fajin zum Reissen, und einer zum Stossen, praktisch identisch starten, der zum Reissen läuft nur umgekehrt. Schlag und Stoss unterscheiden sich erst im Laufe der Aktion, und nicht unbedingt bei den Ketten. Der zum Stossen ist langsamer und läuft stetiger, sucht Kontakt und beschleunigt dann erst Masse. Der zum Schlagen expandiert exponentiell kurz vor Aufprall, und erzielt Eindringstärke, Prallwirkung, Teilen, wie ein Schwert das man in einen stösst. Das eine, vereinfacht, ist wie Mehlsack in die Wand schubsen, der andere einen Volleyball schmettern. Tatsächlich sind meine stärksten Fajins vom Ballsport, weil ich da keine Gewissensbisse hatte dem Ball weh zu tun. ;) Ok, abgesehen von denen die verhindert haben dass mein Genick bricht. Die fangen auch nicht alle am Backfoot an, sondern rooten irgendwo, in der Masse, an einem Fixpunkt, oder halt im Boden wo man Kontakt hat. Meistens hat man ja Bodenkontakt, aber nicht immer, und nicht immer fängt der da an. Dann läuft eine Kette, und die je nach Sinn gleichzeitig oder sequentiell.
Aus Karatesicht muss man aber zwei Dinge unterscheiden. Das was der Einzelne da halt als Kriterium für seine "Insidersprache" verwendet, das hat nichts mit Physik zu tun sondern ist komplett willkürlich. Da kann ich auch nicht mitreden, was Funakoshi mal vor 80 Jahren gesagt hat.
Und das andere was man meint was aus physiologischer Sicht unterschiedlich ist. Da halte ich es für mehr als merkwürdig, wenn man versucht das an der Muskelkette festzumachen, weil es 10 grundverschiedene Boxschläge mit 10 völlig unterschiedlichen Muskelketten gibt, die sind aber alle ballistische Schläge mit unterschiedlichen Kurven bzw. ganzkörperlichen Verläufen. Wie der Name schon sagt, sind Schlag und Stoss unterschiedliche Zielsetzungen, und ein natürlicher Körper versucht solche Ziele zu erreichen. WEGstossen oder KAPUTTschlagen, Perkussion oder Wegkatapultieren.
Danke ! Sollte ein Beispiel sein wie einfach man in durchaus guter Absicht
etwas mißverstehen kann - dann steht das so - dann wird das geglaubt
( wer macht denn eine Prüfung in Form einer Test-Übersetzung ? ) - und
recht bald ist das so festgeklopft und wird als richtig übernommen ...
In den asiatischen Sprachen gibt es Schriftzeichen die unterschiedliche
Bedeutung haben jeweils abhängig vom Zusammenhang in dem sie
verwendet werden - oder sprachlich anders jeweils entsprechend der
Betonung bei der Aussprache ...
Und was man optisch in den Formen-Bewegungen sehen kann hat mit dem
tatsächlichen Inhalt/Sinn der Bewegung oft gar nix mehr zu tun ..
Die "lustigen" Bezeichnungen in "blumiger" Sprache sind auch wenig hilfreich :)
Grüße
BUJUN
Danke für die Mühe die du dir machst - derartige überlieferte Dinge im
Zusammenhang und unverfälscht weiter zu geben - anstelle nur einzelne
Bruchstückchen einzuwerfen die niemandem nutzen ( außer ev. einem
"Wichtigtuer" :D ).
Hallo,
kein Thema! Terminologie ist etwas, das einigermaßen einfach erklärt werden kann (durch Sprachverständnis).
Im Übrigen ist aus Shōtōkan-Sicht die oben erwähnte Einteilung in „Schläge“ und „Stöße“ eher so ein „JKA-Ding“, d. h. G. Funakoshi hat eine solche Kategorisierung nicht wirklich vorgenommen. Er versuchte für verschiedene Bewegungen japanische Namen zu nutzen, aber diese waren weder umfassend noch konsequent. Z. B. gab er ein und derselben Bewegung/Technik durchaus mal mehr als einen Namen, während er andere Bewegungen/Techniken gar nicht benannte. Für ihn gab es grob „Handtechniken“ (Te-Waza) und „Beintechniken“ (Ashi-Waza).
Grüße,
Henning Wittwer
Ist leider wohl eher die Regel, die von Ausnahmen bestätigt wird. Wir hatten damals die Möglichkeit zum freien Training und Cross Sparring aber eher freiwillig. Daher hatten wir einige die es drauf hatten und viele Lappen, die alle Kata und Techniken zwar perfekt vorführen konnten, im Kumite aber nichts drauf hatten. Das ist aber kein explizites merkmal im Karate, sondern zieht sich durch viele Kampfkünste/Sportarten.
Die Verwunderung ist nur dann verständlich, wenn man von der völlig falschen Vorstellung ausgeht, ein Schwarzgurt sei ein "Meister" oder sowas. Schwarzgurt bedeutet "Abschluß der Grundschule", da fängt man an, eine Vorstellung zu entwickeln von dem, was noch kommt. Sonst nichts.
Das ist wahrscheinlich allen Künsten gemeinsam, die derartige Graduierungen vergeben.
Einen Schwarzgurt zu haben heißt nicht, dass man ein guter Kämpfer ist. Leider werden Schwarzgurte meiner Meinung nach teilweise verschenkt.
Macht Sinn.
Ein "Mawashi-Tsuki" macht z.B. irgendwie "terminologische" Schwierigkeiten.
Im Boxen würde man von einem eher rund geschlagenen "Schwinger" sprechen.
Außer man sieht darin keinen locker geschlagenen Schlag, sondern eine immer noch präzise gestoßenen Stoßtechnik.
Man sollte praktisch Beides am Polster oder Sandsack oder Partner ausprobieren.
Zu dem Thema Schwarzgurt , Trainingserfahrung in Jahren und Kampfstärke
habe ich vor einigen Wochen ein für mich wieder beeindruckendes Beispiel erlebt.
Ein guter Freund aus alten Wettkampftagen hat seine eigene MMA-Schule.
Ich habe im Dezember 2016 mit einem Neuling von ihm locker Sparring gemacht und der konnte nichts , komplett null Nada.
Am 10.9.2017 hat er seinen ersten MMA Kampf bestritten und recht souverän mit KO gewonnen.
Kick zum Kopf.
Innerhalb von 9 Monaten von hat noch nie was gemacht zu kann im MMA Käfig einen soliden Kampf liefern.
Natürlich spielen da verschiedene Faktoren rein.
1.) Guter Trainer
2.) Selbst guter Sportler mit der physischen Grundvorraussetzung
3.) In den 9 Monaten mehr Trainingsstunden + Privattraining als andere in 4 Jahren zusammenbekommen.
Aber hätte er z.B Gürtelprüfungen gemacht , wäre er allein aufgrund der Zeitlichen Begrenzung maximal beim Maximal 7. oder 6.Kyu
Und das ist für mich halt wieder ein typisches Beispiel , wieso Gurte wenig sagen.
In Holland und Polen war es übrigens bei uns im Trainigslager auch so , dass ich als damals Kyokushin Weissgurt hartes Sparring mit 1.Dan und .2Dan Schwarzgurten gemacht habe.
Es hat da generell niemand interessiert wer welchen Gürtel hat.
Das scheint mir hier in Deutschland etwas anders zu sein
Ich habe an meiner Arbeitsstelle einen (ungarischen) Kollegen, der früher einige Jahre Kyokushin Karate betrieben hat. Danach ist er auf Thai-Boxen gewechselt und hat dort wohl recht erfolgreich bei allen möglichen Wettkämpfen teilgenommen.
Wenn ich ihn frage, warum er gewechselt hat, sagt er, dass beim Karate die Armarbeit so miserabel wäre (bei allen Stilen), das hätte ihn geradezu provoziert.
Er hatte mir dann die Unsinnigkeit des Blockens, Uke-Techniken praktisch vorgeführt. Danach haben wir einige youtube Videos gesehen, was genau das bestätigt hat.
Bei Karate vs Kickboxer/Boxer wird das deutlich, selbst bei Karate vs WT wird das schnell klar.
Das hat für mich keine Konsequenz, ich betreibe Karate als Rundherum-Wohlfühl-Paket mit evtl Nutzen als SV, als Abfallprodukt.
Das sollte einem aber trotzdem zu denken geben - und evtl Grössenwahn etwas schrumpfen lassen.
Die "Blocks" in der Grundschule des Shotokan sind real keine Blocks.
Es wurde nur nach einer passenden Reaktion zum "Angriff" gesucht.
Beginndend beim "Age-UKE" der tatsächlich ein ANGRIFF ist ( nach vorne und
nach oben - Ziel kannste dir ausdenken :) ).
Kommt es in der Grundschule zu einem geraden Schlag zum Kopf - kann man
da prima die Bewegung ( ! ) des Age Uke dagegen stellen - und beide
üben was !
Guck dir doch die Entfernung an - der "Block" geht genauso in die Luft wie der
Schlag - also außer der perfekten Einschleifung der Bewegung KANN da
gar nix anderes geübt werden - praxisuntauglich.
Aber die stolzen Eltern sind begeistert - der tapfere Verteidiger blockt den
bösen Angreifer - und geht mit heroischem Geschrei zum Gegenangriff über.
Aber der Grundschule so vermittel - weis das in der 2. Lehrergeneration KEINER
mehr - und dann sind die "Blocks" in dieser Linie ewig Blocks.
Ja Blocks sind mehr oder weniger unsinnig, das hat aber nur eingeschränkt etwas mit uke waza zu tun. Als Beispiel, das was er ab 0:56 macht ist für mich ein recht basismäßiger soto uke.
Und das wird durchaus auch im Karate gelehrt, bevor jetzt einer kommt ich hole mir sowas zu weit her. Habe ich auf jap. Karateseiten schon gesehen, dass uchi-/soto- uke als Schlag ins Gesicht gezeigt werden.
Das greift etwas kurz. Uke ist das Auf-/annehmen des gegnerischen Angriffs. Bei deinem Stil, dem Wado startet der Gegenangriff sofort. Du arbeitest mehr mit dem gegnerischen Angriff, als ihn abzuwehren. Dein Schutz ist der Winkel, du trittst etwas aus der Angriffslinie raus und der Gegner gleitet an deinem Angriff ab.
Deine Grundabwehr sieht etwa so aus:
https://www.youtube.com/watch?v=XA_P62GKDgs
Das möchtest du für den Anfang erreichen, das ganze Paket. Später kommt das direktere Kihon Kumite, aber das ist schwieriger.
Blocken, wie man das europäisch versteht ist eine Notlösung nicht das Ziel. Wenn nichts anderes mehr geht, den Arm einfach dazwischen.
Problem ist, Karate ist kompliziert und es dauert lange das so umzusetzen, wie es eigentlich gedacht ist. Dieses direkte Arbeiten ist auch nicht jedermanns Sache, mir ist das System erstmal abwehren und erst dann angreifen auch näher, aber das ist nicht der Hintergrund dabei.
SV - nun wer kurz- oder mittelfristig was reißen will sollte sich das mit bestimmten Karatestilen überlegen. Auf die Bewegungsschulung lasse ich nichts kommen, die hat mich bisher überzeugt, auch wenn ich der Meinung bin ein Sandsack oder Makiwara sollte immer dabei sein, aber Sandsack habe ich ja daheim.
Mal grob aus Anfängersicht, die Experten können das Karate genauer erklären.
Frage an alle Anti-Blockheads: Wäre es in einer SV-Situation nicht sinnvoll, sich zunächst mit der crazy monkey defense (oder etwas ähnlichem) zu schützen bevor man zum Angriff übergeht? Einfach um sich Zeit zu verschaffen um in den kampfmodus zu kommen/ die Überraschung zu verarbeiten?
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Wenn ich "Crazy Monkey Defense" bei YouTube eingebe kommt eine Menge Selbstverteidigungswerbung. Wenn damit gemeint ist einen Schlag ins Gesicht mit dem Ellenbogen rauszuwischen dann ja auch schon trainiert.
Letztlich, wenn der eigene Angriff nicht schnellstmöglich kommt wird man überwältigt.
Das hauptthema hinsichtlich kritik am "block"training ist folgendes, soweit ich verstanden habe:
1)
Einen ansatzlosen schlag zb aus einer distanz zu blocken, in der der schlagende nur noch den arm zu bewegen braucht, ist reaktionstechnisch praktisch nicht möglich, da der schlag immer schneller ist (wenn der schlagende es kann), als die zum block benötigte reaktionszeit.
2)
Daraus ergibt sich für manchen die frage, weshalb man überhaupt blocken trainieren soll.
3)
Soweit diese denkweise besteht, finde ich sie etwas kurzsichtig.
Grüsse
Viellecht stimmt die Art, wie trainiert wird einfach nicht.
Nur, wenn man das erst nach vielen Jahren merkt ... was kann ich dazu sagen.
Ich habe selber den 1. Dan gemacht und habe seit dem nie eine Prüfung angestrebt. Grund: Selbst obwohl ich schon ab 3. oder 2. Kyu auch freies Sparring geprüft wurde und die Dan Prüfung ausschließlich auf Kata, Bunkai und freies Sparring basiert war, fand ich, dass zuviel Zeit drauf ging, noch eine Kata von der Choreographie her zu lernen während ich zu wenig Zeit hatte in die Tiefe zu gehen mit Dingen, die wirklich Kampfrelevant waren. Damit meine ich u.a. mit dem bisher erlernten einfach experimentieren und die Dinge hervorheben, die ich wirklich gebrauchen konnte. Und die links liegen lassen, die nicht wirklich Sinn machten.
Warum habe ich überhaupt die Dan. Prüfung gemacht: Weil oft auf Seminaren bestimmte Sachen nur für 1. und aufwärts sind ...
Das Problem fängt doch schon damit an, dass selbst hochgraduierte Trainer Anfänger oder Kids fragen: " Was heißt denn 'Uke'...?" Und die einzig "richtige" Antwort lautet: "BLOCK". :rolleyes:
Unter einem Block assoziiert man dann die Grundschulbewegung mit weitem Ausholen und hartem Dagegengehen. Wenn man einfach von einer "Annahme" oder "annehmenden Technik" sprechen würde, hätte man das Problem später gar nicht erst.
Jeder , der etwas länger Kampfkunst betreibt und die Sachen auch mal überprüft, müsste sehr schnell feststellen , dass diese klassischen "Blocks"
Age Uke , Soto Uke etc....
schlicht und einfach als Blocks nicht funktionieren.
Dann gibt es 3 Lager:
1.) Wenn die Blocks nicht funktionieren , dann bin ich noch nicht gut genug... in 10 Jahren mit dem 3.Dan dann... dann funktioniert das bestimmt.
Meine bescheidene Meinung, und ich hab genug Schwarzgurte im Kampftraining vorgeführt :D:cool: es funktioniert auch mit dem X Dan nicht.
2.) Shotokan und ähnliche Stile sind vom Karate her Müll
Der einfache Weg , den auch ich damals gegangen bin.
Ja man ist jung und wild und will schnell eine Killermaschine werden :D
3.) Wenn es nicht funktioniert , aber trotzdem ein essentieller Teil vom Karate ist, dann haben wir dass vielleicht falsch interpretiert ?
Vielleicht hat es jemand einfach als Block definiert , obwohl ursprünglich etwas ganz anderes damit gemeint war ?
Darauf einigen sich mittlerweile viele , die Karate länger und intensiv betrieben haben.
Uke in die Anwendung übersetzt heisst vom Sinn her nicht Block sondern Antwort/Reaktion
Es ist also sinnvollerweise viel mehr ein Gegenschlag als ein Block
Und dann funktioniert es auch plötzlich teilweise wieder ganz gut
Ich sage bewusst teilweise, denn es gibt andere Konzepte die viel besser funktionieren.
Trotzdem sind wir schon von funktioniert gar nicht zu .. funktioniert etwas angekommen
Nö. Wir hauen meist zuerst zu. Dann bestimmen wir durch eventuelle Passivblocks seinerseits unseren Einstieg in die kurze Kakiesequenz.
"Abwehren", auch Notbremsen sind im Karate eher beidarmig.
Wenn schon, dann eher SPEAR System mäßig. Guckst Du Kanku Dai Anfang. Oder IOGKF Seiyunchin.
Es gibt für mich nur zwei "Blockkreise" im Karate. Einen oben und einen unten.
Die wirft man dann oft mit Zusatzsicherung durch den anderen Arm aus wie ein Netz und stülpt sich über das, was man da fängt und rückt ihm auf die Pelle.
Darauf läuft es im Goju Ryu sehr sichtbar hinaus.
Ich finde es ja auch immer herzerfrischend, wenn Gibukai für Hinz und Kunz zugängliche Bücher als komplette technische Referenz einer Periode empfindet.
Gebe aber zu bedenken, dass in der mündlichen Überlieferung gerade der uns interessierenden Asiaten gelogen wird, dass sich die Balken biegen, wer was von wem gelernt hat.
Das Etikett ist in dieser Lehrtradition eben oft auch ein anerkannter Name vor Eigen-(sammel?)leistung.
Woher es also kommt, weiß man nie so wirklich sicher.
Wie viele außer Toyama ham das auch noch so erzählt?
Keine Ahnung, ich habe es halt nur aus völlig anderer Quelle (in China) jetzt genau so (bzw.. extrem viel tiefer) gelernt und die ist absolut authentisch.
Zwei unabhängige Quellen, die das Gleiche behaupten, sind schon mal nicht schlecht, zumal der chinesische Einfluss auf das Karate wohl nicht wegdiskutiert werden kann und dieses Wissen (in unterschiedlicher Tiefe), laut meinem jetzigen Lehrer, im chinesischen Militär Gang und gäbe war.
Grüße
Kanken
An dem Wissen an sich zweifle ich ja nicht. Aber an der Zuordnung ins Karate als dessen eigentlichem Kern und etwa durch Itosu und Higashionna gelehrt.
Das Versatzstücke davon zirkulierten, glaube ich auch. Nur macht das, was sich mir in inzwischen einigen trainierten Karate-Stilen als Prinzipien präsentiert hat, den Eindruck, andere Lösungen gefunden zu haben.
Die technischen Prinzipien, die ich meine, sind zwar dem primitiven Läster-Blockverständniss irgendwelcher halbgebildeter Mitthreader hier genauso überlegen, wie wahrscheinlich deine Bagua Prinzipien wiederum Ihnen.
Aber ich glaube nicht, dass hinter diesen Prinzipien noch mehr steckte - im Karate.
Beispiel dieser Prinzipien :
Selbst in den dämlichen Ippon Kumite Blöcken steckt das Prinzip, in einem dynamischen Treffen aus einem günstigen Winkel die Angriffsgliedmaße des anderen zu bewegen.
Tatsächlich ist die Bewegung größer und erzeugt eine gewisse Anhaftung und Kontrolle ( selbst wenn sich der andere Arm entzieht, weiß man ziemlich sicher, wohin).
Wo Wt mal mit passiver Verformung geworben hat, geht Karate unter günstigen Bedingungen entgegen und versucht, zu steuern und zu kontrollíeren.
Da entwickeln sich dann in der Praxis Spannungsgefälle und Folgereflexe.
Aber sie werden nicht primär angezielt, sondern folgen den Techniken.
Die sind größer und fließender als die Stop-motion Varianten, die wir oft im Kihon Kumite orgeln. Aber nicht Bildergesteuert. Und immer noch Techniken.
Muchimi u.ä. sind primitivere Geschichten, als im Bagua. Und waren das m.E. schon immer.
Im Vergleich zu Uke ist ne Monkey defense aber einfach nur was für ... monkeys. Im MMA sparring oder Irikumi benutze ich sie auch.
Aber dann aber entweder als statisches Ding oder zum unterlaufen direkt in den Körperclinch.
Was tatsächlich noch im Ippon Kumite übrig ist, ist auch die Karate Masche "Körper zurück, Arme vor" - um aus "zu-nahe-Wumms" in die Distanz zu kommen, wo man kurzeitig mit den Gliedmaßen des anderen hantieren kann
Ist auch im Karate nicht unüblich, mit dem Ellenbogen einzubrechen. Aber seltener gegen Schläge.
Hallo,
wenig herzerfrischend finde ich, wenn meine Aussagen nur stückchenweise wahrgenommen und/oder bewusst verdreht werden ...
Grüße,
Henning Wittwer
Naja, der eigentliche Haken ist ja, dass im Bereich der KK zu viele Phantasten als Trainer unterwegs sind, die sich jeder Realität durch Erhabenheit entziehen. :D
Ja, so habe ich das zumindest auch mal kennengelernt.
"Shotokan" bzw. die Prinzipien davon funktionieren eigentlich ganz gut - sofern man es "richtig" betreibt. Zumindest kann man dessen Umsetzung bei "Lyoto Machida" sehr schön beobachten.
Wer mal einen richtigen "Gyaku-Zuki" sehen will, kann ja mal ab 0.43 min reinschauen:
Nur leider werden solche Kaliber / Kämpfer im Karate immer seltener.
Was heißt schon Kern? :D
Für mich gab es nie „Karate“ es gab für mich die Kampfkunst der jeweiligen Menschen in deren persönlichem Kontext. Ein Grundschullehrer hat einen anderen Kontext als jemand der für den Schutzdienst eingeteilt ist etc.
Die Motivation zur Weitergabe des Wissens hängt auch von dem Kontext ab. Es ist etwas anderes ob ich Leute ausbilde die mir in einem Kampf ggf. den ***** retten, oder ob ich die Jugend fit mache für Großjapan und dann noch eine gewisse Basiskampfkraft mitnehme ;)
Ich kann nur sagen das Toyama die Arbeit mit Ideen kannte und wußte das es um Bewegungsprinzipien geht, die unbewaffnet und bewaffnet Anwendungen haben. Laut der mündlichen Überlieferung in unserer Richtung hatte er das sowohl von Itosu, als auch von Higashionna.
Bis Anfang/Mitte der 60er Jahre des 20. Jhds. wurde das noch so im Dojo von Hanaue unterrichtet, dann änderte sich das radikal und der „normale“ Mainstream kam.
Das Arbeiten mit Ideen, Bewegungsprinzipien und deren Umsetzung in den unbewaffneten und bewaffneten Kampf ist im chinesischen Militär bekannt gewesen, wobei die komplexeren Inhalte auch dort nicht zur normalen Ausbildung gehörten.
Nicht mehr und nicht weniger kann ich sagen. Was jetzt jeder daraus machen will bleibt einem selbst überlassen.
Kampfkunst macht und ggf. lehrt jeder in seinem persönlichen Kontext, so wie seine Lehrer auch, daher macht es auch keinen Sinn von „Karate“ als KK zu sprechen, das wäre ungefähr so als wenn man „Kung Fu“ sagt und alle chinesischen Stile darunter subsumieren würde... :rolleyes:
Grüße
Kanken
Eigentlich gab es überhaupt nur jemals einen erfolgreichen Shotokaner im MMA, und das war eben Machida.
Wobei es da auch schon genug Diskussionen gab.
Ich bin aber durchaus sogar überzeugt , dass gerade das viel geschmähte "Hoppelkarate" mit einigen deutlichen Anpassungen durchaus eine gute Grundlage für MMA sein kann.
Ich denke aber wir waren hier viel mehr beim Thema Blocks für die SV
als Sinnhaftigkeit von Shotokan Kumite.
Joa, da hast du natürlich Recht.
Wobei in dem Video waren auch ein paar "Blocks" zu sehen (z.B Uchi-Uke / Soto-Uke / Age-Uke), nur eben, dass Machida damit nicht im eigentlichen Sinne "GE-Blockt" hat, sondern die Angriffe damit "Aufnahm" und ablenkte - was ihm mal mehr und mal weniger gut gelang. Gleichzeitig hat er wohl dabei geprüft, ob er zurückschlagen kann.
Dieses Konzept ist es jedenfalls eines von vielen, welches man - meiner bescheidenen Meinung nach - im SV Training übernehmen sollte.
Offiziell ja. Gibt aber einige die sehr viel einsetzen was auch so in diversen KKs praktiziert wird ohne, dass die diesen Stil jemals trainiert haben.
Würde daher eher darauf schauen was und wie die Leute was anwenden und meine Schlüsse daraus ziehen als immer auf das Label zu schauen.
Vl. schaft man es dann auch das ganze in einen historischen Kontext zu setzen und so Anwendungen zu schaffen die auch funktionieren. Zumindest in bestimmten Settings.
Shotokan gibts nicht so viele, aber dennoch einige aus dem traditionellen (Okinawa) Karate/Kempo-Lager.
Mit "Blocks sind Angriffe" fährt man schonmal ganz gut.
Für das Verständnis sollte sich der Gedankengang dann irgendwann noch in
"Blocks können Clinchtechniken, Hebel oder Würfe sein" erweitern.
So wird ein Schuh draus. ;)
Karate ist eine feine Sache, wenn man einen hat der es richtig verstanden hat
und vermitteln kann.
Bin kein Karate Spezialist, könnte mir aber gut vorstellen dass die Blocks in einem Waffensetting oder unbewaffnet zum Öffnen von Deckung Sinn machen können.
Oder bin ich da am Holzweg?
Dass Bewegungen aus Formen verschiedene Anwendungen sein können hab ich auch so im Wing Chun kennen gelernt. Das macht für mich auch sehr Sinn.
Naja, wenn es um das öffnen von Deckung geht, lässt sich das Prinzip "grapschen und ziehen" wundervoll einsetzen. Nur dabei kann es eben passieren, dass man sich dann selbst eine / ein paar einfängt; mit einem geübten Gegner würde ich das Spiel jedenfalls nicht spielen wollen. :D
Persönlich kenne ich Anwendungen / Kata nur als Hilfe zur Automatisierung von grundlegenden "Bewegungs- / Handlungsabläufen" - wie es z.B beim Faustschlag von statten geht: zuerst der Fuß, dann die Hüfte, dann die Schulter und die Faust, während man synchron dazu ausatmet. Für anderen Firlefanz ist beim Katatraining kein Platz - zumindest meiner Ansicht nach.
Wer will kann natürlich auch spezielle Anwendungen in die Kata hinein interpretieren bzw. darin suchen - oder anders ausgedrückt, wer will kann meinetwegen auch phantasieren. :D