Früher war alles besser :teufling:
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Früher war alles besser :teufling:
Hallo,
Das muss ja auch so sein, denn je tiefer der Stand, desto größer die Trefferwirkung. :) :) :) :) Das erkennt man daran, dass Boxer nur so luschige Schläge haben.
Mal im Ernst, ich bin über die Jahre so schonend wir möglich mit meinen Gelenken umgegangen und trotzdem hat es mich eingeholt. Seit einem Jahr stelle ich meine Techniken auf momentfreies Drehen der Knie um und die positive Wirkung hat mich selbst auch stark überrascht. Jetzt sieht es noch viel weniger wie Shotokan aus, was ich da mache, aber ich bin inzwischen alt genug, da drüber zu stehen. Meine Knie sind inzwischen so weit wieder hergestellt, dass ich "zu besonderen Gelegenheiten" ab und zu mal wieder "klassisch" stehen und mich bewegen kann.
Es ist aber schon sehr bedauerlich, bei Prüfungen oder Lehrgängen junge Leute (Backfische :) ) zu sehen, bei denen man genau weiß: So macht der nicht lange Karate. Man kann halt nur mit ihnen reden und klar machen, was passieren wird. Handeln müssen sie dann selbst. In diesem Sinne ist: "Karate kann bis ins hohe Alter betrieben werden." einfach falsch.
Grüße
Sven
Das ist natürlich das Hauptproblem: Dass sich viele Vereine am Wettkampf Karate orientieren, obwohl sie es gar nicht selber betreiben. Da geht es aber nicht um orthopädisch richtig, sondern um Punkte.
in Anbetracht dessen, dass sich die Leitfiguren im DKV ausschließlich aus erfolgreichen Wettkämpfen oder Funktionären rekrutieren, ist das imho einzig vernünftige Ansatz, mit dem Problem zu umzugehen. Mach dein eigenes Karate draus.
Ein paar vernünftige Vorbilder, die einen vor zu allzu großen Irrwegen bewahren, können natürlich nicht schaden. :D
:halbyeahaZitat:
In diesem Sinne ist: "Karate kann bis ins hohe Alter betrieben werden." einfach falsch.
Kannst du mir bitte erklären oder besser noch in Bild(ern?) zeigen, was du damit meinst? Ich kann mir unter "momentfrei" nix vorstellen. Habe aber selbst "Knie", nicht zuletzt, weil mir in meinen Karate-Anfängen jahrelang nie (für mich versteh- und nachmachbar) vermittelt wurde, dass ich für den Mawashi-Geri vielleicht auch mal unten den Standfuß drehen muss, wenn ich obendrüber den Ar*** rumwerfe. So fand das "Drehen" halt recht lange im Kniegelenk statt. Was halt nicht so gut war.
Immerhin EIN positiver Effekt der langen Lockdownpause: Bin jetzt in diesem Knie fast schmerzfrei.
Autsch!
Das ist genau das Problem was oben angesprochen wurde. Mawashi läßt du am besten ganz weg. Den brauchst du nicht. Dann hast du aber das nächste Problem: Es steht halt in deiner Prüfungsordnung, und dein Verein trainiert es. Warum? [also wer chats erfunden?]
Dritter Punkt: Wenn du eine Drehbewegung des Körpers ausführst wie bei Mawashi-Geri, der Fuß aber auf Ballen und Ferse stehenbleibt, wird das gesamte Moment bei Beschleunigung und Abbremsen der Körpermasse über das Knie übertragen. Das dafür aber überhaupt nicht vorgesehen ist, es ist nicht auf Torsionsbewegungen ausgelegt.
Das gleiche gilt für z.B. Wendungen, wenn der Fuß komplett am Boden bleibt. Die Taiji-Leute z.B. heben explizit erst die Ferse oder den Ballen für eine Drehung des Beines.
Man muß leider sagen: Auch dies ist ein besonderes Problem des Shotokan.
Das ist glaube ich ziemlich offiziell. Aber die sind auch nimmer das Gelbe vom Ei.
Nee, ich bin jetzt zwar kein 1a-Bewegungstalent, aber ich glaube, das zu vermitteln, (auf dem BALLEN drehen, nicht im Knie!) wird tatsächlich viel zu klein geschrieben. Ich habe es, erst nach langen, langen Jahren so halbwegs gelernt. Und das ... ha-ha! ... nach bzw. mithilfe ausgiebigen Studiums eines U-Tube-Videos.
Hallo,
Ich bin Berechnungsingenieur - bei dreht sich alles immer um Kräfte, Momente, Drücke, Temperaturen, Winkel und sonstige physikalische Größen. Ich fasse auch meine Karatetechniken als rein physikalische Vorgänge auf. Vielleicht wähle ich deshalb solche unüblichen Begriffe.
Ich weiß nicht genau, wo ich anfangen soll, bitte sei nicht beleidigt, wenn es zu weit vorn ist. Ich sehe an Deiner Altersangabe, dass Du 56 bist; wie ich hattest Du also noch eine richtige Schulbildung :)
Ich versuche es mal an zwei Beispielen: Gyaku-Zuki und Mawashi-Geri.
Gyaku-Zuki:
Nehmen wir an, dass im im Zenkutsu-Dachi stehts, Hüfte 45° abgedreht. Und nur um die Leute hier im Forum zu ärgern, nehmen wir an, die hintere Hand ist in Hikite. (Spielt für das Beispiel überhaupt keine Rolle, aber ich triggere gern Leute :) ). Du führst jetzt den Gyaku-Zuki aus, Deine Hüfte rotiert nach vorn bis sie frontal steht.
Wenn Du nicht sehr beweglich bist, zeigt der hintere Fuß nicht exakt nach vorn. Wenn Du schon leicht vorgeschädigt bist, spürst Du jetzt vielleicht sogar schon einen unangenehme Zugspannung im Knie (im Allgemeinen auf der Innenseite). Dies liegt daran, weil Dein Knie gerade ein Drehmoment um die Längsachse des Beins aufnehmen muss. Dies wiederum liegt daran, weil Dein hinterer Fuß die Weiterdrehung des Beins behindert. (Bei vielen Karateka sehr schön zu sehen, dass sie mit der Innenkante des hinteren Fußes stehen.)
Wenn Du die gleiche Bewegung ausführen willst, ohne dass das Knie ein Drehmoment um die Längsachse des Knies aufnehmen muss, musst Du verhindern, dass der hinter Fuß die Bewegung der Hüftrotation nach vorn behindert. Das geht am einfachsten durch anheben und aufstellen.
ACHTUNG: Nicht einfach aufstellen! Anheben und Aufstellen.
Wenn Du nur aufstellst, hast Du den Vorteil, dass sich das hintere Knie in Richtung Ziel ausrichtest. Das heißt, die Kraftvektoren zeigen schon mal alle in die richtige Richtung. Nichts desto trotz reicht das nicht, um das Bein momentenfrei zu halten. Der hinter Fuß muss komplett lastfrei sein.
Bei 1:26 sieht man die klassische Bewegung, danach meine Variante:
https://www.facebook.com/cekavau/vid...48321718651990
Mawashi-Geri:
Bei genauerem Nachdenken hätte ich mit dem Beispiel anfangen sollen. Es ist wesentlich einfacher zu erklären.
Du stehst wieder in Zenkutsu-Dachi. Wenn Du jetzt den Ushiro-Ashi-Mawashi-Geri trittst, dreht Dein vorderes Bein ca. 90° (i. A. etwas mehr) zur Seite. Leider liegt da aber Körpergewicht drauf. Das heißt, so lange Du drehst, wirkt durch die Reibung des Fußes am Boden ein Moment entlang der Längsachse des Beins und damit durch das Knie.
Man kann das umgehen, indem man lastfrei umsetzt. Das sieht es nicht sehr elegant aus, gebe ich zu, aber meine Knie danken es mir.
Man kann das relativ einfach üben, indem man mit Mae-Ashi-Mawashi-Geri anfängt. Dabei ist darauf zu achten, dass beim Absetzen des hinteren Fußes der Fuß zur Seite zeigt, die Hüfte ebenfalls schon 90° zur Seite zeigt und während des Kicks das Standbein nicht mehr gedreht wird.
Kurz zu sehen bei 3:00
https://www.facebook.com/cekavau/videos/283715199932430
Will man Ushiro-Ashi-Mawashi-Geri machen, muss mit dem vorderen Bein eine Vorbewegung gemacht werden, die das Gleiche erreicht. Der Fuß landet lastfrei 90° zur Seite, Hüfte und Knie sind ebenfalls schon seitlich ausgerichtet. (Hier muss man ganz präzise arbeiten, nicht fast seitlich, ganz seitlich.) Und beim Kick wird weder Oberkörper, noch Hüfte noch Standbein bewegt.
Ab 2:32 (aber leider mit Ura-Mawashi-Geri, habe auf die Schnelle nichts anderes gefunden.
https://www.facebook.com/cekavau/videos/596470057989752
Grüße
SVen
P.S.: Warum sieht das so diletantisch aus? Weil es aus dem Zoom-Training meines Vereins stammt.
Sven
P.P.S.: Warum habe ich häufig den hinteren Fuß unten (klassisch)? Weil in den Zoom-Einheiten viel mit dem Prüfungsprogramm gearbeitet wurde.
Sven
Edit: Habe noch ein Beispiel mit Ushiro-Ashi-Mawashi-Geri gefunden:
ab 2:16
https://www.facebook.com/cekavau/vid...98935513898913
SVen
@CeKaVau
Dankeschön mit Knicks und Handkuss!
Ich guck da morgen noch mal mit Ton rein. Aber auch so glaube ich verstanden zu haben, was du meinst und machst.
Letztlich sieht man ja, dass, wenn du den Fuß NICHT vorweg umstellst, öfter mal die Matte unter dem Standbein dreht. Und genau das passiert auf festem Boden gerne im Knie...
Hallo,
Die Videos sind Supercuts der Zoom-Einheit. Da ist kein Ton dabei.
Wenn Du möchtest, kannst Du die ungeschnittenen Einheiten haben. Die sind dann mit Ton, aber leider halt 90 Minuten lang. Jedenfalls sind dann jede Menge Erklärungen dabei - musst aber meine Stimme ertragen. Leider meine ich das völlig unironisch.
Yep, mein Boden hier ist echt glatt und die Unterseite der Iso-Matte ist es ebenfalls. Eine ganz blöde Kombo. Und noch was: Ich arbeite da noch dran, meine Technik wird sich in den nächsten Jahren vermutlich noch verbessern. Wie gesagt, die 30 Jahre vorher sitzen tief.
Ich bin auch in meiner Entwicklung etwas gehandicapt, weil ich immer noch am 5. Dan bastle.
Grüße
Sven
Ok, dann halt OT.
In einem eigenen Faden mit konkreter Fragestellung könnte ich es halt ausufernder erklären.
Aber wenn man dazu zu faul ist. :)
https://youtu.be/ko3xDrveLgI
Ist für mich nicht vergleichbar. Er geht in den Squat, hat das Gewicht dann überwiegend auf einem Bein und kann mit dem anderen Bein die Bewegungsrange austesten. Die anderen hocken mit vollem Gewicht drin. Habe beides probiert, ist eine völlig andere Belastung der Gelenke. Und ich bin relativ beweglich in den Knien und kann mich aus dem seiza bspw. vollständig nach hinten ablegen. Für Otto Normal Verbraucher ist das im Karate Clip sicher nix.
Nein, was man im Karateclip sieht ist ein möglicher Endpunkt, aber da man statisch sitzt nix besonderes sondern reine Dehnung.
In dem von mir geposteten Video sieht man wie man sich mal dynamisch den Bewegungsradius erarbeitet.
Das bekommen wohl 99% im Breitensport nicht hin weil man dazu noch ne gewisse Stabilität braucht.
Das andere bekommen Kleinkinder von selbst hin.
Anhang 46940
Das leichte Wippen macht daraus keine dynamische Übung sondern dehnt nur etwas mehr am Endpunkt.
Auch im Yoga ist das nix besonderes.
https://www.instagram.com/p/CDCLaqfF...dium=copy_link
Eine ordentliche Hüftdehnung ist das A und O beim Kicken und die meisten würden sich gutes tun da wieder mehr Fokus drauf zu legen und due Angst vor dem Meniskus zu verlieren.
In etwas leichtere Form kann ich sonst das hier empfehlen.
https://youtu.be/lbozu0DPcYI
Verlernt das Großteil nur durchs Sesselsitzen und hält es dann für ungesund.
Hallo,
Die in diesem Video gezeigten Übungen und die im diskutierten Video gezeigte Erwärmungsübung stellen für die Knie völlig andere Belastungen dar.
In Deinem Video werden die Knie in die natürliche Bewegungsrichtung belastet (von ein paar Drehungen abgesehen). Die kontroverse Erwärmungsübung zwingt das Knie in eine Rotation, für die es nicht vorgesehen ist.
Zur Verdeutlichung: Stelle Dich auf ein Bein, greife Dir den anderen Fuß und ziehe ihn zum Hintern (übliche Oberschenkeldehnung). Das entspricht den Belastungen aus Deinem Video.
Jetzt nimm den Fuß und zwinge in neben Deine Hintern, also an die Körperaußenseite, ohne das Knie nach innen zu drehen. Dies verdreht das Knie und ist eine schädlich, weil jetzt die Momente von den Bändern aufgefangen werden müssen.
Kleinkinder haben eine völlig andere Knochen und Knorpelstruktur. Kein Argument.
Grüße
Sven
Sorry für mich immer noch nicht vergleichbar. So wie die Yoga Frau kann ich mich problemlos hinsetzen, in Jeans, ohne Aufwärmung, ohne Probleme. Die im Karatevideo haben die Füße anders aufgelegt, das ändert die Belastung bei mir völlig. Bzw. der links im Karatevideo nicht aber die rechts und der vorne. Diese Änderung der Fußhaltung macht viel aus.
Doppelpost.
Schau Dir das Karate Video an ab 0:20. Der Links macht für mich das, was das Kleinkind macht. Die anderen beiden haben ihre Füße komplett nach außen gedreht und mehr geknickt, beim links (oder beim Yoga & Kind) sind die Füße noch gerade nach hinten und allenfalls leicht ausgedreht. Ist bei mir ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Nach Aussage meiner Ex (die ist Physiotherapeutin) sollte man Kindern das abgewöhnen oder zumindest darauf achten, dass die nicht lange so hocken bleiben, weil es sowohl der Hüfte als auch den Knien schadet. Aber gut, vielleicht ist die ja nicht ganz auf der Höhe der Zeit. Ich bleibe skeptisch, bin aber auch der Meinung, dass das nicht das Gleiche ist wie auf dem Video.