Zitat Zitat von babyBorn Beitrag anzeigen
@Pansapiens das wirkt für mich wie eine schwere Verhaltensstörung eingesperrter Zootiere! Soein Verhalten gibt es in der freien Natur nicht.
Vermutlich entsteht derartiges Verhalten bei Menschen auch nur aus dem Grund, da auch wir Menschen nicht Artgerecht "gehalten" werden sondern in einer für uns eigentlich unnatürlicher Lebensweise dahinvegetieren müssen.
Während das in der WIldnis freilebende Tier sich einfach sein Futter sucht und sich seinen Unterschlupf baut, muss der "zivilisierte" also unfreie Mensch sein Leben lang sich einer Herrschaftsordnung beugen und sich in dieser Gesellschaft als kleines Rädchen unterwerfen, hart für sein Futter und seinen Unterschlupf bukkeln gehen. Die meisten Zivilisierten Menschen entwickeln sogar eine art moralischer Verpflichtung Arbeiten zu gehen. Selbst dann wenn man diesen Leuten ihr Futter vor die Füße werfen würde würden sie liebr Arbeiten gehen weil man sie so erzogen hat.
Durch zu enges Wohnen und dauerstress, fehlender Natur etc. entstehen allerlei Geistiges Unwohlsein. Ehen zerbrechen, Kinder entwickeln verstörtes Verhalten etc..
Du siehst hier mehrere Punkte komplett falsch.

1. Alle Tiere haben in sich Funktionen zum Selbsterhalt und zum Arterhalt. Das ist sozusagen hardwired in uns. Impulse dieser Veranlagung können aber überstimmt werden, häufig geschieht dies, weil es z.B. zu einem Dissenz zwischen Selbsterhalt und Arterhalt kommt.
Gesellschaftliche Regelungen sind Teil des Arterhaltes. Man verzichtet auf den leckeren Kuchen, weil man weiß, er gehört einem Arbeitskollegen.
Schutz/Aufzucht von Jungtieren sind ebenfalls Verhaltensweisen, die dem Arterhalt entspringen. Es gibt keinen vernünftigen Grund anzunehmen, dass es in der Natur nicht vorkommen würde, dass z.B. schwule Pinguine für Jungtiere sorgen. Das ist halt ein normaler Teil des Arterhaltes.

Der zweite Widerspruch richtet sich an deine grundsätzliche Gesellschaftskritik. Im Kern ist Gesellschaft erstmal eine hierarchische Struktur. Hierarchische Strukturen gab es auf diesem Planeten, da gab es noch nichtmal Bäume.... da gab es noch nichtmal irgendeine Art von Leben an Land. Es handelt sich also um ein ziemlich weit zurückreichendes "Programm" der Evolution.
Ich stimme dir durchaus in manchem zu und bin damit nicht alleine, sondern in ganz guter Gesellschaft. Ich lehne mich argumentativ ja auch irgendwo an. Ich glaube, dass gesellschaftlich manches schief läuft, aber da wächst sich raus. Das ist eine Frage der Zeit.

Indiz dafür, dass etwas schief läuft ist die, von mir weiter oben angesprochene steigende Rate asexuell Orientierter unter den Millenials. Millenials haben zudem seltener Geschlechtsverkehr, leben seltener in Beziehungen und diese sind labiler, als es bei den Vorgängergenerationen der Fall war.
Wenn Programme zum Selbsterhalt und Arterhalt hardwired sind, kann man feststellen, dass Asexualität im gesunden Individuum normalerweise nicht vorkommen sollte. Da dies aber, wie gesagt, in steigendem Maße der Fall ist, deutet das ziemlich deutlich auf etwas in der Gesellschaft als auslösender Faktor.