Lies doch noch mal genau was ich geschrieben habe. Satire wäre nicht das Problem. Wir freuen uns immer über kreative Werke aus aller Welt, insbesondere wenn sie von hoher Schaffenskraft und künstlerischer Ambition zeugen.
Unter Satire versteht man, Darstellungen in Form von Karikaturen und Äußerungen, welche bewusst mit den Stilmitteln der Übertreibung, Verfremdung und Übersteigerung erfolgen, um Kritik zu üben (siehe Beispiel oben). Maßgeblich für die Beurteilung der Zulässigkeit ist nicht das Stilmittel, sondern der Kern der Aussage. Das Stilmittel der Satire rechtfertigt jedoch keine ansonsten unzulässigen Äußerungen.
Das bemängelte Schmähbild in Beitrag #297 hat weder mit uns oder unserem Thread zu tun (hat Amsbaal in Beitrag #313 korrekt erkannt), noch lässt es sich guten Gewissens als "Satire" einordnen oder als "Bagatelle" abstempeln.
Ja, das war richtig fies und gemein von mir. Noch dazu ehrenlos, verlogen und niederträchtig. Mit anderen Worten ziemlich genau so, wie man es von jemandem der in einer Kampfart ausgebildet wurde, die von paramilitärischen Freikämpfern und Söldnern stammt, wohl durchaus erwarten darf. Dass dies im KKB nicht zulässig ist und geahndet wird, habe ich im Vorfeld nicht gewusst und dafür eine Verwarnung erhalten, die ich ohne Umschweife akzeptiert habe. Lesson learned. Zitatmanipulation wird nicht wieder vorkommen, etwas Hinterfotzigkeit vielleicht schon. Sind wir damit gut?
„Pflanzen und Bäume wachsen getrennt und sind dennoch verbunden“ (Lehrsatz für Grüngurt). Die Individualisierung beginnt bereits damit, dass nach bestandener Aufnahmeprüfung (gelb zu grün) jeder Schüler eine oder mehrere Wunschdisziplinen wählt. Zur Auswahl stehen:
- MUAI - Stehkampf unter Verwendung der vier körpereigenen Waffenarten Faust, Fuß, Ellenbogen und Knie.
- LING LOM - waffenloses Pahuyuth unter Verwendung aller körpereigenen Möglichkeiten und Gegebenheiten.
- MIED - Waffenkampf mit handlangen Gegenständen, wie beispielsweise Messern, Beilen oder Sicheln.
- MAIH ZOOG - Waffenkampf mit unterarmlangen Objekten die zum Angriff oder zur Verteidigung eingesetzt werden können.
- DAB - Waffenkampf mit armlangen Gegenständen als improvisierte Waffen und Schwertern.
- GRABONG - Waffenkampf mit körperlangen Gegenständen, wie Stöcken, Speeren oder Besenstielen als improvisierte Waffen.
- SABEI - Waffenkampf mit weichen Gegenständen wie Peitschen, Seilen, Fischernetzen und Stoffschärpen, die als improvisierte Waffen genutzt werden.
Zur besseren Veranschaulichung:
Die individuelle Entscheidung für oder gegen eine Disziplin ist nicht bindend. Das Training in den verschiedenen Disziplinen kann jederzeit nach eigenem Ermessen intensiviert oder reduziert werden. Ebenso kann man sich erst auf eine Disziplin fokussieren und andere dann später auffüllen, wenn man dies gerne möchte. In diesem Fall beginnt man die neue Disziplin dann logischerweise mit den Lerninhalten der Grüngurtstufe und arbeitet sich sukzessiv durch.
Allen Grüngurten gemein ist, dass sie sich die Techniken des Pahuyuth Kompendiums für ihre jeweilige Disziplin draufschaffen und Erfahrungen mit deren Ausführung machen. Ebenso ist ihnen gemein, dass sie das Konzept von "Zuhören, Mitdenken, Nachfragen und Ausführen" erlernen (siehe Leseprobe des Pahuyuth Kompendiums auf Seite 9). Beides sind Qualifikationsvoraussetzungen für die Prüfung zum Weißgurt.
Hier eine Übersicht des technischen Umfangs für Grüngurte nach Disziplinen:
Pahuyuth-kompendium-techniques-handbook-square.jpg Pahuyuth-compendium-muai-techniques.jpg Pahuyuth-compendium-ling-lom-techniques.jpg Pahuyuth-compendium-meed-knife-techniques.jpg Pahyuyuth-compendium-mai-sawk-shield-techniques.jpg Pahuyuth-compendium-daab-techniques-thai-sword.jpg Pahuyuth-compendium-grabong-techniques-staff-quarterstaff.jpg Pahuyuth-compendium-sabai-techniques-cloth-scarf.jpg
Die Gurte werden lediglich zu Ausbildungszwecken benötigt. Sie sind ein nach außen hin sichtbares Signal für den formell bestätigten Kenntnisstand des Trägers. Da wir unter anderem „lernen durch lehren“ (aka. „Das Prinzip des fließenden Wassers“) praktizieren, wird Schülern grundsätzlich empfohlen sich in Sachen Wissensvermittlung an Teilnehmer der nächsthöheren Gurtstufe zu halten. Auf diese Weise hat jeder eine Chance sein eigenes Wissen durch Weitergabe zu vertiefen. Außerdem dienen die Gurte der mentalen Entwicklung, weil sie automatisch verschiedene psychologisch und pädagogisch wichtige Momente des Lernens im Training und im Leben erzeugen. Da spielen so Dinge rein wie beispielsweise „Umgang mit dem eigenen Ego“ und so weiter.
Am Ende des Tages ist so ein Gurt nur ein Stück Stoff. Den eigentlichen "Gurt", sprich die individuell erlangte Kompetenz, trägt ein jeder Pahuyuthie in sich, 24h am Tag, 7 Tage die Woche. Funfact am Rande: Kurz vor Corona lief ein Blaugurt durch die Schule und hat jeden einzelnen von gelb bis schwarz gefragt, ob er oder sie Gurte tauschen wolle. Begründet hat er dies damit, dass er gerne mal wieder Schüler sein wolle. Soweit ich weiß, meinte er es wirklich so und wäre tatsächlich abgebrüht genug gewesen, seinen Gurt einfach so zu verschenken. Allerdings hat sich kein einziger von ihm dazu überreden lassen. Einen Gurt umbinden ist beim Pahuyuth ziemlich leicht (siehe Beitrag #135), ihn zu tragen jedoch nicht.
Ja, und es ist wirklich nichts besonderes. Das macht früher oder später jeder. Ein schönes Beispiel (nicht von mir) war, dass jemand zu Beginn des Jahres auf die Idee kam einen herumstehenden Ikea Klappstuhl mit einem Tuch zu bearbeiten, um Erfahrungen mit Knotentechniken und Manipulation per Tuch zu sammeln. Es hat nicht lange gedauert bis die gesamte SABEI Fraktion das ausprobiert und übernommen hat. Probier es aus: Nimm Dir ein Handtuch und einen Klappstuhl und versuche diesen nur mit dem Handtuch kontrolliert (!) zusammenzulegen und wieder aufzustellen.
Freie Kämpfer sind frei zu tun und zu lassen wie es ihnen beliebt. Das Pahuyuth Lehrkonzept ist jedoch nicht auf die Förderung von sportlichen Wettkämpfen oder fachkundige Wettkampfvorbereitung ausgelegt. Sowas können andere Leute viel besser als wir, weswegen wir jene, die Lust auf sportlichen Wettstreit haben (völlig legitimer Ansatz), umgehend woanders hinschicken. Zu uns kommen eher Leute die sowas schon hinter sich haben. Manche sind aber auch abgewandert und in ihrem jeweiligen sportlichen Rahmen erfolgreich geworden.
Deine Frage ist aber eher trainingsspezifisch gemeint, nehme ich an. Hier gilt: Einen gemeinsamen Konsens vorausgesetzt können es sich Angehörige der gleichen Lehrstufe zu jeder Zeit nach Herzenslust geben, wenn sie es brauchen. Stört keinen. Nur bei Angehörigen unterschiedlicher Gurtstufen ist der jeweils fortgeschrittenere stets dazu verpflichtet sich an das Lernniveau des Partners zu halten. Auf diese Weise verhindern wir zum Beispiel dass Anfänger kaputtgeprügelt werden und erhöhen gleichzeitig die Ansprüche an die Fähigkeiten der Fortgeschrittenen.
Wenn Du beispielsweise ein recht fähiger, aber leichtgewichtiger Kicker bist und Du plötzlich einen bockharten Brecher vor Dir hast, Du selber aber nur mit Faust boxen und ein bisschen abwehren darfst, musst Du Dir halt etwas einfallen lassen um nicht unterzugehen. Jüngere Schüler dürfen jederzeit abziehen, nur Du nicht. Du musst Dich selbstdiszipliniert einschränken und trotzdem noch in der Lage sein die Situation zu beherrschen bzw. Deinen Partner bei seiner Entwicklung zu fördern. Auch dies kann man als Implikation des Gurtsystems verstehen.
Hier und da gibt es ein paar ausgewanderte Pahuyuthies die für sich selbst trainieren oder ihre Trainingsgruppen haben. Ansonsten sind wir derzeit die einzige offizielle Schule weltweit. Die noch verbliebenen Lehrer in Thailand möchten nicht in die Öffentlichkeit treten. Über Leute die zwar "Pahuyuth" vorne draufstehen haben, es aber de facto nicht bieten können (siehe Pahuyuth Disziplinen oben), brauchen wir an dieser Stelle nicht weiter zu reden (siehe Beitrag #135). Zuletzt hatten wir ein paar Anfragen aus den USA aber auch die müssten - wie jeder andere auch - erst mal 30 Übungen machen und sich entsprechend qualifizieren. Pahuyuth lernt man nun mal nicht einfach so an ein paar Wochenenden oder in einem Instructor-Kurs. Dafür sind unsere Qualitätsansprüche zu hoch und die Menge an Lehrinhalten viel zu groß.
By the way: Grundsätzlich stellen wir es übrigens allen Schulbetreibern frei die 30 Übungen oder die LQMs in ihr Kursprogramm aufzunehmen. Kauft Euch ein 30 Übungen Poster, hängt es in Euer Gym und bietet das ganze von uns aus als einstündiges, kontaktfreies Power Workout an. Das qualifiziert zwar nicht als "Pahuyuth Schule" aber was Ihr damit verdient, verdient Ihr - free of charge, no strings attached and no questions asked.
Etwas vergleichbares gab es im europäischen Raum auch schon mal. Recherchier mal nach keltischen und germanischen Berserkern und wie die gegen römische Legionen gekämpft haben.
Wenn Du etwas "umgedichtetes" suchst, dann wirf doch mal einen kritischen Blick auf Dein Muay Thai, von dem ja nicht wenige behaupten, dass es über Jahrhunderte hinweg in Kriegen genutzt wurde. Am besten noch mit Bandagen wie bei Ong Bak und so weiter. Man fragt sich schon wie das denn überhaupt gehen soll, so ohne Waffen, ohne Bodenkampf und ohne Grifftechniken. Letztere Elemente sind schließlich nicht von Haus aus im Muay Thai Package enthalten und mussten erst mühsam aus anderen Kampfstilen wie BJJ importiert werden, um beispielsweise beim MMA mitspielen zu können.
Waren die leidgeprüften Bürger Siams etwa nicht schlau genug, um eine eigene Bodenkampfart zu entwickeln? Gab es auf den historischen Schlachtfeldern Südostasiens sowas wie feste Rundenzeiten und Ringrichter oder haben ganze Armeen einfach so angehalten, wenn im Schlachtgetümmel einer mal hinfiel? Haben die ganzen Burmesen, die mit Schwertern, Stöcken, Hellebarden und ähnlichem unterwegs waren, einvernehmlich darauf verzichtet die tapferen Nak Muay Kompanien mit ihren Seilbandagen wegzumetzeln? Oder hatten die Nak Muay Schwerter? Welche Schwertkampfart war es denn, wenn Krabi Krabong nachweislich ausscheidet und wo sind all die Schwerttechniken hin? Warum findet man die nicht im Muay Thai? Und wie hätten die Nak Muay Ihre Schwerter eigentlich fachgerecht führen sollen, wenn sie den ganzen Tag mit Bandagen rumgerannt sind? Wohlgemerkt bei über 35° Celsius und tropischen Luftfeuchtewerten. Was haben sie gemacht, wenn einer mal auf Klo musste? Ist dann einer mitgegangen, um ihm beim Bandagenwickeln zu helfen? Und warum worshippen eigentlich alle diesen Nai Khanom Tom Dude, obwohl der überhaupt nicht existiert hat? Oder reden wir hier über Muay Boran, Muay Chaiya, Muay Thasao, Muay Korat oder Muay Lopburi? Dass die nur Branded Exoticism sind und letztlich allesamt vom Muay Veti (Muay Thai) abstammen, haben wir bereits in einem anderen Thread behandelt.
Hier noch zwei kostenlose Leseempfehlungen aus unabhängiger Quelle:
- Vail, Peter – Muay Thai: Inventing Tradition for a National Symbol
- Vail, Peter – Modern „Muay Thai“ Mythology
Die Nieren gehören im Modell der Traditionellen Freikämpfer-Heilkunde zur Selbstheilungsfunktion des Körpers und dienen u.a. der Blutreinigung (Filtrierung).
Es geht in der Traditionellen Freikämpfer-Heilkunde nicht so sehr um die exakte Anatomie der Nieren (das kann die moderne Wissenschaft mit ihren Methoden wesentlich besser analysieren und erklären), sondern um ihre Rolle als Erfüllungsgehilfen bei der natürlichen Selbstheilung. Um diese zu verstehen, empfiehlt es sich so Dinge wie Hormoneinwirkung oder -Mangel zu verstehen und zu erkennen.
BITTE BEACHTEN: Zu keinem Zeitpunkt rät ein Lehrer von der Konsultation eines bestallten Arztes oder Psychologen ab. Wer aufgepasst hat weiß, dass stets das Gegenteil der Fall ist.
Mag sein. Die Abbildungen können von modernen Anatomiehandbüchern abweichen, weil sie auf den Überlieferungen und Skizzen der alten Heiler basieren. Vergleichst Du beispielsweise Prometheus und die Skizzen aus dem Ayurveda oder der TCM wirst Du ähnliche Abweichungen finden. Das liegt in der Natur der Sache, zumal es hier nicht so sehr um die anatomische Beschaffenheit sondern um die Funktionalität bei der natürlichen Selbstheilung geht. Grundsätzlich ist allen Teilnehmern und Zuschauern angeraten ein modernes Anatomiebuch als Sekundärliteratur parat zu halten und eigene Vergleiche anzustellen. Insofern bist Du aufgrund Deiner Vorkenntnisse doch schon auf dem richtigen Weg.
Die Blutbahnen sind Versorgungskanäle die verschiedene Bedarfs- und Schadstoffe enthalten. Die Nieren dienen zur Filterung oder zur Rückgewinnung von Wasser und Bedarfsstoffen im Sinne einer Zusatzfunktion. Ein paar Sachen die im Blutstrom nicht in Ordnung sind (z.B. Schadstoffe, Übersättigung, Wasserhaushalt, Blutplasma), könnte man folglich nicht nur anhand des Blutbilds erkennen. Umgekehrt wären Sachen die nicht der Filtrierungsfunktion der Nieren unterliegen, womöglich nicht per Urinstatus auffindbar. Nebenbei: Viele Fragen stellen die Teilnehmer übrigens absichtlich zurück, um erst mal eigene Recherchen anzustrengen bzw. um den Timeframe der Aufnahme nicht zu sprengen. Es ist und bleibt lediglich eine Einführung in das Thema.
Frage an Dich: Was sagst Du als studierte Astroprinzessin zu dem "Oldschool-Test" mit dem Fleischstück im Urin?
Die Folien sind neu. Sie basieren, wie gesagt, auf Überlieferungen (also so wie die alten Heiler es zu ihrer Zeit vermittelt haben) und können folglich von den Schaubildern der modernen Medizin abweichen. Vielleicht gelingt es uns das in den kommenden Jahren und Jahrzehnten noch besser zu dokumentieren bzw. die unterschiedlichen Modelle miteinander abzugleichen.
Es gibt Menschen, die behaupten ihre verstorbene Großmutter sei ihnen erschienen und hätte zu ihnen gesprochen. Dieses Phänomen kann auf einer tatsächlichen Wahrnehmung des Unterbewusstseins von etwas basieren, das vom Bewusstsein als Großmutter, Großvater oder meinetwegen auch Till Eulenspiegel interpretiert wird. Solche Themen werden in der Yaan Meditation behandelt.
Hier auch noch mal zum Thema Heilkunde und Selbstheilungsfunktion. Die Aufnahme stammt vom 07.06.2018.







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