Zeige Ergebnis 1 bis 15 von 105

Thema: Antiaggressionstraining

Baum-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #11
    Registrierungsdatum
    04.11.2017
    Beiträge
    5.468

    Standard

    Zitat Zitat von Katamaus Beitrag anzeigen
    Ja, genau so meinte ich das. Diese Einstellung ist auch immer die Empfehlung meiner Frau an mich, wenn ich mich mal wieder über meine Mitbürger aufrege.
    eventuell sollte ich die Technik ausprobieren
    Allerdings habe ich die Befürchtung, dass ich mich da von meinem Mitmenschen distanziere und eventuell eine Hybris entwickle, die ich nicht anstrebe.

    Zitat Zitat von Katamaus Beitrag anzeigen
    Witzigerweise mache ich das ausgerechnet beruflich mittlerweile recht erfolgreich (also was meine innere Gelassenheit angeht). Eine bestimmte Klientel von Kollegen oder Chefs halte ich grundsätzlich erst einmal für egoistische A****löcher oder Dummköpfe.
    ich habe Kollegen mit so einer Einstellung, die halten alle, oder die meisten für blöd, uneinsichtig und regen sich aber dennoch auf.
    Eben weil die noch eine Idealvorstellung haben.
    Eine enttäuschte Idealvorstellung kann zur Verbitterung bzw. Zynismus führen.

    Zitat Zitat von Katamaus Beitrag anzeigen
    Bei mir ist es oft ein weiter Weg von einer verstandesmäßigen zu einer emotional verinnerlichten Erkenntnis. Dabei ist eigentlich das einzige, was mir hilft, mich selber zu beobachten, ob mein Verhalten und meine Gefühle wirklich so sind, wie ich es für vernünftig erachten würde.
    Gefühle (im Sinne von Emotionen) nach dem Kriterium "Vernunft" zu beurteilen, erscheint mir doch etwas...unvernünftig.
    Da kann ich dann doch auf die GFK zurückkommen, in der die Emotionen als Ausdruck von erfüllten oder nicht erfüllten Bedürfnissen betrachtet werden.
    Also etwas, womit bestimmte Instanzen in mir, sich äußern.
    (In der GFK wird differenziert, zwischen Bedürfnissen und Strategien, diese Bedürfnisse zu erfüllen.)
    Die Bedürfnisse (z.B. das auf Anerkennung oder Ordnung) sind nun mal erfüllt oder nicht, aber weder die Bedürfnisse selbst, noch die Nachricht, dass die nicht erfüllt sind (durch Gefühle im Sinne von Emotionen) kann man IMO sinnvoll als "vernünftig" oder "unvernünftig" bezeichnen.
    Warum?
    Weil "vernünftig" keine absolute Wertung ist, sondern beurteilt, ob bzw. in welchem Maß, ein Lösungsansatz/Verhalten geeignet ist, ein vorgegebenes Ziel zu erreichen.
    Das ist dann vom vorgegebenen Ziel abhängig und das wiederum ist in diesem Kontext die Erfüllung der Bedürfnisse, die halt vorhanden sind.
    "Vernünftig" wird also erst sinnvoll auf der Ebene des Verhaltens bzw. den Strategien, die angewandt werden, um die Bedürfnisse zu erfüllen.
    In der GFK werden ungünstige Strategien nach meiner Erinnerung als "tragisch" bezeichnet.
    Wenn z.B. in einer Situation mein Bedürfnis, ernst genommen zu werden, nicht erfüllt ist, kann sich dass durch Wut ausdrücken.
    Eine Strategie wäre dann, körperlich gewalttätig zu werden.
    In den sozialen Kontexten, in denen ich mich üblicherweise bewege, ist das unvernünftig, oder im Sinne der GFK tragisch.
    Es würde wahrscheinlich nicht dazu führen, dass ich ernst genommen werde (vielleicht gefürchtet), aber hätte negative Folgen für alle Beteiligten.

    Zitat Zitat von Katamaus Beitrag anzeigen
    Ich versuche eigentlich immer, an mir zu arbeiten und mich zu verbessern.



    Zitat Zitat von Katamaus Beitrag anzeigen
    Bisweilen führt das aber auch zu Druck. In einem Seminar meinte der Coach mal: "Seien Sie gnädig zu sich selbst!" Das fand ich auf der anderen Seite auch sehr gut und hilfreich als Motto.
    Ja, für mich hab ich da, zumindest temporär, entsprechende Achtsamkeitsmeditationen befreiend empfunden, bei denen man der Welt und insbesondere sich selbst, erlaubt, einfach mal so sein zu dürfen, wie sie, bzw. man gerade ist.
    Und teilweise bekämpft man im Gegenüber nur Instanzen in sich selbst, bzw. -z.B. nach Schulz von Thun- Instanzen im Gegenüber, die Instanzen in einem selbst in Resonanz treten, die man weggesperrt hat und von denen man nix wissen will.

    Zitat Zitat von Katamaus Beitrag anzeigen
    Nur ohne Kontakt halt (DKV). Gibt halt ne Verwarnung oder negative Wertung (unschuldig und betroffen gucken ist wichtig ).
    Du schwimmst mit dem Strom und verletzt selbst die Regeln, deren Verletzung dich wütend macht?
    "Sei selbst die Veränderung, die Du in der Welt nicht sehen willst"?

    Zitat Zitat von Katamaus Beitrag anzeigen
    Hab ich aber nur gemacht, wenn ich das Gefühl hatte, dass es meinem Gegenüber scheißegal war, ob er mich trifft oder nicht. Da war Angst als Korrektiv zur Verhaltensänderung des Gegenüber sehr hilfreich. Aber nur wenn das nicht aus Wut heraus geschah, sonst wurde es eher ugly.
    Darum geht es:
    Wenn etwas aus Wut heraus geschieht, auch wenn die Wut einfach nur Ausdruck der Verletzung eines Bedürfnisses (Fairer Umgang) ist, wird es "ugly", weil die Handlungen, die aus Wut heraus geschehen im Gesamtkontext schädlich für alle Beteiigten sind.
    Daher will ich die Wut als Emotion nicht wegschieben oder ignorieren, die aber nicht gerade an das Lenkrad lassen, sondern die Kontrolle behalten, um die Freiheit zu haben, mit für Strategien, wie die von Dir beschriebenen, zu entscheiden.
    Geändert von Pansapiens (24-07-2020 um 02:23 Uhr)

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •