Ja, aber ich bin ja auch ein Teil der Gesellschaft und sicherlich nict der Einzige, der so empfindet, wie ich es tue. Ich denke, in meinem Beruflichen, Familiären und Freundesumfeld empfinden die meisten, wie ich es tue.
Bzgl Bayern: Da haben wir 62.400 Infizierte vs NRW 62.700, aber 800 Tote etwa mehr. Woran das liegt, schwer zu sagen. Vllt, weil das Virus als erstes hier war, vllt ist die Bevölkerung im Schnitt etwas älter... ich weiß es nicht. Wir wissen aber auch nicht, wo wir ohne die Maßnahmen in Bayern wären. So oder so bin ich je zufriedener, je glimpflicher es für uns abläuft.
Zu den Maßnahmen ist zu bedenken, vieles wurde schon befolgt, bevor es zur Regel wurde. Man kann also davon ausgehen, dass ein Großteil der Bevölkerung auch ohne Maßnahmen ein Interesse daran hat sich zu schützen. Ich weiß das, weil z.B. einige Kongresse, die für mich beruflich relevant sind abgesagt oder umorganisiert wurden, bevor es Versammlungsbeschränkungen gab.
Richtig ist aber auch, je weniger die Gefahr sichtbar ist, deste weniger wird sich entsprechend der Gefahr verhalten. Deswegen finde ich die Maßnahmen in Summe (nicht unbedingt im Detail) richtig.
Naja, was das angeht stimme ich dir schon zu. Da mangelt es schon an Konsequenz.In 2 Wochen wird man "überraschenderweise" feststellen, dass die "Urlauber" nicht mehr in der Statistik relevant sind - wenig verwunderlich wenn man nach kurzer Zeit bereits wieder die kostenfreien Testmöglichkeiten für Reisende kassiert. Es wird trotzdem weiter Reisende geben und die werden trotzdem auch "den Virus wieder mitbringen" (wenn sie ihn nicht schon längst vorher hatten), aber weil das dann nicht mehr in der Statistik auftaucht ist es dann kein Problem mehr? Auch hier wieder - nach einem halben Jahr keinen Plan, kein nachhaltiges Konzept, keine wirkliche Teststrategie.
Soweit ich weiß dienen die Tests dem Monitoring des Infektionsgeschehens, um dann rechtzeitig reagieren zu können. Da man davon ausgeht, dass ohne Maßnahmen ein Infizierter 2-3 Personen ansteckt kann man potentiell schnell in die Situation kommen, dass man das nicht mehr einfangen kann, bevor es zu Überlastungen führt, denn das ist ja kein linearer Verlauf. Ich denke, wir sind im Frühjahr einer unguten Entwicklung recht knapp entgangen. Ich, soweit ich weiß Kanken auch sind im Frühjahr zu einem gewissen Zeitpunkt davon ausgegangen, dass wir das noch vllt. 2 Wochen so schaffen, bis wir an den Rand der Möglichkeiten stoßen. Bin ganz froh, dass wir da drumrum gekommen sind und denke, es war recht knapp.Was bringt es aktuell noch über 1 Mio. Test pro Woche durchzuführen wenn die Positivquote bei 0,74% rumdümpelt und man letztendlich anhand der Befunde gar nicht weiß ob der positiv Getestete überhaupt noch ansteckend ist? Wo ist hier zumindest der Ansatz eines Planes wie man die vorhandenen Testkapazitäten sinnvoll einsetzen kann? Nur in Interviews darüber zu philosophieren was man denn vielleicht machen könnte - zu wenig für meinen Geschmack.
Soweit ich es verstanden habe, verfahren wir nach Hammer and Dance - das ist für mich ein Plan und nicht planlos. Im Moment ist es eher locker, aber man muss ja mitkriegen, wann man wieder anziehen muss. Was würdest du stattdessen tun.





