Ich hätte es genau anders rum gesehen - grad wenn man nicht spezifisch auf 1RM trainiert ist und das im Wettkampf braucht, ist m.E. ein 5RM, meinetwegen auch ein 10RM oder ein 20RM ggf. sinnvoller, wenn man in diesen Bereichen trainiert, auch in Hinblick auf das Verletzungsrisiko. Wenn zwei Leute das gleiche 1RM haben, kann das 5RM deutlich unterschiedlich sein, das 20RM umso mehr, je nach Faserverteilung, Form usw. Wenn die Zielsetzung schwere körperliche Arbeit und das Tragen von Zusatzlasten ist, dann ist das 1RM auch mässig relevant, wenn ich das so sagen darf. Interessant fand ich diesbezüglich die Erfahrungen von Steve Justa in "Rock, Iron, Steel": Justa hat seinerzeit in der Landwirtschaft gearbeitet (hay bailing usw.) und seine Kraftleistungen in der Zeit verdoppelt - auf ziemlich beträchtliche Werte, Stossen mit 300 Pfund und so. Allerdings fand er nicht, dass ihm das die Arbeit wesentlich vereinfacht hätte. Erst als er sein Programm umgestellt hat - lustigerweise auf rein isometrische Übungen mit langer Haltezeit von bis zu 2 min - wäre ihm die Arbeit erheblich leichter gefallen. Das mag verschiedene Gründe haben (Erholung usw., Kraftausdauer als fehlendes Element...), aber als tendenz doch m.E. nicht uninteressant. Ich hatte meine besten Werte in Kraftausdauer - inklusive der genannten Anforderungen wie manuelle Materialtransporte am Berg mit 50-60 kg im Rucksack - immer dann, wenn ich über längere Zeit praktisch keine Maximalkraft trainiert habe, sondern viel Ausdauer und Kraftausdauer-Intervalle gemacht habe.
Beste Grüsse
Period.