Puh, da kann ich ja auch das Buch abschreiben. Vielleicht ein paar Stichpunkte:
- Innenspannung im Stand (haben wir selten im Shotokan). Dabei Achsengerechtigkeit in Sprung-, Hüft und Kniegelen (bin kein Freund von diesen künstlich verdrehten Stellungen und sie tun mir auch nicht gut).
- Wirbelsäule gerade, Steißbein(Hüfte) zieht (oder sinkt) nach unten, Kopf nach oben, Nackenlinie gerade, Kinn eingezogen. (Sobald ich in meinem normalen Setting trainiere komme ich immer wieder gerne ins Hohlkreuz oder schiebe den Kopf vor...)
- Spannung in Beinen, Unterbauch, Schulterblättern, Fäusten. Entspannung in Schulter und Brustmuskulatur.
- Vorwärtsbewegung ohne seitliches Pendeln oder Rauf-/Runterbewegung.
- Ausdauernde Atmung (3 Sek. ein, 5 Sek. aus bis hin zu 5/7)
- Korrekte Endposition der Faust (eingedreht)
- usw. usw.
Alles das würde ich in einer schnell ausgeführten Kata, wo ich mich zusätzlich mit komplexeren Techniken, Rhythmus, etc. beschäftigen muss. Dazu kommt, dass ich in Kata, die ich seit über 30 Jahren übe zu leicht in alte, falsche Bewegungsmuster zurückfalle (weswegen Kase ja z.B. viel Ura Kata üben ließ). von daher als Fremdreiz für mich perfekt und technisch schön simpel. Warum soll ich da was erfinden?
PS: Paul Enfield hat neulich in Andreas Quasts Karate-Gruppe auf Facebook ein Foto von Higaonna und Kanazawa nebeneinander mit Sanchin/Hangetsu-DAchi und Uchi Ude Uke geteilt, welches er vor längerer Zeit mal selber aufgenommen hatte. Da konnte man sehr schön die Unterschiede in der Struktur sehen. Aber eben auch die Gemeinsamkeiten (Wir hatte auch eine kleine Diskussion dazu) Ich würde mal sagen, es kommt auf die Perspektive an. Ich habe jedenfalls kein Problem damit, sie eher in meiner Shotokan-Struktur zu üben. Die werde ich nach 35 Jahren nicht mehr über Bord werfen und wenn ich nochmal die Linie wechseln sollte, dann eher nicht im Karate
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