Zitat Zitat von Seemann Beitrag anzeigen
Doch, das macht sogar viel Sinn, sonst wäre es kein Thema für z.B. den von carstenm erwähnten buddhistischen Arzt an der MHH. Richtig, es gibt die Tradition die Leichen auf nem Berg gewissermaßen den Tieren zum Fraß vorzuwerfen, allerdings auch da erst nach einer gewissen Ruhezeit. So ist es... lange ist es her, auch im tibetischen Totenbuch beschrieben. In deren Vorstellung gibt es scheinbar eine Art an den Körper geknüpften oder im körper befindlichen Energiekreislauf, der eine ganze Weile nach dem Versterben noch fortbesteht, während die Seele? schon durch.... in meinen Worten "irgendwelche Schattenreiche wandert... wie auch immer. Aus deren Sicht ist sozusagen mit dem erlöschen der körperlichen Funktionen und dem eingetreten Tod nach unserem Verständnis der Sterbeprozess noch gar nicht abgeschlossen.
Okay, genauer: Für die meisten buddhistischen Schulrichtungen macht es keinen Sinn. Bezüglich der Bardo-Lehren, welche eine ziemliche Eigenheit des tibetischen Buddhismus sind, ist es ebenfalls so, dass es einen eindeutigen Todesmoment gibt (die dritte innere Auflösung, zu erkennen daran, dass etwas Blut oder Schleim aus Nase oder Geschlechtsorgan austreten). Es gibt dann die Vorstellung eines ganz subtilen Geistes, welcher gewissermaßen die Grundlagen der Person durch den Bardo des Todes und Werdens transportiert. Aber das ist eher dem buddhistischen Grundproblem geschuldet, eine Wiederverkörperung/Weitergeburt ohne Seele denkbar zu machen. Aber der Körper selbst ist auch da (nach der dritten inneren Auflösung) nur noch Materie die verfällt (es sei denn natürlich, der erleuchtete Geist des Meisters verhindert das).