Zitat Zitat von period Beitrag anzeigen
Ich würde argumentieren, dass man das nicht muss - hat jahrtausendelang auch ohne prima funktioniert. Es kann dabei helfen, den Prozess zu verstehen, wenn man der Lerntyp ist, der der Meinung ist, alles verstehen zu müssen. Das heisst aber nicht, dass man deswegen schneller oder besser lernt als jemand, der das nicht macht, wenn die Person ein gutes Bewegungsgefühl hat und in der Lage ist, eine gesehene oder gespürte Bewegung schnell zu replizieren. Im Gegenteil bin ich bereit zu wetten, dass die wenigsten Spitzensportler in der Lage wären, alles was sie machen physikalisch oder biomechanisch genau aufzuschlüsseln, oder auch nur präzise in Einzelabläufe zu zerlegen, weil sie die nicht zwingend bewusst wahrnehmen - nicht jeder gute Sportler ist auch ein guter Trainer -, ebensowenig wie jeder Physik-Begeisterte in der Lage ist, das bei der Betrachtung der betreffenden Bewegung zu tun, auch nicht, wenn er Aufnahmen von einer Highspeed-Kamera zur Verfügung hat. Und selbst wenn er das kann - verstehen und können sind nach wie vor zwei Dinge. Case in point, ich habe ziemlich viele Physiker-Freunde, darunter auch einige Kampfsportler - die wenigsten davon sind in der Lage, das bei meinen Bewegungen zu machen. Die, die es können, sind alle Ringer mit 15+ Jahren Training. Einer davon hat sogar dieses nervige Imitations-Talent - dafür ist er im Erklären dessen, was er macht, nicht besonders gut
Gute Didaktik hilft jedoch Leute weiter zu bringen und eine gute Didaktik holt die Leute da ab, wo sie sind. Da wir, in den traditionellen KK, jedoch im Europa des 21. Jhd. leben sollte man den Leuten die Dinge auch in der hier herrschenden Sprache erklären können. Nicht umsonst gibt es ja Sportwissenschaften, die das Training immer mehr optimieren.
Früher haben sie halt von Energien und Harmonien gesprochen und noch das daoistische/buddhistische Weltbild drüber gelegt (eben weil es IMMER präsent war). Heutzutage kann man das mit Hilfe der modernen Neurowissenschaften erklären. Wenn man weiß WIE etwas funktioniert, dann kann man das Training dahingehend gestalten, dazu muss man jedoch erst einmal das Zeug lernen und selber können und für den Transfer benötigt man jemanden, der die alte Didaktik nutzt und die Skills VERMITTELN kann.

Klar, man kann sich hinstellen und versuchen das nur durch „nachmachen“ zu lernen. Dazu muss man aber ein sehr gutes Bewegungstalent sein. Oder man kann von Erfahrung und Didaktik profitieren, die einem das Lernen einfacher machen. ÜBEN muss man dennoch selber. Die Didaktik kann es einem jedoch erleichtern.