Erstens und vor allem: Eben weil mit einem Erfahrungsbericht Wahrheit transportiert wird, benötigt das kein zusätzliches Behaupten dieser erzählten Erfahrung.
Zweitens: Nachdem aber ich deutlich gemacht habe, daß solches Behaupten für mich im Unterschied zu dir tatsächlich ein eigenständiges Thema ist, hat du diese Differenz auch weiterhin ausdrücklich nicht berücksichtigt, sondern allein nur dein Verstädnis von "behaupten" gelten lassen. Und hast entsprechend den Akt des Behauptens als Wahrheitskriterium gesetzt: Die Frage wäre (gewesen), ob du dir Gedanken machst, über die Existenz von Phänomenen, die als Erfahrung berichtet werden.
Meine Gedanken dazu schließen unmittelbar an das an, was ich gerade zu dem vorhergehenden Zitat geschrieben habe:Ich kann mir nicht vorstellen, dass es irgendjemand gibt, der nichts behaupten will und dem es egal ist, ob andere seine Aussagen für wahr oder unwahr halten.
Ich halte Erfahrungen für wahr, die berichtet bzw. erzählt werden. Das ist in den allermeisten spirituellen Traditionen, und in jedem Falle in denen, in denen ich selber mich als Übender und Lehrernder bewege, der Weg der Tradition (i.e. Weitergabe) von Wahrheit.
Behauptungen sind Setzungen, die belegt und argumentiert werden wollen und müssen.
Ich selber erlebe dieses Gespräch nicht als "Herumstreiten". Sondern ich bin der Ansicht, dass wir einander schlicht nicht verstehen. Und mir geht es nicht darum, Recht haben zu wollen.Du streitest Dich ja ganz offensichtlich mit mir hier darum, nach was ich gefragt haben soll, und scheinst durchaus den Anspruch zu haben, dass Deine Darstellung den Tatsachen entspricht.
Mit was denn auch?
Ich erlebe die erzählte Erfahrung, dass Übende, die im Parallelstand stehend geschoben werden, wenn sie "in sechs Richtungen ausdehnen", erleben können, dass es sich anfühlen kann "an, als ob sich die Kraft des Schiebenden "in ihm selbst auflösen" würde. Und es funktioniert auch, wenn der Schiebende direkt die Schultern schiebt und der Geschobene seine Arme nicht benutzt. Und auch, wenn er sehr viel schwerer ist. Und es funktioniert [je länger man übt, je verlässlicher] unabhängig davon, was der [immer schiebende!] Partner tut oder nicht tut. Denn es geht um einen "Zustand", den der Geschobene ausschließlich in sich selber herstellt." Damit brauch und kann ich nicht Recht haben wollen. Das ist einfach, was geschieht. Vollkommen unabhängig davon, ob bzw. wie du es bewertest.
Und dort, wo es um die naturwissenschaftliche Beschreibung dieser Erfahrung geht, gibt es für mich ebenfalls kein Recht zu haben, denn das ist schlicht und einfach nicht mehr mein Metier. Ich habe eine recht genaue Vorstellung davon, was das wie geschieht. Aber ob die stimmt oder nicht, bin ich nicht genötigt, zu argumentieren. Und schon gar nicht muss ich mir Gedanken darum machen, ob mein Üben irgendein Naturgesetz aufhebt.
Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich auch dort nicht argumentiert, belegt, etc., oder in anderer Weise versucht, andere zu überzeugen? Sondern ich habe in diesem thread, in dem ja niemand mehr schreibt, der tatsächlich eigene Erfahrung oder Fachwissen in den diskutierten Feldern einbringen kann, einige Male mein Erahrungswissen dazugelegt. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger. Ich muss niemand überzeugen, denn ich weiß schlicht und einfach, dass das, was ich dort geschrieben habe, richtig ist. Sonst hätte ich es nicht geschrieben.Auch Deine Aussagen in den Coronathreads, z.B. über die Zustände in den Krankenhäusern und inwiefern Abrechnungsbetrug möglich ist, schienen mir deutlich davon geprägt, andere davon überzeugen zu wollen, dass Deine Aussagen richtig sind.
Im Gegenteil, je länger ich diesen Weg zu gehen versuche, desto plausibler erscheint er mir. Wenn auch nicht immer einfach.Was willst Du mir damit sagen?
Dass Du inzwischen das Behaupten nicht mehr ablehnst?
Ich will damit zum einen sagen, dass ich selber an mich den Anspruch habe, so gut ich es vermag, in der Gegenwart zu leben.
Zum anderen ist mindestens mein Leben vor sieben Jahren so "anders" gewesen, "ich selber" (was immer das meinen mag) bin vor sieben Jahren ein so anderer gewesen, dass es mir geradezu unwirklich vorkommt, mich mit etwas zu beschäftigen, das sich in diesem - gefühlt - anderen Leben ereignet hat.
Ich frage, mich, ob und welche Relevanz dieses Ereignis aus der Vergangenheit in meiner Gegenwart haben kann. Für dich ist es ja offenbar auch in der Gegenwart von Bedeutung.