
Zitat von
Cam67
Seh ich nicht ganz so strikt. Ich kenn den Begriff des sogenannte Trainingsweltmeisters , der eben im Training seine besten Leistungen abruft , aber regelmäßig im Wettkampf versagen , was Bestleistung angeht .
Ja, auch das gibt es. Man spricht da von Distress (negativer Stress, der bis zum Blackout führen kann) und dem Eustress, der im Gegenteil anregend/ herausfordernd wirkt. Die Grenze ist fließend. Und daran kann man, unabhängig vom Können, arbeiten. Und genau deshalb macht ein Mentaltraining Sinn bei z.B. Hochleistungssportlern und auch bei professionellen Musikern, die einem einem permanenten Konkurrenzdruck ausgeliefert sind. Das führt soweit, dass viele Musiker z.B. mit Beta-Blockern, also Drogen arbeiten, um überhaupt Performance zu bringen. Und ja, es gibt das Phämomen, dass echte Könner es NICHT schffen. Aber es gibt auch viele Gegenbeispiele. Daher würde ich das nicht pauschalisieren und sagen: Och, wenn man genug Erfahrung hat und alles gut genug einschätzen kann, klappt alles.
Du übersiehst vielleicht, dass es Faktoren gibt, die sehr tief in der Psyche (frühkindliche Prägungen oder Traumata z.B.) liegen und Dinge, abseits der realen Situation, getriggert werden, die ein unangemessen hohen Stresslevel provozieren, für die es keinen nachvollziehbaren Grund gibt. Dies kann man gezielt angehen.
Ein prominentes Beispiel, was mir spontan einfällt, ist Barbara Streisand, die nach einem Bühnenpatzer jahrzehntelang nicht mehr auftreten konnte. ["Barbra Streisand betrat 27 Jahre keine Bühne, nachdem sie 1967 bei einem Konzert im Central Park den Text zu einem ihrer Songs vergessen hatte. Wie peinlich! Die Angst davor, noch einmal einen Text nicht parat zu haben, versetzte sie in absolute Bühnen-Panik."]
D.H. an sich "ungefährliche" Momente werden unkontrollierbar als stark bedrohlich wahrgenommen, die es gar nicht sind. Völlig egal, wie gut man seine Sache kann und wieviel Erfahrung man genau darin hat.
Für die SV schätze ich dies als sehr extrem ein und unterstelle JEDEM, dass er Ängste entwickelt, die er dann jedoch überwinden muss, ganz gleich, ob man sie ihm ansieht oder nicht. Ein "gesunder" Aggressor ist dem ebenfalls ausgeliefert, außer er befindet sich in einem emotionalem Extremzustand wie Hass oder Drogeneinfluss. Aus diesem Grund sehe ich jeden körperlichen und auch sonstigen Kampf zu einem erheblichen Teil auf der Psychischen Ebene.
Und zum Thema: Man sieht es einem an, wenn er Angst hat
Da wäre ich vorsichtig. Wie oft habe ich subjektiv brenzlige Situationen gehabt, in denen ich geschworen hätte mich unsicher zu fühlen, man mir aber versichert hat, ich sei cool ohne Ende gewesen. (Auch bei vielen anderen selbst beobachtet)
Es scheint eine Art "Schalter" bei Menschen zu geben, die unbewusst gedrückt werden, wenns "um die Wurst" geht und in denen man grandios funktioniert.
Das Ganze scheint mir aber sehr individuell und kontextabhängig zu sein. In der einen Situation ist Karl extrem und echt cool, scheitert aber in einer anderen Situation, bei der Elisabeth wiederum extrem cool sein kann.....
Und das können Situationen sein, die für beide ungewohnt sind.
Und ich habe auch den Verdacht, dass der Hormonhaushalt hier eine beträchtliche Rolle spielt.
Ich habe schon Personen erlebt, die in Notfällen wie eine Eins alles richtig gemacht haben und eine Stunde später vor lauter Adrenalin zusammengebrochen sind, während bei anderen Personen das Adrenalin oder sonstwelche Stoffe sofort zu Lähmung und Resignation geführt hat.
Geändert von derKünstler (19-11-2024 um 00:18 Uhr)
Befreie Dich von Konkurrenz-Denken. Du bist hier, um zu erschaffen, nicht zum Wetteifern um das, was bereits erschaffen ist. Du musst ein Schöpfer werden, nicht ein Konkurrent.