Was ich ja immer noch spannend finde, sind die 5 Schuss aus der HK...
Ich finde es ja gut, daß dieser Fall, leider ein trauriger Anlass, vor Gericht verhandelt wird, übrigens erst auf Druck der Öffentlichkeit, nicht der Polizei, weil nicht nur ich den tödlichen Einsatz einer HK MP5, in dieser Situation für völlig übertrieben halte, sondern auch die Presse...
Was man bis jetzt zum vorraussichtlichem Urteil lesen kann, geh ich konform mit...
Ob der MP Schütze jetzt auf Dauerfeuer, oder Einzelfeuer war lässt sich nicht mehr beweissicher feststellen...
Ich hätte den in der Situation garnicht erst in Anschlag gebracht...
Aber nun gut...
Die Rolle des MP-Schützen..
Meiner Meinung nach kann man 5 Schuss Einzelfeuer nur 5 mal bewusst verschiessen, während man 5 Schuss Feuerstoss durchaus in Panik unbewusst abfeuern kann. Womit wir auch wieder bei der Ausgangsfrage von @Handwerker wären..
Wer hat ihn angewiesen? Hat er einen Feuerbefehl bekommen, oder die Anweisung auf eigenes Ermessen zu feuern bekommen?
Wer hat ihn da postiert und warum und mit welcher Anweisung?
Das hätte mich schon interessiert, mir ist aber klar, daß da die Mittel im Nachgang auch sehr begrenzt sind..
Und natürlich gilt für ihn dasselbe, wie für die pfeffersprühende Polizistin, wenn er eine Anweisung durch einen Vorgesetzten befolgt hat.
Geändert von MatscheOne (07-12-2024 um 19:22 Uhr)
seit der Ausgangsfrage gab es hier doch im Thread auch die Information über eine Audioaufnahme.
Waren da nicht auch die Schüsse zu hören?
Dann könnte man ja ableiten, ob die Kadenz zu einem Feuerstoß passt?
(Bei wirklicher Panik hielte ich es nicht für ausgeschlossen, dass man mit Dauerfeuer das ganze Magazin leerschießt und nicht nach fünf Schuß aufhört. Oder hat die verwendete Waffe noch eine Einstellung des Sicherungshebels auf "Feuerstoß"?)
Postiert wurde er nach den "Erkenntnissen" hier im Thread vom Einsatzleiter.
Nach einer Zeugenaussage als "last man standing", das verstehe ich als Plan C, wenn der Verdächtige trotz Pfeffer und zweimal Taser weiter angreift.
Einen Feuerbefehl hätte man auch auf der Audioaufnahme hören müssen.
Aufgrund der Konstellation gehe ich mal eher davon aus, dass er als Sicherungsschütze nach eigenem Ermessen schießen sollte und die Zeitspanne bis zur Schussabgabe war ja auch nicht so groß.
Interessant wäre es natürlich, ob die betroffenen Polizisten allesamt weiterhin die Aussagen verweigerten oder in der Beweisaufnahme näheres zu den Anweisungen und dem Tathergang äußerten.
Don't armwrestle the chimp.
Das wurde hier auch schon diskutiert.
Das scheint mir so eine populäre Meinung, wo eine Maschinenpistole als Maschinengewehr wahrgenommen wird, und eventuell als Mittel um Leute niederzumähen.
Grundsätzlich ist es erst mal eine Waffe mit der man auch Einzelschüsse abgeben kann und das präziser als als mit einer normalen Pistole, was ja für den Beschossenen auch von Vorteil sein kann.
Dass es von der höheren Verantwortungseben versucht wurde, so darzustellen, dass das Einstellen auf Dauerfeuer extrem schwer wäre, finde ich allerdings etwas unangebracht.
sondern?
Naja diese Meinungsäußerung lässt ja gewisse Rückschlüsse zu:
Geändert von Pansapiens (07-12-2024 um 20:36 Uhr)
Don't armwrestle the chimp.
Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hätte der Einsatzleiter vor Einsatz des Pfeffersprays die Lage neu bewerten und sich Gedanken über ein alternatives Vorgehen machen können. Zum Beispiel ein Spezialeinsatzkommando oder einen Dolmetscher hinzuzuziehen.
Was hätte ein SEK anders gemacht?
Präzisionsschütze?
Geändert von Pansapiens (07-12-2024 um 23:49 Uhr)
Don't armwrestle the chimp.
Ne vollkommen ernste Frage an dich:
Hast du schonmal mit einer scharfen Schusswaffe auf einen Menschen zielen müssen, sprich in einer Bedrohungslage?
Aus persönlichen Erzählungen kenne ich es, dass die Beamten die Waffe garnicht dienstbereit hatten, sprich nicht durchgeladen und sie zigmal trocken abgekrümmt haben, als sie mit nem Messer angegangen worden sind und es im Stress nicht mitbekommen haben, das kein Schuss gebrochen ist oder andere, die ihre 7-10 Schuss abgegeben haben und dann gefragt worden sind, wie oft hast du geschossen? Antwort: 2-3 mal. Je nach Einheit wird man auch trainiert so lange weiter zu schießen, bis die Trefferwirkung erkennbar ist. Und ne 9mm, selbst als PEP, hat nicht so die Stopwirkung, wie man sie aus Filmen kennt.
Die haben andere Einsatzmittel, die einer Streife nicht zur Verfügung stehen.
Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!
Moinsen,
nee, hab bisher nur in Jugendjahren wegen einer Nichtigkeit mal auf der anderen Seite vom Lauf gestanden und der Polizist war auch total überfordert und hat voll abgezittert. War nicht lustig.
Ich verstehe natürlich worauf du hinaus willst und ich unterschätze die Stresssituation auch nicht, aber dann frag ich mich, was für schlecht ausgebildete Menschen mit scharfen Schusswaffen rumrennen, wenn sie in solchen Situationen nicht, oder nur noch eingeschränkt handlungsfähig sind.
Von dem eskalieren der Situation mal ganz abgesehen...
Irgendwann stößt jede Form von Aus- und Weiterbildung an ihre Grenzen. Man kann sich nicht auf jeden denkbaren Fall auch wirklich vorbereiten. Und mehr Training ist nicht ohne weiteres machbar. Es gibt heutzutage soviele Dinge die noch zusätzlich bedacht und erledigt werden wollen, daß man immer nur Kompromiße eingehen kann. Bei uns hier in NRW gab es z.Bsp. eine Einstellungswelle an Verwaltungsbeschäftigten um die PVBs zu entlasten. Um mehr Leute " auf die Straße " zu bringen ... Denn wen ich heute ausbilde, der steht erst in ca. 6 Jahren zur Verfügung. Außerdem muß man an die hohen Krankenstände und die Pensionierungswelle denken ... ist in der Öffentlichkeit eher nicht so bekannt, aber trotzdem ein Problem. Und die jungen Bewerber haben längst begriffen, daß sie wenige sind und viele suchen nach ihnen. Die erzählen dir erst einmal was von " work life balance " ...
Soviel annst du nicht trainieren. Die Realität schlägt dir immer dann brutal in die Fresse.
Eigenes Beispiels eines Trainings mit FX, sprich mit Farbmarkierern.
Eindringen in eine Wohnung, plötzlicher Schusswaffengebrauch gegen die Beamten.
Wenn du getroffen wirst, bist du raus. Dann weißt du, wenn es die Realität wäre, wärst du jetzt tot.
In der 4. oder 5. Situation war ich vorne und habe dann aus Reflex zurückgeschossen (Nicht immer gab es Schusswaffeneinsatz, sondern auch Pfeffer, körperliche Gewalt oder auch nur ein niedersprechen). Als nach dem Diurchgang die Frage kam, wie oft ich geschossen habe, konnte ich nur sagen, bis mein Gegenüber zu Boden gegangen ist.
Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!
Irgendwie auch nachvollziehbar: wer dankt es dir schon dass du ggf. Hunderte Überstunden, zig Wochenden machst und Leben und Gesundheit riskierst. Soooo doll ist das mit dem Verdienst und dem festen Job dann auch nicht. Da gehen viele lieber zum Finanzamt. Und die suchen auch wie verrückt.
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