Das kann ich leider auch beobachten. Ist auch schlimm.
Zum Glück kenne ich auch einige Leute bei denen das genaue Gegenteil der Fall ist :).
Druckbare Version
dabei habe ich doch das entprechende Zitat in meinem Post gleich mitgeliefert:
wird da nicht suggeriert, dass man aus den Verfahren (Anzeigen?) insgesamt im Verhältnis zu den Verurteilungen die Falschaussagen ablesen kann?
Anzeigen:
8.000
Anklageerhebung:
1.400
Verurteilungen:
1.000
also sieben von acht Anzeigen beruhen nach dieser Logik auf Falschaussagen?
Du hasts nicht so mit meiner Argumentation oder?
Von deinem Beispiel, 8000 Anklagen, 6600 eingestellt, 400 unschuldig, und davon sollen insagesamt nur 240 (3%) Falschanschuldigungen sein?
Ist schwer vorzustellen, oder?
Wenn du jetzt mit Ja geantwortet hast, hast du meine Argumentation begriffen.
Wenn nicht, dann kann ich dir echt nicht helfen.
Btw. woher stammen die Zahlen schon wieder? Quellenangaben scheinst du ja nicht zu mögen.
http://www.smileyparadies.de/girls/smilie_girl_020.gif
Love does not claim possession, but gives freedom. (Tagore)
8.000 Anzeigen,
1.400 Anklagen erhoben
400 nicht verurteilt.
Dein "..." meinte also "schwer vorzustellen"
In wie vielen Fällen gab es denn eine Gegenanzeige wegen falscher Verdächtigung?
Würd ich machen, wenn ich erwiesenermaßen unschuldig wäre, ihr nicht?
Ist falsche Verdächtigung kein Offizialdelikt, das auch ohne Anzeige verfolgt wird?
wie kommst Du darauf? Ich habe alle Quellen verlinkt.
Exakt, es sollte nicht heißen das alle Anzeigen bei denen es nicht zu Anklage kam gelogen waren, sondern nur das die 3% Flaschaussagen in meinen Augen komplett unrealistisch sind.
Wieviele das weiß ich nicht. Das Problem ist aber das du dafür beweisen müsstest das du unschuldig bist, und das ist nicht trivial.Zitat:
In wie vielen Fällen gab es denn eine Gegenanzeige wegen falscher Verdächtigung?
Würd ich machen, wenn ich erwiesenermaßen unschuldig wäre, ihr nicht?
Ist falsche Verdächtigung kein Offizialdelikt, das auch ohne Anzeige verfolgt wird?
z.B. Deine Frau lässt sich von dir scheiden, im Sorgerechtsstreit bringt sie eine Anklage gegen dich wegen Vergewaltigung. Die wird zwar irgendwann eingestellt weil es absolut keine Belege gibt, sie sich vl sogar selbst widersprochen hat, im Sorgerechtsstreit ists aber trotzdem nicht positiv für dich.
Wie willst du nun beweisen das es gelogen war? Das kannst du nicht. Und somit ist eine Klage wegen Verleumdung hinfällig.
Ok tut mir leid dann gehe ich suchen. Ich habe nur nicht immer alle verlinkten Seiten offen und habs auch nicht direkt gesehen.Zitat:
wie kommst Du darauf? Ich habe alle Quellen verlinkt.
hab jetzt keinen bock zu suchen...aber oben stand irgendwo ein link, der das wohl belegt...hab den link aber nicht geprüft...
der wurde doch freigesprochen.
Ähnlich wie der Andreas Türk.
Freispruch aber trotzdem: kariere am ende..
ob sie es waren oder nicht, eins zeigt das deutlich: eine anschuldigung kann einiges anrichten...
denn ein beigeschmack bleibt immer....
das hab ich dann falsch verstanden
Wird so etwas hart genug bestraft?
Wäre ja auch im Interesse der wirklich betroffenen Frauen.
genau genommen bezog ich mich hier in diesem Thread immer nur auf dieses Dokument:
http://www.bv-bff.de/dokumente/files...88071c142c.pdf
Ich bitte Euch, hier keinen Streit über die "Zahlen" zu führen. Das bringt
nicht wirklich etwas. Keiner von uns hat hier wirklich einen Durchblick. Nicht
mal die StudienerstellerInnen. ;)
Jede Studie bedient einen Zweck. Je nach Ausrichtung geht es mal in die
eine, mal in die andere Richtung.
Es ist jedenfalls so, das es zu viele Falschanschuldigungen gibt. Ferner gibt
es auch Vergewaltigungen von Frauen an Männern. JA! Wirklich!
Ebenso werden zu viele Anzeigen durch Beamte "verharmlost" und dadurch
ver-/behindert. Auch werden "Vergewaltigungen" in (Ehe?)-Streitigkeiten
"verwendet" um Dinge durchzusetzen. Alles was man sich in diesem
Zusammenhang denken kann, geschieht auch.
Kein Problem, ich hätte mich auch klarer ausdrücken können.
Sowas wird im Normalfall wohl garnicht bestraft, da es nicht bewiesen werden kann.Zitat:
Wird so etwas hart genug bestraft?
Wäre ja auch im Interesse der wirklich betroffenen Frauen.
Und ja ich finde es gut das es so ist, weil wirklich nur bewiesene Straftaten verurteilt werden sollten.
Danke für den Link, werde ihn mir später in Ruhe durchlesen.
Im übrigen hat Sven Recht, über Zahlen zu streiten macht keinen Sinn.
Die "Studie" ist jedenfalls meinungsmacherischer Schrott. Von den 3% bei dem es zu einer ANKLAGE wegen Vortäuschung einer Straftat kam darauf zu schliessen, dass NUR diese Fälle eine falsche Anschuldigung darstellen, ist schon nicht mehr gewagt, sondern gezielt verfälschend. Man kann nicht in den Fällen wo Aussage gegen Aussage steht davon "ausgehen" dass in 100% dieser Fälle die Frau richtig ausgesagt hat, wobei das bei der Klientel die diese Studie fabriziert hat nicht wundert. Man kann getrost davon ausgehen dass in nicht wenigen Fällen die nicht zur Anklage kamen trotzdem eine Vergewaltigung vorlag, genauso wie in nicht wenigen Fällen die es zur Anklage gebracht haben keine stattgefunden hat. Welcher Prozentsatz da nun zutrifft lässt sich nur raten. Die Polizei wird nun nicht völlig grundlos von 30% ausgehen.
Über die Gleichsetzung von "Belästigung" (Ansprechen = Belästigen wenn man nicht Brad Clooney ist oder nen Öltanker mit seinem Namen drauf hat) mit Vergewaltigung kann man auch nur den Kopf schütteln. Am besten dann gleich den Schneemann köpfen wenn man gerade keinen Bock auf Reden hat. Mache ich auch immer so.
Eure Diskussion empfinde ich ausgesprochen gefühllos und irgendwie technisch.
Wenn ein Mann eine Frau sexuell belästigt, dann ist das für diese Frau doch normalerweise hochgradig unangenehm. Ein Gerichtsverfahren wird so eine Frau als noch viel unangenehmer empfinden.
Dass es auch Frauen gibt, die das versuchen für sich auszunutzen ist schlimm und von meinem Gefühl her wichtig, dass sich die betroffenen Männer dagegen wehren.
So aus meinem Gefühl heraus sind derartige Frauen aber eher die Seltenheit.
Wenn eine Frau sexuell belästigt wurde oder sogar vergewaltigt wurde, dann geht so etwas im Normalfall nicht einfach so spurlos vorbei. Sie wird danach psychische wie auch körperliche Verhaltensweisen an den Tag legen, die darauf hinweisen.
So etwas vorzutäuschen mag im Einzelfall möglich sein, bei den meisten Menschen ist das aber erkennbar.
wer ist vergewaltigt worden?? die info steckt irgendwo in den 7 seiten, defintiv aber nicht im anfangspost:ups:
der bild wäre sowas nicht passiert:D
@dadada: deinem letzten satz möchte ich vehement widersprechen:ups: auch wenn es sich nach einer besseren welt anhört
Stimmt, wir sollten emotionaler diskutieren und uns empathisch in die Fälle versenken, die wir entweder aus privater ERfahrung oder aus der Zeitung kennen. So kommen wir sicher zu einem nicht gefühlslosen Ergebnis.
Hättest du dieses schlagkräftige Argument gleich am Anfang gebracht, dann hätten wir uns hier eine lange Diskussion sparen können. Verstehst du unter Seltenheit über oder unter 3%?
Na, dann brauchen wir ja keine langen Prozesse. Einfach mal genau hinschauen und schon ist es klar, wer vergewaltigt wurde und wer nicht. Vielleicht solltest du das den deutschen Gerichten mal in einem Brief mitteilen.
PS. Ich entschuldige mich bei allen anderen Lesern dieses Threads für meine nicht ganz vom Zynismus freien Kommentare...aber manchmal geht es nicht anders und ich bete dann doch mal wieder: Bitte Herr, lass es regnen...du weißt schon was...
Du wurdest vielleicht nie vergewaltigt oder sexuell belästigt oder misshandelt und deshalb fällt es Dir so sehr schwer das nachzufühlen, was so ein Mensch empfunden hat. Das weiss ich nicht. Leider weiss ich auch nicht, wie ich Dir derartige Gefühle näher bringen kann. Sorry, da kann ich Dir nicht weiterhelfen.
Es ist wahrscheinlich unmöglich, so etwas als Außenstehender entsprechend nachzuempfinden. Ist es denn überhaupt notwendig? Für dich? Für andere? Für Betroffene?Zitat:
Zitat von dadada
Wurdest du Opfer eines sexuellen Übergriffs? Ich nicht. Aber diejenigen, die u.a. mir gegenüber Gesprächsbereitschaft zeigten, waren über einen neutralen Zuhörer dankbar, denn es zeigt, dass sich andere mit dem Thema auseinandersetzen, es ernst nehmen. Verständnis zeigen und "mitleiden" ist also ein Unterschied, letzteres hilft den Leuten idR nicht weiter und ist ein ziemlich dreister, anmaßender Verhaltenszug, wenn man eigentlich gar nicht in entsprechender Position ist.
Ich verstehe deine emotionale Reaktion, allerdings solltest du dich nicht in deinen Ansichten einigeln.
Deine Argumentation ist nicht ungefährlich. Leute verarbeiten Probleme ganz unterschiedlich. Eine Rechtssprechung kann sich niemals darauf berufen, dass eine Vergewaltigung im Nachhinein durch bestimmte Verhaltenszüge der Betroffenen nachweisbar wäre. Ein paar Tränen und eine zittrige Stimme reichen z.B. sicherlich nicht aus, um eine Aussage zu verifizieren. Dafür kenne ich zu viele Gegenbeispiele aus anderen -nicht wesentlich unsensibleren- Bereichen...
Aufpassen, je nach Definition wurde vermutlich schon jeder mal sexuell Belästigt, auch Männer! (wieso du dies eigentlich in deinen Postings so explizit ausschließt kann ich mir nicht erklären)
Es tut mir leid, aber du lebst in einer Traumwelt.Zitat:
So etwas vorzutäuschen mag im Einzelfall möglich sein, bei den meisten Menschen ist das aber erkennbar.
Verständnis für wen? Verständnis für was? Für das Opfer eines sexuellen Übergriffs? Oder für den Täter eines sexuellen Übergriffs? Für den Vergewaltigten? Oder für den Verleumdeten? Oder für den Täter der Vergewaltigung? Oder für den Täter der Verleumdung? Oder für die Tat der Vergewaltigung? Oder für die Tat der Verleumdung? Für die Tat eines sexuellen Übergriffs?
Manches kann ich nicht verstehen und habe vielleicht auch deshalb kein Verständnis dafür. Mitgefühl und Einfühlungsvermögen haben aber wahrscheinlich ohnehin eher mehr mit dem Herzen zu tun.
So läuft das nun mal nicht.
Aber nicht für den Richter, der die Frau nur kurz während des Verfahrens sieht und daher so etwas nicht berücksichtigen kann.Zitat:
Wenn eine Frau sexuell belästigt wurde oder sogar vergewaltigt wurde, dann geht so etwas im Normalfall nicht einfach so spurlos vorbei. Sie wird danach psychische wie auch körperliche Verhaltensweisen an den Tag legen, die darauf hinweisen.
So etwas vorzutäuschen mag im Einzelfall möglich sein, bei den meisten Menschen ist das aber erkennbar.
Das empfinde ich ganz genauso.
Meine 15 jährige Tochter wurde z.B. in der Schule von einigen stärkeren Jungs sexuell belästigt. Ich habe bemerkt, dass mit ihr etwas nicht stimmte und habe sie angesprochen. Sie hat mir dann Ihr Problem geschildert. Das war ihr aber so unangenehm, dass sie nicht wollte, dass ich irgendetwas unternehme. Aber ich liebe meine Tochter und könnte so etwas nicht ertragen.
Deshalb habe ich die Klassenlehrerin angesprochen. Diese Jungs waren schon öfter aufgefallen und es kam ein Gespräch in Gang. Dabei kam heraus, dass diese Jungs das mal ausprobieren wollten, und dass sie das schon seit längerem auch bei anderen Mädchen mal probiert haben, die das übrigens alle ganz fürchterlich fanden.
Es wurde ihnen dann klar mitgeteilt, dass die Mädchen so etwas nicht möchten, sie haben sich entschuldigt und seither ist derartiges nicht mehr aufgetreten, das ist jetzt ca. 1 Jahr her.
Es ist hier niemand verurteilt, angeklagt oder sonst etwas geworden. Es wurde Verständnis auf allen Seiten erzeugt, keiner dieser Jungs wurde übrigens danach gemobbt und auch keines der Mädchen.
Das ist keine Traumwelt, sondern die Realität, in der ich lebe.
Simplicius,
hm, bemühen wir wie hier üblich doch die Experten:
Ich weiß nicht, wie du "emotionalen Kontakt" auslegst, aber ich brauche mich nicht emotional in eine Situation einzufinden, um deren Sachverhalt zu begreifen.Zitat:
Zitat von wikipedia
Beispiel aus der Praxis: Ich arbeite im Bereich der Schadenregulierung eines Versicherungsunternehmens. Es hilft wenig, mit einem Kunden, dessen Haus gerade abgebrannt ist, wehzuklagen oder bei einer Kulanzablehnung seinem Bedauern Ausdruck zu verleihen. Man nimmt so nur Arbeit mit nach Hause, das belastet und hilft weder Kunden, noch Arbeitgeber, noch dir selbst. Trotzdem lassen sich verschiedene Positionen verstehen/nachvollziehen, dafür muss ich mich aber nicht mit Einzelheiten identifizieren.
So kann ich z.B. auch verstehen, warum und wie sich Vergewaltigungsopfer verhalten. Ich kann verstehen, dass Erlebnisse seelische Schäden anrichten können, ohne diese Situationen im Kern nachzuempfinden, das steht mir als Unbeteiligtem, ja, als Unerfahrenem doch gar nicht zu.
Allerdings pflichte ich dir bei, dass dies eine sehr sterile Auslegung ist und sicherlich ist Empathie eine wichtige zwischenmenschliche Eigenschaft, die idR bei Beurteilungen auch mit einfließt.
Ich bezog mich mit meiner Ausführung aber gerade auf das Extremverhalten, in denen andere quasi mit Betroffenen "um die Wette leiden", weil sie das alles ja "so nachempfinden können". Obwohl die Misere bisher nie selbst erlebt oder begleitet wurde. So etwas kotzt mich an. Findet man aber immer wieder. Das sind die Menschen, die sich meist versuchen, auf Kosten anderer in den Vordergrund zu drängen bzw. anzubiedern. Je nach Situation ist das ziemlich pervers, denn wenn es dann um wirkliche Hilfestellungen geht, ziehen solche Menschen schnell den Kopf ein. Es ist nicht umsonst oftmals von Vorteil, bei sensiblen Bereichen neutrale, dritte Meinungen vorzuziehen...
Wenn ich schreibe mitfühlen, dann meine ich echtes Mitgefühl. Und echtes Mitgefühl zu entwickeln hat aus meinem Empfinden heraus mit Liebe zu tun und nicht mit leiden oder Mitleiden.
schlimme sache..aber das problem ist, dass besonders Jungs in der Pubertät sich der tragweite ihrer handlungen gar nicht bewußt sind. sie denken sich nix dabei, wenn sie ein mädchen anfassen..auch wenn sie einen sexuellen hintergedanken haben...in der pubertät hat ja sowieso fast alles einen sexuellen hintergedanken.....es kann besonders bei solchen teenies auch mal schnell passieren, dass diese bei der ersten liebe eine grenze überschreiten...wenn der junge weiter gehen will als das mädchen...solange da keine gewalt im spiel, sich das mädchen also nicht wehrt,ist kann man da keine schuld zuweisen...
hier ist deine vorgehensweise also genau richtig. mit den kids reden und aufklären...
bei erwachsenen setze ich allerdings eine solche aufgeklärthet vorraus.
die lösung hier ist also durchaus angemessen...bei erwachsenen
Das war jetzt wohl ein Witz. Eventuell hast Du bemerkt, dass ich Verständnis in "" gesetzt habe.
Es ist ein Unterschied, ob ich einem Vergewaltigungsopfer sage, "ich verstehe Dich" oder ob ich das zu meinem Professor sage.
Von meiner Versicherung erwarte ich auch keine Diskussion über meine Gefühle, sondern eben Schadensregulierung.
Auch von einem Anwalt erwarte ich, dass er die Gesetze bestmöglichst zu meinen Gunsten auslegt.
Davon ab ist es allerdings gut, wenn der Mensch mit dem abgebrannten Haus oder das Vergewaltigungsopfer jemand hat, der ihm Empathie gibt.
Das heißt nicht, dass man gemeinsam ein Klagelied anstimmt, sondern dass man dem anderen Raum gibt, seine Gefühle zu äußern und ihm ein Feedback über diese Gefühle gibt.
Dazu muss man sich selbst emotional öffenen, um die Gefühle des anderen erkennen zu können (das kann fast jeder Mensch).
Und vor allem ohne ungebetene Ratschläge.
Ein Mann kann nicht verstandesgemäß nachvollziehen, wie sich eine Frau nach einer Vergewaltigung fühlt. Aber er kann eventuell Ihre Gefühle direkt wahrnehmen.
Empathie hat eben IMO weniger damit zu tun, sich vorzustellen, wie man sich selbst in der entsprechenden Situation fühlte, sondern wahrzunehmen, wie sich der andere fühlt.
Gbit ja genug Leute, die einem Depressiven sagen "stell Dich nicht so an" nur weil sie nicht nachvollziehen können, warum der in einer sachlich nicht sonderlich üblen Situation niedergeschlagen und antriebslos ist.
Es gibt aus dieser Sicht zwei Arten von Hilfe:
die auf der Sachebene, um eben Handlungsoptionen zu anzubieten bzw. Schaden zu regulieren oder abzuwenden.
Und die auf der emotionalen Ebene, wo man dem anderen einen Raum gibt, sich mit seinen Gefühlen auseinanderzusetzen bzw. diese Gefühle überhaupt zuzulassen.
Und genau deshalb, weil es bei dir so passiert ist, wird diese Erkenntnis allgemeingültig und trifft auch für alle anderen Fälle zu...?(siehe dein erster Post oben im Thread) Gerade deshalb stimme ich dem Unkurzen hier deutlich zu, du lebst in einer Traumwelt (zumindest in Bezug auf dieses Thema).
Ich denke/hoffe mittlerweile das es nicht so absolut gemeint war, wie es klang.
Das ist auch gut, nur muss man die Bereiche auseinanderhalten und darf sie nicht vermischen, sonst kann es zu weiteren Problemen kommen.
Hm, ich glaube, du begehst hier den Fehler, von dir auf andere Menschen zu schließen...ich bezweifle sehr, dass das fast jeder Mensch kann, vor allem bei sehr schwierigen emotionalen Situationen...
Die Aussage ist mir etwas zu sexistisch...
Weiß ich nicht genau, aber ich gehe mal davon aus, dass es jemandem sehr schwer fällt, sich in eine emotionale Situation hineinzuversetzen, die man selbst noch nicht durchgemacht hat. Insofern greift die Empathie schon auf die eigene emotionale Welt zurück. Wieso sagen den deiner Meinung nach so viele zu Depressiven, sie sollen sich "nicht so anstellen"? Weil sie die Gefühle nicht wahrnehmen? Hm, also können das doch nicht (fast) alle Leute? (siehe oben)
Zustimmung
Ich habe mich auch nicht auf eine Gesprächsführung bezogen. Ich meinte mit Verständnis, das Verständnis für eine Situation, für einen "Sachverhalt". Bei einer Vergewaltigung bedeutet das: ich verstehe das Verhalten von Betroffenen Personen, weil ich mir z.B. ihre Hilflosigkeit, ihre Ängste, ihre Wut bewusst machen kann. Ich verstehe, dass es hier einen Zusammenhang gibt, das kann ich nachvollziehen und natürlich tut es mir sehr leid. Trotzdem werde ich wahrscheinlich nicht mit verweintem Gesicht einschlafen. Vielleicht, wenn es um enge Bekannte oder Freunde geht, wo ich dann tatsächlich in gewisser Weise in diese missliche Lage involviert bin. Ansonsten kann ich mich persönlich nicht derart auf -für mich- bisher nicht miterlebte Situationen einlassen.Zitat:
Zitat von Simplicius
Das Wikipedia-Zitat ist natürlich gerade am Anfang extrem nüchtern formuliert, ich wollte es aber nicht abwandeln. Vielleicht wird meine Meinung jetzt klarer.
Und trotzdem geht es auch hier teilweise um sehr persönliche Dinge, wo es für alle Betroffene schwer fällt, Gefühle und andere Bereiche zu trennen.Zitat:
Von meiner Versicherung erwarte ich auch keine Diskussion über meine Gefühle, sondern eben Schadensregulierung.
Aber vielleicht haben wir auch nur unterschiedliche begriffliche Auffassungen.
Natürlich sollte man Menschen grundsätzlich Raum bieten, ihre Gefühle zu äußern. Und diese Gefühle ernst nehmen, auch Anteil an diesen nehmen. Es ist doch durchaus auch möglich, nichts zu sagen und die andere Person einfach in den Arm zu nehmen oder zu auf anderem Wege trösten. Wenn es aufrichtig geschieht und nicht aus eigener Unsicherheit heraus, oder weil man meint, dass es "angemessen" sein könnte.
Mir ist bewusst, dass meine Beispiele schwierig mit diesem Threadthema in Einklang zu bringen sind. Und das die Verhaltensweisen natürlich persönlicher sind, wenn sich andere zu solch intimen Themen wie sexuellen Übergriffen äußern. Nur haben doch gerade diese Menschen Anspruch darauf, ernst genommen und respektiert zu werden. Und wenn man selber (zum Glück) Abstand zu diesem Thema besitzt, kann man sich öffnen, der Situation Verständnis und ggf. auch Emotionen entgegenbringen. Aber durch übertriebene Anteilsnahme einen Abstand zu überbrücken finde ich persönlich absolut unpassend.
Oder anders:
Zitat:
Zitat von Oogway
Emotionen bei anderen Menschen erkennen zu können ist eine wichtige grundsätzliche menschliche Möglichkeit.
Wenn sich manche dieser Möglichkeit zum Selbstschutz verschließen ist das eine andere Sache.
Ich kann großen Schmerz bei jemanden erkennen und mich davon berühren lassen, ohne zu wissen, welche Situation den ausgelöst hat, Du nicht?
Weil sie sich nicht auf den Menschen einlassen, sondern sachlich über die Situation nachdenken, oder sich vorstellen wie Sie sich selbst in der Situation verhalten würden.
Dennoch haben sie grundsätzliche Fähigkeit dazu.
Wieso sollte ich mit verweintem Gesicht einschlafen, nur weil ich die Gefühle von jemand anderem wahrnehme und ihm das signalisiere?
Was hat der andere davon, dass ich leide?
wo hab ich gesagt, dass das Feedback verbal sein soll?
ist das jetzt nur ein Statement von Dir oder bist Du der Meinung, dass ich zu übertriebener Anteilsnahme aufgefordert habe?
Da kann ich Simplicius nur in vollem Umfang zustimmen.