Das wird es gewesen sein! :)
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Anhang 48598
So siehts in einem Sportgeschäft in Tiblisi aus - Gummi als Meterware :)
Ein Ringschüler von mir war gerade eine Woche auf Trainingslager in Georgien und hat mir heute passende Souvenirs mitgebracht (10 m von dem giftgrünen Gummiseil mit 16 mm Durchmesser, Meterpreis ca. 3 €, ergo für die typischen Längen von 3 m 9 € und 15 € für deren 5). Guter Junge, denkt an die komischen Vorlieben von seinem alten Trainer :D Zumindest beim ersten Test hat sich das Band super gemacht und kann im Auszugverhalten mit den Dopamineo-Bändern mindestens mithalten. Es beginnt etwas härter im Auszug - aus meiner Sicht haben die Dopas den Schwachpunkt des zu weichen Auszugs am Anfang, zumindest bei 5 m Länge - und ist deutlich griffiger, weil texturierte Oberfläche (an einem neuen Dopa kann man sich dagegen spiegeln, folglich rutscht man ohne den empfohlenen Knoten wie Sau). Beides nicht unwichtige Vorteile.
:)
Keine Ahnung, wo die herkommen. Bei den chinesischen Anbietern habe ich bislang noch keine genaue Entsprechung gefunden (deren Gummischnüre sind glatt, wie die Dopas).
Was das Preis-Leistungsverhältnis angeht: Na ja, wenn man extra dafür nach Tiblisi fliegt, ist das recht schnell dann doch recht happig :D Ich finds ja ein bisschen lustig, dass so viele ein paar Euro mehr bei einem so vielseitigen Trainingsgerät wie einem Gummiband so dramatisch finden, aber gleichzeitig bereit sind, für irgendwelche kleinen Zusatzteile oder Präzisions-0.5 kg Scheiben deutlich mehr hinzublättern ;)
Ich seh das so: die Bänder sind meine primären Trainingstools, ich mache fast alles damit. Ich habe kein Problem damit, für ein gutes Band Hausnummer 100 € zu zahlen, vorausgesetzt, es hält dann auch mehrere Jahre (idealerweise 4-5 oder mehr). Hält das Band dagegen maximal ein Jahr, sind 25 € auch schon nicht wenig. Die nächste Frage wäre dann, ob das günstige Band gegenüber dem teuren andere Vorteile bietet, z.B. in Sachen Rutschfestigkeit, Packmass oder Dehnungsverhalten.
scheiben kauft man einmal. die gummis sind schnell verbraucht.
Allerdings, wie gesagt: für mehr Geld erwarte ich auch mehr Leistung, besseres Handling und zumindest vier bis fünf Jahre Haltbarkeit.
Um mich nochmals zu wiederholen: ein ganz normales Bungee-Seil bietet fast unbegrenzte Haltbarkeit und die international beste Preis-Leistung (sogar noch günstiger als Bänder in Georgien); Dehnbarkeit, Hautfreundlichkeit (wenn man nicht zumindest nen Hoodie anzieht) und Dehnungsverhalten sind aber im Vergleich nicht ganz ideal.
Update zum georgischen Billig-Band: im Vergleich zum gleich dicken Band (middleweight) von Dopamineo ist nicht nur der Anfangswiderstand, sondern auch der Spitzenwiderstand etwas höher (32 vs. 28 kg nach einer schnellen und unzuverlässigen Messung mit kurzer Länge heute; ich glaube, beide Bänder haben ein paar Kilo mehr Maximalwiderstand). War fast zu erwarten, schliesslich ist das das dickste Band, das man in Tiblisi kaufen kann und somit wohl als "heavyweight" gedacht.
Es ist im Vergleich auch etwas snappier, das heisst, es wabbelt bei gleicher Länge am Ende der Bewegung weniger in der Luft (das Dopa macht das extrem), zudem bei gleicher Länge ca. 25% leichter (weil kein Reinsilikon).
Der Hauptunterschied zwischen den beiden liegt in der Dehnbarkeit: Während das Dopamineo sich locker um 400-500% dehnen lässt, fängt das georgische Band schon bei ca. 250-300% zu protestieren an. Ich werds sicher früher oder später mal weiter dehnen, mal schaun, ob es nur schüchtern ist oder ob es wirklich weiss, was es verträgt und was nicht :D
Ich habe aus der einen Bandhälfte gestern zwei 2.5 m Bänder gemacht, bin noch nicht ganz sicher, ob das eine gute Idee war, weil es eben nicht ganz so flexibel ist. In der Länge zieht sich das Band am Anfang sehr ähnlich einem Flexvit Wazari, der Maximalwiderstand entspricht aber dem Ippon.
Das georgische Band ist wie gesagt etwas griffiger als das Dopa, man kann es also ohne Knoten oder Schlaufe am Ende verwenden. Allerdings ist es mir ohne Knoten gestern auch schon zweimal aus der Hand gerutscht, nachdem ich beim Training in der Sonne etwa anderthalb Liter Flüssigkeit verloren habe - das Band absorbiert halt keine Feuchtigkeit, da kann man machen, was man will. Es lässt sich im Gegensatz zum Dopa eher nur passabel knoten, daher habe ich beschlossen, bis auf Weiteres darauf zu verzichten und stattdessen zwei abnehmbare Bandschlaufen per doppeltem Ankerstich an den Enden befestigt, damit der Spass nicht schon zu Ende ist, wenn die Griffkraft nachlässt.
Obwohl es rauer ist, hinterlässt das Band bei Hüft- und Schulterwürfen im Gegensatz zum Dopa praktisch keine Striemen oder blaue Flecken auf nacktem Oberkörper. Ich kann nur mutmassen, warum das so ist - hauptsächlich muss ich das Dopa deutlich weiter ausziehen, um auf den gleichen Widerstand zu kommen, daher ist es dann dünner und straffer und schneidet eher ein.
Ah ja, und man muss bei den Ankern mehr aufpassen als beim Dopa - ich verwende hier nur gepolsterte Bandschlingen und vermeide scharfe Knicke des Bandes am Anker. Heisst, Dyneema mit Fahrradschlauch, die das Dopa wegsteckt, sind beim georgischen Band tabu.
Ich fahre morgen früh für drei Wochen auf Grabung und werde das 2.5 m lange georgische Band als einziges "Unterhaltungsmedium" mitnehmen - ich hoffe mal, es hält so lange, sonst steh ich schön dumm da :D