Hallo WT-Herb,
Hier fehlt ein grundlegendes Detail, dass für die Unterscheidung Wissenschaft <-> Religion/Ideologie entscheidend ist. Eine Hypothese ist eine Annahme auf Basis von Daten. Die Existenz Gottes ist eine Annahme auf Grund fehlender Erklärungen.Zitat:
Eine Hypothese ist "zunächst" nur eine Annahme, wie eben auch "Gott" nur eine Annahme ist.
Ob die Religion versucht, Gott zu erklären weiß ich nicht. Ich habe keine Expertise auf diesem Gebiet.Zitat:
So, wie Wissenschaft "VERSUCHT" die Welt zu erklären, "VERSUCHT" die Religion Gott zu erklären.
Mir erscheint es eher so, als ob Religion versucht durch Rituale, (beten, Qi-Gong, Heilfasten, Regentanz) eine wie auch immer geartete göttliche Macht auf seine Seite zu ziehen, um sie für sich nutzbar zu machen.
Aber diesen Kommentar mit Vorsicht genießen, wie gesagt, nicht mein Spezialgebiet.
Welche Wirkungen (im Hinblick auf Religion) sollen das sein? Mir sind keine bekannt. Ich lerne aber gern dazu, kannst Du ein paar Beispiele nennen?Zitat:
Die einen anhand vor Wirkungen an denen sie bestimmte Wahrheiten erkennt, die sie daraufhin als Naturgesetze formuliert, die anderen anhand von Wirkungen an denen sie bestimmte Wahrheiten erkennt, die sie als Glaubenssätze formuliert.
Zu vermuten, dass hinter dem Forschungsobjekt etwas ist, was mit wissenschaftlichen Mitteln (also rational) nicht erklär ist, ist unwissenschaftlich.Zitat:
Nein, ich habe nicht behauptet, das das Wissenschaft ist, ich weise hiermit darauf hin, dass Wisschaft(ler) hinter ihrem Wissen dazu steht, dass es da hinter etwas (unerkanntes) gibt, das sie nicht erklären kann, möglicherweise mit wissenschaftlichen Methoden auch nicht erklärbar ist.
Nur weil wir den Mechanismus, der vor der Plank-Ära herrschte, bisher nicht erkannt haben, und vielleicht nie erkennen werden, heißt das nicht, dass dort keine Naturgesetze gelten.Zitat:
Die Thermodynamik greift vom Moment des Begins der Plank-Era (ca. 10^-43 Sekunden nach Urknall). Vorher gelten ihre Gesetze nicht.
Das ist die Grenze, die ich oben und im vorherigen Text beschrieben habe - in diesem Fall. Es gibt auch andere Fälle solcher Grenzen. Du schreibst, dass ihre Gesetze davor nicht gelten. Es sind eben nur die Gesetze der Wissenschaft, von ihnen selbst formuliert, mit der ihnen innewohnenden Grenze einer allgemeinen Gültigkeit, weil sie offenbar doch nicht immer gültig sind, wie im Augenblick der Entstehung des Ganzen.
Der "Augenblick der Entstehung des Ganzen" hat sicherlich innewohnende Gesetzmäßigkeiten.
Nein, dieses Postulat beruht darauf, dass der Urknall, nach heutigem Stand der Erkenntnis, eine Singularität war. Es gab kein "Vorher".Zitat:
Das Postulat, der Wissenschaft, dass vor der Theorie des Urknall keine Welt existierte, gründet sich auf ihre Blindheit auf das, was davor war, blind, weil ihre Detektoren, mit denen sie die Natur erfassen, Teil der Natur selbst sind.
Ein Gott ist keine denkbare Wahrheit, nicht für einen Atheisten. Und warum sollte "das Ganze" einen Sinn haben?Zitat:
Was ist daran sympathisch, einer denkbaren Wahrheit zu entfliehen, die möglicherweise dem Ganzen einen Sinn gibt?
Die Frage ist einfach: Die Existenz eines Gotteswesens ablehnen, bis Daten gefunden werden, welche dessen Existenz nachweisen.Zitat:
Die Alternative ist was?
Mir ist nicht ganz klar, was "faktische Unendlichkeit" meint. Das Universum ist endlich, also auch die Fakten darin. Falls Du damit meinst "eine so große Anzahl, dass es für Menschen (der Menschheit) nicht vollständig erfassbar ist", auch dann nicht.Zitat:
Die Annahme, das Gott kleiner werde, wenn die Wissenschaft größer wird, ist angesichts der faktischen Unendlichkeit unlogisch.
Wenn die Naturgesetze universell gelten, dann auch in Bereichen, die wir nicht wahrnehmen.
Glaube ich sofort :)Zitat:
Die Größe eines Gottes gewinnt Zuwachs einzig durch den Glauben, nicht durch Erkenntnisse der Natur.
Nein, in meinem Kopf existiert ein Modell der Welt. Das ist nichts Besonderes, dass ist bei allen Menschen so. In diesem Modell (das unbestritten eine extreme Abstraktion der Realität darstellt), kommt Gott nicht vor.Zitat:
Du hast als Atheist auch ein Gottesbild, schon in dem Augenblick, in dem Du darüber nachdenkst.
Nein. Wissenschafter können problemlos Lücken in ihrem Wissen zugeben, ohne sie mit Gott füllen zu müssen.Zitat:
Er wird "gebraucht", bis er von der Wissenschaft ersetzt wird.
Dazu kann ich nichts sagen. Nicht mein Feld.Zitat:
Es gibt aber auch andere Gottesbilder, z.B. im biblischen Kontext der Allgegenwärtigkeit eines Gottes, der nicht materiell ist, sondern geistig.
In einer deterministischen Welt schon. In einer probabilistischen Welt, mit genug Einzelereignissen, auch.Zitat:
Die Naturgesetze erklären zwar den Ablauf von Prozessen, nicht aber deren Ursache.
Es gibt kein "vor" dem Urknall. Mit dem Urknall begann die Zeit. "Vor dem Urknall" ist genau so sinnlos wie "neben dem Urknall", das es auch keinen Raum gab.Zitat:
Die waghalsige Aussage, dass es vor dem Urknall keine Naturgesetze gab, ist ein Beispiel dafür, wie empfindlich das System Wissenschaft auf die Naturgesetze angewiesen ist.
Singularität.
Und auch dies wäre nichts Neues. Über Jahrtausende galt: Wirkt auf einen Körper keine Kraft, kommt er zur Ruhe. Das galt als absolut fundamental und wurde in Millionen von Experimenten tagtäglich von jedem Menschen beobachtet. Trotzdem falsch.Zitat:
Die Entdeckung der Quantenmechanik führte zu der Erkenntnis, dass die Welt nicht deterministisch sondern probabilistisch funktioniert. Solche grundlegenden Umbrüche sind nichts Neues oder Metaphysisches.
Das ist doch zweifelsfrei das Eingeständnis, dass das Fundament der Naturgesetze auch ganz anders gestaltet sein kann, als man vor dieser Erkenntnis angenommen hat.
Das es weitere totale Umbrüche ist der Wissenschaft geben wird, ist sehr wahrscheinlich, warum auch nicht. Daran ist nichts schlimmes. Vielleicht kommt der nächste, wenn die Grand Unified Theory kommt. Vielleicht auch nicht.
Meines Wissens nach, existieren aber bisher keine Daten, die es nötig machen, die Existenz eines Gottes in ein wissenschaftliches Modell einzuführen.
Ich war auf einer allgemeinbildenden Schule (Polytechnische Oberschule "Wladimir Komarow", yeah :) )Zitat:
Wissenschaft ist kein Religionsersatz, Wissenschaft in die Abwesenheit von Religion.
Dann gehe mal in eine allgemeinbildende Schule, oder schaue Fernsehen oder oder.
Dies vermeide ich, wo ich nur kann.Zitat:
oder schaue Fernsehen
Kann ich so nicht bestätigen. Kannst Du ein Beispiel nennen?Zitat:
Überall wird man alltäglich mit der Religion Wissenschaft konfrontiert.
Mooooment, dass hatten wir hier im Thread schon. Das ist keine Wissenschaft, sondern Ideologie, die sich als Wissenschaft tarnt. Hier muss streng unterschieden werden.Zitat:
Das machen gar nicht einmal Wissenschaftler selbst, vielmehr jene, sie sich ihr bedienen.
Ist das gleiche. Unsere Sinne nehme Daten auf, das Gehirn interpretiert sie. Spontan fällt mir zum Beispiel das extrem verbesserte menschliche Auge ein:Zitat:
Ich glaube hier zwei Dinge nicht. Erstens, dass wir unsere Sinne verbessert haben (nur unsere Messmethoden)
https://upload.wikimedia.org/wikiped...x-HST-SM4.jpeg
Welche Erkenntnis soll das sein. Ich bin hier wieder etwas verloren. Kannst Du Beispiele nennen?Zitat:
zweitens glaube ich nicht, dass es in der Religion nur ums Fühlen geht. Es geht auch in der Religion um Erkenntnis
Grüße
SVen

