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Thema: Religion in der Erziehung

  1. #1261
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    Hallo WT-Herb,

    Eine Hypothese ist "zunächst" nur eine Annahme, wie eben auch "Gott" nur eine Annahme ist.
    Hier fehlt ein grundlegendes Detail, dass für die Unterscheidung Wissenschaft <-> Religion/Ideologie entscheidend ist. Eine Hypothese ist eine Annahme auf Basis von Daten. Die Existenz Gottes ist eine Annahme auf Grund fehlender Erklärungen.

    So, wie Wissenschaft "VERSUCHT" die Welt zu erklären, "VERSUCHT" die Religion Gott zu erklären.
    Ob die Religion versucht, Gott zu erklären weiß ich nicht. Ich habe keine Expertise auf diesem Gebiet.

    Mir erscheint es eher so, als ob Religion versucht durch Rituale, (beten, Qi-Gong, Heilfasten, Regentanz) eine wie auch immer geartete göttliche Macht auf seine Seite zu ziehen, um sie für sich nutzbar zu machen.

    Aber diesen Kommentar mit Vorsicht genießen, wie gesagt, nicht mein Spezialgebiet.

    Die einen anhand vor Wirkungen an denen sie bestimmte Wahrheiten erkennt, die sie daraufhin als Naturgesetze formuliert, die anderen anhand von Wirkungen an denen sie bestimmte Wahrheiten erkennt, die sie als Glaubenssätze formuliert.
    Welche Wirkungen (im Hinblick auf Religion) sollen das sein? Mir sind keine bekannt. Ich lerne aber gern dazu, kannst Du ein paar Beispiele nennen?

    Nein, ich habe nicht behauptet, das das Wissenschaft ist, ich weise hiermit darauf hin, dass Wisschaft(ler) hinter ihrem Wissen dazu steht, dass es da hinter etwas (unerkanntes) gibt, das sie nicht erklären kann, möglicherweise mit wissenschaftlichen Methoden auch nicht erklärbar ist.
    Zu vermuten, dass hinter dem Forschungsobjekt etwas ist, was mit wissenschaftlichen Mitteln (also rational) nicht erklär ist, ist unwissenschaftlich.

    Die Thermodynamik greift vom Moment des Begins der Plank-Era (ca. 10^-43 Sekunden nach Urknall). Vorher gelten ihre Gesetze nicht.

    Das ist die Grenze, die ich oben und im vorherigen Text beschrieben habe - in diesem Fall. Es gibt auch andere Fälle solcher Grenzen. Du schreibst, dass ihre Gesetze davor nicht gelten. Es sind eben nur die Gesetze der Wissenschaft, von ihnen selbst formuliert, mit der ihnen innewohnenden Grenze einer allgemeinen Gültigkeit, weil sie offenbar doch nicht immer gültig sind, wie im Augenblick der Entstehung des Ganzen.
    Nur weil wir den Mechanismus, der vor der Plank-Ära herrschte, bisher nicht erkannt haben, und vielleicht nie erkennen werden, heißt das nicht, dass dort keine Naturgesetze gelten.

    Der "Augenblick der Entstehung des Ganzen" hat sicherlich innewohnende Gesetzmäßigkeiten.

    Das Postulat, der Wissenschaft, dass vor der Theorie des Urknall keine Welt existierte, gründet sich auf ihre Blindheit auf das, was davor war, blind, weil ihre Detektoren, mit denen sie die Natur erfassen, Teil der Natur selbst sind.
    Nein, dieses Postulat beruht darauf, dass der Urknall, nach heutigem Stand der Erkenntnis, eine Singularität war. Es gab kein "Vorher".

    Was ist daran sympathisch, einer denkbaren Wahrheit zu entfliehen, die möglicherweise dem Ganzen einen Sinn gibt?
    Ein Gott ist keine denkbare Wahrheit, nicht für einen Atheisten. Und warum sollte "das Ganze" einen Sinn haben?

    Die Alternative ist was?
    Die Frage ist einfach: Die Existenz eines Gotteswesens ablehnen, bis Daten gefunden werden, welche dessen Existenz nachweisen.

    Die Annahme, das Gott kleiner werde, wenn die Wissenschaft größer wird, ist angesichts der faktischen Unendlichkeit unlogisch.
    Mir ist nicht ganz klar, was "faktische Unendlichkeit" meint. Das Universum ist endlich, also auch die Fakten darin. Falls Du damit meinst "eine so große Anzahl, dass es für Menschen (der Menschheit) nicht vollständig erfassbar ist", auch dann nicht.
    Wenn die Naturgesetze universell gelten, dann auch in Bereichen, die wir nicht wahrnehmen.

    Die Größe eines Gottes gewinnt Zuwachs einzig durch den Glauben, nicht durch Erkenntnisse der Natur.
    Glaube ich sofort

    Du hast als Atheist auch ein Gottesbild, schon in dem Augenblick, in dem Du darüber nachdenkst.
    Nein, in meinem Kopf existiert ein Modell der Welt. Das ist nichts Besonderes, dass ist bei allen Menschen so. In diesem Modell (das unbestritten eine extreme Abstraktion der Realität darstellt), kommt Gott nicht vor.

    Er wird "gebraucht", bis er von der Wissenschaft ersetzt wird.
    Nein. Wissenschafter können problemlos Lücken in ihrem Wissen zugeben, ohne sie mit Gott füllen zu müssen.

    Es gibt aber auch andere Gottesbilder, z.B. im biblischen Kontext der Allgegenwärtigkeit eines Gottes, der nicht materiell ist, sondern geistig.
    Dazu kann ich nichts sagen. Nicht mein Feld.

    Die Naturgesetze erklären zwar den Ablauf von Prozessen, nicht aber deren Ursache.
    In einer deterministischen Welt schon. In einer probabilistischen Welt, mit genug Einzelereignissen, auch.

    Die waghalsige Aussage, dass es vor dem Urknall keine Naturgesetze gab, ist ein Beispiel dafür, wie empfindlich das System Wissenschaft auf die Naturgesetze angewiesen ist.
    Es gibt kein "vor" dem Urknall. Mit dem Urknall begann die Zeit. "Vor dem Urknall" ist genau so sinnlos wie "neben dem Urknall", das es auch keinen Raum gab.
    Singularität.

    Die Entdeckung der Quantenmechanik führte zu der Erkenntnis, dass die Welt nicht deterministisch sondern probabilistisch funktioniert. Solche grundlegenden Umbrüche sind nichts Neues oder Metaphysisches.
    Das ist doch zweifelsfrei das Eingeständnis, dass das Fundament der Naturgesetze auch ganz anders gestaltet sein kann, als man vor dieser Erkenntnis angenommen hat.
    Und auch dies wäre nichts Neues. Über Jahrtausende galt: Wirkt auf einen Körper keine Kraft, kommt er zur Ruhe. Das galt als absolut fundamental und wurde in Millionen von Experimenten tagtäglich von jedem Menschen beobachtet. Trotzdem falsch.

    Das es weitere totale Umbrüche ist der Wissenschaft geben wird, ist sehr wahrscheinlich, warum auch nicht. Daran ist nichts schlimmes. Vielleicht kommt der nächste, wenn die Grand Unified Theory kommt. Vielleicht auch nicht.
    Meines Wissens nach, existieren aber bisher keine Daten, die es nötig machen, die Existenz eines Gottes in ein wissenschaftliches Modell einzuführen.

    Wissenschaft ist kein Religionsersatz, Wissenschaft in die Abwesenheit von Religion.
    Dann gehe mal in eine allgemeinbildende Schule, oder schaue Fernsehen oder oder.
    Ich war auf einer allgemeinbildenden Schule (Polytechnische Oberschule "Wladimir Komarow", yeah )

    oder schaue Fernsehen
    Dies vermeide ich, wo ich nur kann.

    Überall wird man alltäglich mit der Religion Wissenschaft konfrontiert.
    Kann ich so nicht bestätigen. Kannst Du ein Beispiel nennen?

    Das machen gar nicht einmal Wissenschaftler selbst, vielmehr jene, sie sich ihr bedienen.
    Mooooment, dass hatten wir hier im Thread schon. Das ist keine Wissenschaft, sondern Ideologie, die sich als Wissenschaft tarnt. Hier muss streng unterschieden werden.

    Ich glaube hier zwei Dinge nicht. Erstens, dass wir unsere Sinne verbessert haben (nur unsere Messmethoden)
    Ist das gleiche. Unsere Sinne nehme Daten auf, das Gehirn interpretiert sie. Spontan fällt mir zum Beispiel das extrem verbesserte menschliche Auge ein:



    zweitens glaube ich nicht, dass es in der Religion nur ums Fühlen geht. Es geht auch in der Religion um Erkenntnis
    Welche Erkenntnis soll das sein. Ich bin hier wieder etwas verloren. Kannst Du Beispiele nennen?

    Grüße
    SVen
    Geändert von CeKaVau (28-04-2017 um 10:17 Uhr)

  2. #1262
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    Zitat Zitat von washi-te Beitrag anzeigen
    Welches Phänomen? Es gibt kein Phänomen.
    wenn es benannt werden kann existiert es auch. ob in der Vorstellung oder in der Beobachtung ist da egal.

    der Begriff Phänomen wird hier, für das gerade zur Diskussion stehende Thema , und das ist in meinem Post "Gott, oder Alles-was-ist, oder universelles Bewusstsein oder Wakan Tanka oder Brahman oder , oder oder benutzt.

    würden wir über "the Green Lantern" diskutieren, dann wäre dies eben das Phänomen.

  3. #1263
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    Hallo discipula,

    Sie muss aber dennoch eine Macht annehmen, die die Naturgesetze selbst geschaffen hat.
    Man könnte diese Macht "Zufall" nennen, oder?

    Wissenschaft ist kein Religionsersatz
    Das ist die wunderschöne, hehre und erhebende Theorie, die leider in der Praxis so nicht immer funktioniert.

    Es gibt tatsächlich Leute, und nicht wenige, die der Naturwissenschaftlich einen quasi-religiösen Status geben.
    Was soll man dazu sagen, außer: "Idioten gibt es überall."

    Die Wissenschaft versucht aus Daten, die wir mit unseren Sinnen (heute i.A. unseren massiv verbesserten Sinnen) aufnehmen, die Welt zu erklären.
    Religion versucht, aus dem was wir fühlen, die Welt zu erklären.
    -
    Sehe ich nicht so.

    Wissenschaft kümmert sich um Mengen - das was man messen und zählen und wägen kann.
    Nennt man "Daten".

    Religion kümmert sich um Qualitatives, um die Frage, was wertvoll und wichtig und bedeutsam ist (und kann sich dabei natürlich auch auf naturwissenschaftliche Erkenntnisse berufen, um ein Argument zu stützen)
    Für mich ist zum Beispiel wertvoll, wichtig und bedeutsam, ob mir ein Ziegel auf den Kopf fällt, wenn ich die Straße entlang laufe. Mit Religion hat das nichts zu tun.

    Und weil das hier ein Kampfkunstboard ist: Für mich ist es wichtig, dass Techniken funktionieren, also wende ich wissenschaftliche Mittel an, um eine derartige Technik zu entwickeln.

    Ideologisch wäre es, Techniken anzuwenden, egal ob sie funktionieren oder nicht. "Weil wir das schon immer so gemacht haben, und es hat noch niemandem geschadet." Jeder von uns hat diesen Satz sicher schon einmal in der einen oder anderen Variante gehört.

    Fällt mir gerade ein, weil ich diese Diskussion gestern mit einem meiner Schüler hatte

    Grüße
    SVen

  4. #1264
    Niffel Gast

    Standard

    Zitat Zitat von CeKaVau Beitrag anzeigen
    ...

    Und weil das hier ein Kampfkunstboard ist: Für mich ist es wichtig, dass Techniken funktionieren, also wende ich wissenschaftliche Mittel an, um eine derartige Technik zu entwickeln.

    Ideologisch wäre es, Techniken anzuwenden, egal ob sie funktionieren oder nicht. "Weil wir das schon immer so gemacht haben, und es hat noch niemandem geschadet." Jeder von uns hat diesen Satz sicher schon einmal in der einen oder anderen Variante gehört.

    Fällt mir gerade ein, weil ich diese Diskussion gestern mit einem meiner Schüler hatte

    Grüße
    SVen
    naja aber da beißt du mit ihren WT-Kenntnissen schon auf Granit

  5. #1265
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von WT-Herb Beitrag anzeigen
    die selbst etwas "sagt"? Es ist genau diese Personifizierung von Lehre, die ins Leere geht. Sei es "die Theologie", "die Wissenschaft", "die Natur", etc. Es ist niemals die Lehre, die etwas sagt, sondern immer Personen die etwas lehren. Es wird in solchen Diskussionen immer wieder und immer gerne von "was sagt die Wissenschaft dazu"
    Die Wahrheit aber ist, dass es IMMER um Erkenntnisse, Formulierungen, um Aussagen von realen Personen geht, die sich auf Grund ihrer Tätigkeit, zu persönlicher Erkenntnis, Sichtweise gekommen sind und sich aus diesen Erkenntnissen heraus zu ihren Themen äußern.
    Es gibt durchaus Wissenschaften, die den Anspruch haben, dass Erfahrungen reproduzierbar sind und Schlüsse bei ausreichender Intelligenz unter Einhaltung der allgemeinen Denkgesetze nachvollziehbar.
    Dann sollte ein Schluss ausgehend von einer Beobachtung oder einer Annahme unabhängig von der Person sein.

    Zitat Zitat von carstenm Beitrag anzeigen
    In der allgemeinen Wahrnehmung wird die Gruppe, die mit Jesus umhergezogen ist, zumeist mit den zwölf Jüngern assoziiert. Diese Assoziation hat bestimmte Folgen für das Bild von Jesus und seine Umgebung.
    Dieses Bild verändert sich, wenn man sich bewußt macht, daß wohl die Mehrzahl der Menschen um Jesus Frauen waren. Daß die wirtschaftlichen Ressourcen zum Fortbestand dieser Gruppe von Frauen bereitgestellt wurden. Daß das Frauen waren aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten. Und daß es Frauen waren, die dafür die gesellschaftlich anerkannten Rollenmodelle von Frauen verlassen haben.

    Du magst solche Erkenntnisse bespötteln. Für viele Menschen ist diese Veränderung ihres Jesus-Bildes ähnlich verunsichernd und verändernd, wie die Erkenntnis, daß Luther seine Thesen nie an eine Kirchentür genagelt hat.
    Ich dachte immer es wären zwölf Apostel gewesen und eine unbestimmte Anzahl von Jüngern...
    Wenn das mit den Frauen für mich wichtig wäre, dann könnte ich das ja schon dem offiziellen Bibeltext entnehmen:

    In der folgenden Zeit wanderte er von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und verkündete das Evangelium vom Reich Gottes. Die Zwölf begleiteten ihn, 2 außerdem einige Frauen, die er von bösen Geistern und von Krankheiten geheilt hatte: Maria Magdalene, aus der sieben Dämonen ausgefahren waren, 3 Johanna, die Frau des Chuzas, eines Beamten des Herodes, Susanna und viele andere. Sie alle unterstützten Jesus und die Jünger mit dem, was sie besaßen.


    Auch viele Frauen waren dort und sahen von weitem [bei der Kreuzigung] zu; sie waren Jesus seit der Zeit in Galiläa nachgefolgt und hatten ihm gedient.13 56 Zu ihnen gehörten Maria aus Magdala, Maria, die Mutter des Jakobus und des Josef, und die Mutter der Söhne des Zebedäus.

    Was ändert da nun die genaue Zahl oder die Einkaufsliste?

    Da es mir mehr um den Inhalt als um die Form geht, wäre es mir auch (in Bezug auf die Botschaft) Wumpe, wenn Jesus eine Frau gewesen wäre, schwarz oder Jude..
    Natürlich ist IMO das Verhalten von Jesus gegenüber Randgruppen und gesellschaftlich weniger Angesehenen Teil der Botschaft. Das wird aber auch schon in Geschichten wie die vom Zöllner, dem Samariter, der Sünderin ausgedrückt.
    Woher weiß man eigentlich, wer in Jesus Trupp war und da Schokolade gekauft hat?
    Weiter vorne wurde hier ja die Meinung vertreten, dass es gar keine verlässlichen historischen Quellen gäbe, von der man überhaupt auf die Existenz eines historischen Jesus schließen könne...?


    Zitat Zitat von carstenm Beitrag anzeigen
    Das "Glaubens ABC auf der website der der EKD sagt dazu Folgendes:

    "Glaubens-ABC
    Jungfrauengeburt
    Kann man an die Jungfrauengeburt glauben? Aus naturwissenschaftlicher Perspektive wohl kaum, doch geht es bei der biblischen Erzählung nicht um ein biologisches Wunder. Die Texte wollen etwas anderes aussagen: Dass Jesus ohne menschliche Zeugung geboren wurde. Matthäus 1 und Lukas 1 erzählen, dass Maria nicht von ihrem Verlobten Josef schwanger wurde, sondern Jesus vom Heiligen Geist empfangen habe. Im griechischen Sprachraum war dies nichts Ungewöhnliches, sich die Geburt eines Herrschers so vorzustellen: direkt aus göttlichem Geist gezeugt. Matthäus l,22f. nimmt auf, was im Alten Testament bei Jesaja 7,14 steht: 'Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie nennen Immanuel, d. h. >Gott mit uns!<' Der hebräische Urtext spricht aber von einer jungen Frau. " (Herv.v.mir)
    Der hebräische Urtext bezieht sich nun wohl eher auf Jesaja 7,14 und nicht auf die Evangelien.
    Es geht also wohl um die Behauptung, dass Jesus die Erfüllung der Vorhersage Jesajas war?
    Das Glaubens ABC auf der Website der der EKD sagt aber nun klar, dass in den Evangelien steht, "dass Maria nicht von ihrem Verlobten Josef schwanger wurde, sondern Jesus vom Heiligen Geist empfangen habe.".

    der Satz

    Kann man an die Jungfrauengeburt glauben? Aus naturwissenschaftlicher Perspektive wohl kaum, doch geht es bei der biblischen Erzählung nicht um ein biologisches Wunder. Die Texte wollen etwas anderes aussagen: Dass Jesus ohne menschliche Zeugung geboren wurde.

    erscheint mir etwas seltsam.
    Das Wunder der Jungfrauengeburt besteht ja gerade darin, dass jemand ohne Zeugung durch menschliches Sperma geboren wird.
    Wenn Sperma im Spiel ist, kann auch eine Jungfrau schwanger werden.
    Geändert von Gast (28-04-2017 um 12:23 Uhr)

  6. #1266
    washi-te Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Aruna Beitrag anzeigen

    Da es mir mehr um den Inhalt als um die Form geht, wäre es mir auch (in Bezug auf die Botschaft) Wumpe, wenn Jesus eine Frau gewesen wäre, schwarz oder Jude...
    Er war doch Jude ... ?

  7. #1267
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    Entweder sind natürliche Prozesse gesetzeshaft, also ordentlich und somit berechenbar; oder es gibt keine ordnende Macht, was aber auch bedeuten würde, dass es keine Naturgesetze geben kann, wie wir sie kennen, udn von denen wir annehmen, dass sie immer und überall gelten.
    Die Macht, die die Naturgesetze durch- oder umsetzt ist aber offenbar gar nicht willkürlich und benötigt auch keine Intelligenz.
    Die setzt stumpf und ausnahmslos Regeln durch, wie ein Beamter, der sich streng an die Vorgaben hält und keinerlei eigene Entscheidungsbefugnis hat.


    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    Dass ein so selbstverständlich scheinender Satz wie "keine Wirkung ohne Ursache" mal offizielle physikalische Lehre sein könnte, ist doch recht überraschend.
    das finde ich nun erstaunlich, dass Du es erstaunlich findest, dass man in der Physik vom Kausalitätsprinzip ausgeht....

    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    Wissenschaft kümmert sich um Mengen - das was man messen und zählen und wägen kann. (und natürlich kann zB ein Wissenschaftler das Gewicht eines Steins in seiner Hand fühlen und eine Schätzung abgeben!)
    Du vermengst hier "Fühlen" in der Bedeutung "Sinneswahrnehmung" und "Gefühl" in der Bedeutung "Emotion"


    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    Religion kümmert sich um Qualitatives, um die Frage, was wertvoll und wichtig und bedeutsam ist (und kann sich dabei natürlich auch auf naturwissenschaftliche Erkenntnisse berufen, um ein Argument zu stützen)
    Der Wert ist eine Frage der Perspektive und wird dem Individuum durch Emotionen (Gefühle) vermittel.
    Einem kleinen Kind ist sein veranzter Teddy eventuell wertvoll, seiner Mutter weniger.
    Entsprechend haben die beiden andere Emotionen, wenn der Stoffklumpen in die Tonne fliegt...


    Zitat Zitat von washi-te Beitrag anzeigen
    Er war doch Jude ... ?

    das ändert alles...

  8. #1268
    washi-te Gast

    Cool

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    wenn es benannt werden kann existiert es auch. ob in der Vorstellung oder in der Beobachtung ist da
    Das ist sowas von NICHT egal! Es "existiert" bedeutet es ist real vorhanden. Eine Vorstellung ist ein Produkt deines Bewußtseins und eben nicht unbedingt real vorhanden ...

    der Begriff Phänomen wird hier, für das gerade zur Diskussion stehende Thema , und das ist in meinem Post "Gott, oder Alles-was-ist, oder universelles Bewusstsein oder Wakan Tanka oder Brahman oder , oder oder benutzt.
    "Alles-was-ist" wäre die Materie. Materie bedeutet "das, was ist".

    "Gott" ist ein Phantasieprodukt. Er bleibt eine pure Behauptung, bis man ihn beweisen kann. Und das wird schwierig, wie die bisherigen Ausführungen zeigen. Es gibt ja nicht mal Indizien.

    Es besteht ein Unterschied zwischen objektiv realen Gegebenheiten und den Inhalten des Bewußtseins. Letztere können sich mehr oder weniger korrekt auf die realen Gegebenheiten beziehen, können aber auch völlig losgelöst davon sein. Phantasie.

    Diesen Unterschied sollte man erkennen.

  9. #1269
    carstenm Gast

    Standard

    Oh pardon, ich hatte gedacht, meine Antworten wären deutlich gewesen. Um sie noch einmal zu verklaren und zu verstärken, zitiere ich sie hier noch einmal und versehe sie mit persönlichen Ergänzungen
    Zitat Zitat von Julian Braun Beitrag anzeigen
    Gehört es zumindest nach kirchlich-christlichem Verständnis nicht dazu, speziell die Person Jesus Christus als maßgeblichen Heilsbringer anzusehen und anzuerkennen?
    Zitat Zitat von carstenm Beitrag anzeigen
    Ja.
    Aber
    es besteht keinerlei Einigkeit darüber, was nun exakt das Besondere war an dem Menschen Jesus.
    Persönliche Anmerkung:
    Im Kreis der KollegInnen, mit denen ich zusammenarbeite, besteht Konsens darüber - und den teile ich eben - daß Jesus Christus zwar für uns als Christen der maßgebliche Weg der Erkenntnis Gottes ist.
    Daß aber daneben weitere Wege der Gotteserkenntnis existieren, wie sie sich z.B. im Buddhismus, Daoismus oder Islam manifestieren. Wir arbeiten im Alltag eng mit Vertretern anderer Religionen zusammen.


    Zitat Zitat von Julian Braun Beitrag anzeigen
    Gehört es nicht dazu, an den realen Tod und die reale Auferstehung von Jesus zu glauben?
    Nein.
    Persönliche Anmerkung:
    Im Kreis der KollegInnen, mit denen ich zusammenarbeite, vertritt niemand - auch ich selber nicht - die Auffassung einer Auferstehung im physischen Sinne.


    Zitat Zitat von Julian Braun Beitrag anzeigen
    Gehört es nicht dazu, an die bewusste und gewollte Schöpfung durch Gott und an ein Ende der Zeit zu glauben?
    Ja. Aber ...
    Persönliche Anmerkung:
    Im Kreis der KollegInnen, mit denen ich zusammenarbeite, sind wir uns darüber einig, daß die Darstellung der Schöpfung in der Bibel keinerlei Anspruch hat, die Entstehung der Welt im naturwissenschaftlichen Sinne zu erklären. Wir sind uns auch darüber einig, daß die Schöpfungsberichte der Bibel identisch sind mit anderen Kosmologien
    Niemand von uns -auch nicht - rechnet zu seinen Lebzeiten mit dem Ende der Welt.


    Zitat Zitat von Julian Braun Beitrag anzeigen
    An eine Seele, die den Tod überdauert?
    Nein.
    Zitat Zitat von Julian Braun Beitrag anzeigen
    Jesus ist also nicht unbedingt von einer Jungfrau geboren...
    Nein.
    Persönliche Anmerkung:
    Im Kreis der KollegInnen, mit denen ich zusammenarbeite, vertritt niemand - auch ich selber nicht - die Auffassung der Jungfrauengeburt im physischen Sinne.

    Hm, ist es so dargestellt klarer?

    Was den Spagat angeht, so erlebe ich schlicht, daß das Leben aus unterschiedlichen Facetten besteht, die häufig nicht qua Vernunft in Einklang gebracht werden können, sondern allein dadurch, daß sie schlicht gelebt werden.

    Btw:
    Journey without Goal, Chögyam Trungpa
    Geändert von carstenm (28-04-2017 um 14:08 Uhr)

  10. #1270
    washi-te Gast

    Cool

    Zitat Zitat von Aruna Beitrag anzeigen

    das ändert alles...
    .. hätt ja sein können, dass du das übersehen hast ..

  11. #1271
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    Zitat Zitat von washi-te Beitrag anzeigen
    Das ist sowas von NICHT egal! Es "existiert" bedeutet es ist real vorhanden. Eine Vorstellung ist ein Produkt deines Bewußtseins und eben nicht unbedingt real vorhanden ...



    "Alles-was-ist" wäre die Materie. Materie bedeutet "das, was ist".

    "Gott" ist ein Phantasieprodukt. Er bleibt eine pure Behauptung, bis man ihn beweisen kann. Und das wird schwierig, wie die bisherigen Ausführungen zeigen. Es gibt ja nicht mal Indizien.

    Es besteht ein Unterschied zwischen objektiv realen Gegebenheiten und den Inhalten des Bewußtseins. Letztere können sich mehr oder weniger korrekt auf die realen Gegebenheiten beziehen, können aber auch völlig losgelöst davon sein. Phantasie.

    Diesen Unterschied sollte man erkennen.
    lies nochmal den Satz hier >>>
    der Begriff Phänomen wird hier, für das gerade zur Diskussion stehende Thema
    vll. fällt dir dann was auf.
    es sei denn du bist gerade im NEIN-Modus. dann ist auch egal was wir beide gier schreiben.

  12. #1272
    washi-te Gast

    Cool

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    es sei denn du bist gerade im NEIN-Modus.
    Nein! ...

  13. #1273
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    Zitat Zitat von washi-te Beitrag anzeigen
    Nein! ...
    hehe

  14. #1274
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    Zitat Zitat von washi-te Beitrag anzeigen
    Das ist sowas von NICHT egal! Es "existiert" bedeutet es ist real vorhanden. Eine Vorstellung ist ein Produkt deines Bewußtseins und eben nicht unbedingt real vorhanden ...
    naja, ist dass denn z.B. bei der Wahrnehmung über das Auge groß anders?
    Ein Objekt reflektiert Licht, das Auge nimmt EINEN TEIL DAVON wahr, ÜBERSETZT in elektronische Reize, die im Gehirn INTERPRETIERT werden.
    Wie "real" das ist.... puh.
    ICH wäre mir da nicht so sicher. Für mich ist Wahrnehmung auch zumindest zum guten Teil "Produkt deines Bewußtseins".

    Insbesondere die Interpretation ist dabei nicht ohne.
    Ein schöner Satz dazu: "Du siehst, woran sich dein Gehirn erinnert."

    Vor dem Hintergrund ist "real vorhanden" ein schwieriger Terminus.
    Zumindest ist Realität meiner Meinung nach bei weitem nicht so leicht bestimmbar, wie einige gerne glauben ("Was ich sehen kann" usw.)

    Grüße

    Münsterländer

  15. #1275
    washi-te Gast

    Cool

    Zitat Zitat von Münsterländer Beitrag anzeigen

    Vor dem Hintergrund ist "real vorhanden" ein schwieriger Terminus.
    Zumindest ist Realität meiner Meinung nach bei weitem nicht so leicht bestimmbar, wie einige gerne glauben ("Was ich sehen kann" usw.)

    Grüße

    Münsterländer
    "Real", "Realität" - das, was IST. Unabhängig davon, wie viel davon ich richtig erkenne. Nehmen wir mal - z.B. einen Fußball. Da werd ich nicht jede Naht erkennen, aber so im groben ...

    ... im Gegensatz dazu ist "Gott" eine reine Denkkonstruktion. Eine spezielle Leistung unseres Gehirns ist es ja gerade, daß es sowohl Umwelt erkennen kann wie auch abstrakte Konstruktionen schaffen kann.

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