Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
Du hast IMO recht, dass die Leute sich die Funktionsweise des menschlichen Geistes anhand von Analogien gerade aktueller Technik vorstell(t)en.
"Dampf ablassen" oder dergleichen, bei der Vorstellung, wie Aggressionen abgebaut werden sind ja so ein Beispiel.
Und als Computer aufkamen, verglich man das Gedächtnis mit Festplatten und das Kurzzeitgedächtnis mit Arbeitsspeichern und die Informationsverarbeitung mit Prozessoren.
Bei neuronalen Netzwerken sehe ich das etwas anders, denn da geht es ja um ein Netzwerk von Neuronen, wo das Gehirn eher als Vorbild dient.
Und so weit mir bekannt, kann man nicht genau vorhersagen, wie sich so ein Ding ab einem gewissen Komplexitätsgrad verhält.
Ich bin jetzt auch kein Experte von neuronalen Netzen, aber einen kleinen Einblick in Regressionsanalyse mit Gaußschen Prozessen habe ich. Das geht schon etwas in Richtung neuronaler Netze, denn die Gauß-Regressionsmodelle muss man auch trainieren so wie neuronale Netze. Die Modelle benötigen immer irgendwelche Parameter (Hyperparameter), die sich nicht konsistent aus der Theorie ergeben und die man nur durch Training anhand von Datensätzen, die dem Anwendungssetting möglichst gut entsprechen müssen, mehr oder weniger gut herausfinden kann. Jetzt kann man natürlich auf die Idee kommen, dass man neuronale Netze einsetzt, um die Hyperparameter von neuronalen Netzen zu ermitteln. Das wird auch in etwa so gemacht. Aber es bleibt das Problem, dass man das Anfangsnetz mit Hyperparametern versorgen muss. Daher kann man die Dinger in meinen Augen nicht als wirklich grundlegend für die Erklärung des Bewusstseins ansehen, obwohl sie wahrscheinlich näher dran an der Funktionsweise des Gehirns sind als Dampfmaschinen.