Zitat Zitat von MGuzzi Beitrag anzeigen
Ein erster Ansatz wäre ja, selbst einen Angriff zu starten und dann mit der Reaktion umzugehen. Nur, wer übt denn so, außer in Ansätzen die Takemusu-ka. Oder wirklich kuzushi zu erzeugen, damit die Technik auch im Moment der Schwäche des Gegners anwendbar ist, das ist doch, was Ueshiba gesagt hat, man nutzt im Aiki den Moment der Schwäche aus ( die man allerdings durch Aiki erzeugt). Im normalen Training vieler Aikidoka erzeugen die Uke diese Schwäche ja leider selbst, da braucht man nichts mehr tun, und kann sich vormachen was man für ein super Kämpfer ist.
Das überzeugt mich nicht. Ein erfahrener Kämpfer wird einen Scheinangriff oder Finte erkennen und abwehren, ohne sich für eine Aikido-Technik zu öffnen. Und wo kann man Kuzushi lernen und üben, wenn nicht im Randori gegen einen widerspenstigen Gegner, dann aber nach entschärften Regeln wie im Judo?

Ryuji Shirakawa (6. Dan Aikido) hat sich jetzt doch mal auf ein kurzes, freundschaftliches Cross-Sparring mit einem ehemaligen, japanischen UFC-Kämpfer eingelassen (ab 22:30):
Former UFC Fighter experience the Aikido Master techniques. The last is sparring training!!
Im ersten Teil versuchen beide, sich mit Schlägen und Tritten zu attackieren, aber ohne sich in Gefahr für einen Konter zu bringen, so dass es gar nicht zu einem richtigen Kampf kommt. Der zweite Teil (vermutlich Sparring ohne Schläge und Tritte zu erlauben) sieht dann für mich wie typisches BJJ oder Judo aus. Nur an einer Stelle, in 25:20 glaube ich den erfolglosen Ansatz einer Aikido-Technik zu erkennen: Sokumen-Iriminage.

Meine spärliche Erfahrung mit Kuzushi beim Aikido-Training sieht in der Regel leider so aus: wenn es mir tatsächlich gelingt, das Gleichgewicht des Uke zu brechen, dann liegt der sofort auf dem Boden. Um die Form (z.B. Tenchi-Nage) weiter üben zu können, muss ich auf Kuzushi verzichten (sofern mir das Kuzushi überhaupt gelingt).