Zitat Zitat von Gawan Beitrag anzeigen
Verarbeitetes Fleisch ist ebenso sicher krebserregend wie bspw. Tabakrauch oder Asbest, das bedeutet es gibt Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen, die diesen Schluss evident erscheinen lassen. Noch einmal: es ist weit mehr als nur ein „Verdacht”. Verarbeitetes Fleisch ist krebserregend.

Allerdings ist damit noch nichts darüber gesagt, wie stark krebserregend verarbeitetes Fleisch ist. Durch den Verzehr von verarbeitetem Fleisch erhöht sich das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, von 0,3 auf 0,4 Prozent (das gilt für eine durchschnittliche 45-jährige Frau für die nächsten 10 Jahre). Durch Tabakrauch und durch verschmutzte Luft drohen größere Gefahren, soviel ist sicher.
Wie hoch ist das Risiko an Krebs zu erkranken?

Das Krebsrisiko bei übermäßigem Fleischverzehr wird laut WHO-Bericht um rund 18 Prozent erhöht – beim Rauchen von Zigaretten steigt es um 5000 Prozent bei Frauen, und um 6000 Prozent bei Männern. Das Darmkrebsrisiko wird folglich zwar leicht erhöht, ein Vergleich mit Zigarettenkonsum jedoch hinkt gewaltig.
Wie krebserregend sind Würstchen?

Neuausrichtung der Konsumgewohnheiten

Das klingt exakter, als es tatsächlich ist. Unschärfe auch hier. Denn tatsächlich handelt es sich um ein relatives Risiko. Das generelle Darmkrebsrisiko betrifft 56 von tausend Personen, bei exzessiven Fleischessern sind es statistisch zehn mehr: 66 Krebsdiagnosen auf tausend Personen. Absolut gesehen, ist das Krebsrisiko durch Fleisch jedenfalls sehr viel geringer als das etwa von Tabak- oder Alkoholkonsum: Jedes Jahr wird derzeit weltweit mit einer Million Todesopfern durch Rauchen gerechnet, mit 600 000 durch Alkoholgenuss, 200 000 durch Luftverschmutzung, aber höchstens mit 34 000 durch den Verzehr besagter Fleischwaren. Noch mehr Relativierung gefällig? Vier Fünftel der Lungenkrebsfälle werden durch Rauchen verursacht, lediglich ein Fünftel der Darmtumoren werden auf Fleisch und Wurst zurückgeführt.
Fleischverzehr: Krebsrisiko und Konsumrausch