Weiß nicht, ob wir aneinander vorbeireden.
Für das Üben zum Einschleifen von Routinen ist Angst ein schlechter Lehrmeister, stimmt. Aber irgendwann im Leben kommt´s zu einer Prüfung, bei der man versagen kann, mit entsprechender Versagensangst. Um darauf vorzubereiten, sollte man die schonmal erlebt haben und mit ihr umgehen können. Auch und gerade Kinder müssen ins anfangs lauwarme Wasser geworfen werden, je nach Persönlichkeit früher oder später, aber grundlegend je früher desto besser.
Gerade dafür ist Kampfsport ja bestens geeignet, da es letztlich um den Umgang mit Angst geht, die man hier sehr gut dosieren kann. Anfangs kann man eine mehr oder minder große Aufregung/Angst beim Kandidaten erzeugen durch eine Gürtelprüfung, die aber zu Beginn jedes Kind besteht, später können´s Wettkämpfe sein (selbst die belachten Kata-Wettkämpfe), und für das Kämpfen an sich dann Sparring bis hin zur Arbeit mit scharfen Waffen.
Dann weißt du ja, dass sich ein vernünftiges Training und das Erreichen eines Gürtelgrades nicht ausschließen. Denn letztlich fällt die Karateprüfung im Trainingsprozess im Grunde ab, das Hinarbeiten auf das Ziel geschieht nebenbei. Nebenbei sind Prüfungsprogramme als Richtschnur (!) für das Training durchaus brauchbar, jedenfalls bei uns.
Doch, da kann man was aussagen. Denn komischerweise haben alle, die so strikt gegen Gürtelprüfungen argumentieren, selber einen Gürtel, die allermeisten einen schwarzen. Also waren die Gürtel wichtig, so einfach ist das. Spätestens wenn man in der Reihe hinten steht und alle anderen dunklere Farben um den Bauch haben, meldet sich das Ego, auch bei den Gürtel-Verneinern.
Grüße






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