
Zitat von
Dr. Mabuse
Das System gibt dir die Struktur und zeigt Möglichkeiten auf, wie du mit gewissen Bedingungen umgehen kannst. Alles andere entsteht spontan und hat mehr mit der Person, als mit dem System zu tun, das er gelernt hat. Bei den Fähigkeiten musst du differenzieren. Es gibt Fähigkeiten, die du durch das Training erwirbst, welche zur Natur werden. Dinge, die der Körper macht, ohne dass du daran denken musst. Alle Fähigkeiten, die mit einer bewussten Entscheidung zu tun haben, wann schlage ich wie, täusche ich an oder schlag ich durch, geh ich rein oder nicht, etc. hat nichts mit dem System zu tun. Das sind individuelle Entscheidungen die du machst und eben nicht nur auswendig gelernte Kombinationen, die du runter turnst oder die dir das System so vorgibt. Es kämpfen Menschen gegeneinander, nicht Systeme.
Ich kann aber verstehen, dass du Mühe hast, meiner Sichtweise zu folgen.
Ich glaube dass sich unsere Sichtweise auf die Kunst des Kampfes fundamental unterscheiden. Zum einen gibt es ja Systeme in denen Täuschungen in Bewegungssequenzen systematisch trainiert werden und fester Teil von Struktur und Kombinationen sind; z.B. in der "progressive indirect attack" im JKD. Auch in der philippinischen Kampfkunst hat die Kunst der Täuschung einen gewissen Stellenwert und hat die Struktur mit beeinflusst; Strategie und Struktur erfahren ja sozusagen immer eine Co- Evolution. Natürlich gibt es im Kampf auch bewusste Entscheidungen, aber den Stellenwert tritt vor allem bei den striking basierten Stilen doch etwas gegenüber den Automatismen in den Hintergrund meiner bescheidenen Meinung nach.
Darf ich fragen welchen Stil Du trainierst Dr. Mabuse?
Teilen andere die Ansicht von Dr. Mabuse?
Vielleicht verstehe ich da auch irgend etwas nicht und wir beide missverstehen uns einfach
Gruss
Locke
Des einen Geheimnis ist des anderen Fundament