Danke für die Literaturhinweise und die Hinweise auf die beiden Filme "Erleuchtung garantiert": "Zen for nothing", die ich mir vielleicht am Wochenende anschauen kann. Ich muss gestehen, dass ich mich für die Hintergründe des "Sitzens" noch nicht so interessiert habe, es spricht aber vieles dafür, dass die von mir erlebte Praxis aus dem Soto-Zen kommt. In dem Zusammenhang bin ich noch auf den Begriff Shikantaza (jap. 只管打坐) gestoßen, was lt. Wikipedia übersetzt "einfach nur sitzen" heißt. Vielleicht ein passenderer Begriff dafür?
Allerdings kann ich bald nicht mehr nachvollziehen, was das noch mit dem Thema dieses Threads zu tun hat, zumal in früheren Diskussionen immer wieder betont wurde, dass O'Sensei kein Zen praktizierte und damit auch nicht gelehrt hat. Daher klingt die Meinung von Inryoku für mich plausibel: Zazen und Aikido mögen sich gut ergänzen, aber Zazen ist kein Teil des Aikido-Unterrichts.
Vielleicht kann das Üben von Aikido oder das Vorbild der Aikido-Lehrer dazu anregen, einen spirituellen Weg zu begehen.
Für mich wäre Gozo Shioda ein Beispiel, der ja offenbar Aikido auf höchster Ebene verkörpert hatte. In seinem Buch "Aikido Shugyo" sagte er von sich, dass er "kompletter Atheist" und ihm die religiösen Aspekte von Aikido "völlig gleichgültig" waren, und auch, dass Ueshiba niemanden (seiner Schüler) seinen Glauben aufzwang.*
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*) Gozo Shioda. Aikido Shugyo, Abschnitt "Der Körper ist ein Tempel der Götter", pg. 194-195.






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