Zitat Zitat von carstenm Beitrag anzeigen
Die Übung, um die es mir geht und nach deren Erklärung Pansapiens sucht, lebt ganz ausdrücklich nicht davon, daß sie den Schiebenden in welcher Weise auch immer manipuliert. Das geht natürlich. Aber das ist dann schon einen oder drölf Schritte weiter.

Die Übung selber lebt erst einmal davon, ausschließlich den eigenen - also den von vorne mit einer Hand auf dem Bauch und den Füßen im Parallelstand ohne Neigung nach vorne geschobenen -Körper so zu manipulieren, d.h. in sechs Richtungen (oben/unten, rechts/links, vorne/hinten) auszudehnen, daß er immer mehr und mehr schiebenden Druck aushält.

Sobald man den Schiebenden manipuliert um standzuhalten, hat man es sich "zu einfach" gemacht.
Das manipuliert den Gegner auch. Actio=Reactio. Und da das entstehende System der beiden kollidierenden Körper nicht exakt und konstant in Waage bleibt, wird immer einer der beiden leicht angehoben. Er schwimmt auf, seine Wurzel wird geschwächt, seine Kraft verschwindet, etc. Dafür gibt es dann verschiedene Formulierungen. Geschieht das subtil genug, merkt der entwurzelte gar nicht, warum er keine Kraft ins Ziel bringt und jederzeit so leicht geworfen werden kann.

Es ist physikalisch nicht möglich, in Kontakt mit einem anderen Körper zu kommen, ohne in Wechselwirkung zu treten. Diese Wechselwirkung wird von den Nervensystemen beider Spieler unbewußt registriert und beeinflußt sofort Bewegungssteuerung und Körperstruktur. Will man das bewußt steuern, merkt man, daß die Großhirnrinde dafür zu langsam ist. Sowas muß von tieferen Hirnstrukturen erledigt werden. Normalerweise machen die das automatisch. Wenn man ihnen Anweisungen geben will, muß man diese so verpacken, daß sie von diesen evolutionär sehr alten Strukturen auch verstanden werden.
Wenn mich jemand schiebt, und ich nicht sofort kippe, paßt der Schieber automatisch und augenblicklich seine Haltung und Bewegung an, denn sonst würde er sofort selbst nach hinten kippen. Selbst das, was man als keine Reaktion bezeichnen würde, manipuliert also das Nervensystem und die Bewegung des Schiebers.

Und deswegen ist es auch kompletter Unfug, mit Apparaten und Vektoren irgendwas messen zu wollen. Das Wechselspiel der Nervensysteme und Kraftvektoren ist viel zu komplex dafür.
Man muß da auch nichts "nachweisen". Man kann es anwenden, oder man kann es nicht. Man kann es wenigstens an Uneingeweihten demonstrieren, oder man kann gar nichts. The proof of the pudding is in the eating.